Holen / Bringen Papawochenende

Hallo ihr Lieben,

ich brauche heute mal neutrale Meinungen, möglichst mit Begründung, da ich grade mit mir selbst kämpfe...

Situation: mein Exmann und ich sind seit 3 Jahren getrennt. Ich bin mit Kind ausgezogen, aber wegen ihr in dem kleinen Nest geblieben in das ich wegen ihm gezogen bin (weil sie hier ihre Freunde / Schule hat und weil sie so ihren Papa in der Nähe hat).

Er hat sie alle 2 Wochen bei sich, wenn sie das möchte kann sie jederzeit zwischendurch zu ihm, Fußweg keine 10 Minuten.

Er kümmert sich schon, aber nur was sie direkt angeht wenn sie bei ihm ist und sie ihn persönlich fragt. Ansonsten bleibt alles an mir hängen. Fahrten zum Sport in den Nachbarsort übernehme ich 2 x pro Woche (für alle Wege ca. 30 km), Fahrten zum Arzt übernehme ich, Fahrten zu Freundinnen auch. Jetzt während Corona fahre ich sie noch in die Betreuung weil der Bus ausfällt und ich und er ja zur Arbeit müssen. Nicht das ihr das falsch versteht - all das mache ich gerne und ohne zu murren weil ich sie liebe, weil es für mich zum Elternsein dazu gehört. Ich selbst arbeite Teilzeit, er Vollzeit. Er hat nen dickes Auto vor der Tür und ein Haus. Zudem besteht er immer auf seine Rechte, hat also z. B. auch den Coronabonus hälftig eingestrichen obwohl er null x unser Kind bei sich hatte, also null Mehraufwand oder Mehrkosten. Auch dazu habe ich nichts gesagt, war ja sein Recht.

Jetzt stößt ihm neuerdings auf, dass er an seinen Papawochenenden das holen und bringen übernimmt. Ob es ihm dabei um die Zeit oder das Geld geht weiß ich nicht. Am Anfang bin ich da auch noch oft gefahren, dann hat es sich so eingespielt das er fuhr. Jetzt möchte er das anders (wir fahren die kurze Strecke immer wegen der Klamotten mit dem Auto, manchmal auch mit dem Rad. Zum alleine gehen mit Sack und Pack ist sie noch zu jung.)

Jetzt meine Zwickmühle und die damit verbundene Frage an euch: grundsätzlich würde es mir nichts ausmachen zu fahren, ich sehe das alles nicht so eng und finde es auch lächerlich bei der geringen Entfernung überhaupt darüber diskutieren zu müssen. ABER: ich möchte auch nicht immer die sein, die klein bei gibt und zu allem ja und Amen sagt. Was würdet ihr tun und warum?

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Wenn er alles so eng sieht, würde ich das exakt so auch tun und ihm mitteilen, dass Holen und Bringen definitiv seine Baustelle sind, da gibts gar keine Diskussion. Anders sähe es nur aus, wenn Du eine größere Entfernung geschaffen hättest nach der Trennung.

Ich habe Jahre von Diskussionen und Spitzen hinter mir, besser wurde es erst, als ich angefangen habe, nicht mehr jeden Quatsch zu diskutieren. Ich hab Ansagen gemacht und wenn er sich nicht dran gehalten hat, wurde es über Jugendamt/Gericht gelöst, Ende. Seitdem klappts und mittlerweile würde ich sogar sagen, dass wir neutral freundschaftlich miteinander umgehen können. Viel Kraft Dir!

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Wenn er alles so kleinkariert sieht, muss er das Kind holen und bringen. :-)

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Um ehrlich zu sein, verstehe ich das Problem nicht so ganz.
Sie lebt überwiegend bei dir. Weshalb soll er da irgendwelche Fahrdienste übernehmen?

Der große Sohn meines Mannes lebte als Kind auch bei uns im Ort. Da wären wir gar nicht auf die Idee gekommen, ihn zur Schule zu bringen oder irgendwo hinzufahren, wenn wir nicht explizit darum gebeten worden wären und wir haben mit der Mutter ein wirklich gutes Verhältnis.

Was das holen und bringen angeht, würde ich sie laufen lassen. Was braucht sie denn alles für ein Wochenende? Normalerweise nicht mehr als das was in einen Rucksack passt.
Sie ist ein Schulkind. Überleg mal mit wieviel Gepäck und Gewicht viele Kinder ab der ersten Klasse zur Schule laufen.

Ohne das böse zu meinen, habe ich gerade den Eindruck, dass dir irgendetwas nicht passt und du mit aller Macht einen Kampf führen willst.

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@ edison: du hast meinen Beitrag glaube ich nicht richtig verstanden / gelesen. Es geht NICHT um die Fahrten in der Woche, also zur Schule, zu Freunden etc.. es geht darum, dass er all seine Rechte, jeden Cent, alles was irgendwie geht einfordert und mir null entgegen kommt oder hilft, und ich eben eigentlich immer klein bei gebe, weil ich einfach Ruhe und Frieden möchte, weil ich vieles als banal ansehe wo er sagt, dass es aber sein Recht ist. Wenn es nach mir ginge, dann wäre dieses Thema null Diskussion wert. Aber wie immer im Leben macht ja auch der Ton die Musik.
Man kann sagen "du, ich fände es schön wenn nicht immer ich die 4 Fahrten am WE machen müsste" oder man kann eben sagen "ich möchte das es ab jetzt so läuft und das hast du so umzusetzen". Letzteres ist seine Art und ich bin dessen müde immer die zu sein die zu allem ja und amen sagt. Und genau deshalb wollte ich neutrale Meinungen.

