Meine Tochter (5) weint ständig wegen jeder Kleinigkeit

Ich weiß einfach nicht, warum sie das tut?! Eigentlich ist sie so eher ein fröhliches Kind, abder dann wird wegen jeder Kleinigkeit, gleich mehr oder weniger laut losgeweint. Klar, daß Kinder vielleicht mehr weinen als Erwachsene., aber das ist doch eher bei jüngeren Kindern so, die sich noch nicht so ausdrücken können.

Manchmal beim abholen vom Kindergarten werde ich schon heulend empfangen weil sie heute gern "xy" besuchen möchte. Warum kann sie mir das nicht normal sagen?
Wenn sie weint sag ich ihr dann schon immer die Alternative dazu auf; heute Nacht hat sie versehentlich beim rumspielen ihr Nachtlicht aus der Steckdose gezogen, dann wird gleich wieder geweint.
Als ich das hörte ging ich zu ihr und meinte, daß sie dann doch zu mir kommen soll und mir das sagen soll, daß das Nachtlicht raus ist, anstatt zu weinen, ich kann es ja wieder reinmachen.
Das schlimme ist daß sie auch wo anders auch so heulig ist. Im Kindergarten hat sie desswegen von den anderen Kindern sämtliche unschöne Spitznamen bekommen, die die Sache auch nicht besser machen, ich würde ihr gerne dabei helfen, daß sich das bessert, aber ich weiß nicht wie....

hexmaus

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Hallo hexmaus,

kenne das Problem von meiner Tochter, als sie noch KiGa-Alter war. Was man dabei erst mal begreifen muss, ist die Tatsache, dass dieses Verhalten anerzogen ist. Soll kein Vorwurf sein, war mir damals auch nicht klar. #hicks

Was tust du wenn sie weint? Hinrennen oder? Genau das weiß sie. Sie will Aufmerksamkeit und weiß ganz genau das sie die so auf jeden Fall bekommt.

Mach ihr unmissverständlich klar, dass sie "normal" mit dir sprechen soll, wenn irgendetwas ist. Versuche das Weinen zu ignorieren und reagiere nicht darauf.

Es dauert zwar eine Weile aber bei uns hat es geholfen. Sag ihr nur immer wieder, dass du ihr gerne helfen möchtest, aber nur wenn sie dich ganz normal, ohne weinen fragt.

LG #sonne

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Hmmm, kann sein, versuche zum Teil schon das weinen etwas zu ignorieren und sage ihr, wenn sie was will, dann soll sie normal mit mir reden, da verstehe ich sie auch und kann ihr weiter helfen.
Zum Teil versucht sie das weinen auch als Druckmittel einzusetzen: so nach dem Motto, wenn ich das jetzt nicht bekomme weine ich..... dann ignoriere ich sie auch ganz konsequent.
Wenn sie halt wie heute Nacht weinend im Bett liegt, komme ich (und falle sozusagen drauf rein), da wir im Moment alle krank sind, Verdacht auf Schweinegrippe -könnte ja sein, daß was ist....

Werde dann aber auch zukünftig so weiter machen und auf offensichtlich ungerechtfertigtes weinen nicht mehr reagieren. Vielelicht kapiert sie irgendwann, daß man damit nichts bewegen kann.
iris

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Das du nachts nach dem Rechten schaust ist ja auch völlig in Ordnung. Kann ja auch mal wirklich was sein. Aber tagsüber solltest du versuchen möglichst konsequent zu bleiben, auch wenn es manchmal schwer fällt. #augen

Dann wünsch ich euch allen gute Besserung und das sich der Verdacht auf Schweinegrippe nicht bestätigt.#zitter

#blume

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Hallo.

ich denke so ein Verhalten ist nur bedingt anerzogen. Es gibt nämlich auch sehr sensible Kinder, die auf Kleinigkeiten schon ganz anders reagieren.
Meine Große ist z.B. so ein Exemplar, das sehr schnell losweint. Im Kindergarten genauso wie zu Hause. Wenn ihr ein anderes Kind etwas vor der Nase wegschnappt, dann wird laut losgejault, statt einfach einen Ton zu sagen. Davon gibt es täglich hunderte von Situationen, die Anlass geben zum Weinen, wo jeder Erwachsene sich denkt: einmal den Mund aufmachen und gut ist, aber es funktioniert einfach nicht so zuverlässig. Ich durfte mir auch von anderen anhören ich hätte es ihr anerzogen. Seid aber ihre kleine Schwester da ist, die ja die selbe Erziehung wie meine Große erfährt, weiß ich, dass es einfach ein angeborener Wesenszug ist. Die Kleine ist viel robuster. Für sie gibt es kaum Situationen zum Weinen. Ihr ganzer Charakter spiegelt ihren Vater wieder. Meine Große dagegen zeigt sehr viele Züge von mir. Sie reagiert auf Druck und Stress sehr empfindlich (da brauch der Druck nur sehr gering sein) mit Nägelkauen, Bauchschmerzen oder halt häufiges Weinen. Ich fände es nicht richtig ein sensibles Kind in so einer Situation allein zu lassen und das Weinen zu ignorieren. Ich sage zu meiner Tochter, sie soll sich erstmal beruhigen und mir erklären, was geschehen ist. Ich höre ihr genau zu und nehme sie ernst. Dann erkläre ich, dass dieses oder jenes kein Weltuntergang ist, überlege gemeinsam mit ihr, wie sie mit dieser Situation besser umgehen kann. Im großen und ganzen hat sie mittlerweile schon besser gelernt kleinere Probleme zu lösen ohne gleich loszujaulen. Sie wird bald 6. Gut finde ich auch, dass sie gelernt hat einfach mit mir zu reden. Und Nägelkauen macht sie auch schon lange nicht mehr.
Akzeptiere einfach, dass du ein sensibles Kind hast und gebe ihr einfach den nötigen Halt. Bestärke sie, kleinere Probleme selber zu lösen. Wir haben einen Satz, den ich ihr immer in "prenzlichen" Situationen vorgesagt habe, der bei uns Wunder wirkt: "Ich bin .... Ich schaffe das" Und der wird rausgebrüllt. Das gibt kleinen Sensibelchen Mut.
Viel Erfolg

