Mein Sohn ist lieber bei meiner Mama als bei mir

Hallo, habe mich gerade hier registriert weil ich wirklich verzweifelt bin.

Die Situation ist folgende:
Ich bin alleinerziehende Mutter eines 27 Monate alten Sohnes und zur Zeit wieder schwanger (34. Woche - leider auch wieder ohne Partner da er mich verlassen hat. Geburtstermin ist um den 19.9) Der Vater meines Sohnes hat ihn erst 2x gesehen - das letzte mal im Oktober 2019 als er 6 Monate alt war - vom ihm gibt es keine Hilfe.

Mein Sohn war im Juli insgesamt 2 Wochen (12.7-17.7 und 26.7-1.8) bei meiner Mama. Urlaub bei der Nonni (Oma) sozusagen - kein Kindergarten.

Nach der ersten Woche war alles noch ok als er zu mir zurückkam. Jetzt ist er seit Sonntag wieder bei mir und total unglücklich. Er weint die ganze Zeit nach seiner Nonni. Von gestern auf heute (Montag auf Dienstag) hat er aber wieder bei meiner Mama geschlafen weil sie gestern in der Musikschule waren.

Heute hat sie in den Kiga gebracht und es war ganz schrecklich. Der Abschied war ein großes Geschrei und den ganzen Tag - bis ich ihn um 14:30 abholte - war es angeblich sehr anstrengend. Er hat den Schnuller nicht mehr raus getan (bei mir hat er unter Tags nie einen Schnuller).Nach dem Abholen hat er auch noch die ganze Zeit nach seiner Nonni verlangt. Die Kindergärtnerin meinte, dass Kinder schon nach den Großeltern weinen aber nicht so sehr wie mein Sohn es tut. Für mich heißt das, dass er unglücklich bei mir ist- ich fühle mich da leider sehr stark kritisiert.

Meine Mama meint sie macht ja nichts besonderes mit ihm und ist ja auch streng… anscheinend bin ich so ein Drachen, dass er lieber bei der Nonni ist. Heute war es so schlimm, dass ich glaube Hilfe zu brauchen. Warum mag mein Sohn nicht bei mir sein?
Ich stelle mich schon so in Frage 😞

Ich weiß nicht was die Lösung des Problems sein kann - Ihm seine Nonni wegzunehmen ist ja auch keine Lösung.
Bei mir gehts ihm nicht schlecht - ich verstehe es nicht. Es sind halt nur er und ich… am Nachmittag manchmal eine Nanny.

Ich weiß, bei uns ist gerade viel los weil ich mit meiner Situation als alleinerziehende Mutter von 2 Kindern von 2 Vätern hadere. Ich würde mir so dringend eine Familie für meine Söhne wünschen - leider bin ich alleine mit ihnen.

Ach… ich bin am Ende meines Lateins! Ich will, dass mein Sohn glücklich ist. Bei mir ist er es anscheinend nicht mehr 😔

Pat

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Mach dich nicht so fertig - ich glaube, du bist grade viel zu streng und gnadenlos mit dir selber. Kinder haben das doch ganz oft, dass sie lieber bei jemand anderem sind als bei dem Elternteil, das grade verfügbar ist. Das merkt man nur in alleinerziehenden Konstellationen viel krasser. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass dein Sohn verunsichert ist, weil er spürt, dass du grade nicht wirklich im Gleichgewicht bist und weil durch das Baby eine große Veränderung ansteht. Das setzt dir jetzt einfach so stark zu, weil du allein durch alles durch musst. Aber der Schluss, dein Sohn sei nicht glücklich bei dir, ist, glaube ich, Quatsch.
Gönn ihm die Zeit bei der Oma und dir die damit einhergehende Auszeit. Ihr kommt da gemeinsam durch, ich wünsche dir ganz viel Kraft!

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Danke dir Susa! Ich hatte schon Angst, dass mir niemand antworten wird. Heute früh hat er mich wieder mit „die Nonni kommt heute“ begrüßt. Seine ersten Worte zu mir. Frühstück war dann ok aber im Kindergarten ging es wieder los. Beim Verabschieden hat er sich an mich geklammert und nach seiner Nonni verlangt und ganz bitterlich geweint. Mir bricht es so das Herz.
Ja. Die Situation ist grad sehr schwierig - der Vater meines ungeborenen Kindes hat eine neue Freundin und das setzt mir sehr zu. Leider hat mein Sohn mich schon weinen gesehen - er sagt dann immer „Mami nicht traurig sein“- das tut mir so leid! Er hat ja eigentlich nur mich- seine Nonni ist immer was besonderes. Ich erinnere mich noch als ich meine Mama (seine Nonni) zum ersten Mal weinen gesehen habe - ich war deutlich älter als mein Sohn - mich hat das damals ziemlich aus der Bahn geworfen. Das möchte ich ihm nicht antun!
Alles nicht einfach.

