Wechselmodell

Hallo,
ich überlege mich von meinem Mann zu trennen u mich würde interessieren ob wer das Wecheslmodell macht?
Wie fühlen sich die Kinder damit?

lg Mausi2311

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Hallo mausi,

das Wechselmodell praktiziere ich selbst nicht, aber eine Bekannte von mir. Die getrennten Eltern leben im selben Ort und die beiden Kinder sind abwechselnd am Wochenende bei Mama oder Papa. Zusätzlich wird die Woche geteilt: 2 Tage Mama , 2 Tage Papa. Die Ferien teilen sie sich auch. Und wenn Not an der Kinderbetreuung ist, helfen sie sich gegenseitig aus.

Das Mädchen ist oft als Spielbesuch meiner Tochter bei uns. Sie ist ein sehr glückliches Mädchen. Ich habe den Eindruck, dass sie sehr gut klar kommt.

Das Wichtigste dabei ist aber: die Eltern verstehen sich sehr gut. Haben einen freundschaftlichen und respektvollen Umgang miteinander und gönnen sich ihr jeweils neues Leben.
Ich denke, dass das Wechselmodell nur dann funktioniert, wenn die Eltern miteinander können.

Viele Grüße

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Wir leben dieses Modell jetzt seit rund zwei Jahren. Die Kinder sind 14 und 7.

Das kleine Kind hatte anfangs seine Schwierigkeiten, das möchte ich gar nicht schönreden. Er hat öfter geweint und gesagt, er will nicht immer einen von beiden Elternteilen vermissen müssen. Dies wäre aber vermutlich genau so gewesen, wenn wir einen anderen Weg gegangen wären. Mama und Papa gemeinsam gibt es nun einmal nicht mehr.

Mittlerweile läuft es wunderbar. Ich kann mit meinem Ex aber auch noch sehr, sehr gut reden und wir springen wechselseitig auch ein, wenn mal einer länger arbeitet oder mal wegfährt.

Für uns ist es die perfekte Lösung.

Es kann meiner Meinung nach aber nicht funktionieren, wenn man als Eltern nicht mehr miteinander reden kann oder sich schwer einig wird. Mein Ex handhabt das heute wie in der Ehe- nicht nachdenken, lieber mich fragen und das dann umsetzen. Für mich ist das optimal...

Mit kleineren Kindern als meinen hätte es mir nicht so gut gefallen. Das kleine Kind war 5, das war iO.

VG

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Wir leben das Wechselmodell.

Wir wechseln immer Mo, Mi, Fr... das machen wir seit der räumlichen Trennung (10/15), da war Sohnemann 20 Monate.
Aber das varriiert jetzt auch mal wegen Urlaub oder wenn berufliche Termine anstehen.
Ab und an gibt es auch mal einen Ausflug zu dritt.

Das wir nicht wochenweise wechseln, war damals eher "Egoismus" meinerseits, ich hätte mir nicht vorstellen können, so lange auf mein Kind zu verzichten. Im nachhinein hab ich aber gelesen, dass eine Woche auch viel zu lang für ein so kleines Kind gewesen wäre, also haben wir es wohl richtig gemacht.

Sohnemann geht es soweit ich das beurteilen kann ganz gut. Wir hatten eine kleine schwierige Phase mit dem Trocken werden, aber auch das haben wir nun in allen Haushalten durch.

Ich denke die Hauptschwierigkeit fürs Kind liegt daran, dass mein Ex und ich schon recht unterschiedlich ticken, auch von der Haushaltsführung etc.

Aber sonst...

Die Rahmenbedingungen bei uns: ich bin in der Stadt wohnen geblieben, mein Ex ist etwas außerhalb. Arbeitet aber in der Stadt und hat das Auto und ist da auch recht flexibel.
Wir zahlen jeweils keinen Unterhalt. Unser ehemaliges Haushaltskonto ist das Konto wo wir monatlich Geld drauf überweisen und das Kindergeld rauf kommt. Davon ab gehen die Kitagebühren. Der Rest da summiert sich für gemeinsame Ausflüge, neue Schuhe fürs Kind und für die Schulzeit: Klassenfahrten etc.

