Begleiteter Umgang

Guten Abend,

Ich möchte meine Geschichte hier kurz schildern und euch um eure Erfahrungen und Ratschläge bitten.
Ich habe einen 13 Monate alten Sohn für den ich das alleinige Sorgerecht trage. Mit seinem Erzeuger habe ich mich bereits Kurz nach Kenntnis der Schwangerschaft getrennt weil sich herausgestellt hat, dass er drogenabhängig war (heroin), hochkriminell mit laufenden Verfahren ist, Drogen in meiner Eigentumswohnung versteckt hat.
Am Ende kam raus er ist süchtig seit er ein Teenager ist und das im Wechsel zwischen clean Drogen Knast und weiter geht der Kreislauf.
Bei einer seiner Affären hat er in ihrer Wohnung konsumiert, in Anwesenheit von 3 Kindern. zudem ist er mir gegenüber gewalttätig geworden als er seine Sachen aus der Wohnung geholt hat, unter anderem mit einem Schlag des Ellbogens in meinen Bauch als ich schwanger war. Er hat mich während der Schwangerschaft Gestalkt, mit selbstmord gedroht und mir regelmäßig vor der Haustür aufgelauert.
Nachdem mein Sohn geboren wurde habe ich einen Besuch im Krankenhaus zugelassen, bei welchem er wiederum auf Drogen war. Nach einigen Wochen hat er schließlich seine Vaterschaft anerkennen lassen.
Den Umgang mit meinem Kind habe ich ihm bis auf ein paar Mal in Begleitung seines Vaters nicht gestattet. In Begleitung des Vaters deswegen weil er als er alleine kam mich wutentbrannt angeschrien hat, während mein Sohn geschrien hat und ich ihn mehrfach gebeten habe aufzuhören.. Nach der Geburt hat er kein Interesse für das Kind gezeigt sondern immer nur darum gebeten das wir es als Paar nochmal versuchen sollen, so z.b. durch eine Karte zum Valteninstag, die er an meinen Sohn adressiert hat.
Nachdem er es geschafft hat einige Monate clean zu bleiben und sich einigermaßen zu fangen hatte er wiederum Umgänge verlangt. Eine Therapie hat er nie gemacht. Seinen Entzug in der Klinik hat er frühzeitig beenden müssen aufgrund von Gewalt gegenüber anderen Patienten.
Schließlich ist er vor das Familiengericht gezogen um sein Umgangsrecht durchzusetzen. Diese haben alle seine Lügengeschichten durchschaut und direkt klar gemacht, dass es bei dem Verfahren nicht darum geht das ich den Umgang verweigere sondern darum überhaupt erstmal festzustellen ob meinem Sohn diese überhaupt zuzumuten sind. Die Meinung des Gerichts und Jugendamt gleicht sich mit meiner, jedoch ist das Gesetz auf seiner Seite und ein begleiteter Umgang muss versucht werden.
Sie gaben an, das er meinen Sohn kennenlernen darf ohne das Ziel den Umgang unbegleitet werden zu lassen ( glaube ich nicht weil es ist nicht endlos).

Stand heute ist, dass er nachweisen konnte das er clean ist, durch haaranalyse. Er spritzt sich jedoch testestoron ( auch sucht aber nicht illegal ). Als nächstes wird es wohl jetzt in den nächsten Wochen mit begleiteten Umgang los, welche ich auch noch aushalten kann, sich wenn dieser mich mit der Gewalt stalking Drogen traumatisiert hat. Ich habe darüber auch eine Diagnose bekommen. Allerdings ist die Vorstellung ihm das Kind alleine mitzugeben ein absoluter Horror, der mich kaputt machen wird.
Ich weiß nicht was ich noch machen kann um zu verdeutlichen, das der Erzeuger psychisch krank ist und beziehungsunfähig und eine Gefahr für meinen Sohn. Wenn mein Kind älter ist will ich ihm erklären wieso ich ihm den Kontakt verwehrt habe und dann kann er selbst entscheiden ob er diesen möchte und wenn er diesen möchte werde ich ihn selbstverständlich unterstützen.
Aber im jetzigen Alter kann er sich nicht vor diesem Unmenschen schützen und wird vom Gericht zum Umgang gezwungen, das empfinde ich als absolutes Unrecht.

Habt ihr eventuell Tipps wie ich den Umgang doch noch verweigern kann ohne mich strafbar zu machen? Oder wie ich dies noch hinauszögern kann ?

