Vergleiche mit anderen

Ich weiß, dass man sich nicht mit anderen Vergleichen musss.ich bin dankbar und eigentlich glücklich mit meinem Leben, auch wenn es anders läuft als mein rosarote Traum der Ramafamilie.

Letztendlich bin ich eine alleinerziehende Mama, habe zwei Kinder von zwei Männern, einige Sorgen an der Backe, Sorgerechtsstreit und Angst vor der Zukunft. Ein Kind, welches schlau ist, dennoch viel input und Unterstützung braucht, was hier und da anstrengend wie zeitintensiv ist. Überhaupt zwei wilde Kinder.dazu spare ich jeden Cent, um mir eine Altersvorsorge aufzubauen und uns ein Eigentum leisten zu können. Ich will sagen, wir sind gesund und das sehe ich als das größte geschenk an, aber ich habe viel auf den Schultern und es fehlt mir an Unbeschwertheit und Leichtigkeit.
Dazu denke ich immer, dass bei allen anderen es rosarot ist. Ich habe immer von vier Kindern und Ehemann geträumt. Das Leben spielt anders. Ich liebe meine Kinder und bin glücklich, genau sie zu haben.
Aber hier und da sticht es einfach, dass ich dieses "Familienramading" nie hatte.
Wir haben heute den Ehemann einer Bekannten getroffen. 3.kind per Hausgeburt, alles mit links, null Sorgen. Er erhält, wie schlau K1 ist, er haette quasi jetzt schon Platz am Elite gymnasium... 2.klasse. Super Auffassungsgabe, NC sicher. Und dann dachte ich an unser Kämpfchen heute früh, als wir für die Basicmathearbeit übten. Das wird noch heiter :D
Ich dachte an meine gescheiterte Beziehung (ich hatte einfach Pech) und den Ballast, den ich ganz allein meisterte. Ich fühle mich dann relativ schnell "minder ermittelt". Nein, mein Kind hat noch kein Silber, wir sind in allem nur Durchschnitt. Liegt es daran, weil ich alleine bin? Sollte ich mehr Geld verdienen, um meinen kindern auch Englisch Kurse zu gönnen? Hier sind alle so. Alle verheiratet, alle alles mit links, alle sehr gut in der Schule. Alle Mutti fordern und fördern. Ich habe auch einen super Beruf, habe lange studiert, aber kann in dem nicht das Geld verdienen, wie andere es mit mann im Rücken könnten, eben weil ich alleine bin und zeit mit meinen Kindern haben möchte.
Es sticht, wenn ich sehe, dass die anderen alle einen liebenden Vater und Ehemann haben. Und dann ist da noch mein kinderwunsch, der natürlich so nicht realisiert werden kann.
Was kann ich tun, damit mich das nicht so runterzieht?
Kennt das wer?

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Der Vergleich ist der Tod des Glücks.

Alles Gute für dich 🙂

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Hallo,

Ich denke Du stellst einfach die falschen Vergleiche. Du kannst nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Die entscheidende Frage ist doch: seid ihr glücklich?

Schulnoten sagen nicht unbedingt was darüber aus was später aus den Kindern wird, es gibt ne Menge Einser Schüler die später nix draus machen und es gibt schlechte Schüler die im praktischen Leben aufblühen und erfolgreich sind. Besitz ist zwar schön, aber mitnehmen kann man am Ende eh nix, was nutzt mir ein eigenes Haus wenn ich dafür nur noch schuffte und weder Zeit für mein Kind noch für Spaß habe.

Und ich kann Dir eins sagen: rosarot ist es kaum auf Dauer irgendwo. Es redet nur keiner drüber wenn mal wieder der Haussegen schief hängt.

Halte Dir doch mal vor Augen was Du schon alles erreicht hast. Das einzige was uns glücklich macht ist Fortschritt. Und den können wir uns täglich selbst schaffen, egal in welchem Bereich.

Alles Gute
Sunny

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>>>Es sticht, wenn ich sehe, dass die anderen alle einen liebenden Vater und Ehemann haben.<<<

Haben die anderen mit Sicherheit nicht alle. Es gibt sehr viele alleinerziehende Frauen und ansonsten lies mal im Forum "Partnerschaft", dann relativiert sich deine Aussage.
Außerdem sagt die Außenwirkung eines Paares nicht unbedingt die Wahrheit darüber, wie es zu Hause zugeht.

>>>Er erhält, wie schlau K1 ist, er haette quasi jetzt schon Platz am Elite gymnasium... 2.klasse. Super Auffassungsgabe, NC sicher.<<<

Lass dich von solchem Gewäsch nicht ins Bockshorn jagen. "NC sicher", was für ein Schwachsinn #rofl

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Man sieht oft nur das, was andere einen sehen lassen wollen.
Diese Vorzeigefamilien haben oft ihren ganz eigenen Strauß an Problemen.

Geh deinen Weg weiter. Wichtig ist dein Leben und deine Familie.

