Besuchsmöglichkeiten schaffen, aber wie?

Schönen guten Tag,

Ich bin jetzt in der 13. Woche von meinem Exfreund schwanger, der 1 Std mit dem Auto entfernt lebt. Die Schwangerschaft war nicht geplant und kam zu einem ungünstigen Zeitpunkt, nämlich zum Ende hin meiner Ausbildung in einem Bereich, wo man schwanger sofortiges Arbeitsverbot erhält, was bedeutet, dass ich nach meinem Abschluss nächsten Monat erstmal arbeitslos bis mindestens zur Geburt bin.

Mein Exfreund hat mich zwei Tage, bevor ich von der Schwangerschaft erfahren habe per WhatsApp verlassen, danach haben wir (bzw. Ich) nochmal versucht uns anzunähern und er hat mir schlussendlich einen Tag vor meinen Prüfungen nach dem er kurz zuvor noch mit mir geschlafen hat zu verstehen gegeben, dass er einfach nicht genug Gefühle für mich hat um mit mir ein Kind großzuziehen, er aber trotzdem 50/50 involviert sein möchte, was ich ihm glaube, da er sich auch um seine Kinder aus einer früheren Ehe im Wechselmodell kümmert.

Ich war und bin ziemlich wütend auf ihn, habe Ruhe vor ihm während der Schwangerschaft eingefordert und als er das trotz ständig verbal eskalierender Whatsapp-Unterhaltungen nicht akzeptieren wollte, eine Familientherapie vorgeschlagen um eine gute Basis für Co-Parenting zu schaffen. Er, der einen sehr guten Job hat, verlangt aber von mir, die jetzt jeden Penny umdrehen muss,dass wir uns die Kosten teilen, dass habe ich abgelehnt und nach einer weiteren Eskalation habe ich ihn jetzt blockiert.

Nun kann man aufgrund der Rahmenbedingungen sicher verstehen, dass mein Groll ziemlich tief sitzt und ich nicht denke, dass sich unsere Beziehung nochmal verbessern wird. Trotzdem möchte ich ihm natürlich ermöglichen so Vater zu sein, wie er das hinbekommt für das Kind.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ich längere Zeit in seiner Nähe verbringen können werde. Meine Wohnung ist recht klein und wenn er das Neugeborene besucht, möchte ich ihn da ungern stundenlang rumhängen haben. Das Kind kommt aber im Winter zur Welt und wir haben uns schon aufs Stillen geeinigt.
Wie könnte ich die Besuche ohne viel Kontakt gestalten?

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Das sind schlechte Voraussetzungen. Da Du ein so kleines Baby nicht unbedingt direkt allein lassen kannst, wirst Du vermutlich seine Anwesenheit ertragen müssen. Allerdings müßt Ihr nicht bei Dir zu Hause sein. Ihr könnt auch irgendwo anders hingehen. Oma, Freunde, Café?

Ich empfehle Dir, solange Dein Kind nicht da ist, Dich nicht auf Wechselmodell festlegen zu lassen. Lies Dich mal ein, ob und wie das Kindern überhaupt gut tut (zB beim Verband alleinerziehender Väter und Mütter). Auch was sinnvolle Besuchszeiten angeht.

Sobald einer von "Rechten des Papas" redet, frag bitte nach den Rechten des Kindes. Die sollten im Fokus stehen.

Im Notfall kann man wohl auch bei Caritas o.ä. anfragen, ob sie Räumlichkeiten zur Verfügung stellen können. Aber auch da solltest Du dabei anwesend bleiben. Wenn Du unbedingt räumlichen Abstand zu ihm möchtest, wird Dein Baby schon früh ohne Dich bei ihm sein müssen. Bedenke, dass das dem Baby nicht gut tun wird, denn Du bist die Hauptbezugsperson, da Ihr nicht zusammen lebt. Bei einer längeren Zeit ohne Dich wird es sich verlassen fühlen.

Falls Du auf begleiteten Umgang gehst, der ist immer nur sehr temporär möglich, weil er Geld kostet. Also nicht empfehlenswert.

