Geigenspielen

Ich bin in der Zwickmühle,...gestern sah ich mit meiner Tochter "Biene Maja, Das Konzert der Zickaden"

Ich sagte: "Schau die Zickade spielt ein Cello"

Sie sagte: "Mama, ich will Geige lernen" (wortwörtlich)

Blick auf sie,...ernste Kinderaugen.

Ich: "Das ist schwer, da muß man jeden Tag üben und viel lernen"

Sie: "Ja, ich will lernen".


Ach, ich weiß nicht sie ist 4 Jahre, sie hat gerade zum Reiten begonnen.

Ich will eigentlich nicht alles auf einmal machen, aber ich kenne sie auch, kenne ihre Reaktionen schon ein wenig.

Es war ihr ganzer Kinderernst in dem Satz.

Ich meine, natürlich werde ich mit ihr erstmal losmaschieren damit sie andere Kinder beim Spielen sieht, Musikschule anschauen etc..

Gleichzeitig befürchte ich aber auch dass sie das als Zeichen nimmt gleich loslegen zu können.

Wird das zuviel, gerade eben mit Reiten begonnen und jetzt noch Musik dazu?

Warten bis sie öfter den Wunsch äußert?
So habe ich es schon beim Reiten gemacht (halbes Jahr gewartet), und da war die Zeit jetzt überreif.

Eigentlich will ich auch mal schauen ob sie das Reiten konsequent durchzieht.

Und dann ist es eine Kostenfrage auch noch...aber wenn es ihr wirklich ernst ist will ich ihr auch nicht unnötig Steine in den Weg legen.

Hin- und Her,...wer kennt das und wie macht ihr das?

Danke

Kesh

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Hallo,

wenn deine Tochter so ist wie meine Kleine, wird sie ihren Wunsch dursetzen.

Sarah wollte unbedingt Klavier lernen, wir haben es ihr ein Jahr versucht auszureden, ging aber nicht.

Sie wünschte sich von der ganzen Familie zu Weihnachten und Geburtstag Geld damit sie sich ein E-Piano kaufen konnte.
Das war in der zweiten Klasse, inzwischen ist sie in einem musischem Gymnasium Hauptinstrument Klavier.

Letztes Jahr:
Ich will Geige dazulernen, also wieder von allen Seiten Geld gewünscht.
Nun hat sie eine Leihgeige, kostet im Monat 18,50Euro mit Versicherung.

Für die Stunde zahlen wir 15,-Euro. Ab September kann sie kostenlosen Unterricht an der Schule nehmen.
Wir sind gerade auf der Suche nach einer guten Geige, die sie sich von ihrem erspartem Geld kaufen kann.

Die Geigenlehrerin meint dass es bei meiner Tochter wirklich schnell geht mit dem erlernen. Naja sie will ja auch unbedingt in das Schulorchester und wenn sie sich etwas in den Kopf setzt bringt sie das auch.

Üben tut sie jeden Tag ohne Aufforderung, wenn auch nicht zu lange. 15 Minuten Klavier(Note 1 im Schulvorspiel), 15 Minuten Geige.

Mit dem selberbezahlen der Instrumente haben wir halt gemerkt, dass es ihr wirklich ernst ist.

LG
hanni

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Danke dir,...


ich werde wohl noch abwarten was für Aussagen noch von ihr kommen.

Kesh

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Hallo
meine Mutter ist Geigenlehrerin.Bei uns in der Familie spielen alle ein Instrument ,naja ,das ist eine nebensache........
was ich eigentlich sagen wollte.Meine Mutter nimmt Kinder erst ab 6 jahre ,weil die Kinder vorher andere Erwartungen an Geigespielen haben und oft wirklich überfordert sind.Klar wird ein Unterricht am anfang spielerisch gestaltet aber Geige zu spielen ist wirklich für so kleine eine große Mühe,ich weiß es aus eigener Erfahrung (leider war bei mir auch noch das Geigespielen Pflicht :-( ).

Wie wärs zur anfang mit musikalischen Früherziehung.Mein Sohn (fast 4) ist begeistert von dem Unterricht ,so kann deine Tochter langsam an die musikalische Forderungen rangtastet werden ,danach kann sie immer noch sich überlegen ob eine Geige oder gar Instrument in Frage kommt.
Das würde deine Tochter weniger überfördern als ein richtiger Geigenunterricht.

LG Ewa ,die es hasste Geige zu spielen ,aber musste :-[

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Hier am Land ist es schwer musikalische Früherziehung zu finden,....Geige natürlich auch, aber Musikschulen mit einen einzelnen Instrument sind öfter anzutreffen als m. Früherziehung.

Hätte da schon mal gesucht als sie 2 Jahre ist.

Andere Gedanken schreibe ich beim anderen Post.

Danke

Kesh

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Hallo!

