Erziehungsberatungsstelle-Stärke oder der Beweis versagt zu haben?

Wir haben seit längerem große Probleme mit unserem Sohn.
Er ist ein kleiner Rebell,läuft regelmässig an Grenzen die ich kaum ertrage.
Es muss hier richtig laut krachen ehe er es gut sein lässt.

Nun haben wir uns einen Termin in einer hier ansässigen Erziehungsberatungsstelle geholt.

Gesagt haben wir es noch keinem weil ich das schreckliche Gefühl habe versagt zu haben.

Mal eure ehrliche Meinung:wenn eure Freunde euch sagen würden dass sie zu einer Erziehungsberatungsstelle gehen würden weil sie bei ihrem Kind nicht mehr weiter wissen-was wäre eurer erster Gedanke?

Versagt oder ein Zeichen von Stärke?

Gruß
Pimpf

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ich sag dir ehrlich.ich war schon bei elternkurse und alles mögliche,weil mein 9 jähriger einfach nicht hört.war sogar zur untersuchung im kh,weil er sich nicht an regeln halten will.gebracht hat es bis heute nicht.und peinlich ist es mir immer.ich sehe das bei mir als versagung an.

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Du hast nicht versagt. Es ist unheimlich schwer Kinder in der heutigen Zeit vernünftig zu erziehen. Wir stoßen als Eltern an so viele Grenzen. Man möchte, dass die Kinder gewisse Regeln und Werte mitbekommen und muss dafür hart kämpfen.

Du holst dir Rat, so wie viele, viele andere. Die meisten sagen es nur nicht.

LG,
Patsy

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ich denke auch,das ganz viele es niemlas zugeben würden.schlimm ist es nicht,aber trotzdem schon komisch.weil es soviele familien gibt,wo immer alles glatt läuft.#schmoll

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Du, ich kenne kaum noch Familien, die nicht wenigstens eine Ergotherapie mit den Kindern machen. Liegt es an uns, oder an der fordernden Gesellschaft? Müssen Kinder wirklich in allem der Norm entsprechen? Ich liebe meinen kleinen Trampel auch so. #schmoll Aber man macht es ja, damit die Kids nicht für sie unangenehm aus der Reihe fallen.

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Hi,
ich finde, daß es ganz klar ein Zeichen von Stärke ist. Du weißt zwar im Augenblick nicht, wie Du die Situation in den Griff bekommen sollst, holst Dir aber Hilfe, anstatt extremer auf Deinen Sohn zu reagieren.

Ich habe - als meine Kleine noch sehr klein war (ca. 8 Monate) - einen Erziehungskurs gemacht und habe auch die Leute aus diesem Kurs auf der Straße getroffen. Es war eigentlich allen peinlich. Ich habe es immer offen erzählt, weil ich von diesem Kurs begeistert war/bin und empfehle ihn auch weiter ("Starke Eltern - Starke Kinder" vom Kinderschutzbund)

Ich wünsche Dir alles Gute!

Athena

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bei dem kurs war ich auch schon.

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ich find es super.Wir haben hier ein ähnlcihes Problem (Grenzen!) und wir haben jetzt auch bei einer Erziehungsberatungsstelle von der Caritas einen Termin geholt.Denn für alle ist es unerträglich-die große provoziert,die Mama schreit,der kleine guckt verdutzt.Und Papa ist genervt!

Ich finde es super,ihr habt ein Problem mit dem ihr alleine nicht mehr zurecht kommt und sucht euch kompetente Hilfe!
Respekt!

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Puh,das hört sich an,als ob du über mich redest.

Ich habe auch schon ein Elterntraining gemacht,aber naja, so wirklich gebracht hat es nichts.Ich weiß manchmal auch nicht wo ich die Geduld her nehmen soll#schmoll


LG Andrea

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Ganz klar ein Zeichen von Stärke. Sich einzugestehen, dass man an seine Grenzen geraten ist und Hilfe braucht, ist für mich definitiv keine Schwäche. Meistens ist es jedoch dann das Umfeld, dass daraus dann ein Stigma macht. Es ist also kein Wunder, dass das Gefühl entsteht versagt zu haben, das Umfeld vermittelt es ja schließlich so und nicht anders.

Viele Grüße, Maren

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hallo!
ich finde es super. ihr holt euch hilfe, informiert euch und zeigt damit, dass ihr die erziehungsaufgabe ernst nehmt.
wir machen seit kurzem ein familien-coaching. mein mann und ich gehen in die sprechstunde, weil unsere kids noch zu klein sind. aber ich muss sagen, es bringt uns sehr viel. einfach mal eine beurteilung von einer fachperson, hilfreiche tipps ect.
wünsche euch alles gute,
angela

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Ich war selbst schon bei einer, habe ne ADS Tochter und wir haben einige Tiefs durch. Wenn Freunde mir erzählen würden das sie dort hingingen, ich hätte Respekt. Wenn Freunde mir erzählen würden, sie schlagen ihr Kind, weil sie sich nicht eingestehen Hilfe anzunehmen, und so lieber das ganze lösen, DANN würde ich den Respekt verlieren!

LG, Julia

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Hallo pimpf77,
du kannst nur dein Bestes bei der Erziehung von Kindern, geben dazu gehört auch das du dir Hilfe holst wenn du sie brauchst. Habe ich auch gemacht, wenn ich nicht mehr weiter wußte, würde ich jederzeit wiedermachen und ich bin auf Dinge gekommen von denen ich vorher nichts wußte.
Alles Gute Uwe

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Hi
ich wünschte, eine Freundin von mir würde sich nicht auch immer so viele Gedanken machen, was die anderen Leute über sie denken, sondern zum Wohl ihrer Kinder handeln und endlich mal eine Erziehungsberatungsstelle aufsuchen. Ich bin da mit meinem Latein leider am Ende. Ich arbeite selbst beim Jugendamt und versuche immer, sie zu überzeugen, dass das absolut nix Schlimmes ist, mal zur EB zu gehen. Zumal ihre ältere Tochter sehr unter der Trennung der Eltern leidet (mit Erbrechen, Weinkrämpfen etc.) und in der Schule in Mathematik sehr schlecht ist (ich tippe auf Diskalkulie, so gravierend sind die Probleme).
Aber sie will nach Außen hin keine "Schwäche" zeigen, will alles allein händeln....was sollen denn die anderen denken, dass sie als allein erziehende Mutter von 2 Kindern sich Hilfe holt.....dass sie "versagt" hat.

Also, Hut ab, dass du dir die Hilfe suchst. #pro

LG
Mely