Noch jmd mit ADHS Kind so einen Stress?? *lang*

Hallo und Guten Tag

meine Tochter ist 7Jahre und hat seitdem sie 3Jahre ist ADHS. Sie bekommt jedoch seit den Osternferien dieses Jahr Ritalin-Tabletten. Soviel dazu...

Ich fühl mich gerade ziemlich nervlich kaput.
Meine große sollte vor ein paar Tagen ihr Zimmer anfangen aufräumen. Aber bis eben war das nichts... Ich kann ihr "drohen" mit was ich will. Es hilft nichts... Vor einer Woche habe ich ihr Zimmer KOMPLETT aufgeräumt. Alles war an seinem Platz und es dauerte keine 2 Tage da war es wieder unter alles sau... Ich kann ihr den TV, den Gameboy oder das schlafen bei der Oma verbieten, aber es hilft nichts...
Sogar ihr Wunsch (zu Halloween ein Hexenkostüm) hab ich ihr versprochen wenn sie wenigstens etwas aufräumt.
Sie lacht mich aus und grinst mir frech ins Gesicht.

Ich habe zzt viel um die Ohren und ein "kleines" (19Mon) Kind.
Soll ich mich doch jeden Tag hingeben das Zimmer aufzuräumen?? Soll ich sie so verwöhnen?? Meine Ma hat das früher auch so gemacht. Sie hat immer das Zimmer klarschiff gemacht.
Ich denke aber das Kinder ihr Zimmer soweit alleine ordentlich halten. Das heisst wenn sie was spielen, räumen sie erst die spielsachen auf bevor sie sich was anderes nehmen. Oder ist das zuviel verlangt??
Was soll ich aber trotzdem dieses Grinsen und auslachen machen??
Ich habe schon strenge Regeln, die hat mir das SPZ empfohlen. Das hat auch bis vor 1Jahr funktioniert.

Kritik wäre ok und Tips wären schöner.

LG Kerstin

1

Hallo Kerstin

Offenbar stört das Chaos im Kinderzimmer nur dich. Dass Kinder einfach von sich aus ihr Zimmer in Ordnung halten, ist zuviel verlangt, ja. Mein Sohn, 9 Jahre, hasst Chaos, also sieht sein Zimmer immer wie aus dem Katalog aus, meine Tochter (14) ist das absolute Gegenteil.
Bei uns ist 2x pro Woche zu fixen Zeiten Zimmeraufräumen angesagt. Hält sich meine Tochter nicht daran, gibts kein Taschengeld. Kleidung, die nicht im Wäschekorb landet, wird nicht gewaschen.
Mütter, die ihren Kindern das Zimmer aufräumen, tun ihnen meiner Meinung nach einen Bärendienst oder sie tun es für sich. Lerneffekt für das Kind: Null.

Alles Gute

Fraz

2

Ein ADHS-Kind ist mit dieser Aufgabe völlig überfordert!

Mach eine "Aufräum" Liste mit Symbolen/Piktogrammen für die einzelnen Aufgaben (z. B. Stofftiere in Kiste, Autos in Schublade, Bett machen usw....).

Lass Deine Tochter dann einen Glitzerstern hinter die Aufgabe kleben, wenn sie es erledigt hat.

Wenn Du dieses Ding auf dem PC entwirfst, kannst du für jeden Tag eines ausdrucken.

Gruß

Manavgat

8

dem kann ich nur zustimmen.
denke aber auch, daß sie trotzdem noch unterstützung durch die Mama an ihrer seite braucht...

lisasimpson

3

Hallo,

Festen Tag einführen, Immer Donnerstag Zimmer aufräumen weil am Freitag gesaugt wird zum Beispiel.
Wenn fertig darf das Kind Fernsehen oder ihr spielt ein Spiel zusammen.

Erst mit dem Kind zusammen aufräumen, Wenn es das kann. Dann daneben sitzen und sagen z.B.S. "Erst die Bücher und Zeitungen im Regal stellen." Warten bis das fertig ist und dann die nächste Sache. u.s.w bis das Zimmer fertigt ist und dann loben. Letzte Schritt ist das du nur sagen muss dass Morgen das Zimmer aufgeräumt werden muss.

Es ist eine Erziehungssache. Aber ADHS-Kinder brauchen viel länger weil die oft mit vielen Gegenstände überfordert sind. Und es oft sinnlos findet es wird ja sowieso wieder ausgeräumt.

