Problem künftiger Schulweg: niemand kann sie fahren! Oder bin ich da nun zu ängstlich?

Hallo!

Meine Tochter geht aktuell auf die nahegelegene Grundschule, wird aber im Herbst auf das Gymnasium in der Nachbarstadt (Großstadt!) wechseln. Bisher ist es so, dass sie morgens alleine zur Schule geht und mittags alleine nach Hause (bzw. 1x/Woche - also wenn ich nicht zu Hause arbeite - zur Oma die nebenan wohnt).

Ich bin seit der SS mit ihr alleinerziehend und zum Vater bestand seither nie Kontakt. Nun ist es so, dass ich meine Tochter zwar 4x/Woche zum Gymnasium fahren und später auch wieder abholen könnte, da ich an diesen Tagen von zu Hause aus arbeite, aber 1x/Woche halt leider weder das eine noch das andere (muss 80 km zu meinem AG fahren!)! Die Oma hat keinen Führerschein und ist auch nicht mehr zu gut zu Fuß, d.h. sie fällt da auch aus. Auch sonst wüsste ich niemanden, der das übernehmen könnte. Das heißt also: meine Tochter müsste mind. 1x/Woche 30 Minuten mit der Straßenbahn fahren, dann umsteigen und noch ca. 15 Minuten mit dem normalen Linienbus bis zur fahren - sie wäre also einfach ca. 45 Minuten unterwegs, mit dem Auto bräuchten wir nicht mal 20 Minuten.
Grundsätzlich würde ich ja sagen "1x/Woche ist zumutbar/machbar", aber bin ich da nicht zu naiv? Meine Tochter ist noch sehr, sehr anhänglich, weint schnell, ist von neuen oder plötzlichen Situationen leider schon immer schnell überfordert. Sie kriegt einen Heulkrampf und dann geht erst einmal gar nichts mehr und sie ist für nichts und niemanden zugänglich... Sie kann leider auch null damit umgehen, wenn irgendwer sie ärgert oder gemein zu ihr ist - ich versuche seit der Kita ihr beizubringen sich nicht alles gefallen zu lassen, sich nicht rumschubsen zu lassen und auch mal "nein" zu sagen wenn sie etwas nicht möchte, aber bisher leider ohne richtigen Erfolg :-( Sie ist halt ein sensibles, schüchternes Kind - ich kann mir vorstellen, dass sie in der Not sich nicht mal den Busfahren, Polizisten oder irgendwen anderes traut nach dem Weg zu fragen o.ä.! Das ist das eine was mir Sorgen macht, das andere ist, dass sie auf dem Schulweg eben Umsteigen muss. Auch noch ausgerechnet an einer vielbefahrenen 6-spurigen Straße (!!!), die sie von der Straßenbahnhaltestelle zur Bushaltestelle überqueren muss! Und sie träumt auch gerne mal und ist richtig in ihren Gedanken versunken - da passiert es heute noch, dass ich sie festhalten muss weil sie sonst bei rot über die Ampel laufen würde (passiert nicht mehr häufig, aber ab und an halt doch!)

Ich weiß einfach nicht, wie ich das nun regeln soll! Taxi ist halt zu teuer, aber ich weiß beim besten Willen nicht, wen ich fragen könnte sie zu fahren... Wie würdet ihr das lösen? Oder würdet ihr euer Kind in diesem Fall alleine fahren lassen und ich bin einfach zu ängstlich? Ich versuche meine Tochter immer zur Selbständigkeit zu erziehen und bisher hat das nach und nach auch gut geklappt, aber mein GEfühl sagt mir einfach, dass sie für so einen Schulweg alleine noch nicht bereit ist...

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Ich denke, dass dein Kind da schnell reinwachsen wird und deine Zuversicht bei dem Thema ihr vielleicht sogar gut tun wird. ich habe auch ein unsicheres Kind und es nützt ihr gerade sehr viel, dass sie mehr Aufgaben bekommt und wir ihr vieles zutrauen.

Kann also helfen ;)

Kauf ihr eine Smartwatch oder sogar ein Handy, sodass sie dich erreichen kann, wenn mal doch was sein sollte.
Ansonsten fahrt den Schulweg mehrfach. Paaarmal fährst du und leitest an, dann übernimmt sie das Anleiten, dann fährt sie allein, du sitzt im Abteil dahinter, dann fährt sie ganz allein - du kannst ja zuschauen.

Ganz sicher wuppt sie das dann toll. Und evtl gibt es ja auch ein Kind, das den gleichen Schulweg hätte?

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Hey!

