was würde M. Montessori am Bildungssystem kritisieren?

Hallo,

ich brauche mal Eure Hilfe. Ich schreibe gerade etwas über Ellen Key eine schwedische Frauenrechtlerin und Pädagogin. Maria Montessori hat Ideen von ihr übernommen.
Was glaubt ihr, aus jetziger, heutiger Sicht, wenn Montessori noch leben würde, würde sie, positiv und negativ am deutschen Bildungssystem kritisieren?
Danke für Eure Antworten.

Gruß Kristina

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Hallo,
vorweg möchte ich sagen, dass ich die Volkschule als Kind gewechselt habe. Vom herkömmlichen Unterricht zu einer Klasse mit Montessoripädagogik. Der Unterschied war enorm. Plötzlich durfte ich selber entscheiden was ich wann im Unterricht machen möchte. Sicher gab es fixe Stunden wo man auch dasaß und zuhörte, aber ansonsten durfte man alles selbst entscheiden. So wird die Individualität des Kindes gefördert. Ich hab mich halt die meiste Zeit mit künstlerischen Aktivitäten beschäftigt. (Heute bin ich Studentin an der Kunstuni).
Fazit: Maria Montessori würde heute nach wie vor das stille Dasitzen und Zuhören-müssen kritisieren. Für viele Kinder ist das eine Qual, weil sie sich bewegen wollen. Da geht die Konzentration natürlich auch verloren. Sie würde nach wie vor die Selbstständigkeit der Kinder fördern wollen, sowie die Individualität des einzelnen und vorallem den Spaß am Lernen! Heute gibt es klare Regeln, was die Kinder wann machen sollen und vorallem wie. Ich glaube M. Montessori wurde auch viele Lehrkräfte kritisieren die sich zu Unrecht als ,,Pädagogen" bezeichnen.
Allerdings würde sich M. Montessori auch sehr darüber freuen dass ihre Unterrichtsmethoden oder Konzepte immer mehr Anhänger finden und die Anzahl der Schulen mit Montessori Klassen immer mehr zunimmt.

Vielleicht konnte ich dir die ein oder andere Anregung geben.
Viel Erfolg noch beim Schreiben,

Lg,
-Michi

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Das unterschreibe ich! Dem brauch man eigentlich nichts mehr grossartig hinzufügen!

Ich war auf der Erzieherschule und hatte schon Kinder von "Pädagogen" im Kindergarten gehabt, oh Schreck wenn man solche Lehrkräfte als Kigaeltern hat, die immer alles besser wissen! In meiner Ausbildung habe ich auch ein Praktikum in einer Schule gemacht und durfte Unterrichtseinheiten, im Beisein der Lehrerin, übernommen. Ich habe sehr viel vorbereitet, damit ich bestimmte Themen mit den Kindern mit verschiedenen Methoden erarbeiten kann. Viele Lehrer machen es sich zu einfach und auch zu wenig Gedanken und gehen streng dem vorgegebenen Stoff, ohne eigene Ideen, nach.
Ende letzten Jahres habe ich eine Fortbildung zur Montessori - Pädagogik gemacht, die leider zu kurz war, um die vielen verschiedenen Bereiche zu behandeln. Darum wird eine Fortsetzung der Fortbildung folgen.
Ich möchte da dran bleiben, um Kinder besser fördern zu können.

LG Mella

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Super Einstellung #pro!
Viel Erfolg bei der Weiterbildung.

Lg,
-michi

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Ich war auf der Montessori-Hauptschule (NRW; Bickendorf) und anschließend auf dem Montessori-Gymnasium (eine Einheit von KiKa bis Gymnasium).

Um zu sagen ob und wenn ja was Maria M. zum heutigen Bildungssystem sagen würde wäre es wichtig den Grundgedanken von Maria M. zu kennen.

Ich hatte in den 8 Jahren Von Haupschule bis Abi das Gefühl, dass der eigentliche Gedanke (sofern es uns damals richtig vermittelt wurde) sich gewandelt hat.

Deshalb ist es (für mich) schwierig etwas konkretes zu sagen.
Erfreut wäre sie wahrscheinlich nicht.


LG
Christel

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Warum sollen wir für Dich denken?

Gruß

Manavgat

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Ich überlege, ob ich Dir darauf überhaupt antworten soll, aber ich bin halt so das ich es mache. Ich glaube mich nicht rechtfertigen zu müssen, oder...

Wenn jemand nach einer Bedeutung von irgendwas fragt, sagst Du dann auch "google doch selber"?!?!?

Ich denke schon ganz viel den ganzen Tag...
war an einem Punkt an dem ich nicht witer kam und dachte es ist interessant zu sehen, ob es einen Punkt gibt der mich weiterbringt und/oder ob jemanden bei der Kritik am Bildungssystem spontan etwas einfällt, immer schon auf der Zunge lag.

Ich dachte ebenfalls irgendwie mit jemanden darüber ins Gespräch zu kommen?!?!?

Du brauchst hierdrauf nicht zu antworten.
Ich arbeite, habe 3 Kinder und versuche zu studieren, ich kann meine Zeit besser investieren.