Da Du ihn jetzt mind die nächsten 18 Jahre ertragen müssen wirst, mußt Du leider dringend versuchen, den emotionalen Abstand zu gewinnen. Egal, wie Ihr es handhabt. Ihr werdet in Kontakt bleiben müssen, und je besser der läuft, umso besser fürs Kind.

Also verlange absolute Kontaktstille für den Rest der Schwangerschaft (und ja, das darfst Du!). Er hat weder ein Anrecht auf US Bilder, noch bei Arztbesuchen oder gar Geburt dabei zu sein. Auch im Wochenbett hast Du ein Recht auf Ruhe. Teile ihm mit, dass Du ihn nach der Geburt informieren wirst. Bis dahin - Funkstille. Das wird Dir gut tun, um Abstand zu gewinnen. Langfristig wird es für alle so besser sein.

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Vielen Dank,

Ich hatte gehofft, dass es sowas wie Räumlichkeiten für Besuche gibt, da ich weiss, dass es in Amerika Besuchszentren gibt, hab online aber nichts gefunden.
Die Caritas ist bei uns gut vertreten, da werde ich mich auf jeden Fall informieren.
Ich habe das Gefühl, dass es mir außerhalb von zuhause nach ein paar Monaten Funkstille vielleicht einfacher fällt ihn nicht als Eindringling wahrzunehmen.

Zum Wechselmodell: Da wir in verschiedenen Städten wohnen und wir beide nicht umziehen können, lässt sich das Ganze sowieso in unserem Fall nicht umsetzen, denke ich. Es ist nur etwas was ich ihm im Fall seiner älteren Kinder eher hoch anrechne und wasmich glauben lässt, dass er versuchen wird ein guter Vater zu sein.

Vielen Dank, dass Sie das mit der Schwangerschaft sagen. Er macht mir sehr viele Vorwürfe wegen dem Kontaktabbruch, sagt, es würde schon jetzt darauf hinweisen, dass ich ihm das Kibd vorenthalten will und das ich mich nicht erwachsen verhalte und ich tendiere bei sowas immer dazu mich erstmal zu fragen, ob ich im Unrecht bin. Es tut gut zu hören, dass ich es nicht bin.

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So, wie Du es machst, machst Du es richtig.

Am Ende einer Beziehung macht ein Kontaktabbruch immer erstmal Sinn. Da das Kind noch nicht geboren ist, schadet das auch definitiv keinem.

Wenn man lange genug Abstand hatte, ist es für alle Beteiligtem viel einfacher, auf die Eltern-Ebene zu gehen, und die Paar-Ebene hinter sich zu lassen. Vielleicht kannst Du ihm das nochmal sagen. Und ab dann: Funkstille.

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Die Situation ist nicht schön und ich verstehe, dass du sehr verletzt bist.

ABER ich finde auch, dass er das Recht zu dieser Entscheidung hatte, da ihr ja vorher schon getrennt wart.
Ohne Gefühle zusammen bleiben ist auch nichts.

Zum Besuch: es ist noch wahnsinnig lang Zeit bis zur Geburt und ihr habt noch jede Chance eure Beziehung auf eine gute Co-Existenz zu bringen.
Du übertreibst da ein wenig. Er ist der Papa und du schaffst es bestimmt die Besuche zu ertragen - für euer Kind.

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Ich gestehe ihm das Recht ein, nicht mit mir zusammen zu sein, aber nicht mich weiterhin rücksichtslos zu behandeln ( vor allem da ich schwanger bin und schon an Angsterkrankungen leide), was er seit der endgültigen Trennung weiterhin getan hat.

Ich wünschte ich würde übertreiben, aber ich habe meine Gefühle nicht so unter Kontrolle wie ein psychisch komplett gesunder Mensch und muss aufgrund der Schwangerschaft meine Medikamentendosis auch einschränken und sie kurz vor der Geburt komplett absetzen, was alles nochmal komplizierter macht.

Ich hätte also wirklich eher gerne Tipps, wie ich Besuchsmöglichkeiten mit wenig Kontakt schaffen kann, auch wenn ich für die Antwort danke und verstehe, dass es einfach ist von außen zu sagen, ich soll mich einfach zusammenreißen.

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Entschuldige, aber wenn du psychische Probleme hast, dann musst du das auch sagen oder wie soll ich das ahnen?!