Bis zum Herbst sich es noch einige Monate. Die Sommerferien könnte man auch schonmal zum Üben nutzen. Fahr die Strecke mit ihr, bis sie sich sicher fühlt. Ich sehe da eigentlich kein Problem. Das wäre sicher auch gut für ihr Selbstbewusstsein und ihre Selbstständigkeit. Mir wäre das persönlich sehr wichtig für ihre Entwicklung.

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*sind nicht sich

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meinem Kind hätte ich das in dem Alter zu getraut.
Das hilft dir aber nicht weiter.

Mit meiner bin ich viel mit Öffentlichen gefahren und habe das dann steigernd mit ihr geübt.

Das, was du sonst beschreibst: wurde das mal abgeklärt.
Ja, es kann schüchtern sein. Aber mir fallen direkt mehrere ADSler ein, bei denen das Verhalten ähnlich war.
Das mit dem Träumen und nicht aufpassen ist mir selbst als Erwachsene (ADHS) noch passiert, ich brauche im Straßenverkehr meinen Hyperfokus und extreme Aufmerksamkeit.

Wie ist es, wenn sie NICHT weiß, dass jemand auf sie aufpasst?
Bei mir war es als Kind so: wusste ich, dass jemand auf mich aufpasst, war ich verträumter. War mir bewusst, dass ich selbst aufpassen muss, weil mich im Fall der Fälle keiner rettet/abhält, auffängt, dann war ich sehr viel bedachter und aufmerksamer.

Abklären lassen würde ich es insofern, weil auf dem Gymnasium noch andere Herausforderungen auf sie zu kommen.

Welche Alternativen habt ihr denn?
Ein anderes Gymnasium? Eine andere Schule?
Eine andere Haltestelle zum Umsteigen?

Dass Oma sie eine Teilstrecke mit den Öffentlichen abholt? Treffpunkt Haltestelle x?

Wie kannst du sie darauf vorbereiten?

Bei den geschilderten Situationen / Gegebenheiten verstehe ich deine Bedenken und würde sie nicht einfach so schicken.
Andererseits würde ich mit meiner Üben (habe ich ja gemacht) und dann neu schauen, ob ich es ihr zu traue oder Alternativen prüfen.

Mich nur aufs Bringen Holen fokussieren würde ich mich nicht. Mama krank und kann nicht Auto fahren, ist auch zu beachten. Ebenso, dass sie langfristig lernt nicht auf Mamataxi angewiesen zu sein. Damit meine ich: stärken, damit sie es mit der Zeit lernt, aber auch die Chance hat, es zu lernen.

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Hallo.

So ähnlich hätte ich letztes Jahr, bevor meine kleine von der Grundschule aufs Gymnasium wechselte, schreiben können.
Aber: Sie wechselt aufs Gymnasium, nicht auf eine Förderschule. Vertrau ihr und üb in den Sommerferien das ganze ein paar Mal. Meine fährt mittlerweile viel lieber mit den Öffentlichen, weil ihre Freundinnen da auch mitfahren.

Ich wünsche euch alles Gute und deiner Tochter viele wunderbare neue Erfahrungen und Freunde auf dem Gymnasium.

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Hallo,
grundsätzlich sollte dein Kind auf der weiterführenden Schule schon selbstständiger sein. Aber wenn es dir möglich ist, kontaktiere doch mal das Sekretariat und frage nach, ob es Fahrgemeinschaften gibt. Immerhin bist du bereit sie 4 Tage zu fahren. Da sollte doch ein weiteres Kind im Auto nicht stören. Und dich entlastet es ja auch, wenn du vielleicht noch 1-2 Tage weniger fährst. Fürs Klima ist es ohnehin besser ;-).

Aber den Schulweg sollte sie lernen. Das kann sie jeden Tag üben. Schon ab sofort. Du kannst das doch mit ihr trainieren! Ihr habt noch soviel Zeit.

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Meine Kinder sind alle öffentlich zur weiterführenden Schule gefahren, meist auch 30-45min.
Ich würde den Weg mit ihr intensiv üben. Sie ist doch schon groß.

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Vielleicht traust du deiner Tochter auch einfach mal was zu.

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Versuch mal etwas los zu lassen, sonst geht dei Kind unter,
Sie schafft das scon, fahrzt im Vorfeld ein paarmal zusammen

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Hallo, ich denke du musst ihr das einfach zutrauen!!! Es geht ja eh nicht ande s. Außerdem gibt es doch noch Kinder kurse für Selbstbewusstsein usw. Vielleicht das mal überlegen..
Alles gute