Am Samstag sollte er wieder bei seiner Nonni sein- bis Sonntag. Ich weiß nicht ob das gut ist- er wird danach wieder so traurig sein wenn er bei mir ist. In meiner jetzigen Situation ist das nur sehr schwer zu ertragen.
Mein Sohn ist der leidtragende 😔

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Mein Sohn hat, als er noch klein war, unfassbar an meiner Mutter gehangen, er ist ihr hintergewatschelt wie eine kleine Ente. wenn wir zusammen waren, war ich komplett abgemeldet, sie musste ihn ins Bett bringen, vorlesen, kuscheln. Ich hab mir trotzdem nie Sorgen gemacht, dass er mich weniger liebt, ich fands toll, dass die beiden so eng waren.
Mach dich nicht so fertig. ES ist normal, dass du in deiner Situation unglücklich bist und mal weinst, du bist doch keine Maschine. Wenn dein Sohn das nicht als Dauerzustand erlebt, kommt er damit auch klar. Das Band zwischen euch beiden ist viel stärker, als du im Moment denkst.

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freu dich doch dass er seine Omi so mag. NImm den Stress raus, er leibt dich schon,
die Omi ist wahrscheinlicher gelassener als du, dass ist der Altersvorteil, bei uns gibt es auch immer Geschrei, wenn die Enkel abgeholt werden, obwohl ich viel konsequenter bin als ihre Mutter

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Danke. Aber wenn er „nein, keine mama“ sagt wenn sie ihm sagt, dass ich ihn abholen komme dann muss es dafür doch einen Grund geben.

Auch wenn meine Mutter sagt, dass sie auch streng ist - sie macht mir auch Vorwürfe ihn mit 20monaten in den KiGa gegeben zu haben … es ist gar nicht einfach. Angeblich verlangt er nie nach mir wenn er bei ihr ist.
Nach der ersten Woche bei ihr - als ich ihn abholte - fing er an zu weinen als er mich sah. Und dann sagte er vor meiner Mutter und ihrem Mann: Mami nicht traurig sein … vielleicht bin ich wirklich nicht stark genug

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Vllt solltest du deine Mama bitten dir sowas nicht brühwarm aufzutischen...

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Hallo Pat...

Deine Situation ist echt hart...hast du eine Gute Freundin.mit der du reden kannst?

Zu deinem Sohn, meiner ist jetzt älter und trotzdem ist Oma (auch noch meine Schwiegermutter) die tollste und in jedem Streit wird gesagt er will zu ihr.

Als er so klein war wie deiner, hat er auch jämmerlich geweint dass er zu Oma will, obwohl mein Ex und ixh da noch zusammen waren. Ich glaube das ist wirklich normal.

Ja auch mir hat es das Herz zerrissen, gebe ich offen zu...aber trotzdem bist DU seine Mama und er liebt dich!

Meine Kinder 5 und 8 sind nun 3 Wochen beim Papa, da fragen sie auch nicht nach mir. Die Große meldet sich mal, hat aber auch eine Smartwatch. Aber auch dass nur sehr sporadisch.

Klar muss man damit erstmal klarkommen...aber andererseits sind sie im Urlaub und genießen die Zeit beim Papa

Und hey, nach 1 1/2Wochen hat der kleine dann doch mal die Mama vermisst 😉

Deiner ist noch klein...der genießt die volle Aufmerksamkeit die er bei Nonni bekommt. Keine Mama die noch neben bei kocht, die grade selbst einfach fertig ist.
All das ist ok und normal, aber deshalb liebt er dich nicht weniger!

Tu was für dich, versuch irgendwie deine Kraft wieder zu finden...vllt Meditieren? Sport? Eine Freundin treffen?

Döwenn du wieder mit beiden Beinen im Leben stehst, dann wird es auch wieder ruhiger und die Phase der Unsicherheit bei deinem Sohn schwächt sich ab.

