Immer dieses weglaufen... ACHTUNG, LANG!

Hallo!
Ich bin momentan am verzweifeln.
Mein Sohn (fast 6J.) ist, seitdem er laufen kann, oft am "abhauen".
Er blieb nicht gerne an der Hand und rannte oft einfach weg.
Das ging so weiter, aber in Maßen und er ist auch nicht weit weg gerannt, ich konnte ihn meist noch sehen.
Danach habe ich meist mit ihm geschimpft und verlangt, er soll bei mir bleiben. Das ganze Programm eben.
Aber gestern hat er den Vogel abgeschossen:
Wir waren auf dem Weg zur Ergo und er verprach mir noch feierlich, nicht wegzugehen, ohne mich vorher zu fragen.
Er fragte dann, ob er zur Treppe laufen könnte, die 50m entfernt ist. Das durfte er auch. Ich bin langsam mit dem Kinderwagen hinterher.Doch er war nicht am verabredeten Ort.
Da er manchmal wg. Verpätung schon zur Ergo vorgelaufen ist (der Weg ist ihm gut bekannt) dachte ich, er wäre schon dort.
Aber dem war nicht so.
Als ich ihn suchen ging, kam er mir entgegen und meinte, er wäre nur mal kurz zum Busbahnhof gelaufen (der ist in die andere Richtung von der Ergo). Das hätte auch ins Auge gehen können.
Ich habe ihm erklärt, dass ich sehr enttäuscht wäre und mir von einem Großen mehr erwartet habe, vor allem, weil er es mir verprochen hatte.
Aber er hat nur gegrinst.
Die Therapeutin war auch erschrocken und sagte ihm das dann auch.
Ich habe mit ihm zu Hause noch mal ernsthaft geredet.
Heute morgen ist er mit seinem Papa einkaufen gewesen und schon wieder im Laden abgedüst...

Ich bin so voll mit Wut, Enttäuschung, und Angst, dass ich nicht mehr weiß, wohin damit.
Warnungen und Angst einjagen, von wegen Entführung, usw., bringen nichts mehr bei ihm.#aerger

Habt ihr vielleicht noch einen Rat für mich?

LG, Teresa

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Liebe Teresa,

ich habe leider keinen Tipp für Dich, wollte Dir nur sagen, daß Du mir mit Deinem Post gerade meinen Mut genommen hast, daß meine Kleine (2 Jahre) bald nicht mehr weg läuft:-p!
Sie ist, wenn man einen kurzen Moment nicht aufpasst, wie ein Blitz verschwunden#wolke!
Es gibt immer Ärger mit an der Hand laufen, nur "alleine, alleine" und hören, wenn man sie ruft, ist auch ein Fremdwort#schmoll!

Naja, dann habe ich ja noch anstrengende Jahre vor mir!

GLG,agrokate, die hofft, daß Du brauchbare Tipps erhälst!

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Uns geht es mit Emmylou ganz genauso... Und ich dachte schon, so waere nur meine Tochter.

LG
Barbara

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Hallo Teresa,

meine war auch so eine die vom Freiheitsdrang regiert wurde. Es wurde besser, als wir öfters in der Woche einen Riesenpark aufsuchten. Der ist so weit und offen - ich konnte in Ruhe ein Buch lesen und sie tobte sich aus und vor allem: konnte sie gut ihren Forscherdrang ausleben.

Eine klare Abmachung gab es allerdings: Wenn sie nur einmal den Park verlässt und sich irgendwo anders herumtreiben sollte, war es das. Ebenso wenn sie, ohne vorher mit mir gesprochen zu haben darüber, eine andere Parzelle des Parks aufsuchen wollte.

Mein Kind hat diese Freiheit so genossen, dass es ihr ausreichte.
Als wir anfingen mit dem Park war sie ca. 4 1/2 und nun hat sie sich ganz normal entwickelt.

Da wir recht beengt wohnen, achte ich drauf, dass sie so viel an Bewegungsdrang ausleben kann wie möglich. Sie ist nun 8 und wie gesagt - hat sich alles gelegt.