Ich bitte um wertfreie Antworten, ich handle nicht aus Wut sondern aus Angst um die Gesundheit meines Kindes ! Ja ich weiß ein Kind sollte seinen Vater kennen, auch solche Kommentare bitte ich zu unterlassen, meiner Meinung nach ist dieser Mensch kein Vater sondern Erzeuger und nicht in der Lage sich angemessen um ihn zu kümmern, sondern in jeder Hinsicht eine Gefahr. Weiterhin bin ich bereit sobald mein Sohn mehr versteht den Umgang zu unterstützen sobald dieser das möchte und ich es ihm kindgerecht und wertfrei erklärt habe. Ich wünsche ihm Frieden in allen Ebenen und auch in diesem Thema. Ich bin an dieser Situation schuld aber ich möchte meinem Sohn eine sichere Kindheit bieten und ihn schützen.

Ansonsten wünsche ich allen einen wundervollen Abend ! Habt eine gute Woche :)

7

Hallo,

kurzer Nachtrag:

Schreibe über jeden Umgang einen kurzen Bericht.

Umgang am, um...

LV erscheint pünktlich, unpünktlich, gar nicht.

Und schreibe auch die Reaktionen des Kindes nach dem Umgang auf (klammert vermehrt, schläft schlecht, zeigt Ängste, zeigt keine Auffälligkeiten).

Und versuche, das neutral zu formulieren. Also nicht: Meinem Sohn geht es jetzt so schlecht, er leidet wegen dem Umgang sondern beschreibend formulieren. xxx hat Schwierigkeiten einzuschlafen, wacht oft auf, .....

Im besten Falle gibt sich der LV sehr viel Mühe, bleibt drogenfrei und vesucht, eurem Sohn ein guter Vater zu sein.

Liebe Grüße
Delenn

8

Hallo Delenn,

ich danke dir so für deinen hilfreichen Beitrag !

Ich begleite meinen Sohn auf jeden fall, ich würde ihn niemals in so einer für ihn neuen Situation alleine lassen. Mein Gefühl wird hinter seins gestellt.

Ich bin auch nicht dafür den Kontakt gänzlich für immer zu verweigern, sondern wenn der Erzeuger sich krankheitseinsichtig zeigt. Er streitet leider weiterhin seine Krankheit ab und eine benötigte Therapie, die vom Gericht empfohlen wurde. Ich möchte das mein Sohn den Umgang selbst entscheiden kann, im Rahmen der Möglichkeiten und nicht in Gefahr gebracht wird. Ich weiß aber das ich mich anpassen muss und werde die begleiteten Umgänge erstmal mitmachen und gerne alles Dokumentieren, wertfrei und unvoreingenommen wie möglich. Mir wurde von einer Bekannten gesagt, ihr begleiteter Umgang ging nur 9 Monate und dies wäre das absolute Maximum, daher habe ich mir solche Sorgen gemacht , dass ich in max. 9 Monate mein Kind gegen meinen Willen und entgegen seiner Sicherheit rausgeben muss. Ich möchte das es meinem Kind gut geht und wie mehrfach gesagt, wünscht er sich Kontakt unterstütze ich das.

Mit dem Jugendamt habe ich gesprochen, vor der Verhandlung und diese meinten, er wird vermutlich nicht durchhalten da er auch diese viel belogen hat und instabil in seiner Persönlichkeit ist. Ich wünsche meinem Sohn Stabilität und hoffe für ihn das er sie erfährt durch den Erzeuger, leider glaube ich das nicht aber wir werden sehen.

Könntest du mir vlt ein wenig zu begleiteten Umgängen berichten ? ich kenne mich leider gar nicht aus. Wie oft findet dieser statt und wie findet dieser statt?


Liebe Grüße !

11

Hallo,

hab Dir eine PN geschickt.

LG
Delenn

6

Hallo,

unser Pflegekind hatte jetzt 5 Jahre begleiteten Umgang.

Euer Sohn ist 13 Monate, aufgrund der Vorgeschichte des Vaters wird der begleitete Umgang bestimmt nicht schnell beendet werden.

Es bleibt abzuwarten, ob der Vater die Termine überhaupt schafft einzuhalten, nüchtern und drogenfrei pünktlich zu erscheinen. Dann ist so ein Umgangstermin auch anstrengend. Einfach hinsetzen und nix machen wird auf Dauer nicht reichen.

Ich würde mein Kind natürlich in der Situation begleiteten, egal wie schwer es fällt. Umso mehr du gegen die Umgänge kämpfst, die jetzt gerichtlich vorgeschrieben wurden, umso negativer wird es dir ausgelegt. Du bist während der Umgänge als sicherer Hafen für das Kind dabei, es ist nicht ausgeliefert. Sollte der Vater sich dir gegenüber falsch verhalten ist es Aufgabe der Umgangsbegleitung dies zu regeln. Bei uns wurden auch anfänglich viele Umgänge abgebrochen.