Ich würde an deiner Stelle auch noch etwas abwarten. Ausserdem ist es sinnvoll mit einem Einstiegsinstrument, z. B. Flöte an zu fangen. BZW mit vier Jahre erst mal in Musikalische Früherziehung zu gehn! Da werden viele Grundlagen vermittelt und sie hat noch etwas zeit um ihren Wunsch zu festigen.

Grüße
Lieserl

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Musikalische Früherziehung ist hier sehr rar gesät.

Und, ich wollte als Kind Querflöte lernen, erst mußte ich Blockflöte lernen.

Gesagt, getan...leider schaffte ich den Umstieg auf die Querflöte dann nicht, weil es völlig unterschiedliche Anblastechniken sind.

Und ich kam mir als Kind völlig veräppelt vor (war da aber schon älter).

Und...ich finde Blockflöte kein Einstiegsinstrument, leider hängt ihr so der Nimbus an, dass sie nicht anspruchsvoll ist.

Aber ich finde das Geblase (im Gegensatz zum Spiel) das die meisten darauf veranstalten mindestens so schlimm wie der "Katzenjammer" auf der Geige.


Aber ich werde die Ortschaften hier abgrasen ob es wo m. Früherziehung gibt.


Danke
Kesh

PS. Wenn es nach mir ginge soll sie mit 7-8 Jahren Saxophon lernen oder Fagott, oder von mir aus Schlagzeug....ich war ja völlig verblüfft als sie mit der Geige ankam, obwohl von Geigen in den Moment gar nicht die Rede war.

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Ich bin auch ein "Flötenopfer";-) Aber es ist nunmal so, dass dadurch Grundlagen vermittelt werden und das instrument Kindgerecht ist.
Ich habe selbst schon Musikalische Früherziehung gegeben - die Kinder die danach erst Blockflöte gespielt haben taten sich meist wesentlich leichter beim nächsten instrument als die anderen. Natürlich gibt es immer ausnahmen.
Entscheiden müsst ihr das natürlich selbst! Sind nur die Erfahrungen, die ich damit gemacht hab!

Grüße
Lieserl

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schick sie doch erstma zur musiklaischen Früherziehung. Und dann kann man noch mal überlegen.

Meine Tochter hat vor einen halben Jahr nach der Früherziehung mit Gitarre angefangen, ursprünglich wollte sie Schlagzeug lernen, grinz.

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Holla, war gerade am Schreiben als dein Beitrag kam.


Schlagzeug würde ich ja witzig finden,...;-)

Kesh

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Hallo Kesh,

das gute an unserer Musikalischen Früherziehung war, daß meine Tochter schnell kapiert hat, daß man nicht einfach so ein Instrument in die Hand nimmt und es kommen gleich wunderschöne Melodien heraus.
In dieser Schule lagen alle Instrumente offen für die Kinder. Sie mussten sorgfältig damit umgehen, durften aber ALLES mal in die Hand nehmen und ihm Töne entlocken.

Also war das Thema Geige und Flöte schnell vom Tisch #schein
Bei Gitarre und Klavier, zeigte sie allerdings Ehrgeiz und Interesse. Also haben wir nun mit Klavier erst einmal angefangen und sie ist (noch) mit Eifer dabei.
Die Flöte als Einstiegsinstrument hat sich überholt. Gute Musikschulen lassen ihre Schüler mit dem Instrument anfangen, an dem sie das meiste Interesse zeigen.

Gruß und viel Erfolg
Barbarelle

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Hallo,

erst mal herzlichen Glückwunsch zu deiner Tochter, denn ich finde es ganz, ganz toll, dass ein doch recht schweres Instrument lernen möchte!:-)#freu#cool#blume

Mit 4 Jahren ist man jedoch noch recht JUNG und auch meines Erachten noch ZU JUNG, um schon zu verstehen, dass eine "solche" Entscheidung, wenn man sie getroffen hat, auch "ernst" ist und dass man da dann nicht so einfach "Knall auf Fall" wieder damit aufhören kann, wenn man keinen Bock mehr hat oder keine Lust (mehr) zum Üben hat.

Ich würde sie auch - wie dir hier schon vorgeschlagen wurde - erst einmal in die musikalische Frühförderung schicken oder aber sie erst einmal an Geigen-Schnupperstunden teilnehmen lassen (sowas gibt es für jüngere und für noch so junge Kinder wie deine Tochter) doch ganz bestimmt. Denn da bekommt sie dann auch das Gefühl dafür, ob das nun tatsächlich etwas für sie ist oder nicht.

Und ob für sie Reit- UND Musikstunden zuviel sind und werden, könnt letztendlich nur ihr entscheiden und wieviel Spaß ihr das macht und wieviel Freude sie daran hat.

LG M.

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Ich antworte jetzt nicht auf alle einzeln...

Früherziehung finde ich gut, ist hier aber recht schwer zu finden.

