Schon nach 9 Monaten wieder arbeiten oder doch auf Risiko gehen? Außerdem Frage zum Elterngeldantrag

Hallo zusammen!

Ich stehe gerade vor der Geburt meines 2. Kindes und bin (leider) alleinerziehend. Mit dieser Situation komme ich im Grunde ganz gut klar, vorallem weil mich meine Eltern trotz ihres stolzen Alters sehr unterstützen und auch noch recht fit sind.
Ursprünglich hatte ich geplant 14 Monate Elternzeit zu nehmen, also erst Oktober oder gar November 2022 wieder zu arbeiten, dann aber direkt 75% und das Kind wird von den Großeltern betreut. Und wenn das Kind 2 wird und in die Krippe geht, würde ich auch wieder Vollzeit einzusteigen. Ähnlich war es damals auch bei meinem 1. Kind und hat sehr gut funktioniert.

Nun ist es so, dass sich meine berufliche Situation etwas geändert hat und mein Arbeitsplatz während meiner Elternzeit mit jemand Neuem besetzt wird - das hat man mir aber schon während der SS mitgeteilt.
D.h. ich weiß nicht ob ich nach der Elternzeit in meiner Firma direkt wieder mit so flexiblen Arbeitszeiten wie bisher arbeiten kann (ist nämlich nicht in jedem Bereich möglich!). Wenn ich ca. im Mai wieder anfange zu arbeiten ist die Chance aus diversen Gründen auf jeden Fall um einiges höher, dass ich wieder einen Arbeitsplatz mit so günstigen Arbeitszeiten bekomme wie wenn ich erst im Oktober/November anfange! Jetzt gehen mir halt 2 Sachen im Kopf rum:

1. Mein Baby wird dann erst 9 Monate alt sein. Ist es nicht zu früh da schon wieder zu arbeiten anzufangen?! Meine Eltern haben schon gesagt sie würde da mitmachen und es in meiner Arbeitszeit betreuen, aber dennoch frage ich mich ob so eine frühe Trennung gut für das Kind ist. Was würdet ihr an meiner Stelle tun: Lieber früher anfangen und dafür einen Job mit kinderfreundlicheren Arbeitszeiten bekommen (davon hat man ja auch länger was und unterm Strich könnte ich dann nach der Einarbeitung mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen wie wenn ich einen weniger "kinderfreundlichen Job" habe!) oder bis Herbst in Elternzeit gehen und damit das Risiko eingehen, dass ich vielleicht einen Job mit weniger günstigeren Zeiten zugewiesen bekomme? Die Personalstelle hat mir schon gesagt, dass sie auf jeden Fall versuchen mir einen "meiner Familiensituation angepassten" Job zu geben, aber garantieren können sie es natürlich nicht und sie sagten mir auch, dass es ab kommenden Sommer schwerer sein wird, da die "flexiblen Arbeitsplätze" sehr wahrscheinlich nicht mehr zu besetzen sind. Auch vom Personalrat habe ich eine derartige Auskunft erhalten.

2. Ich weiß nun nicht, wie und was ich genau im Elterngeldantrag beantragen soll, da ich ja noch gar nicht weiß wann genau ich wieder zu arbeiten anfange! Wenn ich bis zum Herbst Elternzeit nehme ist es klar - da würde ich für die gesamte Zeit das volle Basiselterngeld beantragen. Aber wenn ich in Erwägung ziehe früher arbeiten zu gehen (eventuell ab Mai) , dann muss ich ja ab dem Zeitpunkt dann ElterngeldPlus beantragen. Wenn ich das tue und mich dann im kommenden Jahr - aus welchen Gründen auch immer - umentscheiden würde und doch erst im Sommer oder Herbst arbeiten gehe: kann ich die betreffenden ElterngeldPlus-Monate dann nachträglich in BasisElterngeld-Monate umwandeln oder geht das nicht? (Die Elterngeldstelle habe ich die ganz Woche leider nicht erreicht)

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Hallo,

Zum zweiten Punkt kann ich dir nichts sagen, aber ich habe bei beiden Kindern nach 9 Monaten wieder angefangen zu arbeiten. Außerhalb von Deutschland ist das völlig normal ;) Beide haben sich super in der Krippe eingelebt.

