Mein Sohn (3) ist soooo eine Heulsuse!

Hallo zusammen,

muss mir meinen Frust heute auch mal von der Seele schreiben...

Jamie ist im Mai drei geworden. Er war als Baby schon sehr schwer zufrieden zu stellen. Mit zehn Monaten hat er mir schon die Milchflasche an den Kopf geschmissen, wenn ich nicht schnell genug war. Er hat dann auch so getobt, dass er die Milch verweigert hat. Genauso beim Essen, er hat mit nem Jahr sein Gläschen bekommen, ich hab es ihm hingestellt, alles war ok...dann...plötzlich rastet er aus und heult. Und er ließ sich ums Verrecken nicht ablenken, er hat dann lieber die Mahlzeit komplett ausgelassen, anstatt es zu probieren. Und so ist er noch immer...

Er heult nur rum. Teilweise sitzt er irgendwo, merkt, dass ich ihn anschaue, macht ne Schippe und nölt los. Wenn wir woanders sind, kommt immer "ich will nach Hause" wenn wir zu Hause sind kommt "ich will nach XXX". Auf dem Spielplatz nach fünf Minuten: Ich will nach Hause!

Momentan sind wir im Urlaub. Waren heute ein Eis essen. Wollte für beide Kids ein Bällchen Erdbeer haben, hatten sie aber nicht mehr. Die Bedienung hat mir dann Waldbeer angeboten. Habe ich für die Kleine akzeptiert und Jamie gefragt, ob er Waldbeere oder lieber Schoki möchte. Er wollte Schoki. Eis kommt...Jamie sieht, dass Julchen Waldbeer hat und brüllt los. Er war gar nicht mehr zu beruhigen. Als ich geschimpft habe, fing er mit seinem "Aua, aua, mein Bein tut weh" ( das macht er IIIIIMMEEEEEER!!!) an. Die Leute haben natürlich geschaut....

Ich habe ihm nachher erklärt, dass er hätte fragen können, ob Jule tauscht. Oder mir sagen kann, dass er doch lieber Waldbeere möchte. Mein Gott, war nur ein Bällchen, hätte ich gemacht. Aber immer gleich losschreien und heulen. Er kann doch sprechen! Ich weiß ja, dass die Gefühle für ihn zuviel sind, aber muss er denn immer nur heulen? Er hat kaum Spaß an etwas, ist meistens motzig. Man hat ihn als Baby schon kaum zum lachen bringen können, er war fast immer ernst.

Kann das tatsächlich der Charakter sein? Ganz böse gesagt: Eine motzige Heulsuse?

Versteht mich nicht falsch: Ich liebe meinen Sohn! Weil er mein Sohn ist....ansonsten wäre mir ein fremdes Kind mit dem Charakter echt nicht besonders sympathisch!

Seine Schwester ist das genaue Gegenteil, das macht den Unterschied noch prägnanter...sie lacht immer, hat ein sehr einnehmendes Wesen, ist immer kompromißbereit (soweit ein 18 Monate altes Kind Kompromisse eingehen kann...).

Danke fürs auskotzen lassen...

LG
Jenny

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Hallo

dein kleiner ist gerade a3 also richitg im Trotzalter.
er hat eine Schwester mit 1,5 Jahren.Ich tippe auf Aufmerksamkeit weil er gelernt hat dass ihr dann reagiert.Es ist zwar dann neg. Aufmerksamkeit aber das ist den Kinder egal.

Finde es schon heftig wie du über deinen Sohn redest.

Wenn mein Sohn nachhause gehen möchte wenn wir auf den Spielplatz sind hat er das nicht zu bestimmen sondern ich.Denn seine Schwester möchte auch noch spielen und ich würde nicht für ein paar Min. rumrennen.

Für Kinder ist es schwer sich zu entscheiden und dann zu sehen dass seine Schwester wieder was anderes hat also kommt die eifersucht wieder hoch.
Vielleicht kommt ein kInd nicht auf die Idee mit Tauschen dann muss man nachhelfen und seine Wut verstehen lernen und ihn da auch unterstützen damit umzugehen.