Manchmal ist es für mich anstrengender als die Beziehung damals aufrecht zu erhalten, aber in Summe bekommen wir es vom Umgang miteinander hin, dass wir dieses Modell leben können. Es ist eben von Vorteil, wenn es keine Verletzungen gab und man sich noch in die Augen gucken kann.

Alles Gute für euch!

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Hallo.
Wir wechseln Dienstag und Samstag, das heißt, unser Sohn (8) ist an vier Tagen bei mir und an dreien bei seinem Vater. Einmal pro Woche versuchen wir, einen Familienabend hinzubekommen. Das Ganze machen wir seit Anfang des Jahres.
Am Anfang war das schwer für alle Beteiligten. Inzwischen hat sich alles soweit zurechtgeruckelt - unser Sohn telefoniert jeden Abend mit mir, wenn er bei Papa ist, umgekehrt vermisst er den Kontakt an den Trennungstagen nicht so sehr, wird aber von Papa angerufen. Das A und O ist, glaube ich, dass wir als Eltern vernünftig und ziemlich freundschaftlich miteinander umgehen - das hinzukriegen war die wahre Herausforderung, aber ich sehe jeden Tag, dass wir es dem Kind damit leichter machen. Günstig war auch, dass wir von Anfang an klar kommuniziert haben, dass die Lage jetzt so ist wie sie ist, der Kurze sich aber darauf verlassen kann, dass die neuen Absprachen für ihn verlässlich sind und er sowohl Mama wie auch Papa weiter konstant in seinem Leben hat.
Ich werde es den Rest meines Lebens bedauern, dass wir es nicht hingekriegt haben, ihm eine heile Familie zu bieten - nichtsdestotrotz bin ich inzwischen davon überzeugt, dass wir ihm damit nicht sein Leben ruiniert haben.

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"Ich werde es den Rest meines Lebens bedauern, dass wir es nicht hingekriegt haben, ihm eine heile Familie zu bieten - "

Oh ja, ich auch...

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Das Wechselmodell ist das beste was einem Kind bei einer Trennung passieren kann.
Zum einen gibt es, vor allem von der Mutter, keine Macht spiele!
Die Eltern sind auf Augenhöhe und absolut gleichberechtigt.
Die Kinder sehen Ihre Eltern gleichermaßen.
Haben gleichermaßen viel Zeit mit dem jeweiligen Elternteil.
Erleben Alltag sowohl mit Mama als auch mit dem Papa und nicht nur Freizeit.
Sie erleben die Werte von Mama und Papa.
Sie wachsen mit Mama und Papa auf.

Das sind nur wenige bsp von vielen.
Das Wechselmodell sollte fest im Familienrecht verankert werden,
nach der Trennung der Eltern sollte das Wechselmodell pflicht sein 50/50,
niemand hat mehr Rechte das Kind bei sich zuhaben!
Wenn es damit Probleme gibt kann man immer noch etwas anderes vereinbaren
oder Notfalls Klagen.

Wichtig ist in jedem Fall das die Mutter dem Kind nicht den Papa nimmt und leider
ist das heutzutage bestimmt bei 90 % der Fälle so.

Auch ist eine Mutter bei einer Trennung nicht Alleinerziehend nur weil Sie das so will,
Alleinerziehend ist man dann wenn ein Elternteil Tot ist oder kein Interesse hat!

Das Kindeswohl ist immer zu beachten und da gibt es nur das Wechselmodell!
Wer was anderes sagt ist immer gegen das Kind!

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Das sehe ich anders.

Ein Wechselmodell setzt voraus, dass die Elternteile gut bis sehr gut miteinander kommunizieren können.
Das kann man nicht gerichtlich anordne und auch nicht erzwingen. Die armen Kinder, die man hochstrittigen Eltern im Wechselmodell aussetzen würde!!!

Außerdem ist es nicht für jedes Kind etwas, in zwei mitunter völlig unterschiedlichen Haushalten Alltag zu haben. Manche Kinder brauchen EINEN Ort für die Schulsachen z.B.