Mit Drohungen kannst du aufhören es hat überhaupt kein Sinn, bringt nur schlechte Stimmung und Stress.

Und du müss dich immer an die Regeln halten und zusehen das sie eingehlten werden.

Ich habe damit sehr gute Erfahrung gemacht, jetzt muss ich nur sagen "Morgen ist aufräumtag !" und es klappt.


Carina

4

Hallo,

völlig normal das verhalten deiner Tochter.

Das sie dich auslacht ist ein Zeichen das sie dich nicht ernst nimmt.

Tu mal so du wärest sie....was würdest du als Kind tun..denken ect. versetzt dich mal in dein Kind.

Drohen, Strafen für ein nicht aufgeräumtes Zimmer lohnt nicht. Dadurch lernt sie es nicht. Sie wird sich dir wiedersetzten weil sie die stärkere sein möchte..und im entdefekt ist sie es auch.

Belohnungen haben ebenfalls kaum Sinn. Denn dann wird sie nie das Zimmer aufräumen weil sie es eingesehen hat, sondern nur wenn die dafür etwas bekommt.

DU sollst ihr Zimmer nicht alleine aufräumen....tu das mit ihr zusammen. Zeige ihr wie das geht-auch wenn sie es schon weis. Dadurch bekommt sie aufmerksamkeit und du könntest diese zeit nutzten um dich mit ihr zu Unterhalten. Höre ihr zu wärend ihr aufräumt. Sie hat dir bestimmt viel zu erzählen. Zeige ihr auf solch liebevolle art das es doch so viel besser ist wenn das Zimmer "etwas" aufgeräumter ist...denn wenn sie mal eine Freundin zu besuch bekommt ist wenigsten Platz zum spielen da.

Zeige ihr nicht das es dir soooo wichtig ist. Es ist ihr Zimmer und das soll sie für sich selber aufräumen. Wenn sie es für dich tun soll steckt ihr wieder in einem Machtkampf--zumindestens würde sie es dafür benutzten.

Mein Kids wissen das ihr Zimmer soweit in Ordnung sein muss das man wenigsten durchkommt ;-) sonst dürfen sie nicht raus oder eine Freundin mit reinnehmen. Das sind die einzigsten Konsequenzen die sich bei uns daraus ergeben.

Manchmal siehts halt auch grausig aus...aber sie räumen auch wieder auf.

Versuch dich von dingen die in der Verantwortung deiner Tochter liegen zu lösen. Mach dich selbst nicht dafür verantwortlich wenn ihr Zimmer unordentlich ist.
Sie wird das mit der Zeit spüren und es dann ganz von alleine machen.
Es gefällt ihr bestimmt nicht wenn es so aussieht...aber sie kämpft lieber mit dir. Und solange du den Kampf mitspielst...geht das so weiter...und sie gewinnt. Das merkst du daran das sie dich nicht ernst nimmt und ihr strafen ect "egal" sind.

Nimm dir mal Zeit für Sie und schau mal ob du durch gespräche herrausbekommst was sie sich wünscht. Denn meist ist so ein Auflehnendes Verhalten ein Zeichen dafür das sie sich Aufmerksamkeit wünschen.
Und die kriegen sie manchmal - leider - nicht wenn sie "artig" sind...meist ist es so das sie die dann bekommen wenn sie etwas falsch machen. Und dabei ist es ihnen egal ob es positive oder negative Aufmerksamkeit ist.



5

Hallo Kerstin,
mein ältester Sohn hat ADHS.Ich hätte drei Tipps für dich: 1.das Zimmer ablenkungsarm (aber trotzdem gemütlich) gestalten: mein Sohn hatte z.B. lange keine Gardinen, nur ein Bild an der Wand und einen festen Betthimmel.
2.Spielzeug und sonstigen Zimmerinhalt drastisch reduzieren und feste Plätze zuweisen, Kisten und Regal beschriften. In ihrem Zimmer muss es WEITAUS strukturierter und übersichtlicher sein als bei einem "normalen" Kind. Was keinen festen Platz hat, muss weg!
3.eine Liste zum Abhaken schreiben. Unsere sah z.B. so aus:1.Wäsche in den Wäschekorb, 2. Bett machen 3. Fußboden freiräumen, 4. Schreibtisch aufräumen - wie allgemein oder detailliert sie es braucht, weißt du sicher selbst. Diese Liste kommt in eine Klarsichthülle, und die Kästchen hinter den Aufgaben werden mit dem Marker abgehakt. Die Liste wird jeden Abend abgearbeitet. Für den Morgen (anziehen, fertigmachen) und den Nachmittag (Hausaufgaben, Ranzen usw) hatten wir übrigens auch so eine Liste.
Alles Gute!
Ulrike