Lieben Gruß

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Danke für deine lieben Worte! Ich weiß sie sehr zu schätzen. Ich bin generell ein sehr unsicherer Mensch - auch wenn es oft ganz anders wirkt.
Heute hatte ich einen spontantermin bei einer Kinderpsychologin der ich mein Problem geschildert habe. Sie sagte, ich soll stolz drauf sein, dass mein Sohn sich auf Beziehungen einlassen kann.
er weiß nicht, dass seine Nonni immer wieder kommt - er hat noch keine Ahnung was Zeit ist - meiner ist er sich sicher, daher fragt er nicht nach mir. Aber bei seiner Nonni weiß er nie ob sie wieder kommt. Mit Erklärungen wie „sie kommt morgen“ kann er (noch) nichts anfangen.
Diese Erklärung hat mich etwas beruhigt.

Zu. Glück habe ich liebe und gute Freundinnen - ohne sie würde ich diese schwierige Situation nicht schaffen.
War heute schon wieder beim CTG weil mein 34 Wochen Babybauch so oft so hart wird.

Danke für deine Antwort 🙏🏼

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Hey, das ist doch eine Erklärung, die plausibel ist. Und wenn auch ganz anders umschrieben meinte ich das auch so 😅😉

Du solltest wirklich was finden was dir hilft den Stress zu reduzieren. Ich weiß, leichter gesagt als getan...bin auch grade in einer sehr blöden situation und habe durch meinen stresspegel herzrhytmusstörungen 🙈

Anderen Ratschläge geben kann ich, bei mir selber anwenden ist schwer 😉

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Ach man, deine Situation tut mir sehr Leid. Sei nicht zu streng zu dir 🍀
Sieh es positiv, dass er ein gutes Verhältnis zu deiner Mutter hat. Aber vielleicht ist er durch den langen Urlaub jetzt durcheinander? Wenn du meine Sohn fragen würdest, würde er immer lieber zur Omi gehen statt zur Kita, bzw. Inzwischen Schule. Vielleicht liegt es einfach gerade daran, dass er den Urlaub sehr genossen hat und nur nicht zur Kita möchte?

Übrigens kenne ich es auch von meinen Kindern (und hab hier auch schon öfter davon gelesen), dass phasenweise ein Elternteil komplett abgemeldet ist und komplett verweigert. Das tut dem abgewiesenen Elternteil möglicherweise weh, hat aber nichts mit nicht mehr Lieben zu tun.

Ich wünsche dir für die Geburt deines zweiten Kindes alles Gute 🍀

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Liebe Ella, danke für deine Antwort.
Mein Sohn hat nur mich als Elternteil - sein Vater gar kein Interesse an ihm. Das setzt mich auch unter Druck. Wie ich schon vorher geschrieben habe, die Erklärung der Psychologin heute hat mich etwas beruhigt.
Er ist Bindungsfähig - schafft es in Beziehung zu gehen - bei mir ist er sich sicher, dass ich da bleibe (auch wenn ich mal weg bin) bei meiner Mama weiß er das nicht. Die Nonni kommt und geht wieder… mit der Erklärung kann ich gut leben.

Ich weiß nicht wie die Phase sein wird wenn er mich mal „total abmeldet“… wer bleibt ihm dann noch?

liebe Grüße aus Wien

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Es ist gut, dass dein Sohn gern bei Oma ist.
Meine Kinder durften immer zu meinen Eltern, und sie waren immer super gerne dort.

Da meine Eltern und ich schon viele Streitigkeiten hatten, bevor ich Mutter wurde, war unser Verhältnis belastet. Mein Vater hat sich aber immer eine große Familie gewünscht, und so kamen ihm meine Zwillinge gerade recht.
Es war weiterhin schwierig zwischen meinen Eltern und mir. Die üblichen Streitereien sind aber bei allen anderen, die ich kenne, genau so üblich. Dass die Großeltern aus einer anderen Zeit stammen und für uns Eltern aber Zucker ein "no go" war.