Ich empfehle dir in diesem Fall dringend, dass du mit deiner/m Therapeuten darüber redest und solltest du keine*n haben, dann kümmere dich bitte jetzt darum!
Die können deine Situation auch bezüglich der Medikamente etc. am besten bewerten.

Ps: kein Kontakt ist bei besuchen zu Beginn schlichtweg nicht möglich, außer du setzt dich in ein anderes Zimmer, was dein Baby - je nach Charakter - evtl. nicht akzeptieren wird.

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Hallo,

es ist eine gute Idee, die Schwangerschaft zu nutzen, um die Trennung zu verarbeiten, um sich selber zu kümmern und sich auf das Baby vorzubereiten. Da es hier in allererster Linie um Dich und Deine Gesundheit und Befindlichkeit geht würde ich auch dem zukünftigen Vater deutlich machen, dass er Dir jetzt bitte erst mal diese Zeit gibt.

Unterschätze nicht die Hormone und Gefühle, die einen während der Schwangerschaft und nach der Geburt überkommen. Vielleicht bekommst Du es auch gar nicht übers Herz, Dein Baby einfach (und sei es nur kurz) in der ersten Zeit alleine beim Papa zu lassen. Wie die Situation dann aussieht, weiß man jetzt halt noch nicht.

Umso stabiler Du bist, umso besser es Dir geht, umso besser für Euer Baby. Da dein Exfreund ja auch Kinder hat wird er das ja bestimmt auch verstehen.

Mach Dir jetzt noch nicht sooo viele Gedanken, was wie wenn und wo irgendwas sein wird.

Fakt ist, Euer Baby hat ein Recht auf Mama und Papa. Ihr habt noch lange Zeit, Regelungen zu finden. Jetzt bist Du erst mal schwanger und Du und das Baby brauchen jetzt deine Kraft, deine Liebe und deine Aufmerksamkeit.

Eventuell kann das Jugendamt auch bei der Beratung zu den Besuchkontakten helfen, diese verfügen über viel Erfahrung.

Ich wünsche Dir und Euch alles Gute!

Liebe Grüße
Delenn

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Danke für das Verständnis,

Leider hat er das nicht, gibt seine beiden Kinder sogar mit als Grund an, warum Kontakt und frühe Klärung notwendig sind.
Sie sind Teenager und sehr nette Mädchen, trotzdem möchte ich mich nicht nur für ihre Befindlichkeiten aufopfern, ich sehe das nicht als meine Aufgabe, auch wenn ich natürlich verstehe, dass sie bei ihm ebenfalls Priorität haben und jetzt wahrscheinlich sogar noch höhere als das Ungrborene in seinem Kopf (so verhält er sich meiner Meinung nach zumindest gerade, aber da bin ich auch nicht der unparteiischste Beobachter).

Ich hoffe, dass es stimmt, dass sich in ein paar Monaten einfach alles beruhigt.

Vor dem Jugendamt und anderen Beratungsstellen habe ich aufgrund privater und Erfahrungen aus dem Umfeld einige Bedenken, daher auch mein Wille, einen wirklichen Profi in Form eines Therapeuten aufzusuchen, der darin geschult ist beide Seiten ernst zu nehmen und nicht zu verurteilen.

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Hallo
Ich habe fast fast gleiche Probleme. Bin nur zwei Wochen weiter als du
Gerne kannst du dich über PN bei mir melden. Würde mich freuen

LG

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Hey Aurynna!

Ich bin da ganz bei dir, was den Umgang mit dem Baby betrifft.
"Trennung per WhatsApp" finde ich schon keine Glanzleistung, das spricht nicht für ihn.

Ansonsten finde ich es absolut nachvollziehbar, dass du den Kontakt zu ihm erstmal bis zur Geburt abbrichst, eine ordentliche Kommunikation scheint ja nicht zu funktionieren.
Er scheint insgesamt viel für sich zu fordern- aber dir wenig zuzugestehen. Er serviert dich per WhatsApp ab, was schon ziemlich respektlos ist. Da macht er es sich sehr einfach. Dann hat er von der Schwangerschaft erfahren und stellt nun Ansprüche. Jetzt möchte er informiert werden und will mitbestimmen und mitreden, dass du stillst?