6

Hallo Kerstin,
ob ADHS oder nicht - ein Kind lernt Aufräumen nur durch Nachahmen und häufiges Wiederholen - wie vieles andere auch.
Ich habe selber eine ganz blöde Kindheitserinnerung, ich muss da etwa 3 Jahre alt gewesen sein. Meine Mutter sagte zu mir, ich müsse mein Zimmer aufräumen, und ich wusste einfach nicht wie das geht. An dieses hilflose Gefühl erinnere ich mich noch sehr gut!
Die Tipps von Uliku finde ich sehr hilfreich, wir machen es ähnlich:
Wir räumen jeden Abend gemeinsam auf, sogar die Kleinste (21 Monate) hilft mit. Für loses Spielzeug gibt es einheitliche, beschriftete Kartons (bei uns Schuhkartons). Die Kinder kriegen Aufträge: "räum schon mal die Legos in die Legobox, während ich ... mache." Am Anfang brauchen die Kinder permanent Aufträge und man muss mit im Zimmer sein, weil sie sich immer wieder vergessen. Mit der Zeit können sie durch das häufige Wiederholen die "Schachtelspielsachen" komplett alleine aufräumen, und ich helfe dann nur noch beim schwierigeren wie dem Bastelkram. Für die Klamotten gibt es in jedem Zimmer ein Kindergarderöbchen, wo sie alle rumliegenden Klamotten selber aufhängen können. Die Schmutzwäsche bringen sie auch selber in die Tonne. Man kann das Aufräumen auch spielerisch gestalten, z.b. bringt meine Grosse gerne die Puppen ins Bett.
So herrscht jeden Abend vor dem Zubettgehen eine relative Ordnung (ich gehe nicht hin und hänge die Kleider ordentlicher hin oder drapiere Kuscheltiere niedlich hin). Klar darf etwas schön Gebautes ein paar Tage stehenbleiben. Tagsüber lasse ich die Kinder schalten und walten wie sie wollen, sie wissen ja, dass sie das Chaos abends lichten müssen...

Lg, Barbara


9

Wow- dem kann ich mir anschließen.
da mir keinme besseren Worte dafür einfallen belaß ichs also dabei..

lisasimpson

7

Hallo
sorry ,ich habe einige Antworten nur überflogen und mir standen schon da die Haare zu Bergen.
Mein Sohn hat ähnliche Verhaltensweisen wie ADHSler ,allerdings hat er kein ADHS sondern Wahrnehmungsstörungen.
Nun erstens,ein Kind mit ADHS kann meistens nicht alleine aufräumen ,weil sie bei Chaos zu viele Eidrücke haben und können dabei sich nicht an die Strukturen halten .Egal ob dein Kind jetzt nun verwöhnt wird(was ich allerdings absolut nicht glaube) oder nicht, musst du deiner Tochter beim Aufräumen helfen, für sie eine Struktur schaffen,da kam doch ein Tipp von jemandem mit den Bildchen ,der ist super! Hilfe anzubieten wird kein Kind verwöhnen und deine Tochter ist 7 und nicht 15,dazu eine Störung genau in dem bereich,was du von ihr forderst und damit überforderst.
Zwetens ,dass deine Tochter grins dabei ,wenn du sie darauf ansprichst und ihr drohst ist eine Schutzfunktion und nicht weil sie dich nicht ernst nimmt.Kinder reagieren oft so ,wenn sie nicht anders reagieren können,es ist Schutz das Unbehangen dabei zu überspielen um blos keine Schwäche zu zeigen.
Ein ADHS Kind braucht Regeln, Struktur und sehr viel Unterstützung ,sonst verliert es noch mehr den Überblick und wird jegliche Tätigkeiten verweigern ,weil es der meinung sein wird ,dass es das nicht kann.
Und die Tipps von SPZ sind nur Tipps,die sie allen Müttern geben ,doch nicht jedes Kind ist gleich und braucht auch nicht die gleichen Regeln.
Hilf deiner Tochter beim aufräumen,gebe ihr Tipps und mache jedes mal etwas weniger ,damit sie etwas mehr schafft und lobe sie immer wieder auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist ,die sie geschafft hat.

LG Ewa