Das hat sich aber bald eingespielt. Wir kamen zu dem Schluss, Eltern (also ich) sind für den Alltag und die unbequeme "Erziehung" da, und Großeltern zum Verwöhnen.
Meine Eltern hatten die Zeit für meine Zwillinge, und ich ständ ständig unter Strom, morgens schnell schnell fertigmachen für Kindergarten/Schule, ich zur Arbeit, abends Essen, Hausaufgaben, dann und dann im Bettchen sein.
Weder ich noch meine Eltern sind "streng", schon den Begriff finde ich fürchterlich. Konsequenz ist gut, wobei ich diese nur zuhause für wichtig erachte, nicht bei den Großeltern. Wobei es aber auch nicht zu Anlässen bei den Großeltern kam, die irgendwie jugendgefährdend waren, ganz im Gegenteil.
Aber bei meinen Eltern war Nintendo erlaubt, haben meine Eltern meinen Söhnen geschenkt zu Weihnachten. Zuhause bei mir gab es das nicht. Meine Söhne haben aber auch ohne Murren das Zeug beiseite gelegt bei Oma und Opa und haben es im Alltag bei mir zuhause nicht vermisst.

Klar findet es dein Sohn schön bei der Oma. Das ist wunderbar. Aber es gibt auch den Alltag bei dir. Du hast eben nicht die Zeit und die Nerven wie die Oma.

Es wäre schön für alle Beteiligten, wenn du dir den Schuh nicht anziehst, dass er nicht gern bei dir ist und lieber bei Oma.
So ist es halt, da kann er schreien wie er will. Er besucht Oma, und kann gern dort sein, aber dann ist er eben auch wieder bei dir und der Alltag ist da.

Dass es schwierig ist mit zwei Kindern von zwei Vätern allein, das glaube ich dir sofort.
Ich war auch schnell allein mit meinen Zwillingen. Der Vater ist auch ganz schnell wieder nach NRW gezogen, also war er niemals da, wenn ein Kind mal krank war, ich mit dem anderen zu dein häufigen Terminen war.
Das mit der Oma ist ein riesengroßer Vorteil, eine Chance.

Für meine Söhne habe ich mir immer gewünscht, dass wir eine "richtige Familie" sind, mit einer Vaterfigur für sie. Soll ja sooo wichtig sein. Ich habe es nie geschafft. Der leibliche Vater steht als Mensch nicht zur Verfügung, der Kontakt ist bis heute bei dem einen Zwilling NULL, der andere hat sporadisch Kontakt zu ihm.

Ich hatte dann einen Partner für zehn Jahre, wir sind noch heute gut befreundet. Er ist und war super hilfsbereit, aber als Partner kommt er nicht mehr in Frage. Ich brauchte Jahre, bis ich kapiert hatte, dass ich den Traum von gemeinsamem Wohnen endgültig mit ihm begraben könnte. Wir haben uns dann einige Jahre nicht gesehen, erst bei der Beerdigung meines Vaters. Er war sofort wieder Feuer und Flamme und dachte wohl, es gibt einen Neuanfang. Aber damit kann ich nicht dienen. Freundschaft ja, aber mehr ist nicht.
Dazu hat er mich damals zu sehr am langen Arm verhungern lassen, als ich mich so sehr nach Geborgenheit für meine Söhne und mich sehnte, nach einer vollständigen Familie, nach einem zuverlässigen Vater für meine Söhne.
Der Partner danach war ein totaler Psychopath. Ich hatte kein Glück mit Männern, und jetzt genieße ich es, dass meine Söhne 24 sind, und ich nicht mehr unbedingt mit einem Mann zusammenleben will um für sie einen Vater zu haben.
Sie waren in einer evangelischen Schule, und da wurde ich immer schief angeguckt als Alleinerziehende. Diese Bieder- und Überheblichkeit, und das in einer Stadt wie Berlin! Auf dem Gymnasium war es dann besser.
Als meine Kinder ganz klein waren, habe ich gelogen, von wegen, der Vater hat einen Termin und kann heute nicht dabei sein. So unangenehm war es mir, alleinerziehend zu sein.
Das Selbstbewusstsein kam erst später. Es tut mir nur leid, dass ich mich so sehr bemüht habe, nicht allein erziehend zu sein, aber es war ja auch die Zeit der Berichte im seriösen Journalismus, dass Kinder beide Eltern brauchen. Sie brauchen auch einen Vater. Tja, aber woher nehmen? Der Erzeuger ist mit Sicherheit total gestört und gar nicht in der Lage, eine emotionale Beziehung zu seinen Söhnen zu haben. Oder mit ihnen zu kommunizieren usw.

Ich wünsche dir alles Gute!