Alimente rückwirkend erhöhen Österreich

Liebe Leute, ich habe eine Frage:

Im Alter von 10-15 zahlte der KV 20% Alimente, was bei seinem Einkommen €420 ergab - wir haben uns aber auf 380 geeinigt und so stand es dann auch im Bescheid.

Mit 15 werden die Alimente erhöht auf 22% des Einkommens, nach seinen Angaben werden dies dann um die 650€ sein.

Wenn ich mir jetzt aus den 420€ seinen Verdienst ausrechne, komme ich ca auf €2100 (420:20*100).

Wenn ich mir seinen Verdienst vom letzten Jahr ausrechne (der Jahreslohnzettel von 2022 bildet ja auch die Basis von den €650), dann komme ich auf einen Verdienst von €2900.

Nun bin ich ehrlich gesagt einigermaßen verwirrt, weil es scheint, als hätte der gute Herr in den letzten 5 Jahren, in denen er nur €380 bezahlte, die eine oder andere Gehaltserhöhung erhalten - ich wusste davon nichts.

Daher meine Fragen: wäre er nicht verpflichtet gewesen, eine derartige Gehaltsveränderung beim Jugendamt bekannt zu geben? Denn dadurch hätten sich ja auch die Alimente erhöht? Ist es mir nun möglich, quasi drei Jahre rückwirkend die Alimente an sein tatsächliches Einkommen (samt den laufenden Gehaltserhöhungen) anzupassen und diese Differenz dann zu verlangen?

Immerhin handelt es sich im Jahr 2022 um 800€ Gehaltsdifferenz pro Monat und somit um €160 Erhöhung der Alimente monatlich (800:100*20%).

Kennt sich jemand diesbezüglich aus? Die €380 waren zwar vereinbart, aber ohne Befristung. Ich dachte mir aber bisher, wenn sich sein Gehalt so wesentlich verändert, muss er es sowieso bekannt geben und dann wird neu berechnet.

Bitte keine Vorwürfe a la ich möchte meinen Ex das Geld aus der Tasche ziehen.

Danke und LG

Bearbeitet von Katzi
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Hallo :)

Warum solltest du verurteilt werden, wenn du nur das einfordern willst, was deinen Kindern gesetzlich zusteht? Bei der bestehenden Unterhaltsvereinbarung bist du deinem Ex ohnehin schon entgegen gekommen und hast nicht das Maximum verlangt … Viel eher ist er zu verurteilen, wenn er sich durch das Verschweigen seiner verbesserten Einkommenssituation offenbar vor der (angemessenen) Unterhaltszahlung drücken wollte!

Wenn die Grundlage für eure Unterhaltsvereinbarung sein Gehalt in Höhe von 2.100 Euro war und er es „verabsäumt“ hat, dich über seine Gehaltserhöhung(en) zu informieren, kannst du den Differenzbetrag jedenfalls für die letzten drei Jahre rückwirkend geltend machen.

Unterhaltsvereinbarungen unterliegen in Österreich grundsätzlich der sogenannten Umstandsklausel. Eine Umstandsänderung, wie z.B. höheres Einkommen des Unterhaltspflichtigen oder höheres Alter des Kindes, kann trotz Unterhaltsvereinbarung zu einer Anpassung der Unterhaltsverpflichtung führen.

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Hallo :-)

Vielen lieben Dank für deine Antwort. Das war nicht böse gemeint, aber es gibt ja hier sowohl Männer als auch Frauen, die irrtümlicherweise denken, dass sich die Ex mim Kindesunterhalt ein Luxusleben gönnen kann 🤭

Ach super, danke für die Info. Von diesem Umstandsgrundsatz hab ich auch schon gehört. Und klar war die Herabsetzung auf €380 der Tatsache geschuldet, dass die Berechnung €420 ergab. Wenn die Berechnung mehr ergeben hätte, so wäre ich ja auch „nur“ um €40 runter gegangen.

Ich werde morgen mit dem Jugendamt sprechen, da ich die Vertretungsmacht bezüglich Unterhaltsangelegenheiten dem JA übergeben habe. Die haben es dadurch immer berechnet und sich monatlich das Geld vom KV geholt.

Hab nur bissl Sorge, dass die sich davor drücken, weil ich Unterhaltsberechnungen betreffend schon mal schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich wollte sie schon mal neu ausrechnen lassen, da war meine Tochter noch ganz klein, weil ihr Vater einen neuen, besseren Job angenommen hat - die Dame sagte mir aber, dass sie es nur deshalb nicht neu berechnen, sondern erst, wenn die nächste Altersstufe erreicht ist.

Aber mal sehen, was sie morgen sagen :-)

LG

Bearbeitet von Katzi