Mein Anwalt hält zur Gegenseite

Hallo,

ich kann bei Google keine Antwort dazu finden:

in der Gerichtsverhandlung kürzlich befand ich mich plötzlich in der Situation, dass mein Anwalt gegen mich argumentierte. Mehrfach und längere Zeit.

Ich streite gar nicht ab, dass es sein konnte dass ich im Unrecht war.
Aber sollte der Anwalt, den ich bezahle, nicht ausschließen meine Interessen vertreten?Und wenn das gerade nicht möglich ist, eher nichts sagen?

Ich habe mich z.B. einmal geäußert. Der Richter war anderer Meinung. Die Gegenseite sowieso.
Soweit so gut.
Aber mein Anwalt sagte dann: Also ich verstehe jetzt das Problem auch nicht.

Die Gegenseite musste wenig sagen, weil mein Anwalt ganz hervorragend in ihrem Sinne argumentierte und handelte.
Die Gegenseite waren übrigens die Beklagten, ich hatte einen Antrag gestellt.

Worum es ging, schreibe ich jetzt absichtlich nicht. Ich möchte keine Wertigkeit, sondern gerne verstehen, was da passiert ist und warum mir mein eigener Anwalt in den Rücken gefallen ist.

Grüße

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Ein Anwalt ist Organ der Rechtspflege. Du bezahlst ihn dafür das er deine Interessen vertritt- nicht das er dir nach dem Mund redet. Ein guter Anwalt erklärt dem Mandanten auch das er im Unrecht ist und verliert wenn er klagt.

Gerade im Familienrecht ist es oft Aufgabe der Anwälte zu schlichten und keine verhärteten Fronten zuzulassen. Da ist dann auch wichtig den Richter nicht mit unsinnigen Anträgen zu verärgern.

Am besten du suchst nochmal das Gespräch über die Situation. Bestimmt kann dir dein Anwalt erklären warum er sich so verhalten hat.

Oder du suchst dir einen neuen.

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Hallo,

Nein, das ist nicht Sinn der Sache das Dein Anwalt gegen Dich Argumentiert. Du zahlst ja schließlich damit er Dich vertritt, nicht die Gegenpartei. Da hat der Gute wohl seinen Job verfehlt. Suche Dir besser einen anderen.

LG
Sunny

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Vielleicht wollte er schlichten?

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Hallo,

das ist sicherlich nicht normal, dass der Anwalt zur Gegenseite hält. Ohne genaueres zu wissen, kann man natürlich nicht urteilen.

Vielleicht wollte der Anwalt vermitteln, vielleicht hat der Anwalt den Prozess für aussichtslos gehalten und ist daher entsprechend "umgeschwenkt". Der Anwalt würde ähnlich reagieren, wenn für ihn z. B. der Vorwurf eines Prozessbetruges im Raum stehen könnte.

Frag den Anwalt, warum er das gemacht bzw. sich so verhalten hat. Das kann sonst niemand anderes beurteilen.

LG Anja

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Da du die Situation nicht schildern möchtest, kann ich mir persönlich nur vorstellen dass deine Klage null Basis hatte und von vornherein rechtlich zum scheitern verurteilt war. Es stimmt, dein Anwalt sollte für dich und deine Sache sprechen und dir eigentlich vorher sagen, dass du keine Chance hast. Dass er dann gegen dich argumentiert hat, zeigt eher dass ihr vorher zu wenig darüber gesprochen habt bzw. dass dein Anliegen absolut nicht haltbar war.

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Um das neutral beurteilen zu können, müsstest du schon zumindest kurz anreißen worum es geht...

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Da du nicht schreiben möchtest, um was es ging, ist das jetzt schwierig zu beantworten.
Natürlich soll der Anwalt deine Interessen vertreten, aber wenn von deiner Seite unsinnige oder unwahre Behauptungen kommen - jetzt nur als Beispiel - kann er dir auch widersprechen. Er muss auch bei der Wahrheit bleiben, und er hat auch einen Ruf zu verlieren.

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Hallo!

Ganz grundsätzlich gibt es zwei Arten von Anwälten:

1. "Des Brot ich ess, des Lied ich sing": Die vertreten die Meinung des Mandanten, egal wie absurd diese ist.

2. RA die sich nicht lächerlich machen wollen - und deshalb auch nur eine "sinnvolle" Ansicht vertreten.

Deiner ist offensichtlich Typ2