Unterhalt privat regeln?

Hallo Ihrs!

Ich befinde mich gerade in einer Zwickmühle und würde mich über eure Meinungen oder Tipps sehr freuen!

Meine Ausgangslage ist folgende: ich lebe mit meinem nunmehr 15jährigen Sohn in Österreich, Wien und beziehe für mein Kind Unterhalt.

Als mein Sohn geboren würde, gab es sehr große Schwierigkeiten mit meinem damaligen Freund.(Wir waren nicht verheiratet) und er weigerte sich, die Vaterschaft für unser Kind anzuerkennen. Ich habe mich damals ans Jugendamt gewandt und die Sache ging ans Gericht. Erst nachdem seine Vaterschaft bei einem gerichtlich angeforderten Test mit 99,8% praktisch als erwiesen festgestellt wurde, bequemte sich der Herr, diese anzuerkennen. Mein Sohn war mittlerweile über 2 Jahre alt, als schließlich sein Vater "offiziell" wurde und in die Geburtsurkunde eingetragen.

Puh, beim Erinnern an diese Zeit kommt mir noch die Galle hoch:-[

Na ja, weil das Verhältnis zu meinem Ex aus diesen Gründen nicht das Beste war, habe ich bis jetzt darauf bestanden, alles Rechtliche, sprich Unterhalt über das Jugendamt laufen zu lassen, denn ich sehe nicht ein, dass ich Monat für Monat zittern muss, ob das Geld eintrifft und ich habe leider nicht so viele Rücklagen, dass ich auf den Unterhalt für mein Kind verzichzten könnte.

Seit einiger Zeit hat sich das Verhältnis zwischen meinem Ex und mir etwas gebessert und er würde den Unterhalt gern privat regeln. Ich muss dazu sagen, er war jetzt ein Jahr lang arbeitslos und hat freiwilig den alten Betrag bezahlt. Jetzt hat er einen neuen Job, wo er aber weniger verdienen wird. Er hat angekündigt, dass er dann auch nciht mehr so viel zahlen kann, was ja ok ist, aber dass man sich ja entgegenkommen könne, wenn man den Unterhalt statt übers Amt in Zukunft privat regelt.

An die Väter hier: wie wichtig ist euch eine private Regelung

und

würden da nicht wieder neue Konflikte anstehen, die vermieden werden könnten, wenn alles über die offizielle Seite läuft'?

Würde mich über viele Antworten freuen

liebe Grüße
Karin

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Hallo!

Warum willst Du etwas ändern, das so gut funktioniert? Du spielst ihm ein Machtmittel zu, mit dem er Dich erpressen kann. Ich würde es so lassen wie es ist. Es gibt keinen Grund es zu ändern.

Liebe Grüsse, Pem.

2

Hallo Karin,

ich bin ja immer ein Verfechter, von gütlichen Einigungen und das man versuchen sollte so viel wie möglich ohne Anwälte, Jugendamt etc auszukommen. Aber...den Kindesunterhalt betreffend hab ich mir auch Hilfe von einem Anwalt geholt.

Ich würde das an deiner Stelle auch nicht ändern. Das hat auch gar nichts mit Sturheit oder so zu tun. Du hast die negative Erfahrung mit ihm gemacht und solltest das nicht vergessen, dass er im Falle eines Falles vielleicht auch anders reagieren könnte und du dann wieder deinem Geld hinterher läufst.

Wenn er weniger hat, wird auch das Jugendamt nur angemessenen Unterhalt fordern....da gibt es ja Richtlinien.

Unterm Strich find ich für beide Seiten ist es besser wenn man klare Ansagen bekommt...so oder soviel ist zu zahlen und basta.

Kein hin und her...kein, ich kann diesen Monat mal doch nur soviel....klare Verhältnisse...so ist´s am besten, gerade wenns um die Kohle geht.

Sag deinem Ex, dass du froh bist, dass sich euer Verhältnis so verbessert hat, aber das du die bisherige Verfahrensweise nicht ändern willst...weils für alle Beteiligten ja gut so ist.

Ich würd dir raten es genauso zu belassen wie es ist.

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mir fällt da noch ein: wie lange würde es dauern im fall der fälle den unterhalt wieder über das jugendamt laufen zu lassen? sprich: wenn eine private regelung schief geht, wiviel aufwand und zeit würde es brauchen, es wieder über das jugendamt laufen zu lassen?

lg

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Wie lange das genau dauert kann dir mit Sicherheit keiner so richtig sagen....aber erfahrungsgemäß mahlen die Behördenmühlen oft langsamer als man möchte.