Und auch die berufliche Situation ist nicht überall geeignet, ebensowenig wie das Gewohnheitsrecht des Kindes.
Wenn die Eltern z.B. eine klassische Hausfrauenehe hatten, wird der Vater ggf. strukturell nicht unbedingt auf 50% eingestellt sein - und das Kind müsste sich, wenn man das auf Krampf so durchzieht, zusätzlich zur Trennung noch komplett mit den Rollen seiner Eltern neu gewöhnen.

Es ist immer schwierig, wenn man - so klingt es in deinem Beitrag an - eine so individuelle und private Angelegenheit wie Familie politisch instrumentalisiert bzw. Präzedenzfälle schaffen will. Was bei dem einen super ist, kann sich bei dem anderen total negativ auswirken. Kinder sind keine Gartenpflanzen, die immer in einer bestimmten Umgebung am besten gedeihen.

LG, Nele

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Wir würden gern das Wechsel Modell machen aber sind unsicher ob es das richtige ist. Der kleine müsste dann nämlich 10 Stunden tgl in den Kindergarten, momentan geht er in eine Spielgruppe während ich in der Uni bin. Der Papa müsste dann in der Kind freien Woche Überstunden machen, auf Dauer ist das echt viel da er am Wochenende noch studieren muss.

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Moin!

Wir sind seit 3 Jahren getrennt und hatten am Anfang eine Art Wechselmodell. Ich hatte die Kinder Mo, Di und jedes zweite Wochenende und er Mi, Do und Wochenende.

Er ist aber 40 km weiter gezogen und hat sich folglich weder an Schuldingen (Elternabend etc.) noch an Hobbys beteiligt.
Irgendwann waren meine Tage proppenvoll mit all diesen Dingen und an seinen Tagen war alles blockiert, weil er die Kinder nur abgeholt, aber nichts gemacht hat.

Daher haben wir jetzt das Modell erweiterter Umgang: Er hat die Kinder donnerstags und jedes zweite Wochenende.

Abgesehen von der Situation mit der Entfernung war meine Erfahrung, dass die Kinder schon einen Hauptansprechpartner haben wollen, wenn es um Schule oder "offizielle" Dinge geht. Alles 50/50 aufteilen sorgt m.M. nach dafür, dass die Kinder nicht wissen, wer welche Rolle hat.

Wenn das alles geklärt ist und die Ex-Partner in der Nähe wohnen UND der andere Elternteil es nicht nur macht um Unterhalt zu sparen, kann man es probieren.
Wie bei allen Modellen sollte man sich aber eingestehen, wenn es scheitert und kein Politikum drauf machen... immerhin geht's um die eigenen Kinder.

LG, Nele
mit A. (10), A. (6) und #ei 19. SSW

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Wenn die Eltern noch miteinander reden, möglichst nah beieinander wohnen, das Wohl der Kinder in den Vordergrund stellen und sich an Absprachen halten, kann das gut funktionieren. Für die Kinder ist es schon etwas anstrengend, aber meiner Meinung nach die beste Lösung, um einen Alltag mit Mama UND Papa zu haben.
Wir machen das seit rund 11 Jahren, in verschiedenen – immer wieder hart verhandelten – Varianten. Mein Tipp: Nicht zu viele Wechsel, lieber ein 2-Wochen-Rhythmus als 2 mal die Woche wechseln. Also z.B. eine Woche bei Mama, eine Woche bei Papa. Oder falls das Kind z.B. 2/3 der Zeit bei einem Elternteil ist, dann von Di bis Do die Woche darauf bei Elternteil A, Dann von Do bis Di bei Elternteil B.
Einfach so umziehen ist dann aber nicht. Bei uns ist das jetzt, wo der Grosse früh Schule hat, schon nicht so lustig, weil er von mir den weiteren Schulweg hat und das findet er gar nicht lustig. Aber als Teenager wird er wohl bald mal selber entscheiden, wann er wo ist. Mir graut davor … #zitter #heul #hicks

Alles Gute, Ks