Hallo Zusammen,
Ich bin echt geschockt und würde gerne Meinungen dazu hören.
Der Kindsvater hat urplötzlich kein Interesse mehr an seinen Sohn ( 2 Monate alt ).
Kurz zum Hintergrund:
Er verließ mich bereits in der Schwangerschaft, war nicht mehr auffindbar und erreichbar. 2 Monate später und kurz vor der Geburt kam er wieder zurück. Ich nahm ihn, so doof und naiv ich auch war, wieder zurück. Bei der geburt, die mit einem notkaiserschnitt endete, wollte ich ihn dennoch nicht dabei haben.
Er besuchte mich und den kleinen im Krankenhaus 3x.
Als ich entlassen wurde kam, lebte ich bei meiner Mutter, die mich so gut es ging unterstützte. Der KV setzte mich nach 2 Tagen zuhause langsam unter Druck er will mich und seinen Sohn sehen. Da meine Mutter ihn nicht in ihrem Haus haben wollte, hätte ich rausgehen müssen. Ich hatte aber noch so enorm große Schmerzen wegen dem notkaiserschnitt, war mit meiner neuen Rolle als dennoch alleinerziehende Mama etwas überfordert und musste mich reinfinden (Baby Blues), stillprobleme, etc. Und das hat er nicht verstanden und hat angefangen mir zu drohen und mich zu erpressen. Weil es nicht nach seiner Nase ging… ich habe die „Beziehung“ beendet, da mir das eindeutig zu krass war.ich hab von vornherein schon das Gefühl gehabt, dass es ihm nicht um seinen Sohn ging (er hat kaum bis gar nicht nach ihm gefragt). Jedenfalls waren die Drohungen, Beleidigungen so schlimm dass ich mich ans Jugendamt gewendet habe. Es wurde ein Termin zur Umgangsregelung nach meinem Mutterschutz (1,5 Monate später) vereinbart. Er sagte zu. Paar Wochen später bekam ich eine E-Mail von seiner Anwältin, dass er gerne Umgang mit seinem Sohn möchte ebenso die gemeinsame Elterliche Sorge. Das war 3 Wochen vor dem Termin beim Jugendamt.
1 Woche vor Termin sagte er das Treffen dort ab… ich verstand gar nichts mehr. Ein neuer Termin jedoch nach Ferienzeit wurde vereinbart.
Gestern bekam ich eine email, dass er diesen Termin auch nicht mehr möchte und keinen neuen mehr.
Ich bin wirklich geschockt. Wofür der ganze terz davor? Mir war es von Anfang an wichtig dass er Umgang mit seinem Sohn hat, nur war es damals bei mir nicht möglich. Hätte er 1-2 Wochen länger gewartet dann wäre das gar kein Problem gewesen. Aber da alles hochstrittig war blieb mir nur der Weg übers Jugendamt.
Es tut mir so leid für meinen Sohn… er war damals ein absolutes Wunschkind. Mich verletzt es irgendwo auch. Und ich finde es echt schlimm, dass sich die Väter einfach so aus dem Staub machen können und ihr Leben weiterleben als wäre nichts gewesen.
Wie geht ihr damit um? Natürlich ist es besser,
Dass er jetzt schon kein Interesse mehr hat als später wenn der kleine das alles mitbekommt und enorm enttäuscht und verletzt wird. Was waren die Beweggründe des Vaters?
Kam bei euch der KV plötzlich wieder zurück und hatte doch Interesse?
Vielen Dank fürs lesen.
Kindsvater hat plötzlich kein Interesse mehr am Kind
Ich denke was noch wichtig wäre zu wissen:
- Wie kam es zu dem Kind? War es für beide ein Wunschkind?
- Was erwartest du von ihm? Wie stellst du dir seine Rolle vor?
Bisschen weiter unten hab ich geschrieben, dass es ein absolutes Wunschkind war. :)
Erwartet hab ich ehrlich gesagt nicht viel. Eher mir gewünscht, dass er eine Bindung zu ihm aufbaut und sich um ihn kümmert. Ich selbst bin ohne Vater aufgewachsen, dieser hatte ebenso kein Interesse an mir. Und ich weiß selbst wie schlimm es für das Kind irgendwann sein wird, nicht vom eigenen Vater gewollt zu sein. Und das hätte ich meinem Sohn gerne erspart.
Wahrscheinlich trifft es mich deswegen so extrem…
Puh. Eure Beziehung und besonders auch er scheinen noch absolut nicht bereit gewesen zu sein für ein Kind. Ihr hättet eure Beziehung erst auf sichere Beine stellen sollen... dafür ist es jetzt natürlich zu spät.
Ich würde an deiner Stelle jegliche Erwartungshaltung abstellen um dich selbst und das Kind zu schützen. Macht es euch schön und wartet nicht auf Ihn. Er hat offensichtlich gezeigt, dass auf Ihn kein Verlass ist.