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Stimmt, sensibel ist sie auch ganz fürchterlich, das kommt erschwerend dazu!!! Das hat sie von mir. Sie neigt in Stressituationen auch zum Augenblinseln u.ä.

Wahrscheinlich ist es dann die Kunst, einfach rauszufinden, wann es angebracht ist oder nicht.

Ich würde sie auch nie schimpfen, wenn sie weint, wenn wir von der Oma heim fahren und sie dann weint, weil sie die so selten sieht.

Aber es gibt sooo viele Situationen, wo es enfach nicht angebracht ist!
Aber das mit deinem Satz"ich schaffe das" finde ich gut, ist ne Überlegung wert, ob wir sowas nicht auch einführen sollten...

iris

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#liebdrueck
Na dann kannst du dich ja bestimmt gut in deine Tochter hineinversetzen.
Genau, die Schwierigkeit ist es, die Waage zu finden.
Es gibt ja genug Situationen, wo man selbst auch einfach nicht mehr kann. Aber gib dir nicht die Schuld dafür, dass sie sensibel ist. Das ist nun mal so. Es ist auch wichtig, dass es verschiedene Charaktere gibt.

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hallo,

meine tochter ist auch sehr sensibel, sie reagiert auf jede kleinigkeit.
ja, es ist anstrengend.
meine tochter weint nicht unbedingt richtig, aber jammert dann oft, auch wegen jeder kleinigkeit.

den satz unten habe ich mir auch schon mal gemerkt ;-) #blume


ich versuche dann erstmal die ursache zu finden und dann eine lösung anzubieten oder ihr zu helfen oder sie sozusagen zur selbsthilfe anzuleiten,
ihr die dinge beizubringen, die sie vllt nicht kann.

ernst nehmen finde ich da auch ganz wichtig und ignorieren würde ich es nie.



sensible kinder können recht anstrengend sein, aber dadurch auch wieder sehr sozial, finde ich.


naja, eigentlich wollte ich dir nur auch noch sagen, daß du damit nicht allein da stehst ;-)

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Ich finde es beruhigend zu hören, daß es noch mehere gibt, die dieses Problem öfter vorkommt!

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es gibt auch noch "hochsensible" menschen.
ich denke nicht, daß meine tochter dazu gehört, sondern nur sehr sensibel ist,
aber wenn du googelst, findest du sehr interessante dinge, also bei uns sehe ich da echt viele sachen, die zutreffen.

aber anstrengend ist es ;-)

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Hallo,

ich kenne das Problem auch, fühle mich aber keiner Schuld bewusst, es anerzogen zu haben. Irgendwie war es schon immer so #schein

Was mir hilft ist, dass ich ihr sage, dass ich sie so weinerlich gar nicht verstehen kann und dass es wichtig ist, dass ich sie verstehe, damit ich ihr helfen kann. Ausserdem frage ich sie, was sie meint, was wir tun können, damit sie nicht weinen muss. Denn eigentlich will sie doch gar nicht weinen...

Bei uns ist oft ein Problemchen, dass sie sich mit fast 5 nicht gegen ihren 2jährigen Bruder durchsetzt und dann weinend zu mir kommt. Wenn ich mit erlebe, dass eine Situation aus dem Ruder gerät, helfe ich ihr mit mehreren Lösungsmögklichkeiten, von denen sie sich dann eine aussucht. Wenn andere Kinder verwundert gucken, dass sie wegen einer "Kleinigkeit" weint, erkläre ich meist, dass wenn man sauer (traurig, wütend...) ist, manchmal auch mal Tränen kommen. Das ist ganz normal und gar nicht schlimm!

Ausserdem verbünde ich mich manchmal mit ihr und sage ihr, dass sie nicht weinen braucht, aber mir ja flüstern kann, was grade schwierig ist. Oder ihrer Erzieherin im Kindergarten.

Ich hoffe, dass ich ihr Selbstbewusstsein bis zum Schuleintritt stärken kann...

Alles Gute #blume