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Hallo, was mir als erstes aufgefallen ist, dass Du Deinen Status sehr nach Wünschen beurteilst. Dazu fällt mir ein 'es sind nicht die Menschen die uns enttäuschen, sondern unsere Erwartungen'
Ich bin allein mit 3 Kindern und auch ich hatte früher mal die Erwartung ich bleibe für immer mit einem Mann zusammen und nur das ist das perfekte Leben. Hat mit meinen Partnern bisher nicht geklappt, aber ich bin tatsächlich alleine viel glücklicher, als mein Ex sich getrennt hat, war das erste Gefühl pure Erleichterung, ich bin nach seinem Auszug so richtig aufgeblüht. Und bei mir ist es wirklich so, dass mir alles leichter von der Hand geht, ich kann ohne finanzielle Einschränkungen weiterhin 30h die Woche arbeiten, habe genug Zeit für meine noch recht kleinen Kinder und trotzdem fehlt es uns an nichts, sollte sich irgendwann die Gelegenheit ergeben ein Haus zu kaufen, tue ich es, aber wenn nicht, ist es auch nicht schlimm.

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Ganz ehrlich: Ich bin mir zu 100% sicher, das es wirklich in jeder „Bilderbuch“ Familie Baustellen gibt, die man nicht auf den ersten Blick sieht oder die nach bestem Wissen vertuscht werden. Ich würde mich da gar nicht mit anderen vergleichen und ich muss da immer an den einen Gedicht-Vers von Julia Engelmann denken, die in etwa schrieb, dass sie nicht so sein kann wie jemand anders, weil es den ja schon gibt. Logisch irgendwie, oder? Das kann man auf so vieles im Leven übertragen. Dann laufen bestimmte Bereiche bei anderen scheinbar besser. Wichtig ist, dass du glücklich bist und man muss ja auch nicht immer wie die anderen sein, wenn man doch viel schöner sein eigenen Weg gehen kann.

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Deine Bekannten binden dir ihren Kummer nicht auf die Nase. Du kannst davon ausgehen, dass es fast in jeder Familie irgendwas gibt, das richtig sch... ist.

Beispiel im Freundeskreis: Ehemann verdient sehr gut, toller Vater, guter Ehemann, Mutter arbeitet halbtags. Große Tochter extrem intelligent, seit ihrem 12. Lebensjahr psychisch erkrankt, wie es aussieht für immer, schon mindestens zweimal war sie in der Psychatrie. Kleine Tochter eher unauffällig. Mutter im Burn out und Vater macht die Augen zu vor allem. Glaubst du, das würde man denen ansehen? Die würden das breit treten? Nein nach außen Wohlstand, glückliche Familie. Nach innen Verzweiflung.

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Du siehst nur die Fassade der anderen und nicht, was dahinter steckt.
Vielleicht erzähle ich dir mal etwas von meiner Geschichte:
So sah es lange von außen aus: verheiratet seit mittlerweile 28 Jahren, 4 Kinder plus ein Nesthäkchen, er in der Automobil-Zulieferer-Industrie, sie Ärztin. 4 der Kinder haben mittlerweile Abitur. Eigenes Haus, ein Hund, 2 Autos...
Unsere Wirklichkeit: Mann war noch nie bereit, in irgendeiner Form Verantwortung für die Familie zu übernehmen, verschwand schon immer in der Arbeit. Sie hat mindestens genauso viel verdient wie er, damit die Familie finanziell irgendwie über die Runden kam, da er auch Schwierigkeiten hatte, mit Geld sorgsam umzugehen. Außerdem kümmerte sie sich um alles:Haushalt, Schule, Termine, Finanzen, Therapien der Kinder, Arztbesuche, Klinikaufenthalte...
2 Kinder mit ADHS, eines davon noch mit einer seltenen Muskel Erkrankung. 4 der Kinder mit Asthma, eines davon mit schwersten allergischen Asthma, häufig allergische Schocks, Schwerbehinderung dadurch, oft in Kliniken und Kinderrehas...
Die Mutter selbst mit Asthma, oft selber krank, dauererschöpt.
Mittlerweile dauerhaft getrennt lebend, der Mann lebt bei einer neuen Partnerin...
Uns geht es jetzt allen besser. Die Trennung war für die Kinder und mich wichtig, wir erholen uns langsam alle. Mein Mann war für uns alle eine große Belastung, da er schnell aggressiv wurde, log, absolut unzuverlässig war und ständig wir an allem Schuld waren.

Fazit: Das Vergleichen zieht dich nur runter, lass es bleiben. Ich selbst habe genug zu tragen mit meinem eigenen Päckchen, da brauche ich nicht die Päckchen anderer.
Fange an, die schönen Momente des Alltags zu genießen.

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Hallo
Unter jedem Dach sein Ach…

Ich kann deine Gedanken verstehen. Wenn man nicht schwanger wird, sieht man vermeintlich überall glückliche Schwangere, hat man ein brüllendes Baby, sieht man vermeintlich nur glückliche Muttis im Café mit friedlichem Baby und wenn man total gestresst ist, haben um einen gefühlt alle einen faulen Sonntag nur mal selber nicht.
Und ist das so? nein.
Ich kann deine Gefühle verstehen, aber die Realität ist nicht so und gerade die, die dir aufs Brot schmieren, wiiiiiiie tooooll doch alles ist, haben genauso zu kämpfen. Weil nämlich Famlie auch kein Selbstläufer ist und man immer kämpfen und arbeiten muss für ein gutes Miteinander.
Dein Wunsch an das Leben ist nicht in Erfüllung gegangen. Das macht traurig und das ist absolut legitim.
Die Vergleiche lass lieber sein 💛