Und wenn du erstmal in Geldnot geräts...dann ist halt jeder Tag zuviel der verstreicht.

Wie sieht es denn bei dir aus? Könntest du...wenn wir jetzt mal von einem Monat ausgehen, diesen einen Monat auch problemlos überbrücken? Hast du Rücklagen, so das du eben nicht direkt in Geldnot kommst, falls er mal nicht zahlt?

Ich persönlich hab im Laufe der Jahre viele Zeiten erlebt, wo ich auf den Unterhalt dringendst angewiesen war...wo ich schön dumm dagestanden hätte, wenn er eben nicht gekommen wäre....
Geht es dir ähnlich, dann lass es auf jeden Fall so wie es ist...denn in so einer Situation zu sein ist blöde...

Hast du aber Rücklagen und könntest locker, sagen wir mal ein oder zwei Monate ohne Unterhalt überleben....dann sieht die Sache wieder anders aus.

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wir haben dies auch privat geregelt und sind ganz froh damit.
Bei größeren Mehrausgaben gibt Papa einen Teil dazu.
Und der Umgang zwischen uns allen gestaltet sich harmonisch.
Ich denk das nimmt Männern dieses imaginäre Schwert über ihrem Kopf mit den Worten "du mußt" egal was kommt.
Klar sollen Väter ihren Nachwuchs versorgen und wenn man einen so denkenden Vater hat, kann man das gut allein regeln.
Klappt das nicht kann man immer noch den Vater schriftlich anmahnen und ab da ist das Geld dann auch nachforderbar.
Das Jugendamt oder der Rechtsanwalt wäre ja dann auch noch da...verhärtet aber oftmals di Fronten.

Lieben Gruß
Karna

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Liebe Karin,
ich würde dir wie alle anderen hier auch dazu raten alles so zu lassen wie es ist.
Meine Schwester hat den Fehler gemacht das privat zu regeln und es ist schief gelaufen.
Ihr neuer Mann hat dann immer den Unterhalt ausgleichen müssen das war für sie eine harte Zeit ohne ihren neuen Mann hätte sie kein Geld gehabt für ihren Jungen.
Jetzt macht sie das wieder über das Jugendamt und plötzlich klappt wieder alles.
Das Jugendamt hat auch bessere Chancen und Mittel bei nicht zahlungswilligen Vätern (oder auch Müttern will ja hier keinen diskriminieren) die Gelder einzutreiben.
Was willst du machen wenn es sagen wir ein zwei Monate gut geht und er zahlt und dann plötzlich sagt ne ich hab kein Geld mehr oder nicht so viel um alles zu bezahlen dann bist du echt im Nachteil, denn was willst du denn machen jeden Tag vor seiner Tür stehen und bitten und betteln das du dein Geld kriegst und er dir gnädigerweise vielleicht mal 20 euro gibt???
Ich könnt euch noch so gut verstehen das kann sich jederzeit wieder ändern.
Ich würde nichts ändern und ich würd auch ihm erklären welche Bedenken du hast und du ihm damit nicht schlecht stellen willst, aber mit dem Jugendamt kann man auch reden wegen weniger Unterhalt usw.

LG Tasie

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Hallo Karin

Lass es so laufen wie bisher !
Bei Geld hört die Freundschaft auf , selbst wenn es fürs eigene Kind ist :-[

Haben das durch und lassen jetzt alles über Anwälte laufen und später übers Jugendamt !

Jeromé

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Hi Karin,

geh den offiziellen Weg.
Er bietet Dir die private Regelung nicht aus Gutmütigkeit an, sondern weil er definitiv weniger zahlen will als es von gesetzlicher Seite vorgesehen ist. Warum sonst hätte er Interesse an einer außergesetzlichen Vereinbarung?

Da Du selbst schreibst, Du hast sehr wenige Rücklagen und bist auf das Geld bis zu einem gewissen Grad angewiesen, würde ich diesen "Trumpf" unter keinen Umständen aus der Hand geben.

Außerdem ist es nicht Dein Geld, sondern dass Deines Sohnes, dass Du zwar für ihn ausgibst, es Dir aber nicht wirklich gehört.
Es gibt sogar eine gesetzliche Regelung, die Dir als Kindsmutter /Kindsvater untersagt, einen Betrag unter dem Mindestsatz zu vereinbaren.

Gruß
Heike

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Hallo Ihr Alle!

Lieben Dank für Eure vielen und ausführlichen Antworten. Ich denke, es ist wirklich besser, den Unterhalt weiter übers Jugendamt laufen zu lassen.

Liebe Grüße
und auch Euch Alles Gute
Karin