Nö. Lass dich mal anwaltlich über deine Rechte und Pflichten beraten- und über seine Rechte und Pflichten, sodass du klare Grenzen ziehen kannst.
Ist ja gut und nett, wenn du mit ihm gemeinsam beschließt zu stillen. Was sagen denn die Ärzte wegen der Medikation dazu? Was passiert, wenn du nicht stillen kannst und das nicht klappt? Erinnert er dich dann an irgendwelche Absprachen?
Lass ihn nicht über deinen Körper entscheiden.

Dann könntest du noch Unterhalt für das Kind und dich fordern. Viele Sachen gibt es günstig bei ebay Kleinanzeigen.

Für irgendwelche Dinge mit den Halbschwestern bist du nicht verantwortlich, lass dich da nicht unter Druck setzen. Auf Besuche nach der Geburt würde ich mich jetzt nicht festnageln lassen. Wart ab, wie sich alles entwickelt. Vielleicht kann er dann immer mit dem Kind spazieren gehen, falls es den Kinderwagen akzeptiert.

Ich finde deine Gedanken gut, nachvollziehbar und gesund.
Liebe Grüße
Schoko

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Hallo du, lass dich unbekannterweise mal drücken! Das ist ja wirklich eine blöde Situation, aber du hast noch genug Zeit, um alles zu klären!

Er scheint Probleme mit Kommunikation zu haben, wenn das alles über WhatsApp stattfindet und an seine Empathie würde ich auch mal appellieren. Es geht jetzt nicht um ihn, sondern erstmal "nur" um die Schwangerschaft.

Ich würde ihm noch einmal ganz in Ruhe schreiben, vielleicht auch per Brief, statt Handy, dass du dir nur das beste für das Kind wünschst und er natürlich als Vater Teil davon ist, du aber erstmal die Beziehung und Trennung verarbeiten musst, damit ihr beide eine gute Basis als Eltern habt. Du brauchst die Zeit und möchtest nicht, dass er dich kontaktiert.

Wenn er das gerne hätte und du das kannst, würde ich ihm ab und an ein Ultraschallbild oder Ergebnisse zukommen lassen, aber nur wenn dir das keinen Druck macht.

Ich würde vorher über gar keine Regelungen Abmachungen treffen, aber da du ja erstmal Zuhause sein wirst und er weniger flexibel ist, braucht er sich da ja nicht so viele Sorgen machen. Wenn der Umgang bis dahin respektvoll ist, kann man sich auch entgegen kommen, sodass es auch für ihn passt. Das würde ich dann aber zu gegebener Zeit schon schriftlich festhalten, damit dann keiner hinterher meckern kann oder e ständig spontan verschoben wird.

Die ersten Treffen .. Ich glaube, solltest du ihm vertrauen und ihr regelmäßig Kontakt haben, würde ich wohl tatsächlich in der Zeit was für mich machen (ohne Kind duschen gehen, Nickerchen machen, ...) und er sitzt im Kinderzimmer oder macht einen Spaziergang. Er hat ja dank seiner Kinder auch nicht das erste Mal ein Baby im Arm und für den Notfall wärst du in der Nähe.
Möchtet ihr die Zeiten länger und du stillst noch, könntest du auch abpumpen, dann ist man etwas flexibler. Aber dafür muss das Kind erstmal da sein und man schauen, wie es drauf ist (klappt stillen, will es getragen werden, mag es den Kinderwagen, ...).

Wenn du noch keinen Vertrag unterschrieben hast, wirst du nach deiner Ausbildung vom Jobcenter unterstützt, oder?
Die Berater dort sind meistens sehr nett und haben auch häufig Ahnung von dem, was der Papa zahlen muss (dann müssen sie es nämlich nicht 😁), da würde ich mal nachfragen, sodass das frühzeitig geklärt ist. Mir macht soeas zumindest immer Stress, wenn ich Papierkram im Hinterkopf habe.
Wenn du jetzt in der 12.Woche bist, kannst du auch den Schwangerenbedarf/Erstausstattung beantragen (letzteres kannst du auch, falls du keine sonstige Unterstützung bekommen solltest).

Alles Gute!