Such dir Unterstützung (Psychologin?), die dich stärkt und für die nächsten Jahre stark macht. Überlege dir genau, welche Kämpfe du kämpfen möchtest, denn die Kraft ist nur begrenzt und die braucht man schon für den Alltag mit den Kindern.

Habt Ihr Regeln für die Umgänge festgelegt? Sprich noch mal mit dem Jugendamt über deine Sorgen und Befürchtungen, aber stell dich auf keinen Fall offen gegen den Umgang!

Liebe Grüße
Delenn

9

Hi nochmal,

Ich werde mich auf gar kein Fall offen gegen den wehren oder äußern, sondern das mit einer hoffentlich angemessenen Regelung mit dem Jugendamt begleiten. Das mit der Kraft ist auf jeden Fall ein Thema, weil ich mich jetzt schon oft sehr ausgelaugt fühle von der Situation überhaupt und den Dingen, die auch in der Schwangerschaft passiert sind. Ich warte jetzt quasi darauf, dass das Jugendamt sich bei mir meldet und wir eine Umgangsregelung finden. Ich weiß halt nicht wie viel Mitspracherecht ich habe was die Handschrift und wie diese gestaltet werden. Ich würde mich sehr freuen dann mehr von dir zu hören wenn es dir nicht so vieles würde ich mich auch darüber freuen wenn du mir erzählst was dazu geführt hat, dass ihr fünf Jahre begleiteten Umgang hattet beziehungsweise euer Pflegekind.

Herzlichste Grüße

1

Hey!

Hast du dich schon an den Kinderschutzbund gewandt?

Wenn du die Begleitung des Umgangs sein wirst, könnte man dir das so auslegen, dass du vielleicht doch nicht so große Angst hast. Lass dich vielleicht besser beraten, ob eine Begleitung des Umgangs durch Mitarbeiter des Jugendamts sinnvoller ist.
Meinst du, dass er wirklich Interesse am Kind hat oder will er durch die Umgänge wieder in deine Nähe, ggf deine Wohnung?

Liebe Grüße
Schoko

2

Hi danke für deine Antwort.
An den Kinderschutzbund habe ich nicht gedacht, mit dem nehme ich morgen Kontakt auf.

Zu den Umgängen, diese sollen mit dem Jugendamt organisiert werden. Es wird stets ein/e Mitarbeiter/in vom Jugendamt mit im Raum sein. Allerdings ist alleine die Vorstellung meinen Sohn dort zu lassen und gehen zu müssen schon zu viel. Da leide ich lieber ihm zuliebe und halte die Anwesenheit des Erzeugers aus. Er kennt ja keinen von beiden.

Jeder in meinem Umkreis vermutet das es ihm nur um den Kontakt zu mir ging bzw. das das anfangs so war. Inzwischen geht es nur noch ums Prinzip oder um mir eins auszuwischen. Zusätzlich macht seine Familie vermutlich Druck. Zu seinem Vater hatte ich noch längere Zeit Kontakt bzw habe sie auch mit meinem Sohn besucht da es normale Leute sind. Allerdings haben sie den Kontakt zu mir Anfang des Jahres auslaufen lassen und gratulieren zum Geburtstag oder Freitagen aber sich auch nicht mehr um das Wohlergehen von meinem Sohn erkundigt.
All das wurde auch im Gerichtsverfahren offen gelegt.

10

Hast du einen Anwalt?

Vielleicht kannst du die Frau, die die Umgänge begleitet, vorab kennenlernen.
Wäre es bspw möglich, dass du während des Umgangs im Nebenraum bleibst? Für den Fall, dass es ihm doch darum geht, über den Umgang Kontakt zu dir zu halten. Er sieht dich nicht, du bist in der Nähe.. und hoffentlich verpufft so die Motivation.

3

es wird ein begleiteter Umgang anberaumt, und da wird geprüft, ob der Vater das allein kann,
Du hast keine Chance, es ist der Vater des KIndes und er hat genauso Anspruch auf das Kind wie du!
Damit wirst du umgehen müssen.

wenn er gesund ist und nachweist, nicht mehr drogenabgängig zu sein, hätte er eventuell sogar die Cance auf das halbe Sorgerecht.
Das ist die Rechtslage

4

Mir ist die Rechtslage bewusst, genau wie es oben steht. Wie gesagt er ist psychisch krank und absolut unzurechnungsfähig, da ist die eine Sache seine temporäre clean Phase. Daher wollte ich Erfahrungsberichte

5

*euren Sohn