Es gibt einfach nette Leute die mir über ihre Erfahrungen z.B. in einer Montessori Schule erzählen. Das ist doch ganz toll, das bringt mich doch weiter. Ich bin auf keiner Montessori Schule gewesen und es ist anderes soetws theoretisch zu lesen als es von jemanden zu erfahren, der die praktische Erfahrung gemacht hat. Sollen Soziologen auch keine Leute befragen, sondern sich alles selber ausdenken?

Danke für Dein Verständnis.

Gruß Kristina

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sorry Kristina,

ich studiere auch und zwar Bildungswissenschaften.

Wenn Du ernsthaft eine Recherche machen willst, dann ist das hier:

Was glaubt ihr, aus jetziger, heutiger Sicht, wenn Montessori noch leben würde, würde sie, positiv und negativ am deutschen Bildungssystem kritisieren?

nicht geeignet, valide Ergebnisse zu erzielen.

Hättest du einen ordentlichen Fragebogen erarbeitet und gebeten diesen zu beantworten, dann hätte ich kein Problem damit gehabt.

Du arbeitest nicht ordentlich. Aber das werden andere, die Dich dann auch bewerten, sicher noch merken.

Gruß

Manavgat

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Hallo Kristina,

hmm, ich war auf einer ganz normalen Schule. Dort hat mich wahnsinnig genervt, dass nur die, die sich gut anpassen und gut auswenig lernen können, auch "gut" bewertet werden. Gut, dass ich zu dieser Gruppe gehört habe :-p Im Studium wurde mir dann bewußt (ich habe Mathematik studiert), dass ich während der gesamten Schulzeit nie gelernt habe, zu lernen. Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine. Ich habe mühevoll versucht, mit auswendig-lernen durch die Theorie-Fächer zu kommen. Ging auch, dann aber schlecht. In den praktischen Fächern konnte ich so lange üben, bis ich es verstanden hatte und bin da auch gut gewesen. (aber in Mathe gibt es nicht so viele praktische Dinge im Studium, dabei ist doch die Welt voller spannender Mathematik, aber das ist ein anderes Thema *lach*)

Jetzt seit dem ich eine Tochter habe, begann ich, mich damit zu beschäftigen, in welche Schule sie mal gehen soll. Von normal, über Montessori angefangen, und ich komme immer weiter. Habe inzwischen eine freie Schule gefunden, die zunächst als Kindergarten und dann weiter bis zur 10 Klasse auch nach Montessori aber in vielen Dingen noch "freier" arbeitet. Dort lernen die Kinder selbst verantwortlich zu sein, für das was sie lernen und wie sie es lernen. Es wird die natürliche Neugier von Kindern unterstützt und dafür auch genutzt. Kein Kind wurde gezwungen laufen und sprechen zu lernen und so wird dort weiter gearbeitet. Jedes Kind darf in seinem Tempo lernen, eben dann, wenn es bereit ist. Ein lernstarkes Kind wird sehr schnell sehr viel lernen können. Kindern, die eben von natur aus nicht hochbegabt sind *was ja wohl die meisten sind* wird nicht jeden Tag mit schlechteren Noten gezeigt, dass sie nicht gut sind. So lernen sie mit Freude aus ihren Fehlern und können sich so lange mit einem Thema beschäftigen, bis sie es wirklich verinnerlicht haben und nicht bis der Leher einfach weiter geht im Stoff. Es wird einfach das meiste über "fühlen und anfassen" gelernt und das finde ich toll. In den anderen Schulen, so wie ich sie besucht habe, ist sehr viel sehr theoretisch und kurz nach dem man den Stoff behandelt hatte, ist er auch schon wieder vergessen. Dann sollte er lieber nicht behandelt werden. Kinder, die nach Montessori oder ähnlichen Richtungen lernen dürfen, wissen mit 16 sehr gut, was sie später mal machen wollen, das ist ja an anderen Schulen selten so, da die meisten Kinder nie lernen dürfen, was eigene Interessen sind oder wie man sie verfolgt.

Das sind so meine "kurzen" Eindrücke, aus denen sich vielleicht Antworten ergeben, was Montessori am heutigen Schulsystem gut oder schlecht bewerten würde, falls sie überhaupt bewerten würde ;-)

Ich kann nur empfehlen, mal einen Hospitationstag an einer freien Schule oder einer Montessori-Einrichtung zu machen. Dann siehst Du direkt die Unterschiede und kannst vielleicht besser darüber schreiben.

Liebe Grüße
Jana

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Hallo,

Ich war mal bei einem Vortrag über Montessori-Pädagogik in der Regelschule.
Da sagte der Referent: Wenn Maria Montessori heut noch leben würde und die Situation an deutschen Schulen sehen würde würde sie fragen:" Sind die Schüler den krank oder warum habt ihr sie auf Diät gesetzt?"
Ich denke der Satz sagt viel aus.
Ich persönlich bin der Meinung, dass das eigenständige Denken, Schlußfolgern, Handeln den Kindern bei einigen Lehrern abgewöhnt wurde und wird.
Lösungswege, Ergebnisse usw werden oftmals vorgegeben und so und nur so dürfen Aufgaben dieser Art gelöst werden usw.

LG
Karna