Lg
Barbarelle





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Habt Ihr so ein "Gehgeschirr" fuer Kleinkinder (analog zu einer Hundeleine)?

Ich wuerde ihm damit drohen, dass er nur noch damit vor die Tuer darf, wenn er noch einmal abhaut.

Und ich wuerde es durchziehen.

Ich finde so ein Verhalten fuer ein fast 6jaehriges Kind nicht normal. Freiheitsdrang hin, Forscherdrang her - es gibt Situationen, da musst Du Dich auf ihn verlassen koennen.

Warum bekommt er Ergo?

Claudia

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Er bekommt Ergo wegen seiner falschen Stifthaltung und schlecht ausgeprägten Feinmotorik.
Das Ziel wurde aber erreicht und die Ergo hört bald auf!

LG, Teresa

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Darf ich fragen warum dein Sohn Ergo bekommt ? Ich frage deswegen weil falls es in Richtung Wahrnehmungsstörung gehen sollte könnte dieses Weglaufen evt. auch damit in Zusammenhang stehen . Weil normal ist es wenn Kleinkinder so von 1,5- 3 Jahren siche einen Spaß daraus machen wegzulaufen aber mit 6 Jahren sollte das nicht mehr so sein.

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meine fünjährige verschwindet auch ständig... ich kann sie nicht mal allein auf den Hof zum Spielen schicken usw...

überall geht sie verschütt... egal mit wem, egal welcher Ort... sie geht auf Entdeckertour aber denkt sich nichts böses bei... ich glaub sie denkt sie wäre schon ein paar Jahre älter wie sie ist...

sie macht das schon immer so...ich muß alle paar Minuten den Hals nach ihr verrenken damit sie nicht wieder abzischt...

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hallo teresa,

da hast du ja einen kleinen wissbegierigen entdecker. überlege dir, wie du diese eigenschaft ausnutzen kannst. es ist ja nicht ein wirkliches weglaufen, sondern ein nachgehen seiner interessen und impulse.

wie es scheint, kennt er den weg zur ergo gut und kennt sich auch sonst in der gegend aus. wie wäre es, wenn du ihn zur ergo schon mal vorschickst? geht einfach etwas eher los, so dass er auch zeit für einen abstecher hat. du musst ihm vertrauen. anders geht es nicht.

bei spaziergängen sag ihm, dass er jetzt eine halbe stunde zeit hat und er die gegend erkunden darf. gib ihm einen kurzzeitwecker mit. wenn der klingelt, muss er sich auf den rückweg machen.

bitte, bitte sei nicht entäuscht über deinen sohn und vorallem lass ihn deine enttäuschung nicht anmerken. er kann nichts für seinen entdeckerdrang. freu dich darüber, dass du so ein interessiertes kind hast. ein stubenhocker würde dir bestimmt auch nicht gefallen.

viele grüße maren

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Für mich ließt sich das weniger nach Freiheitsdrang sondern viel eher nach einem Kind, dass hier schlechtweg keinerlei Erziehung genossen hat. Wenn ein Kind von klein auf gelernt hat, draußen nicht auf die Eltern hören zu müssen und weglaufen zu dürfen, wird sich ein dann später fast 6-Jähriger wirklich nichts mehr dabei denken, wenn er das dann immer noch tut. So gesehen kann Ihr Sohn für sein Verhalten nichts, da Sie ihm das anerzogen haben. Darum brauchen Sie hier auch nicht wütend oder enttäuscht von ihm zu sein.

Ein Kind hätte hier in jüngeren Jahren einfach mal eine Grenze (festhalten) gebraucht; unabhängig davon, ob es das möchte oder nicht. Dann kann das Kind hier auch nicht mehr weglaufen. Außerdem passiert dabei etwas ganz tolles. Sie schränken damit den Bewegungsradius eines Kindes auf dramatische Weise ein. Und wie sie zu Recht erkannt haben, mögen Kinder das ab einem gewissen Alter gar nicht mehr. Ein Kind kann so nämlich seine Umwelt nur weniger gut entdecken, als es einem Kind in diesem Alter eigentlich zustehen würde (im Bewegungsradius der Eltern, so das diese potentielle Gefahren abwehren können).

