Vatergefühle mal theoretisch betrachtet


ACHTUNG: In diesem Artikel will ich keinen Mann entschuldigen, der seinen Unterhalt nicht oder nur unzureichend zahlt!


black megara schrieb:
"Es geht doch darum, daß er doch ein klitzekleines bißchen Interesse an seinem Kind zeigen könnte. Ist schließlich auch ein Teil von ihm."

Mal eine Theorie von mir:

Kann es sein, das wir Männern etwas abverlangen, was sie (meistens) gar nicht leisten können?
Ich meine, wir haben unser Kind nicht nur gezeugt, sondern hatten es auch fast 10 Monate im Bauch (ich zumindest, Hasi hat sich ganz schön Zeit gelassen... ;-) ). Wir haben es diese ganzen Monate "unter dem Herzen getragen", haben seine Bewegungen gespürt und sein Werden und Entstehen ohne Barriere jeden Tag mitgekriegt. Da ist es ja kein Wunder, wenn wir als Mütter sofort eine Beziehung zum Kind haben (natürlich gibts auch Ausnahmen, aber zum Glück selten).

Für die werten Herren der Schöpfung ist es anders: Wenn sie mit der Frau, die ihr Kind im Bauch hat (um es mal pragmatisch auszudrücken) nichts mehr zu tun haben, kriegen sie REIN GAR NICHTS von dem mit, was ich eben beschrieben habe (Väter, die ihre Partnerin in der Schwangerschaft intensiv begleiten meine ich natürlich nicht - ist ja sogar erwiesen, dass solche Väter auch "schwanger" werden).
Für so einen Mann ist die Vaterschaft also etwas völlig abstraktes und vielleicht auch beängstigendes. Sie müssten sich, um den Status "Erzeuger" zu verlassen und "Vater" zu werden viel mehr anstrengen als wir Mütter, die ihre Kinder dann auch nach der Geburt nahezu 24 Stunden bei sich haben.

Um zu black megaras Zitat zurückzukommen: Ja, es ist biologisch auch ein Teil von ihm, aber das ist doch sehr theoretisch! Das Frauen schwanger sind, ist einfach eine biologische Ungerechtigkeit für die niemand was kann!

Fazit: Ich fände es auch schöner, wenn mehr Männer Interesse an ihren nicht-partnerschaftlich-entstandenen Kindern hätten, kann aber auch verstehen, dass man keine Vatergefühle erzwingen kann.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Morgen und freue mich, falls jemand mir antwortet, egal ob sie/er mir nun zustimmt oder eine andere Meinung hat!

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Hallo,

also ich stimme Dir auch voll und ganz zu...

Der Thread zum zitierten Beitrag war ja von mir...

Natürlich kann man keine Vatergefühle erzwingen, aber man kann sich auch normal verhalten und muss nicht die Kurve kratzen, wenn man die Mutter seines Kindes von Weitem sieht.. Nur meine Meinung, man kann ja "Hallo" sagen und weitergehen, ist einfacher, als wieder nach Hause zu fahren..

Aber wie gesagt.. Ich akzeptiere es durchaus, wenn ein Vater kein Interesse an seinem Kind hat, darf mich aber trotzdem darüber wundern..

Lieben Gruss

Sandra

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Ich stimme Dir auch zu, finde aber nichtsdestotrotz, das JEDER für sein Tun die Konsequenzen tragen muß und dazu gehört in dem Fall der Unterhalt fürs Kind und wenigstens der Versuch ein Vater für das Kind zu sein ;-)

Sich überhaupt nicht zu melden, nicht auf Briefe vom JA zu reagieren, Umgang einzuklagen und dann doch nicht zu erscheinen...und was ich hier nicht sonst noch so alles gelesen habe, gehört definitiv nicht dazu und ist auch nicht durch Deinen Text zu entschuldigen.

Wenn meine Tochter mich irgendwann mal fragt, warum ihr Papa sie nicht lieb hat, kann ich das genau so wie Du es oben geschrieben hast erklären. Er kennt sie nicht, hatte sie nicht im Bauch etc. Ich werde aber nie erklären können, warum er nicht wenigstens den Versuch gestartet hat sie kennenzulernen...

Liebe Grüße
Julie

3

Während der SS stimme ich dir vollends zu AAAAABEr
warum kein Bezug zum Kind, wenns denn mal da ist?

Sind die meisten MÄnner nicht auch in einer Familie aufgewachsen?
Waren die Väter nicht auch ständige Begleiter in ihrem LEben?
Was treibt einen mann dazu sein Kind zu vergessen?

ania

4

Deine biologistischen - im übrigen überholten - Theorien sind langweilig.

Warum kommt es bei vielen Menschen einfach nicht an, dass wir

Kulturwesen

sind?