Nimm deinen Sohn so an wie er ist und hol die positiven Seiten hoch denn davon hast du gar nichts geschrieben.


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Mit deiner Aussage, dass dein Kind nicht bestimmt, wann du vom Spielplatz nach Hause gehst, kann ich leider nichts anfangen. Das tut mein Kind auch nicht. Und? Wollen wir uns jetzt die Hand reichen? Deshalb sagt er aber trotzdem, dass er nach Hause möchte... Was wolltest du mir mit deiner Aussage also eigentlich mitteilen?

Jamie kann sehr gut tauschen, das hat er früh gelernt. Damit er eben seiner Schwester nicht immer Dinge aus der Hand reisst, sollte er ihr im Babyalter schon wenigstens etwas anderes in die Hand drücken. Das klappt prima.

Du, wenn du Loblieder über ihn hören möchtest, dann lies nicht ein Posting, in dem ich über die Probleme berichte. Natürlich hat er auch gute Seiten: Unter anderem die, dass er kaum eifersüchtig ist. Er liebt seine Schwester sehr. Aber die tun hier nichts zur Sache...

Ich wundere mich immer, dass es so viele Mütter gibt, die es scheinbar gar nicht verstehen, dass man manchmal Probleme hat, sein Kind ohne Vorbehalte zu lieben und zu unterstützen. Manches bringt einen an den Rand eines Schreikrampfes. Ich finde nicht alle Charaktereigenschaften meiner Eltern toll. Ganz im Gegenteil. Und ich nehme mir die Freiheit, dies auch bei meinem Sohn nicht zu tun. Auch wenn, oder gerade WEIL ich ihn liebe!

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Hallo,

ich verstehe das Problem sehr gut. Ich habs teilweise mit meiner großen Tochter (4)
Neulich , als wieder so ein Geheule war wegen GAR nichts, habe ich auch gedacht: sympathisch wäre mir so ein Kind nicht, wenn es nicht meins wär...

NATÜRLICH sind unsere Kinder die tollsten der Welt, ;-),

aber so ein Verhalten kann extrem nerven.

Ich sage inzwischen zu ihr, sie soll aufhören zu weinen oder aus dem Raum gehen. Wenn sie das nicht macht, trage ich sie raus. Mir reichts total.

Bei meinem Mann zieht sie dasTheater noch viel mehr ab, weil er dann anfängt um sie herumzutänzeln: Jaha, wie möchtest du das denn lieber? Die rosane Kugel zuerst oder die hellblaue? Gar nicht so? Die orangene Kugel und ich soll den Teddy mir auf den kOpf setzen? Gut, dann mache wir das so...

Wenn ich mit ihr alleine bin, hat sie die Anfälle inzwischen seltener.

Ich will ihr das auch weitgehendst abgewöhnen, weil ich eben nicht möchte, dass andere Leute sie nicht mögen, weil sie so ein Schreihals sein kann. Wenn sie eingeladen ist und sich so benimmt, wird sie nämlich irgendwann nicht mehr eingeladen.
Sie ist ein unheimlich liebenswertes Kind.

Konsequenz, Konsequenz. Natürlich gibt es auch Heulsusen und Leute, die eher keine sind.
Aber ein bisschen einschränken kann man es meiner Meinung nach schon.

Gruß
Kyra

4

Hallo Jenny

Ich habe auch einen Sohn, der als Baby sehr anspruchsvoll war und uns ewig das Gefühl gab, wir machen alles falsch#schwitz
Inzwischen ist es zwar besser geworden, aber er sieht eigentlich immer noch das halbleere Glas, nicht das halbvolle.....heisst, dass er im Charakter einfach eher der kritische, eher nörgelnde ist.
Wir sind auf seine Nörgeleien nicht sonderlich mehr eingegangen und haben auch gemerkt, dass er sich leicht überfordert fühlte, wenn er aus vielem auswählen durfte. Diese Kinder scheinen Mühe zu haben, sich überhaupt für etwas entscheiden zu müssen!
Jetzt, wo er älter ist, gestehen wir ihm die Nörgelphase einfach ein, er verzieht sich dann auf sein Zimmer und schimpft eine zeitlang rum und wenn alles verraucht ist, kommt er wieder, als wäre nichts geschehen!

