Freiwillig keine UH-Erhöhung durch KV?Was tun?

Ich habe gerade erst erfahren, dass sich die Düsseldorfer Tabelle 2023 erhöht hat.
Nun mein Problem:
Der KV zahlt den gleichen UH für die beiden gemeinsamen Kinder, wie letztes Jahr…
Unser Verhältnis ist aktuell recht gut, aber er ist ein schwieriger Mensch und richtet alles nach seiner Partnerin aus, sprich Tausch von Wochenenden/Ferienwochen wegen runden Familienfeiern, Kommunionen, Fussballcamps oder Kampfsportprüfungen, ist ganz schwer möglich.
Was nervlich ziemlich belastend für mich ist und traurig für die Kinder (da sie auf Dinge verzichten müssen, wegen unserer Scheidung).😔
Aber wenigstens können wir aktuell Smalltalk halten und Organisatorisches bereden, wenn wir uns wegen der Kinder begegnen ohne dass es in lauthalses Zanken eskaliert.
Anderseits musste ich vor Gericht um
mit den Kindern in den Ort meiner Familie ziehen zu können (und in das Haus meines Vaters), welcher 33 km von unserem vorherigen Wohnort entfernt liegt….er gab‘ damals seine Zustimmung nicht…
Ich kam wegen Corona/Homeschooling und coronabedingter Spätschichtarbeit nicht mehr allein zurecht, konnte die Kinderbetreuung nicht mehr abdecken und war gezwungen zu meiner Familie zu ziehen um ihre Hilfe in Anspruch nehmen zu können…

Ich habe trotzdem Bedenken ihn auf die Erhöhung anzusprechen. Aus Angst, dass dieser momentane humane Umgang miteinander dann wieder zerbrechen könnte.
Weh tun würde ihm die Erhöhung nur (kein Existenzminimum o.ä.), da er dann vielleicht einen Urlaub im Jahr weniger mit seiner Partnerin machen könnte (fahren mehrmals weg im Jahr).

Also er steht finanziell besser da als ich/wir….

Aber durch die gestiegenen Preise kann ich voraussichtlich nicht einmal 1 Urlaub im Jahr für uns 3 finanzieren….

Was würdet ihr tun?
Geht das auch irgendwie übers Jugendamt?

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Du vermischt hier ein paar Sachen.

Erst einmal geht es dich nichts an, wie oft der Vater mit seiner neuen Partnerin im Jahr in Urlaub fährt. Mit der Scheidung habt ihre die finanzielle Gemeinschaft aufgegeben. Er bezahlt Unterhalt für die Kinder und gut ist es. Er ist nicht dafür zuständig, dir einen Urlaub zu finanzieren und es muss auch keine finanzielle Gleichheit zwischen den ehemaligen Partnern herrschen.

Dass er bei einem Umzug in eine andere Stadt die Zustimmung nicht gibt, ist in meinen Augen verständlich. Hätte ich auch nicht gemacht.

Zum Unterhalt: mach dich erst einmal schlau, ob er wirklich zu wenig bezahlt und ob du Anspruch auf mehr hast. Dann würde ich es abhängig vom Betrag machen. Wegen ein paar Kröten würde ich es gut sein lassen, ansonsten den Betrag einfordern.

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Du bist ein Mann, nicht wahr?


Und wie sollte ich die Kinderbetreuung alleine abdecken in Coronazeiten?
Ich war gezwungen umzuziehen, weil ich allein war mit den Kindern.
Der Kommentar:“Ich hätte auch nicht zugestimmt, kann nur von einem Mann kommen!“

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Nicht nur Männer sind dieser Ansichten. ;)

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Also die Erhöhung macht auch bei zwei Kindern keinen arm. Lass den Unterhalt neu berechnen, wenn das die letzten zwei Jahre nicht geschehen ist. Auf jeden Fall schriftlich auffordern, sonst bekommst du rückwirkend nichts. Ich bin gar keine Freundin von erkaufter Harmonie. In keine Richtung.,,

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Der Unterhalt wurde seit Festsetzung noch nie neu berechnet, deswegen frage ich ja hier, wie man das macht. Er hatte sonst von selbst mehr gezahlt als z.B. die nächste Altersstufe erreicht wurde.

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Uff, ich verstehe Dein Dilemma. Das ist echt doof.

Woran liegt es, dass es momentan halbwegs gut läuft? An ihm? An Dir?

Was ich da denke wäre schon, dass er doch immer dann, wenn es drauf ankam, Dir in den Rücken gefallen ist, oder? Ich meine, was bekommst Du wirklich von ihm, was er nicht muß? Ich verstehe total, dass Du nicht wieder zurück zu dem Stressverhältnis möchtest. Würde ich auch nicht.

Aber deshalb auf alles verzichten? Was die Wochenendplanung angeht, kommt er Dir ja jetzt schon nie entgegen.

Und wenn er mehrfach im Jahr auf Urlaub fährt, und Du Euch nicht mal einen leisten kannst, dann ist das Missverhältnis ja schon groß.

