Babysitter während Umgangszeit

Hallo,

ich hätte mal ne Frage. Mein 3-jähriges Kind wird von mir betreut, lebt bei mir (Mutter). Es ist jedes 2. Wochenende für 2 Nächte und jedes 3. Wochenende von Sa-Mo beim Vater.
Er hat sich kurz nach der Geburt getrennt, Familienleben mit allen Verpflichtungen und Einschränkungen ließ sich für ihn nicht verwirklichen, das begann schon beim Zusammenleben auf größerer Nähe.

Der Vater hat insges. durch Selbständigkeit viel Freizeit und geht gerne abends raus feiern.

Nun stellt er fest, daß es ein Manko ist, daß vor allen an den langen WE mit Kind nicht raus kann und möchte eine (16-jährige) Babysitterin engagieren, damit er da nicht eingeschränkt ist.

Ich lese total unterschiedliche Meinungen dazu. Ich hätte gern einmal Eure - und auch die rechtliche Seite. Mir ist nur bekannt, daß der Vater in seiner Umgangszeit entscheiden darf und Leute seines Vertrauens einsetzen darf-

Aber wer kann das genau sein? Ich denke, Familienangehörige ja, z.B. Großeltern.
Externe - und dazuhin nicht einmal geschulte, erfahrene, volljährige Babysitter auch?

Sorry, ich fühle mich bei aller Toleranz nicht so wohl damit.

Ich kenne die Person auch gar nicht, und sie hat noch nie mit fremden Kindern gesittet, nur kleinen Bruder manchmal betreut.
Unser Sohn ist grade echt nicht einfach, mitten in der Trotzphase - und er ist ein sehr temperamentvolles Kind, das manchmal schwer zu beruhigen ist, da Frühchen gewesen und die Trennung hat er meiner Einschätzung auch noch nicht verwunden.

Ich will das nicht aus Prinzip verweigern, aber sobald ich etwas daran in Frage stelle, heißt es: das geht dich nichts an.

Ist das tatsächlich so?
Danke für eure Ideen.

Carlchens Mom

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Ich denke, wenn Dein Sohn eine Krise hat und die Babysitterin überfordert ist, wird sie schnellstmöglich den Vater kontaktieren, dann muss dieser halt sofort nach Hause kommen. Und ob sie das dann nochmal macht, ist fraglich. Außerdem kann Dein Sohn ja genau sie sofort ins Herz schließen und die Beiden kommen blendend miteinander aus.

Er darf tatsächlich in seiner Umgangszeit entscheiden, wer mit dem Kind Kontakt hat. Du musst auch nicht jeden Babysitter persönlich kennen. Wenn er die junge Dame für fähig hält und ihr vertraut dann ist das so. Umgekehrt würde es ja ansonsten auch bedeuten, dass er Dir sagen könnte, mit wem Euer Kind Kontakt haben und wer es beaufsichtigen darf.. und wer nicht. Das würdest Du ja sicher auch als übergriffig empfinden?

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Hallo witch71,

Danke - ja, so wusste ich das bisher auch. Ich las dann aber im Netz in verschiedenen Foren, daß es einen Unterschied macht, wenn die Mutter, bei der das Kind lebt, Betreuungspersonen einsetzt (da sie ja die Hauptzeit) bestreitet - und der Vater aber während seines Umgangs nach Möglichkeit vollständig selbst betreuen soll. Es sei denn, es entsteht beruflich mal ein Engpass.

Heißt, er hat ja sein Leben auch dementsprechend der wenigen Zeit anzupassen, die er seinen Sohn betreut - ich kann eben auch nicht (und würde das auch nicht tun!) 6mal pro Woche ausgehen.....

Das wäre Teil der Umgangspflicht, daß er voll anwesend ist - las ich.

Weiterhin verwirrt mich diese anscheinend rechtliche Seite.....
LG Carlchensmom

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Er will das Kind ja auch nicht komplett an die Babysitterin abschieben, sondern am Abend, wenn das Kind eh schläft eben ausgehen. Dagegen spricht doch nichts?

Es gibt sogar Väter die gehen in der Umgangszeit mehrere Stunden arbeiten, das ist nicht verboten. Und da es dem Kindeswohl schadet, wenn man die Kurzen alleine lässt, beauftragt man eben jemanden zur Aufsicht. Das kann ein Familienmitglied, die neue Partnerin oder eben auch ein bezahlter Babysitter sein.