Alles Gute

Fraz





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Ohje, das kenne ich teilweise auch!

Ich glaube generell musst du diesen Charakterzug an Deinem Sohn akzeptieren, aber gleichzeitig solltest Du klare Ansagen mache, wenn er mal wieder durchdreht! (Das tust du sicher)

Mein Sohn ist 6 3/4 und wenn er wegen nix motzt, heult oder meckert lass ich ihn schon mal stehen (natürlich nur wo es ungefährlich ist) und sage ihm, dass ich mir sein Gemecker nicht anhöre. Er beruhigt sich dann einfach schneller.Wenn er sich das falsche Eis bestellt und dann meckert...Pech gehabt, er bekommt kein neues. Schließlich frage ich vorher genau nach.
Wenn ihm das Essen nicht schmeckt, welches ich gekocht habe, jkann er aufstehen, aber es gibt erst zum Abendbrot wieder was..keine Süßigkeiten, kein eis, nichts!

Wie geasgt, er ist auch schon etwas älter.

Anders verhält es sich, wenn erwirklichen Kummer hat und deshalb schon mal eine Heulsuse ist. Da tröste ich ihn. Aber alles andere akzeptier ich so nicht.

Anderseits: Vergleich ihn nicht mit seiner Schwster, er ist eben anders. Zeige ihm immer wieder, wie man Kompromisse findet, das ist gar nicht so einfach für ein Kind. Mach ihm klar, dass nicht immer ales so läuft, wie er sich das wünscht, das aber trotzdem nicht alles doof ist.

Kopf hoch, er wird auch groß!!!

6

Ich würde mal jemanden um Rat fragen, der etwas davon versteht: einen Kinderpsychologen. Kann sein, muss aber nicht, dass er Probleme hat mit Reizen aus der Außenwelt.

Problematisch finde ich, dass Du ihn abwertest. Einen Jungen, der leicht weint, als Heulsuse zu bezeichnen, sehe ich kritisch. Steckt dahinter: ein Junge weint nicht, oder ist es eher so, dass Du durch seine geringe Frusttoleranz genervt bist.

Lass Dich beraten und sieh dann weiter.

Gruß

Manavgat

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Dahinter steht, dass seine Frustrationsgrenze unglaublich niedrig ist und man ihn dann auch nicht mehr aus seinem Geschrei rausholen kann. Er lässt sich nicht ablenken, nicht besänftigen, nichts.

Wieso sollte ein Junge nicht weinen? Ich denke mal, diese Vorstellung ist doch eher in der Generation 40+ vertreten...

Gruß
Jenny

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Hallo,

Versuch dein Verhaltensmuster zu ändern:

Frag das nächste Mal zuerst das Julchen. Dann fragst du deinen Sohn: "Möchtest du auch Waldbeere genau so wie Julchen oder lieber leckeres Schokoeis?"

Viele Grüße
Marion

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Was liebst du alles an deinem Sohn?
Was kann er gut, was macht ihn aus?

"Kann das tatsächlich der Charakter sein?" - hmm, kommt drauf an, was für dich "charakter" ist. ist das angeboren, ist das erlern, ist das unveränderlich?
Ich denke, daß wir sehr geprägt werden durch "zuschreibungen". Wenn ihr ihn also als Heulsuse seht, ist die wahrscheinloichkeit groß, daß sich das verfestigt.
das schlimme daran ist allerdings, daß du es "echt nicht besonders sympathisch" findest- das merkt dein sohn natürlich auch
(und das Sonnenschein-gewisterchen" nebenan tun das ürige dazu).

Also ich denke ein Kind, daß mit 3 Jahren sehr viel weint und sich schlecht selbst regulieren kann, braucht dazu einfach unterstützung. Wenn du das Gefühl hast, es geht über ein "normales maß" hinaus, oder es geht über dine Grenzen, dann such dir eine Beratungsstelle, die dir vielleicht ein paar Tips geben kann.