Unter den Umständen würde ich das Jugendamt bitten, den Unterhalt neu zu berechnen. Wie meine Vorschreiberin auch sagt, Du solltest ihn schriftlich um die Erhöhung bitten, ab dem Moment muß er rückwirkend zahlen, egal wie lange er das jetzt verschleppt. Wie fix das JA sowas macht, weiß ich nicht.

Ja, wenn es bei Dir finanziell eine echte Hilfe ist, würde ich den Weg gehen. Am Ende mußt Du aber entscheiden, was Dir wichtiger ist. Ich fände es halt schon ein doofes Gefühl, mir sein "Wohlwollen" erkaufen zu müssen, von dem Du noch nicht mal wirklich viel hast.

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Wenn du jetzt erst das mit der Erhöhung mitbekommen hast, vielleicht weiß der KV noch gar nichts davon?!? Wenn ihr miteinander reden könnt, dann redet doch erst Mal. Es hat meist keiner was davon, wenn man sofort zum Jugendamt rennt.

Und dass der KV finanziell so viel besser steht, würde ich erst mal vorsichtig betrachten. Sie machen mehrmals Urlaub usw....hat er mit der neuen Partnerin schon ein Kind? Wenn nicht, dann verdient sie vielleicht sehr gut und zahlt den Großteil dieser Urlaube. So war es bei uns und inzwischen verdiene ich auch jetzt mehr als KV in Teilzeit.

Ja die Zahlbeträge in der DDT sind gestiegen, aber auch der Selbstbehalt und die Kontrollbeträge. Und das nicht wenig, da überraschenderweise auch die KV von der aktuellen finanziellen Situation betroffen sind.

Ich appelliere also an einen Einigungsversuch...

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Klar kannst du das Jugendamt mit einer Berechnung und Beistandschaft beauftragen. Dann wird er Auskunft erteilen und wenn der Mann Hirn hat, die Berechnung beim Anwalt gegen prüfen lassen. Ist ja sein gutes Recht. Genauso dein gutes Recht eine Beistandschaft einzurichten.
Seit diesem Jahr gibt es durch die Anpassungen der DDT viel mehr Mangelfall Väter. Du solltest dir daher klar sein, was sein Verdienst tatsächlich ist. Sonst geht der Schuss vielleicht nach hinten los.

Daher würde ich unbedingt Mal vorher ein Gespräch suchen. Und einfach im normalen Ton darauf ansprechen, er soll doch bitte den Unterhalt anpassen. Fertig. Wenn er das nicht macht, kannst du immer noch das JA einschalten.

Ich kann dich auch gut verstehen, alles ist teurer geworden. Für alle Den Fokus darauf zu richten, was der Ex nicht alles hat und wie er lebt halte ich auch für falsch und ungesund. Das hilft dir doch auch nicht, zu wissen, dass jetzt Ex und die neue Partnerin einmal weniger in Urlaub fahren.
Am Ende wird der KV Betrag X zahlen, weil die DDT das eben hergibt. Ob und wie oft er Urlaub macht hat damit gar nichts zu tun und ist das falsche Argument.
Außerdem solltest du wissen: Unterhalt ist für Wohnraum, Lebensmittel, soziale Teilhabe und laufende Lebenshaltung gedacht. Urlaub ist davon nicht zu finanzieren, streng betrachtet.
Weiterhin würde ich dringend zu einem festen Umfangsplan raten. Dann gibt es auch kein Gezanke um Tausch. Das würde eine gerchtlichen Regelung entsprechen.

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"Weiterhin würde ich dringend zu einem festen Umfangsplan raten. Dann gibt es auch kein Gezanke um Tausch. Das würde eine gerchtlichen Regelung entsprechen."

Mein Verständnis ist, es gibt einen festen Umgangsplan. Die KM würde gerne manchmal tauschen, damit das Kind am Wochenende an gewissen Aktivitäten teilnehmen kann, und der Vater will das grundsätzlich nicht, weil er aufgrund seiner Partnerin nicht flexibel ist. Weshalb das Kind dann an seinen gewünschten Aktivitäten nicht teilnehmen kann (warum es das beim Vater nicht kann, ist mir nicht klar).

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Wenn der Umgang gerichtlich festgelegt wird, ist das mit dem Tauschen ja gar nicht mehr möglich.
Ist eben schade, dass die Kinder durch die Scheidung nicht normalen Vereinssport betreiben können, da sie jedes 2. Wochenende nicht da sind für Turniere/Prüfungen etc.)

Und wenn die Kinder bei ihm sind, können sie natürlich nicht an unseren Familienfeiern teilnehmen oder an Veranstaltungen, die hier im
Ort stattfinden (z.B. Fußballcamp).

Könnte ich die Zeit zurückdrehen, hätte ich keine Kinder mit ihm bekommen…

Und das mit dem Urlaub habe ich nur erwähnt um zu erklären, dass es ihm finanziell nicht schlecht geht…

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Also ich bin erstaunt über so manche Antworten hier.

Der Unterhalt steht deinen Kindern zu. Somit solltest du dich nicht davor fürchten, ihn erhöhen zu lassen. Ich würde ihn einfach beim Jugendamt neu berechnen lassen und das Geld, das den Kindern aufgrund seines Verdienstes zusteht, dann auch verlangen.

LG