Wo hast Du denn gelesen, dass der Vater während des gesamten Umgangs voll anwesend sein muss? Zeig mal. :-)

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Hallo,
würdest Du Dir vom Vater des Kindes reinquatschen lassen wenn es um die von Dir ausgewählte Betreuung Eures gemeinsamen Kindes geht?

Seine Zeit, seine Betreueung, seine Sache.
Er ist der Vater, Du bist die Mutter. Nichts besserers als er.

"Ich will das nicht aus Prinzip verweigern, aber sobald ich etwas daran in Frage stelle, heißt es: das geht dich nichts an."

Und genauso ist es.
lg
my-opinion

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Ja, er möchte bei uns auch mitentscheiden, wer sein Kind betreut und wir haben das immer gemeinsam geregelt. Finde ich auch normal, es geht um unser Kind.

Neidisch bin ich auf seinen Babysitter nicht, ich habe Freundinnen, die auf mein Kind aufpassen, wenn ich mal rausgehen möchte. Ich möchte gar nicht so viel raus!

Mich nervt viel eher, daß er nur Party im Sinn hat. Dazu müsstet ihr die Vorgeschichte kennen, und das, was passiert ist.
Hab aber keine Lust mehr, mich hier persönlich zerreißen zu lassen. Sobald ich hier aber auch nur ein Detail preisgebe, werden mir ja sofort Dinge unterstellt,
die so überhaupt nicht sind......

Ich bin übrigens bald wieder gut verdienend, bin Akademikerin, in der Wissenschaft tätig ;), also nicht wie einige von euch vermuten mittelloser, neidischer Harzi......
Nur: selbst wenn ich mir dann an 7 Tagen Babysitter leisten kann - ich würde es für mein Kind nicht wollen. Und genau darum ging es mir.

Für die sachlichen Antworten von einigen von euch vielen Dank.

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Alle Antworten waren sachlich, finde ich.

Dass sie dir nicht so gefallen haben, ist was anderes. Aber niemand hat dich angegriffen (oder ich bin es hier ganz anders gewöhnt).

VG,
Natalia

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Hallo, ich rate dir dich da rauszuhalten.

Woher weißt du übrigens vom Babysitter?

Nach der Trennung hatte sich meine Ex-Frau in mein Leben eingemischt. das nahm teilweise abstruse Züge an.
Ich kann mich noch erinnern dass sie mir verbieten wollte mich in unseren ehemaligem Ehebett mit anderen Frauen zu Vergnügen und mir, wie ich vor kurzem erfuhr, sich in meinem Facebook Account einloggte um rauszufinden mit wem ich mich treffe und dann den Umgang einzuschränken.....

Mit der Zeit wurde es besser. Mittlerweile hat sind die Vorwürfe anders geworden. fast schon entspannend. Jetzt bekomm ich nur meinen Arsch nicht hoch, trotz gut bezahlten Job, pünktlichen Unterhalt, immer den Umgang wahrnehmend, und zwar pünktlich, und einer festen Beziehung....naja sei es drum.

was ich damit sagen möchte. Das Verhältnis wäre viel entspannter geworden wenn sie ihr Leben gelebt hätte und ich hätte meins dürfen.

Lass ihn Leben, vertrau ihm, du hast ja nicht umsonst ein Kind mit ihm und LEBE dein Leben. :)

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Hallo tomtomsen,

danke für deinen Rat. Ja, verstehe ich gut, und sehe ich auch so - mit Einschränkungen des anderen erreicht man im Grunde nur das Gegenteil und keine Erweiterung der Unterstützung.
Wenn ich so darüber nachdenke, dann ist das wohl auch immer noch die Enttäuschung, die am einem nagt, daß der andere den eigenen Lebensentwurf eben nicht in ähnlicher Form teilt und aus dem ehemaligen Plan, eine Familie gemeinsam zu gründen und die Konsequenzen zusammen zu tragen, schnell ausgestiegen ist.

Als ich erfuhr, daß er noch nie eine längere Beziehung geführt hat, und immer dann ausstieg, als es um einen konkreten weiteren Schritt in Richtung Zukunft ging, war ich schon schwanger.

Dieses schnelle Tempo könnte ich mir heute vorwerfen, allerdings bringt das nichts und ich hatte damals eben auch meine Gründe, das so zu wollen.
Dann versuchte ich das Beste aus der Situation zu machen, und das hat mir ganz schön viel abverlangt.

Es ist ja das alte Spiel, man hat Angst, daß der andere gehen könnte und erreicht dann mit Erwartungen und Druck, der sich aufbaut, genau das.
Ein Teufelskreis, für beide.