Diese logische Konsequenz ist so banal, dass sie ein jedes Kind verstehen kann. Solange ich weglaufe, wird Mama mich festhalten und mich somit daran hindern, wegzulaufen; diese Grenze ist für mich unüberwindbar. Halte ich mich hier an Mamas Regeln, darf ich mich zumindest schon mal im Bewegungsradius von Mama frei bewegen. Das ist zwar nicht so toll, wie, überfall sofort hinrennen zu dürfen, was mich interessiert, aber immer noch bei weitem besser, als wieder an Mamas Hand gehen zu müssen. Also lasse ich mich auf Mamas Regeln (nicht wegrennen) ein. Je jünger Kinder sind, des so schneller lernen die diese einfache Konsequenz: Ich darf nicht weglaufen. Im Regelfall gehen solche Spielchen dann 2-3 Mal, bis ein Kind sich hier an Mamas Regeln hält.

Man spricht also in Ruhe - bevor man nach draußen geht - die Situation ab: „Ich werde dich heute nicht festhalten, solange du in meiner nähe bleibst und auf mich hörst. Wenn du wegrennst, nehme ich dich für den Rest des Tages wieder an die Hand.“ Wird ein Kind älter, können Sie genau so handeln. Möchte ein 5-Jährige einen „sicheren“ Weg vorrennen, finde ich das absolut in Ordnung. Man verabredet einen Ort und vertraut darauf, dass das Kind sich instinktiv an die Spielregeln (an diesem Ort zu bleiben) hält. Tut es das nicht, sollte man ihn dafür Maßregeln und, wenn er das nächste mal fragt, ob er vorrennen darf: „Da du gestern nicht dort geblieben bist, wo wir abgemacht haben, darfst du heute nicht vorrennen. Wenn du das jetzt friedlich akzeptierst, lasse ich dich morgen wieder vorrennen.“

Bei einem fast 6-Jährigen wird das sicherlich viel länger dauern als bei einem 3 Jährigen. Sie haben es ihm ja schließlich gefühlt die letzten 4 Jahre erlaubt, draußen weglaufen zu dürfen. Das Sie mal geschimpft haben, ist da ziemlich irrelevant - da ihr Sohn damals noch in einem Alter war, wo er damit wenig anfangen konnte sondern einfach eine Grenze gebraucht hätte, da sie ihm diese nicht gegeben haben, halben Sie sein Verhalten geduldet. Im Stellvertreterrecht gibt es eine ziemlich vergleichbares Verhalten; man nennt es die Duldungsvollmacht.

Schließt ein Fremder in ihrem Namen (also mit Wirkung für und gegen Sie) ein Rechtsgeschäft ab, obwohl er dafür von ihnen keine Vollmacht (Erlaubnis) hat, ist er entsprechend Vertreter ohne Vertretungsmacht. Genehmigen Sie dieses Rechtsgeschäft nicht, so muss sich der falsus procurator so behandeln lassen, als hätte er das Rechtsgeschäft mit Wirkung für und gegen sich selbst abgeschlossen. Die Duldungsvollmacht wäre hier, wenn Sie wussten, dass der Fremde in ihrem Namen ein Rechtsgeschäft abschließen wird - dieses zwar nicht erlaubt haben, es aber wissentlich haben geschehen lassen. Durch diese konkludente Handlung wird eine Vollmacht fingiert. Sie wären also selbst Vertragspartner geworden, obwohl ein Fremder in ihrem Namen ohne Ihre Erlaubnis und ohne Ihre nachträgliche Genehmigung einen Kaufvertrag abgeschlossen hat.

