Ist hier jemand juristisch fit? Schwanger, Partner unmöglich

Guten Morgen zusammen,

kann mir jemand sagen, wie meine derzeitige Situation rechtlich aussieht?

Ich bin von einem Mann schwanger, der sich von seiner schlechtesten Seite zeigt. Er bestimmt über mich (welche Medikamente ich nehme, was ich esse, Kohlenhydrate darf ich nicht essen und wenn doch streiten wir täglich aufs Blut, er will mir nach der Geburt das Kind wegnehmen, es soll dann nur bei ihm leben, er will seinen Nachnamen einklagen, also alles worüber ich nicht sofort zustimme will er vor GEricht einklagen...) Ich habe jetzt den Entschluss gefasst das Kind zu behalten, aber mich von dem Terror, sprich von ihm zu trennen.

Ich lebe noch in Scheidung, das heißt es könnte sein, dass ich zur Zeit der Entbindung noch verheiratet bin.

Es ist total gegen meine eigentliche Einstellung, aber ich möchte dass der Erzeuger meines ungeborenen Kindes nichts entscheiden darf (er möchte einen Vornamen der mir nicht gefällt, seinen Nachnamen etc, an Arztkosten beteiligt er sich im Übrigen nicht, sei alles unnötig, würde ich mich bewegen und gut ernähren bräuchte ich kein Blutdruckmittel, kein Vitamin D etc... ändert aber nichts daran, dass Sachen wie Toxo und Cytomegalie abgenommen werden sollten und das kostet.... er will ein gesundes Kind, ich soll das übers Blut testen lassen aber Kosten trage ich, da es eine Untersuchung an meinem Körper ist.... ihr versteht in welche Richtung das geht? Er schaut auch jetzt schon wie er das Kind kohlenhydratfrei ernähren kann, meint zu mir ich muss mich so ernähren...terrorisiert mich etc,..)
Was kann ich machen, dass er nicht recht zum Zug kommt? Ich möchte eine legale Methode. Das JA belügen möchte ich nicht bzgl wer der Vater sei wegen Unterhalt....

Also, zusammenfassend, ich bin verheiratet. Kind von meinem derzeitigen noch-Freund. Rein rehctlich wäre ja mein Mann der Vater. Was ist wenn er das Kind annehmen würde? Kann der Freund dann überhaupt irgandwas klagen?
meine Freundinnen raten mir die Vaterschaft nicht durch meinen Freund anerkennen zu lassen, das gäbe nur Probleme. Ich kenne mich schlichtweg nicht aus. Der Erzeuger des kindes ist übrigens depressiv und in Therapie und medikamentös eingestellt.
Ich denke ich muss wohl bald zum Anwalt...

Danke euch für jeden Tip den ihr habt

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"Schließlich ist eine Anfechtung der Vaterschaft eines ehelichen Kindes auch durch den biologischen Vater möglich. Vorausgesetzt wird allerdings, dass zwischen dem Kind und seinem rechtlichen Vater keine sozial-familiäre Beziehung besteht oder im Zeitpunkt seines Todes bestanden hat."

Dein aktueller Partner kann die Vaterschaft deines Mannes anfechten, da du mit deinem Mann (vermutlich) nicht mehr in häuslicher Gemeinschaft lebst und eine sozial-familiäre Bindung daher nicht mehr angenommen werden kann. Dein Mann kann auch kein Interesse daran haben, als rechtlicher Vater zu fungieren - denn dann wäre er unterhaltspflichtig für das Kind ...

Ich kann gut nachvollziehen, wie nervig dein aktueller Partner gerade ist - ich hatte mal einen ähnlichen Fall an der Backe (wenn auch kein gemeinsames Kind).

Der Mann hat rechtlich keine Chancen, seine sinnentleerten Forderungen durchzudrücken - weder deine Ernährung betreffend, noch was Medikament usw. betrifft, auch was seinen Namen betrifft, wird er gegen die Wand laufen. Er wird aber vermutlich seine Vaterschaftsanerkennung durchsetzen können - und damit dann auch ein Recht auf Umgang haben. Auch das Sorgerecht kann er mit einiger Wahrscheinlichkeit einklagen.

Vermutlich würde es dir das Leben leichter machen wenn du - am Besten noch während der Schwangerschaft - ein paar hundert Kilometer zwischen euch bringst, und den Kontakt nur über Anwalt und Jugendamt laufen lässt.

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Ich würde auch JETZT noch die Koffer packen und gaaanz weit weg und für ihn unbekannt verziehen.
Wenn das Kind erstmal da ist und er seine Rechte als Vater eingeklagt hat, kommst du nur noch mit seiner Zustimmung umziehen und er wird sicherlich alles dran setzen dich weiter zu kontrollieren.

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Also wenn ich das richtig verstehe, ist dein Noch Ehemann nicht der Vater, sondern dein jetziger Freund? Ich würde mir einen Beratungstermin beim Jugendamt und bei profamilia holen. Erläutere deine Situation, lege Beweise vor wenn du welche hast.
Mein persönlicher Rat: Zieh aus, es ist dein Körper, deine Schwangerschaft. Er hat derzeit keine Rechte. Du entscheidest.
Helfen können dir jetzt Jugendamt, profamilia oder ähnliche Beratungsstellen, ein Anwalt.

Fühl dich gedrückt. Du schaffst das!

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Ich würde mich erstmal einfach nur trennen.