Loslassen hilft, und nur das.
Und ja. Auch akzeptieren, daß das eigene Kind da mit einbezogen sein wird in diese beiden auseinanderdriftenden Lebenswelten.

Woher ich vom Babysitter weiß? Er hat mir das erzählt und da ist zwischen uns eben nicht viel Trennung. Er möchte auch stark die Kontrolle über das, was bei mir zuhause läuft, behalten, teilweise war ich schon ziemlich sauer, daß er sich seinen Abstand nimmt, aber mich nicht aus den Fängen lässt. Wir machen auch noch viel gemeinsam und es ist manchmal fast so, als ob alles ganz normal wie in einer Familie wäre, nur daß mir dann wieder bewusst wird, daß wir eben kein Paar sind.

Das ist nicht einfach zu leben. Vor allem, wenn man sich mal voll auf jemanden eingelassen hat und man sich in schönen gemeinsamen Situationen dem Familiending wieder hingibt.

Ich höre oft, wenn es dann wieder schlecht läuft (und das kann von einer Sekunde auf die andere kippen, wenn er merkt, daß er plötzlich ganz weit weg muss) - lass dich auf nichts mehr ein, nicht gemeinsames mehr, lass ihn nicht mehr in dein Leben, gib der Hoffnung kein Futter.
Mein Kopf sagt: ja, klingt vernünftig.

Dann seh ich, wie mein Kind glücklich ist über die Familienaktion und denke, das ist es allein vielleicht schon wert.

Reinreden kann ich ihm seit langer Zeit nicht. Immer wenn es um meine Bedürfnisse ging, gab es Krach. Und ich denke: ja, viel Kritik entsteht an den Stellen, wo Verletzungen noch nicht geheilt sind. Da muss man auch nicht lange suchen (und der andere kann es noch so gut machen -), man findet dann immer was.....das ist nicht toll.
Wenn ich mein Leben leb und glücklich bin, kommt er wieder - wenn ich aus einem Mangel rufe und im Opfer bin, blinken die Rücklichter. Und oft leide ich dann eben erst recht, ziehe es mir leider dann voll rein, weil ich grad nicht gut drauf bin.

Ich denke, daß auch deine Ex generell noch an einem ungelösten Konflikt mit dir kaut. Klingt echt nach Unverarbeitetem, wenn sie trotz allem Bemühen noch alles mögliche beanstandet.
Der Grund findet sich immer in altem Schmerz, der noch irgendwo sitzt.

Soll er eben rausgehen, und sich tausend Babysitter suchen, ich hoffe einfach, daß der Kleine es da dann gut hat. Dennoch: mein Mutterherz: bum bum....

LG Carlchensmom

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Hi,

je weniger man vom Ex-Partner weiß, was der gerade macht, eventuell mit Kind, desto besser.

Was ich nicht weiß, macht mich nich heiß. Da ist eine Menge dran.

da würde ich klare Grenzen ziehen bei solchen Infos wie mit dem Babysitter.

Geht mich nichts an. du bist verantwortlich. kümmer dich.

Über Entwicklungsfortschritte und probleme sollte man aber schon reden, der Rest kann aber getrost weg.

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Hallo,

wohnt ihr denn in der gleichen Stadt?

Wenn ja, dann sucht euch doch einen gemeinsamen Babysitter, den du dann auch buchen kannst. Ihr kennt ihn beide, das Kind kennt ihn und gut.

Viele Grüße,
lilavogel

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Hallo Lilavogel!

Jippieh, genau das haben wir gemacht!

Wir haben nun einen gemeinsamen Babysitter, und es ist auch gleichzeitig unter der Woche noch meine Kinderfrau. Und wir haben uns nochmal ausgesprochen.

Ich kann ihn verstehen und er mich.

Da ich nun wieder gut verdiene, ist mir auch wieder mehr möglich.

Und so ist es einfach manchmal - in jeder Beziehung. Es wird meist nicht so heiß gegessen wie gekocht....

LG Carlchensmom

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ich würde das Jugedamt bitten ihm seine Rolle als Vater Bzw. Umgangselternteil noch einmal zu erklären .

Niemand kann ihn zwingen aber manchmal hilft es wenn öffentliche Stellen mal Kritik äußern und nicht nur die nervige Mutter :)

Ansonsten würde ich ihm das Kind erstmal nicht übergeben. Ja, ich weiß darf man nicht - ich weiß aber auch was die Konsequenzen sind - gar keine . Der Vater hat ja scheinbar eh mehr Party im Kopf