Selbiges haben Sie bei ihrem Sohn auch gemacht - sie haben sein Verhalten geduldet und es ihm somit erlaubt. Unabhängig davon, ob Sie das Kind/dem Fremden danach gemaßregelt hätten oder nicht. Das Zivilrecht ist ziemlich abstrakt gehalten, aber, ein Kind wird sich hier ganz einfach denken: Wenn Mama nicht wollte, dass ich ständig weglaufe, würde sie mich doch einfach daran hindern; an einer gefährlichen Straße hält sie mich doch auch fest. Also scheint es für Mama eher ein Spiel zu sein, mich Weglaufen und wieder Einfangen zu lassen.

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Hallo.
Ich möchte hiermit eines klarstellen:
Mein Sohn ist ein sehr höfliches, liebenswürdiges Kind, dass in Sachen benehmen alles beigebracht bekam.
Ich scheine mich bei meiner Nachricht wohl etwas falsch ausgedrückt zu haben, aber ich bin eine sehr konsequente Mutter, die auch mal laut werden kann. Die Grenzen sind immer schon klar abgesteckt gewesen.
Mein Sohn hört normalerweise sehr gut und wenn er etwas tut, was er nicht darf, weiß er um die Konsequenzen.
Es gibt bei uns feste Regeln und die hält er sehr gut ein.
Ich bin mit 3 Brüdern aufgewachsen und habe ein geregeltes, aber liebevolles Zuhause gehabt. Nach diesem Prinzip leben mein Mann und ich auch.
Das einzige Problem bei meinem Sohn ist das Abhauen, sonst kann ich mich nicht beklagen!!!

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Meine Aussage bezog sich ausschließlich auf das „draußen wegrennen“; ich wollte damit natürlich weder Sie noch Ihren Sohn in irgendeiner Art und Weise angreifen und entschuldige mich hiermit natürlich, falls dies nicht so rübergekommen ist.

Ich denke auch, dass wir beide eine unterschiedliche Auslegung von „Grenze“ haben. Für mich eine Grenze etwas, dass ein Kind daran hindert, etwas zu Tun, was es nicht tun darf. Das wichtigste Merkmal ist für mich also, dass ein Kind diese Grenze gar nicht erst überschreiten kann (selbst wenn es das wollte); sie müssten als Elternteil also niemals deswegen laut werden. Wenn Sie also schreiben, dass Ihnen ihr Sohn immer und immer wieder abhaut, wächst er (nach meiner Definition einer Grenze) hier ohne eine Grenze auf.

Die Grenze schützt das Kind also vor sich selbst, da es in vielen Bereichen noch viel zu unerfahren ist. Sieht ein 5-Jähriger im Park eine Spritze auf dem Boden liegen, wird er sie möglicherweise aufheben. Ist ein Gullideckel lose, wird er das ebenfalls interessant finden. Steht er plötzlich auf einen Radweg, könnte das ebenfalls unangenehm sein. Sieht er plötzlich einen Hund, könnte er ihn ebenfalls interessant finden (selbst wenn es ein gefährlicher Kampfhund ist). Ich finde es hier also bedenklich, wenn eine Mutter schreibt „ich konnte ihn meistens noch sehen“. Das suggeriert zum einen, dass es auch schon mal vorkam, dass sie ihn nicht mehr sehen konnten und zum anderen, dass er oftmals schon weit genug weg war, so dass sie gar nicht mehr genau sehen konnten, was er gerade tat und auch weit genug weg, um ihn in einer potentiellen Gefahrensituationen aufhalten zu können.

Eines Tages - unsere Sprösslinge werden älter - müssen wir jedoch langsam loslassen. Wir fangen dann an, Grenzen abzustecken: „Bleib in meiner unmittelbaren Nähe, dann kann ich dich loslassen.“ Für ein Kind ist das nichts weiter, als ein schlichtes Privileg, ein „großer Junge“ sein zu dürfen. Wenn sich Kinder an die Bedingungen dieses Privilegs halten, können wir ihnen diese Freiräume gewähren - da sie sich dann immer noch nicht in Gefahr bringen können. Beweist ein Kind hier, mit diesem Privileg noch überfordert zu sein (es hält sich also nicht an unsere „abgesteckte Grenze“, ist die Konsequenz zum einem, ein Kind hier zu tadeln (oder auch laut zu werden; ich schrei halt nicht so gerne :-p) und auch, hier in der Grenze wieder einen Schritt zurück zu gehen. In diesem Fall also, dass Kind wieder bei der Hand zu nehmen.