Hallo minou,
erstmal herzlichen Glückwunsch zu deinem kleinen Sonnenschein!
Es klingt traurig, was du mit dem Kindsvater durchmachen musst.
Bei meinen zwei großen (mittlerweile 13 und 11) war ich mit meinem Ex-Mann verheiratet. Es waren auch Wunschkinder - obwohl nicht gezielt darauf angelegt. In der Babyzeit hatte er auch nur Interesse an ihnen, wenn sie geschlafen haben. Später dann ab und zu mal für eine Stunde in der Woche auf den Spielplatz.
Als die beiden 6 und 4 waren, hat er sich getrennt wegen einer neuen. Da war das erste halbe Jahr gar kein Interesse von seiner Seite aus da. Danach nahm er die beiden aller 14 Tage für 49h (Freitag Nachmittag bis Sonntag Nachmittag), manchmal kamen auch Absagen. Keine Anrufe oder so zwischendurch.
Seit etwas über einem Jahr ist er getrennt von der Frau, die damals der Trennungsgrund war. Seit dem springt er immer, sobald die Mädels etwas wollen. Ich habe manchmal den Eindruck, er hat ein schlechtes Gewissen und möchte es jetzt wiedergutmachen. Die Mädels haben eigene Handys und telefonieren jetzt oft mit ihm.
Mittlerweile ist die ganze Situation entspannter.
Aber auch ich hatte viel Terz mit ihm - meiner Meinung nach wegen seiner damaligen Freundin.
Mir hat geholfen, dass ich mich auf die Mädels und mich konzentriert habe, wenig über meinen Ex-Mann nachgedacht habe und mich über Kontakt, der von ihm ausging, freute. Aber eben meine Enttäuschung, wenn er mal wieder Versprechen nicht einhielt, nicht übermächtig und alltagsbestimmend werden ließ.
Dein Kleiner ist noch so klein. Genieß die Zeit mit ihm. Bau dir euer Leben auf und nimm Kontaktversuche an, aber warte nicht drauf. Vielleicht möchte dein Ex später Kontakt haben.
Der leibliche Vater meines jetzigen Mannes wollte erst Kontakt, als mein Mann schon 17 war. Da wollte mein Mann keinen mehr.
Ich wünsche dir alles Liebe und Gute, bleib offen, aber erwarte nicht zu viel. Und nur nach seinen Bedingungen musst du nicht springen. Mit dem Jugendamt kannst du weiter in Kontakt bleiben, wenn es für dich richtig ist.
Nun ja, ich würde das nicht gleich als Untergang des Abendlandes bezeichnen.
Aus seiner Sicht ist das auch nicht gut gelaufen. Bei der Geburt darf er nicht dabei sein, nach der Entlassung darf er das Kind nicht sehen, dann Ärger mit dem Jugendamt usw.
Da geht es jetzt nicht um Schuld, das wir uns richtig verstehen, einfach um die Sichtweise von beiden Seiten, da hat jeder seine Wahrheit.
Du sagst, er hätte sich nur 1-2 Wochen gedulden müssen bis er das Kind sehen kann - sag das mal einer frischgebackenen Mutter, die ihr Kind mal ein paar Wochen nicht sehen darf. Verstehst du was ich meine? Ihr habt da beide Recht, nur jeder aus seiner Sicht.
Das Kind ist erst zwei Monate alt. Abschreiben würde ich ihn als Vater noch nicht, da bleibt noch viel Zeit. Ich denke er braucht Zeit die letzten Monate für sich zu verarbeiten.
Hey!
Ist er jemand, der immer seinen Willen durchsetzen will, bei dem immer alles "sofort oder gar nicht" sein muss?
So klingt er.
Du schriebst auch, er wolle das Kind und dich sehen. Vielleicht geht es ihm insgeheim um Zugriff auf dich, er will dich wieder sehen.. oder er will seine Macht ausspielen, dass alles so zu laufen hat, wie er will. Du mit frischem Kaiserschnitt im Wochenbett ihn empfängst und springst. Manche Männer kosten das voll aus, durch die Kinder noch Kontrolle zu behalten. Dadurch, dass du das Jugendamt nun zwischengeschaltet hast und das JA in deinem Sinne (Treffen nach Mutterschutz) entscheidet, ist seine Motivation vielleicht schon erloschen, weil er sein Ziel nicht erreicht.
Ich würde ihn nun auch erstmal zur Ruhe kommen lassen und nicht hinter ihm herlaufen.
Dem Kind kannst du noch sagen, dass er zwar ein Kind wollte, aber nun nicht mit der Situation umgehen kann.
Liebe Grüße und starke Nerven!
Schoko
Wichtig: alles dokumentieren! Ruhig auch die Briefe seiner Anwältin abheften, seinen Rückzug ebenso. Wenn es Gespräche gibt, fertige Gedächtnisprotokolle an.
Lass dich gut beraten. Ggf beim Kinderschutzbund oder einem Anwalt.