Gruß

Manavgat

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soll sich jeder weil es so ist damit abfinden, daß das alles Kulturabhängig ist.

was für ein Oberquatsch

6

Du hast meinen Beitrag nicht verstanden, oder?

Kulturwesen heißt: wir sind nicht! von der Biologie abhängig. Die These dass Frauen eine andere Beziehung hätten (und Männer per se nicht Kinder aufziehen könnten/sollten) weil Frauen gebären ist schon lange wiederlegt.

Gleichberechtigung und partnerschaftliches Handeln ist also möglich.

Gruß

Manavgat

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Das wäre eine allzu billige Entschuldigung für das ignorante Verhalten diverser Erzeuger. Manavgat hat es auf den Punkt gebracht.

Gruss
agostea

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Mit dem ewigen monotonen Geschimpfe auf die schlimmen "Erzeuger" macht es sich die feministische Fraktion hier auch viel zu einfach.

Wäre es nicht auch für euch mal an der Zeit Verhaltensweisen zu hinterfragen und nach Ursachen zu suchen?

Aber Nein! Wer fragt könnte ja auch Antworten bekommen und womöglich passen diese ja nicht in das so so klare, schubladenreiche Weltbild.

Ich lass euch noch ein paar Jahre, denn die Erfahrung hat gezeigt, mit dem Alter ist selbst Alice S. weiser geworden....

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Wenn ein Erzeuger seine Familie verlässt - egal ob das Kind schon geboren oder nicht - keinen Unterhalt zahlt und auch sonst null Interesse zeigt, ist das Ignoranz. Punkt.

Aber vielleicht betitelst du es ja anders. Männlicher Gendefekt, schwacher Wille, Kindheitstrauma...wer weiss. Irgendeine Entschuldigung wird sich wohl finden lassen, nicht wahr?


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Oh wie fein, jetzt werde ich schon zitiert und bekomme meine eigenen Treads, auch nicht schlecht ;-)

Na dann werde ich hier auch mal meinen Senf zu geben.

Ich glaube das es nichts damit zu tun hat, daß wir die Kinder unter dem Herzen tragen und somit eher eine Beziehung zu dem Kind aufbauen, als die Erzeuger/Väter. Ich glaube eher das hat was mit der generellen Einstellung zum Leben zu tun.

Ein Mann, der verstanden hat, was für ein tolles Ereignis so ein Kind ist und das Kinder doch unsere Zukunft sind, wird sich diesem (seinem Kind) gegenüber anders verhalten, als ein Mann, der den Sinn des Lebens nicht verstanden hat. Und da ist es meiner Ansicht nach egal, ob das Kind nun geplant und gewünscht war oder nicht!

Es geht ja auch nicht so sehr darum, daß der Vater sich gleich ein Bein ausreißen soll, aber wenigstens einbißchen Interesse wird dann schon vorhanden sein. Und wenn er nur gucken will, ob er die Nase vom Vater oder von der Mutter hat.

In einem aber gebe ich dir gerne Recht, ist meine persönliche Meinung...... Ich halte Mutterliebe, für stärker als Vaterliebe, gerade wegen dem Austragen der Kinder. Ich denke diese Verbindung, Mutter und Kind, ist die stärkste die es auf der Welt gibt! Mal bekloppte mordende Mütter außen vor gelassen.

Liebe Grüße
Jessi

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Super Beitrag !

LG

Sandra

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hallo
also ich finde etwas verantwortung dem kind gegenüber hat nichts mit gefühlen zutun.
wenn ein erzeuger seinem kind zum geburtstag gratuliert, zeigt, ich lebe hier und freue mich mal von dir zu hören, hat das eher was mit achtung vor dem kind zutun.
wie kommt sich denn ein kind vor, wenn es miterlebt, das sein vater sich gar nicht interessiert?
allein aus anstand sollte ein mann einfach seinem kind zeigen, das er da ist und es nicht komplett im stich lassen.
das hat nichts mit vatergefühlen zutun.
wieviele fremde männer haben gefühle für fremde kinder, wenn sie mit einer frau zusammen leben die kinder hat?
die waren auch in der schwangerschaft nicht dabei.
zum glück kenne ich auch männer, die weder in der schwangerschaft, noch die ersten 2 lebensjahre das kind kannten, aber dann sich total bemühten, den kinder zeigten, das sie einen vater haben. wenn auch nicht wie ein richtiger papa, aber immerhin waren oder sind sie einfach erreichbar für ihre kinder.
l.g.