Ansonsten denke ich, wäre es gut, aus dem "teufelskreis" rauszukommen. betätigung tut deinem Sohn sicher gut (wem nicht?), viel lob und aufmerksamkeit für die sachen, die er gut kann. eine Vermischung eines Verhaltensmusters (Jammern) mit seiner person (oder "charater") ist sher problematisch, weil du damit ihn als person herbawürdigst.
eine verhaltesweise bei jemandem nicht so prickelnd zu finden ist was anders- das eingen Kind als "nicht sympathisch" zu sehen, finde ich fürs Kind wirklich hart.

Auch der vergleich mit der schwester ist für ihn ihn zusätzlich eine belastung- auch da wäre ich äußerst vorsichtig, um nicht noch weiter die rollen (heulsue" und "sonnenscheiN" ) zu zementieren.

lisasimpson

9

Da hast Du sicher recht, das ist wie eine sich selbsterfüllende Prophezeihung. Wiw man sein Kind sieht, so wird es wahrscheinlich.

Aber bestimmte Züge sind eben Charakter, das heißt nicht, dass man alles hinnehmen muss, sondern einen Umgang damit finden sollte, mit dem allle leben können!

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Huhu,

meine Meinung hierzu ist, dass Dein Sohn schlicht und ergreifend
a) ein Junge ist
b) in der Trotzphase ist
c) das erste Kind war
und
d) das ganz normal für dieses Alter ist.

Mein Sohn ist knapp 3 und flippt auch oft wegen Kleinigkeiten aus, z.B. wenn ich die Milch ins Glas schütte *bevor* er den Strohhalm reingetan hat, und auch solche Dinge wie: er will Milch, nein Kakao, nein Milch,.... Da muss man ruhig und konsequent bleiben, und auf keinen Fall immer nachgeben. Wenn man nachgibt, merkt er nämlich, dass Schreien etwas bringt, und so behält er das Verhalten bei. Ich bleibe dann so gut es geht ruhig und sage, dass er sich halt so entschieden hat und dass er ja beim nächsten Mal das andere nehmen kann etc, bin aber auch verständnisvoll, sage z.B. bedauernd, dass ich nicht gewusst habe, dass ich die Milch noch nicht reinschütten soll, und dass ich ihn beim nächsten Mal fragen werde. Wenn er weiterbrüllt, lasse ich ihn.

Ich habe gemerkt, je geregelter der Tagesablauf ist und je mehr Routine er hat, desto weniger Trotzanfälle hat er. Wir sind vor 4 Wochen vorübergehend umgezogen, da hatte er eine Woche, wo er total durch den Wind war und sich öfter mal schreiend auf den Boden geworfen hat, etc., wegen Dingen, die jeder Erwachsene lächerlich findet, aber Kinder ticken da eben anders. Kinder brauchen Routine, Konsequenz, Rituale, Vertrauen… Das gibt ihnen Geborgenheit und Sicherheit, und sie lernen und verstehen besser (damit meine ich jetzt kein direktes akademisches Wissen sondern wie die Welt so tickt und das Leben und die Gesellschaft funktioniert). Das kennst Du sicher auch von Dir, wenn Du Dinge nicht gut kennst, fühlst Du Dich unsicher, z.B. in anderen Ländern weiss man in Geschäften oder Restaurants nie so genau, wie man sich verhalten soll, und das stresst einen auch manchmal ganz schön. Und Kinder müssen das auch erst mal lernen.

Kann es vielleicht auch etwas in diese Richtung sein, ist euer Tagesablauf immer gleich, hat sich in letzter Zeit etwas geändert? Ansonsten halte ich so ein Verhalten in diesem Alter wirklich für relativ normal. Deine Tochter wird da sicher auch noch hinkommen, warte mal ab. ;-) Sie ist jetzt 18 Monate alt, jetzt beginnt bald die Zeit, wo sie sich als selbstständiges Individuum wahrnimmt, und dann geht es auch da los.

LG

Hanna