Ich will kein Drama draus machen ABER
Ich will auch nicht immer alles schlucken

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Bittest du ihn denn gezielt um Unterstützung?
Du hast oben geschrieben, wenn eure Tochter ihn um etwas bittet bzgl Fahrten, würde er da machen.
Daher verstehe ich immer noch nicht das Problem.
Wenn er die betreut, macht er es ja.

Ich versuche es einfach zu verstehen. Auf mich wirkt es einfach, als würdest du dich in der Opferrolle sehen z.B. Wohnort, Teilzeitarbeit und erwartest daher ein stückweit Dankbarkeit von ihm. Sonst würde sich mir der Grund weshalb du das alles aufgeführt hast, nicht erschließen.

Möchte er sie nicht mehr holen - soll sie eben laufen, wie ich schon geschrieben habe. Sie muss ja keine Umzugkartons schleppen. Dieses Problem finde ich wirklich hausgemacht. Ein Schulkind wird wohl mit Kleidung für 2 Tage, einen zehnminütigen Weg zurücklegen können.

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In einer Opferrolle sehe ich mich null und Dankbarkeit brauche ich bestimmt nicht von ihm. Es geht mir allein um die Frage ob ich mal wieder des lieben Frieden Willens nach seiner Nase tanze oder ob ich jetzt mal stumpf nein sage.
Er fragt ja nicht, er fordert. Und das finde ich halt nicht ok. Wenn ich ihn um etwas bezüglich unseres Kindes bitte kommt immer ein nein. Und die Frage ob wir sie allein laufen lassen sollten stelle ich hier ja nicht. Es geht bei meiner Frage nicht ums Kind, sondern um das Mit- oder besser Gegeneinander der Erwachsenen. Das ich angeführt habe das ich Teilzeit und er Vollzeit arbeitet mit Haus und dickem Auto vor der Tür sollte lediglich zum Ausdruck bringe das es bei ihm ja eigentlich nicht am Geld liegen kann.
Wie schon geschrieben in meiner Eingangsfrage, neige ich dazu wieder mal fünfe grade sein zu lassen. Mir macht es nichts zu fahren. Mir geht nur seine Art aufn Sack weshalb ich jetzt überlege einfach mal nen Riegel vor die Tür zu schieben. Hätte er nett gefragt und würde er im Gegenzug nicht alles total kleinkariert gegen rechnen, dann hätte ich den Zwispalt in meinem Kopf nicht.

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Nein und Amen sagen! Was soll passieren?

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Also da er ja so auf sein Recht pocht, was den Bonus angeht finde das steht ihm eben nur zu wenn er sich auch einbringt, würde ich sagen er will sein Kind sehen somit soll er es holen und bringen. Er wohnt doch aber nah bei euch oder nicht? Dann soll er mit Ihr laufen ;-) Egal wie auch immer, er hat die Pflicht das Kind zu sich zu holen und zu dir zu bringen ob 10 Min weg oder 3 H fahrt.

Wir haben da keine feste Regel, meistens bringt er Ihn wenn Freitags die Übergabe nicht in der Kita ist, denke seine neue will mich nicht sehen #rofl Aber wenn er nicht kann fahr ich natürlich auch mal, oder bringe ihn, aber bei uns läuft vieles einfach anders weil es ganz gut läuft, würde meiner so ein Korintenkacker sein würde ich eben streng nach dem leben was seine Pflicht ist.

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Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht so ganz wo das Problem ist. Rechnet ihr den "Aufwand" den ihr für eurer Kind betreiben müsst gegeneinander auf?!
Wenn das Kind überwiegend bei mit lebt, wäre es für mich keine Frage, dass natürlich ich in dieser Zeit den Fahrdienst übernehme. Wenn doch mal was sein sollt und ich wirklich nicht kann oder es zeitlich vielleicht zu knapp werden sollte, dann würde ich aber den Vater natürlich als allererstes mit ins Boot holen.
Und das Abholen und Bringen beim Papawochenende kann man doch auch immer kurzfristig besprechen, oder?! Es ist ja nicht so, dass es sich um eine riesige Wegstrecke handelt. Warum will er das denn nicht übernehmen? Irgendeinen Grund wird das doch haben

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Ich würde nicht Klein bei geben. Ich würde ihm mitteilen das es sein Recht ist sein Kind zu sehen, aber eben auch seine Pflicht ist sie zu holen und wieder heim zu bringen. Wenn er immer auf sein Recht besteht würde ich das auch so machen.
Und würde vielleicht mal erwähnen das es auch nicht deine Pflicht ist Klamotten und Co ihr mit zugeben. Sind ja schließlich Kleider die du gekauft hast. Er kann ja selbst welche bei sich haben.
Ich weiß das ist unnötiges Gestichel, aber wenn er meint immer sein Recht durchzusetzen, dann mach du das eben auch.

Ich spanne meinen Ex auch öfter mit Arztterminen ein. Er kommt aber auch 2x die Woche vorbei um die Kinder zu sehen, dann lege ich ab und an einen Termin in die Zeit.
Er holt die Kinder immer Freitags von der Schule ab und bringt sie Sonntags Abends und bei uns sind es sogar 30 km. Ich glaub er käme gar nicht auf die Idee zu verlangen das ich sie bringe und hole. Aber ich packe ihm auch Klamotten und alles ein wenn die beiden zu ihm gehen.