Dein Freund hat bisher keinerlei Rechte am Kind. Jetzt ist es Zeit den Rücken gerade zu machen und ihm mitzuteilen, was er dich mal kann. Du musst Stärke zeigen, das scheint bisher nicht der Fall zu sein.
Bisher ist er rechtlich nicht der Vater, er hat auch kein Sorgerecht.
Aber natürlich kann er das gerichtlich irgendwann einklagen! Die Frage ist ja inwieweit er das tut.

Dein Mann ist erstmal rechtlich der Vater, hat das Sorgerecht und ist unterhaltspflichtig, aber ob du dir diese Baustelle antun willst... Ich würde auch hier versuchen vor der Geburt klare Verhältnisse zu schaffen, aber dringend.

Alles Gute!

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Rechtlich ist erst mal dein Mann der Vater.

Wenn du es nicht schaffst dem durchgeknallten Typen zu überzeugen, dass er nicht der biologische Vater ist, wird es schwer, die Vaterschaft zu leugnen. Mal ganz davon abgesehen, wie man das juristisch betrachtet.

Ich würde jetzt erst mal sämtliche Kanäle kappen: Telefonnummer und Mailadressen ändern, soziale Netzwerke absichern (blockieren, Profil ganz privat stellen, Namen ändern). Und mich anwaltlich bewaffnen.

Dass er weder über den Vornamen, noch den Nachnamen, noch kindeswohlschädliche Ernährung bestimmen wird, hast du ja schon in deinem letzten Beitrag gelesen.

LG

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Das aller aller wichtigste ist erstmal die flucht uns zwar dahin wo du möchtest! Wenn er das gemeinsame Sorgerecht hast kommst du nicht mehr ohne weiteres aus der Wohnung. Zieh es durch und informiere das Jugendamt was abläuft , damit es vorgewarnt ist. Lg

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Eigentlich hat dein Freund noch weniger als nix und viel mehr wird es so bald nicht. Dass er da Panik bekommt, ist fast schon verständlich.

Du bist schwanger, d.h. ein Kind im rechtlichen Sinne gibt es noch gar nicht. Du kannst zu 100% allein entscheiden. Das darf jede schwangere Frau...zumindest eben solange sie schwanger ist.
Da du dich gerade trennen willst von deinem Mann ist es ja wohl kaum der Fall, dass dieser sehr erpicht darauf ist, dieses Kind anzuerkennen und für dieses Kind die nächsten Jahre zu zahlen - ihr seid ja noch nicht mal mehr zusammen.
Warum also suchst du dir nicht erstmal eine Zufluchtsstätte und siehst zu, dass der Vater deines Kindes möglichst aus deinem Leben verschwindet. NOCH kannst du auch umziehen ohne Probleme. Falls du also schon immer mal irgendwo hin wolltest - jetzt oder nie! Sieh einfach zu, dass du dir ein Leben aufbaust ohne Männer.

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Hi, Du bist noch verheiratet. Das heißt wenn nichts geschieht ist dein Ehemann rechtlich der Vater und der andere hat keinerlei Rechte, Du hast von dem anderen keinen Unterhaltsanspruch.
Mögliche Konstruktion: Dein Noch-Ehemann, Du und der leibliche Vater des Kindes geben beim Jugendamt oder Standesamt eine sogenannte Dreiererklärung ab: Alle sind sich einig, dass der leibliche Vater der Vater ist (das willst Du ja nicht) - dies geht nur, wenn die Scheidung mit Noch-Ehemann bereits anhängig ist (mit Aktenzeichen bei Gericht) ist kostenlos.
Alternativ kann der Noch Ehemann nach Geburt die Vaterschaft gerichtlich anzweifeln (das ist ein eigenes Verfahren, kostet Geld). Dann ist der leibliche Vater auch nicht automatisch im Spiel, der Noch-Mann aber nach erfolgreichem Verfahren nicht mehr Unterhaltspflichtig.
Nach dem was Du schilderst würde ich mir sehr gut überlegen ob ich den leiblichen Vater als solchen erklären würde...
Liebe Grüße und alles Gute

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Also wenn du noch verheiratet bist, wenn das Kind geboren ist, gilt dein Mann als Vater. Der wird aber wahrscheinlich nicht erfreut sein alle finanziellen Pflichten für das Kind zu übernehmen. Was du auf keinen Fall tun solltest, wäre eine Erklärung über die gemeinsame Sorge abzugeben. Trenn dich von ihm und unterschreibe eine solche Erklärung nicht, dann bist du schon mal ganz gut dabei. Dann bekommt das Kind deinen Nachnamen und Ähnliches. Dann muss er erst einmal das Sorgerecht einklagen, damit ihr gemeinsames Sorgerecht habt. Da musst du aber beweisen, dass es nicht im Kindeswohl wäre, wenn er dies bekäme, um es zu verhindern. Bis dahin sind aber die Namen schon geklärt... Ob er die tatsächlich einklagen kann, wage ich zu bezweifeln. Wenn er dann gemeinsames Sorgerecht bekommt, kann er große Entscheidungen (Schulwahl z.B.) mitentscheiden. Wegnehmen kann er sie dir nicht, solang er nicht nachweisen kann, dass du das Kindeswohl gefährdest. Bei Babys versucht man regelmäßigen Umgang zunächst im gewohnten Umfeld (also bei der Mutter) stattfinden zu lassen. Irgendwann dann auch mal ein SPaziergang, dann mal Besuch und irgendwann auch Übernachtungen. Aber man wird dir dein Neugeborenes nicht einfach wegnehmen, weil dein Freund das halt so will.