Familienrecht - "schlechte" Anwältin

Hallo ihr Lieben,

Ich bräuchte mal eure Meinung dazu, da ich etwas verwirrt bin.

Die Kommunikation mit dem Kindesvater ist mehr als schwer, da er komplett realitätsferne Vorstellungen und Wünsche hat. Er möchte bei uns leben, obwohl wir nicht zusammen sind. Lehne ich dies ab, kommt es jedes Mal zu einer üblen Auseinandersetzung. Dazu kommt noch extremer Drogenkonsum und Besitzergreifendes Verhalten.

Deswegen bin ich vor zwei Monaten zur Anwältin gegangen um mich beraten zu lassen. Sie hat sich gleich mit eingeschaltet und meinte der Kontakt bezüglich der Umgangsregelung läuft nun über sie. Ich habe dem zugestimmt.

Sie schickte ihm ein Schreiben, wo sie ihm den Vorschlag machte, dass er den kleinen vorerst einmal die Woche für eine Stunde sehen kann (Donnerstags), bis er begleiteten Umgang beantragt hat. Und hat ihm eine Frist von zwei Wochen gesetzt , um mitzuteilen, ob ihm das so passt.

Einen Monat lang kam nichts. Dann meldete er sich aus dem nichts bei mir. Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten soll, da sie ja nicht umsonst eine Frist gesetzt hatte. So dachte ich . Ich rief sie an, sie meinte nur ich soll den kleinen mitgeben.

Das habe ich auch gemacht. Ab da hat er den kleinen immer einmal die Woche gesehen. Leider hat er die volle Stunde nie wirklich genutzt, kam ständig zu spät und/oder ist eher gegangen.

Ich musste den letzen Umgang absagen, da es dem kleinen gar nicht gut ging. Der Kindesvater hat die Mail nicht gelesen und kam umsonst. Da hat er dann erstmal wieder ein Theater veranstaltet.

Ein paar Tage später hat er sich dann endlich selbst bei der Anwältin gemeldet.

Sie rief mich danach an. Laut ihrer Aussage meinte sie zu ihm, dass sie nicht seine Anwältin sei. Und sie meinte zu mir, dass sie ihm Umgehend ein neues Schreiben schickt, um ihm einen neuen Vorschlag zu machen.

Es soll vorerst beim Donnerstag bleiben. Sollte das Zeitlich nicht passen, hat er eine Woche vorher Bescheid zu geben, das ein anderer Tag gefunden wird.

Nun habe ich in mein Mailfach geschaut und hatte eine Nachricht von ihm. Er meinte wiederum, dass die Anwältin ihn "beraten" hätte und ihm mitteilte, dass ich nicht immer Donnerstags in Anspruch nehmen kann( obwohl das ihre Idee/Vorschlag war). Und dass er sich nicht an die Anwältin sondern an mich zu richten hat.

Ich bin nun wie bereits erwähnt sehr verwirrt. Für was bin ich dann zur Anwältin gegangen? Sie hat ihm alles am Telefon erklärt und trotzdem schickt sie ihm einen Brief raus. Und angeblich sollte der Kontakt wie gesagt über sie laufen, was sie auch in ihrem ersten Schreiben an ihn festgehalten hat.

…ich habe das Gefühl, dass ich am Ende für nichts zahlen werde. Oder sehe ich das falsch?

Liebe Grüße

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Die Anwältin hat per Beruf die Pflicht deine Interessen zu wahren. Ich denke eher dein Ex legt sich das Gesagte schön aus.

Natürlich muss sie eine Telefon Gespräch nochmal schriftlich adressieren. Alleine weil es bei euch wohl auf eine gerichtliche Umgangsregelung zu läuft.
Halte dich an die Ratschläge der Anwältin. Umgang Donnerstags, Änderung 1 Woche Vorlauf.
Ich rate generell zu strikten Umgangsplänen. Kein Getausche, keine Diskussion und weniger Stress. Ein erwachsener Mensch kann im Normalfall 1 Woche seines Lebens im Vorfeld planen können.

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Leite die Mail an die Anwältin weiter und frag sie, was er damit meinen könnte.
Vielleicht will er die Anwältin und dich gegeneinander ausspielen.

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Die Ansage"Kommunikation läuft nun über die Anwältin" hat er mit diesem Manöver aber schon gut unterwandert und den Kerl wirksam zwischen euch platziert.

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Ich kann dir auf jeden Fall sagen, dass die Anwältin kein Interesse daran hat, euch gegeneinander auszuspielen. Wenn macht das dein Ex oder er hat sie nicht richtig verstanden/ wollte sie nicht richtig verstehen.
Anwältin sagt, der Regelbesuchstag ist der Donnerstag, sollte das ausnahmsweise mal nicht klappen, muss er eine Woche vorher Bescheid sagen. Er hört, es muss nicht immer Donnerstag sein.
Natürlich hält sie das Telefongespräch nochmal schriftlich fest. Sollte es zur Gerichtsverhandlung kommen, kann so nachgehalten werden, was kommuniziert und abgesprochen wurde. Gäbe es nur das Telefonat könnt ihr euch schön über den Inhalt streiten.
Ich finde jetzt erstmal nichts Ungewöhnliches an dem Vorgehen, insbesondere auch nicht, dass es noch nicht nur problemlos läuft, nur weil nun eine Anwältin mit im Spiel ist.

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Du schickst einfach die Nachricht deines Ex zur Anwältin.