Blockflöte spiel ich selbst leidlich gut bis Konzertreife (wenn auch etwas aus der Übung) habe da aber die Erfahrung mit ihr gemacht, dass ich nicht die "Lehrerin" sein darf (*zwinker* an deoris ).

Irina, meine Tochter schafft es schon das sie der Flöte "sanfte Töne" entlockt, dass fand ich ganz bewundernswert.

Das hat sie von ganz alleine gemacht, und ich wollte prompt gute Tipps geben,...war leider grundverkehrt. Ich denke das sie in dem Gebiet jemand anderen (Aussenstehenden) braucht.

Und Geige, vielleicht fehlt mir der nötige Respekt. #kratz
Man braucht doch nur ein funktionierendes Gehör (weil die Töne nicht akkurat angezeichnet sind) und etwas Feingefühl mit dem Bogen.

Ich meine damit, dass nicht nur Chopin etc. gespielt wird, sondern ich kenne einfach auch lustige Volkslieder (nicht volkstümlich) auf der Geige (Fidel dann), Zigeunermusik o.ä..
Gerade in der schwedischen Volksmusik spielt die Geige noch eine große Rolle.

Und für Kinder finde ich dass ansprechender, als sich einen kleinen Mozart vorzustellen.


Aber das kommt halt immer darauf an, ich habe als Kind viel lieber die sog. "ernste" Musik gespielt, denke aber nicht das sich das "vererbt".

Insofern stelle ich mir die Geige eigentlich leichter vor, als z.B. Klavier (oder gar Orgel).

Kann aber auch sein das ich mich täusche.

Danke für eure Antworten.

Kesh

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Hallo,

da fehlt Dir wirklich der Respekt. Geige ist ein schwieriges Instrument, nach meinem Verständnis wesentlich schwerer als Klavier (da hat man für jeden Ton eine Taste) oder Flöte (da weis man ja auch, welche Griffkombi welchen Ton ergibt). Eins meiner Kinder spielt Geige, seit 5 Jahren nun schon. Ganz wichtig ist ein genaues Gehör. Und richtig, die Töne sind nicht angezeichnet. Das dann draufhaben, in der entsprechenden Tonlage, ich staune, wie mein Bursche das packt. Ich spiele selbst Klavier, kenne mich also schon bissl aus.

Wenn Deine Kleine es probieren will, warum nicht? Ich kenne eine Familie, da lernt der 2,5 Jahre alte Sohn schon Geige spielen. Wäre mir zu früh, aber 4-5 Jahre sind schon o.k. Du brauchst halt einen guten Lehrer.

Faustregel (nicht von mir, trotzdem wahr): Nach 3 Jahren klingt es schön.

Also, viel Erfolg und viele Grüße
arya


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Hallo,


ich meinte den übertriebenen Respekt, der oft der Geige entgegen gebracht wird und gleichzeitig die oftmals leichtfertige Geringschätzung der Blockflöte gegenüber.
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Zitat:
Die Blockflöte ist aber kein naives Kinderspielzeug,
sondern ein vollwertiges
Musikinstrument, das für eine
reifere Spieltechnik viel Übung und
eine gute Stilkenntnis verlangt.
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Habe vor kurzen wieder jemanden gehört, die spielte nach Jahren des Übens so fürchterlich auf der Blockflöte das es mir den Magen umgedreht hat.

Die Griffkombinationen kann man lernen, aber die Anblastechnik, dazwischen liegen oft Welten, was einen guten Flötenspieler aber letztendlich ausmacht.

Und Klavier, habe ich auch schon gelernt...mußte ich leider aufhören weil ich es mir nie leisten konnte. Dabei finde ich die Asymetrie der rechten und linken Hand schwierig zu lernen.
Z.B. greift man bei der Flöte auch unterschiedlich (rechte und linke Hand machen nicht das gleiche), aber ich muß es auch "verarbeiten" können das meine beiden Hände völlig unterschiedliche Melodien verfolgen, wie es beim Klavier gespielt wird.
Insofern sehe ich Klavierspielen auch als eine intellektuelle Leistung.

Aber egal, ich wollte nur sagen, dass ich Geige nicht als das schwerste Instrument sehe.
Weil es ja auch unterschiedlich ist, was jemanden liegt.
Insofern bin ich nicht ehrfurchtsvoll erstarrt, ich kenne aber auch etliche Familien wo als Abendprogramm einfach munter gefidelt wird und der Fernseher ...nee, die haben gar keinen.

Und meine Tochter soll denke ich mir die verschiedenen Instrument erstmal ausprobieren, wie barbarella schrieb.

Obwohl das Thema Geige nicht vom Tisch ist, gestern hat mein Kind auf Mikadostäbchen gefidelt (und das Spiel trotzdem gewonnen),...ihre Feinmotorik scheint in Ordnung zu sein. :-D

Und ich kann mich nicht kurz halten

Danke und LG
Kesh