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ich stimme dir völlig zu, zwei zeugen ein kind, mal sind sei beide dafür, dann sollte auch die vaterschaft kein problem sein (sollte. ist leider oft anders), mal ist nur sie dafür, weil sie ihn reinlegt (99% der exfrauen tun das nach ansicht der next), mal passiert eine verhütungspanne und beide wollten das im grund nicht.

der gesetzgeber macht da aus gutem grund keinen unterschied, weil sich sonst prozesse häufen würden darüber, ob sie nun gesagt hat, dass sie die pille nimmt, oder er das kondom verweigert hat... weil es nur um das kind geht, das nichts dafür kann.

nehmen wir eine frau, die nicht schwanger werden wollte, verhütet hat, aber dennoch schwanger wurde (soll auch nach der sichersten methode, sterilisation, passieren). die frau allein hat die entscheidung, ob sie das kind austrägt und behält oder nicht. der mann kann nichts dazu sagen, auch da hat der gesetzesgeber gut daran getan, dass keine frau dazu gezwungen werden kann, einen operativen eingriff am eigenen körper durchführen zu lassen.

wie auch immer, nehmen wir den fall, beide wollten nicht schwanger werden und wurden es dennoch. sie entscheidet, sie trägt es aus, hat sich also mit der situation abgefunden und für das kind entschieden, eben weil es da war.

eben weil es da war. und genau das sollte der vater auch. situationen, die ich nicht ändern kann, muss ich hinnehmen. das kind ist da. ich muss es hinnehmen, als vater.

und genau da versteh ich die väter nicht. es gibt eine situation, die ich hinnehmen muss (so wie plötzliche arbeitslosigkeit oder tod der mutter), aber ich tu es nicht und ignoriere sie. ich muss auch die trauer um meine verstorbene mutter hinnehmen und kann nichts dafür, dass sie gestorben ist und muss mich dennoch um alles kümmern. wieso kann sich ein vater nicht um ein kind kümmern, das ungewollt entstanden, aber dennoch da ist? es ist DA. er kann es nicht ignorieren. es verfolgt ihn. bis zu seinem lebensende. mag sein, dass man gefühle nicht erzwingen kann. aber es gibt gefühle, oder gründe dafür, die sind dennoch DA. ich persönlich würde ja jeden vater zum umgang verpflichten. spätestens bis männer merken, dass poppen auch ungewollte folgen haben kann, für die man grade stehen muss. das kind ist DA. und es kann nichts dafür. wenn ich mir meinen sohn angucke, der bei jedem telefonklingeln fragt, ob das sein vater ist, könnt ich die wände hoch gehen. es geht nicht um die beschissenen gefühle des vaters oder der mutter, sondern um die des kindes, das nichts für seine entstehung kann. und soweit sollte auch ein mann denken können!!!!!!!!!!!!!!!!!!

er macht ein kind unglücklich mit seiner haltung. etwas, was ich keinem fremden kind antun würde.

gruß, lollo

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GENAU SO SIEHT ES AUS! HÄTTE MAN NICHT BESSER SCHREIBEN KÖNNEN! DEM IST NICHTS HINZUZUFÜGEN! DU SPRICHST MIR AUS DER SEELE!!!

LG Tina #herzlich

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Hallo,
ich bin der Meinung Vatergefühle kann jeder haben, ob man der biologische Vater ist oder nicht, aber ich denke es hängt auch einiges von den Müttern ab, welche Haltung die haben.
Denn Kinder sind immer das Produkt der eigenen Eltern. Ich sehe es bei meiner eigenen Tochter. Ich lehne innerlich meine Mutter und meine Tochter (sie ist erst 19M) braucht irgendwie immer ein OK von mir wenn sie zu Ihr geht. Sie hat mich immer im Auge. Während ich mich recht gut mit meiner Schmutter verstehe, da bin ich uninterressant für meine Tochter. Und dann kommt noch die Unsicherheit von den Vätern. Mein Freund steckt auch in so einer Klemme. Er hat einen Sohn und kann weil die Mutter geschickt(mit Lügen etc) ihn auf Abstand gehalten hat zu dem Kind keine Bindung aufbauen. Ich habe ihn mal gefragt warum er sich trotzdem über die Mutter nicht hinweg gesetzt hat. Er war total verunsichert, und hatte Angst wenn er mit dem Kind zusammen ist und etwas passiert das er an allem Schuld ist. Heute ist so die Situation das der Junge jetzt einen anderen Vater hat und wenn es auch im ersten Moment moralisch verwerflich wird er wohl den Jungen zur Adoption freigeben, (die Mutter hat ihm Bescheid gesagt, das der neue Ehemann die Adoption von dem Jungen anstrebt). Ich denke man sollte immer das Kind an die erste Stelle stellen und wenn das Kind mindestens eine männliche Bezugsperson hat, dann hat er schon sehr viel. Aber man muss den Vätern auch die Chance auch geben.