Guten Morgen, ich habe ein Frage zum Thema Unterhalt.
Kurz zu den Fakten: Mein Ex und ich haben zwei gemeinsame Kinder (m17, w15), er hat ein weiteres aus neuer Beziehung (w2). Wir sind seit 5 Jahren getrennt, er zahlt Unterhalt, den ich nun nach 5 Jahren zum ersten Mal einer Prüfung unterzogen haben. Ergebnis war, dass er weit unter Mindestunterhalt zahlt. Laut Düsseldorfer Tabelle stünden unseren Kindern knapp 1000€ zu. Er zahlt 750€. Das neue Kind fließt in die Berechnung ein.
Nun mein Problem: Er war hier und hat mir vorgerechnet, dass er sich diesen Unterhalt nicht leisten kann und ich viel mehr Geld habe als er. Ich habe jahrelang wegen Betreuung der Kinder Teilzeit gearbeitet, erst seit zwei Jahren Vollzeit. Es geht uns nicht schlecht, das stimmt. Aber erst seit kurzem.
Er leistet sich demnächst ein Sabbatjahr (sein Gehalt wurde bereits um 30% gekürzt), er heiratet groß im Sommer, plant eine Floridareise lebt im bezahlten Eigenheim (zahlt Kredit weil er Schwester auszahlen musste). Ich wohne mit den Kids zur Miete. Ich glaube ihm, dass er sonst nicht in saus und braust lebt, dass sein Eigenheim irgendwie trotzdem viel kostet.
Dennoch fühle ich mich irgendwie veräppelt. Darf er, weil es mir finanziell inzwischen besser geht einfach den Unterhalt kürzen? Und mich fragen, wohin überhaupt das Geld fließt? Meine Kinder bekommen von mir alles, was sie brauchen. Alles was übrig bleibt landet auf einem gemeinsamen Sparkonto. Soll ich ihm um des lieben Frieden Willen Entgegenkommen? Ich will unser sonst gutes verhältnis nicht gefährden, ihn nicht in die Armut treiben. Aber Sabbatjahr und Florida klingt auch nicht nach Armut.... Ist die Düsseldorfer Tabelle ungerecht?
Ich bin so verwirrt und ratlos. Ich danke euch fürs lesen und hoffentlich für hilfreiche Hinweise 🌸
Düsseldorfer Tabelle ungerecht
Hallo
Ob der Unterhalt stimmt oder nicht, kann man nur anhand des bereinigtem Netto sagen. Er hat in soweit Recht, das das 3 Kind mit in die Berechnung einfließen, ebenso die neue Frau. Somit rutscht er per se schon 1 Stufe höher. Ob er ein Haus hat und was er mit seinem Geld macht geht dich nichts an. Ihn geht aber auch nichts an, was du mit dem Unterhalt machst.
Doch, das Haus geht mich insofern etwas an als es bezahlt ist und sein Selbstbehalt somit um einen Wohnvorteil sinkt. Die durch das Haus entstehenden Kosten gehen mich nichts an, da hast du Recht. Aber die führt er an, um auf seine "Notlage" hinzuweisen...
Er hat aber auch das Recht, Rücklagen als Altersvorsorge zu bilden. Das wird auch berücksichtigt. Und es wirkt sich natürlich auf alle Kinder aus.
Lass dich nicht provozieren. Dein eigenes Einkommen ist beim Unterhalt für Minderjährige irrelevant. Einen Nachlass würde ich Gewehren, wenn die Kinder viel bei ihm sind und er zusätzlich zum Unterhalt etliche Kosten trägt.
Wie meinst du das mit dem gemeinsamen Konto?
Ein Tagesgeldkonto, auf dem ich einen Notgroschen für mich und die Kinder anspare. Eben für Notfälle, Urlaube, größere Anschaffungen, Führerschein. Ich habe kein Vermögen, keinen familiären Background, der in Krisen helfen kann, deshalb möchte ich was liegen haben.
Okay. Es hat sich für mich kurz so angehört, als ob es ein gemeinsames Konto mit deinem Ex ist.
Die Beträge aus der DDT beziehen sich auf die Konstellation, in der ein Elternteil die Betreuung und der andere Elternteil die Finanzierung übernimmt. Unfair wird sie, wenn sich Väter weit über das Jedes-zweite-WE-und-halbe-Ferien-Modell engagieren. Dann würde ich mit mir reden lassen. Aber mit Sicherheit nicht, weil er denkt, dass er sich dann nicht mehr finanzieren kann.
Es sind 250 Euro mehr für ihn. Bei seinem beschriebenen Lebenswandel kann er sich das schon leisten.
Wenn man in der DD Tabelle das bezahlt, was man soll, ist sie nicht ungerecht - also für die Unterhaltsempfänger. Mein Mann zahlt 1.400€ für zwei Kinder - natürlich verdient er auch dementsprechend. Aber seine Ex Frau verdient das gleiche wie er und erhält das on top. Insofern haben die ein schönes Sümmchen zum Leben, was uns fehlt und wir deswegen kein Eigenheim haben. Aber gut. That‘s Life.
Zu deiner Situation: das Leben deines Ex-Mannes klingt jetzt auch nicht sehr bescheiden. Insofern würde ich mich beraten lassen, er muss ja das Einkommen der letzten 12 Monate alle zwei Jahre offen legen und dann das einfordern, was dir zusteht. Natürlich muss er wegen seines kleinen Kindes eine Stufe abziehen. Und wegen der Frau, während ihrer Elternzeit auch. Aber sein Sabbatjahr ist ja seine Entscheidung. Dann wird ihm sein Einkommen zu 100% fiktiv angerechnet und er muss weiterzahlen.