Familienfreundliche Arbeitszeiten sind ein Luxus, den würde ich mir nicht entgehen lassen.

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Ja, so denke ich irgendwie auch. Klar ist es extrem früh wieder mit der Arbeit zu beginnen, andererseits muss ich natürlich auch an die Zukunft denken... Ich habe dennoch so ein schlechtes Gewissen wenn ich daran denke mein Kind bereits mit 9 Monaten nicht mehr ganztägig betreuen zu können - ich habe Angst dass es sich verlassen vorkommt, dass ich eine egoistische Rabenmutter bin, dass ich wichtige Entwicklunfsschritte verpasse usw.

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Auch wenn du dein Kind nicht mehr selbst den ganzen Tag betreust - es wird ja nicht irgendwo abgelegt, sondern wird liebevoll von deinen Eltern versorgt (davon gehe ich aus, wenn du diese Option in Erwägung ziehst). Dein Kind ist nicht 24h am Tag weg, wichtige Entwicklungen kriegst du dennoch mit.

Umgedreht kann dein Kind auch grad in der Stunde die ersten Schritte machen, in denen es am Wochenende bei den Großeltern ist, damit du mal in Ruhe Papierkram machen kannst oder dich etwas ausruhst.

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Ich würde bei Punkt 1 auch zum früheren Arbeiten tendieren.

Mein Kind ist gerade 9 Monate und ich muß sagen, es ist schon noch Baby. In die Krippe würde ich persönlich es nicht gerne geben momentan. 12 Kinder auf 2-3 Erzieher. Kann man machen, muß man aber nicht.

Aber Dein Kind wäre bei Deinen Eltern. Sie können frühzeitig engen Kontakt halten, um eine gute Bindung aufzubauen.
Denn auch ich meine, familienfreundliche Arbeitszeiten sind Gold wert.

Punkt 2 kann ich auch nix dazu sagen. Vermutlich mußt Du Dich jetzt entscheiden, und damit dann leben. Oder mal die Elterngeldstelle anrufen und fragen, ob es Möglichkeiten gibt.

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Hallo,

Du wirst die flexiblen Zeiten brauchen, mit Kind ist immer mal was. Die Betreuungszeiten kannst Du Dir später nicht unbedingt aussuchen in Kita und Schule, da ist es nötig seine Arbeitszeiten entsprechend anpassen zu können, gerade wenn man es alleine wuppen muss.

Ich würde an Deiner Stelle früher starten, auch wenn es vom Gefühl her schwer fällt.

Alles Gute
Sunny

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Hey!

Ich weiß nicht, ob der Vorschlag schon kam- aber könntest du bis Mai Elternzeit beantragen, ab Mai Teilzeit in Elternzeit, und ab Herbst dann mehr Stunden?
Wäre das eine Idee?

Liebe Grüße
Schoko

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Zu 2.:

Ja, das geht. Man kann einmal ohne Begründung die Auszahlung des Elterngeldes ändern!

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Ich würde sagen das du Teilzeit in Elternzeit
nimmst, wenn möglich.
Suche dir so schnell wie möglich einen Krippenplatz.

Du schreibst das deine Eltern in einem stolzen Alter sind.
Auch wenn sie noch sehr fit sind weiß keiner was in einem Jahr ist denn ich denke das deine Eltern über 70 sind.

Ein Kleinkind ist anstrengend und diese Verpflichtung sollte man ihnen nicht auf dauer zumuten.

Mein Vater war mit 73 auch fit bis er tot umgefallen ist, Herzinfarkt Ende.

Ich wünsche euch alles Gute

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Ich würde länger Elternzeit nehmen und nach 9 Monaten schauen, was die Firma bieten kann. Wenn es passt dann halt nach 9 Monaten einsteigen, wenn nicht, noch Zuhause bleiben.