Vielleicht kann man sich in so einer Situation ein Sabbatjahr dann auch einfach nicht leisten 🤷🏼♀️ Mein Mann könnte das auch nicht …
Er muss nicht freiwillig sein Einkommen offenlegen! Sie kann es alle 2 Jahre überprüfen lassen.
Klar, er muss auch freiwillig keinen Unterhalt zahlen. Es muss alles gefordert werden.
Aber: Eine WhatsApp Nachricht genügt.
Hi, er kann dir vorrechnen was er möchte, schlussendlich kann er nicht einfach den Unterhalt der Kinder kürzen. Ich rate dir dringend und schnellst möglich einen Anwalt für Familienrecht einzuschalten und dich da ausführlich beraten zu lassen. Schließlich bist du nicht verantwortlich seine Hochzeit/- Reise zu bezahlen.
Alle Kinder werden auf eine Stufe gestellt das ist richtig.
Das er seine Schwester wegen dem Haus auszahlen muss, kann aber als "Miete" gewertet werden.
Oh. Das wusste ich zum Beispiel nicht. Danke
Bitte. Weißt du denn, was er verdient?
Wie groß die Hochzeit feiern geht dich nichts an er hat eben seine Traumfrau gefunden.
Urlaub ist auch deren Sache dafür bekommt er ja auch bestimmt Urlaubsgeld.
Ob das Haus als abbezahlt gillt weiß ich nicht.
Schließlich zahlt er ja den Kredit wegen des Hauses sonst hätte er es ja nicht.
Kümmere dich darum das sein bereinigtes Netto ausgerechnet ohne dem geht nichts.
Das du vollzeit arbeiten gehst sollte selbstverständlich sein.
Bei Kindern in dem Alter.
Schließlich dauert es ja nicht mehr lange
das du zumindest deinem Sohn dann auch endlich Bar unterhaltspflichtig bist.
Dann kann man nicht mehr nur die Hand offen halten.
Für mich klingt es als ob du ein wenig neidisch auf dein ex bist.
Natürlich muss jedes Kind sein rechtmäßigen Anteil bekommen das ist klar.
Jetzt moment mal. Der Ex der TE bezahlt 750 Euro monatlich für zwei Jugendliche. Das ist verdammt wenig. Diesen Betrag würde ich nur akzeptieren, wenn er ein sehr engagierter Vater wäre.
Anhand des Lebensstils ist davon auszugehen, dass er nicht wenig verdeint. Daran kann und muss er auch seine Kinder teilhaben lassen.
2600 Euro ist nicht viel.
Hmmm... Wer sagt denn, dass nicht die Next die Floridareise, das Sabbatjahr und das Haus finanziert hat? In dem Fall, dass ihr das Geld gehört und sie ihn daran teilhaben lässt, hat sie keine Verpflichtung, auch den für sie fremden Kindern etwas davon zukommen zu lassen.
Wenn das der Fall wäre, hätte ich die Dinge nicht als Argumente angebracht. Es geht hier nicht um Neid oder Missgunst. Ich möchte wissen, ob es okay ist, sich nicht an die Vorgaben der Düsseldorfer Tabelle zu halten, wenn offensichtlich Geld für andere Dinge da ist
Aber du weißt ja nicht, ob sie was davon bezahlt oder ihre Eltern oder seine Eltern.
Der Unterhalt wird nicht gekürzt, weil es dir finanziell besser geht, sondern weil seine Verteilungsmasse (bereinigtes Nettoeinkommen abzüglich Selbstbehalt) auf drei Kinder ihrer Altersstufen entsprechend gerecht aufgeteilt wird.
Wenn das Jugendamt das berechnet hat, wird das schon stimmen. Die rechnen pro KM und es wurde sicher auch ein Vollzeitgehalt als Basis zur Berechnung herangezogen. Darauf achtet das Jugendamt.
Du weißt doch nicht wie sie sich das alles zusammen sparen, vielleicht verdient die andere Mama recht gut und deshalb können sie sich dieses Leben leisten. So ist es zum beispiel bei uns. Aber diese Frau ist doch nur für das Leben ihrer Familie verantwortlich und nicht für deines.
Ich lege mein Geld voll in die Familie und stelle es auch zur Verfügung für gemeinsame Urlaube mit allen Kindern oder Ferienlager, Klassenfahrten der Tochter, die bei uns lebt usw. Mein Mann könnte es sich überhaupt nicht leisten bei seinem Einkommen und den Schulden aus erster Ehe und Unterhaltsverpflichtungen. Aber sorry ich bezahle nicht den Urlaub der KM mit ihren Kindern. Dafür muss sie selbst Sorgen...
Ui, das nimmt hier sonderbare Züge an. Nicht das Jugendamt hat gerechnet, dass konnten Kindsvater und ich durchaus noch selbst ermitteln. Er weiß was er zahlen müsste, wir haben zusammen in die Tabelle geguckt. Er weigert sich dennoch. Und ich frage, ob er das einfach so machen kann.
"Diese Frau", mit der ich mich übrigens gut verstehe, zahlt ganz sicher nicht meinen Urlaub. Was sind das für Unterstellungen?
In diesem Forum wird ein merkwürdider Ton angeschlagen... Warum?
Dann lass es doch vom Jugendamt berechnen, wenn du dir nicht sicher bist, ob mehr Geld vorhanden ist. Das wäre das Recht deiner Kinder. Aber wenn du die Berechnung nicht anforderst, rechnet er natürlich...