Ihr Beitrag ließt sich für mich als außenstehender Dritter so, als ob sie genau hier stecken geblieben wären und mittlerweile so viel Zeit vergangen ist (das Kind ist fast 6) dass das Kind eigentlich schon alt genug wäre, auch mal einen sicheren Weg vorzulaufen; und das Kind beansprucht dieses Privileg natürlich auch. Jedoch in einer Analogie gesprochen lassen sie ein Kind, dass nie gelernt hat, im knietiefen Wasser zu stehen, nun einfach im tiefen Wasser schwimmen und erwarten von ihrem Sohn, dass das funktioniert. Es kann aber par Definition nur schief gehen; ein Kind muss erst das addieren und subtrahieren von Zahlen lernen, um selbige Multiplizieren und Dividieren zu können. Das eine setzt folglich auf dem anderem auf.

Ein Kind, dass in meiner ständigen Nähe bleibt, ohne dass ich es festhalten muss, kann ich irgendwann die Möglichkeit geben, diese Grenze etwas weiter abzustecken. In einer teilweise sicheren Umgebung beispielsweise, bleib in Sicht und Rufweite. Stelle ich hier fest, dass das fehlerfrei funktioniert, kann man diese Grenze immer weiter abstecken. Stellt man fest, dass es nicht funktioniert, geht man erst einmal wieder einen Schritt zurück. Dann muss das Kind halt erst einmal wieder in unmittelbarer Nähe bleiben. Bis man es erneut versuchen kann, dem Kind das nächste Privileg (Sicht und Rufweite) geben kann. Kinder erziehen sich hier eigentlich selbst, da ein Kind sehr schnell merkt, dass es sich nur an unsere Spielregeln halten muss, um diese Privilegien genießen zu dürfen. Halten die sich an diese Spielregeln nicht, dürfen Sie dieses Privileg nicht genießen. Die Motivation, sich an die Spielregeln zu halten, ist so viel größer als wenn die Mama einfach nur schimpft. Weil letzteres ein Kind nicht daran hindert, beim nächsten mal wieder so zu handeln. Es besitzt also das gleiche Privileg noch immer - unabhängig davon, ob es sich an die Spielregeln dieses Privileges hält oder nicht.

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Mein Sohn war auch "so einer", als er noch klein war. Auch ich war manchmal dem Nervenzusammenbruch nahe, wenn er mal wieder "weg" war und suchte mich halbtot. Meist hopste er fröhlich in irgendeiner versteckten Ecke herum und ließ den lieben Gott 'nen guten Mann sein.

Dann erteilte ich ihm eine Lektion, wenn auch nur eine kleine, aber die kapierte er zu meiner großen Freude gleich beim ersten Mal. Vielleicht solltest Du das mal probieren und nicht gleich aufgeben, wenn Du mehrere Anläufe brauchst, aber vielleicht wirkt das ja bei Deinem Sprössling auch. Und wenn nicht, dann frage doch einfach mal seine Erzieherinnen/Lehrerinnen, wie die mit solchen Kindern verfahren. Geschulte Pädagogen haben da oft einfachste Lösungen, die sich leicht umsetzen lassen. ;-)

Also, bei uns war das so:

Wir waren bei H&M unterwegs. Ich hatte Junior beim Reingehen sanft ermahnt, bitte nicht wegzulaufen, wenn ich mir etwas anschauen möchte. (Ich schaue immer sehr "fix", bin kein Extrem-Shopping-Freund. Jeans kaufen dauert ca. 10 Minuten ;-)). Er nickte und wir gingen in die Kinderabteilung. Wie erwartet, vergaß er nichtmal 2 Minuten später schon unsere kurze Unterredung und kaum hatte ich den Ar*** gedreht, büxte er wieder aus und vergnügte sich zwischen den Regalen und Kleiderständern. Jede Mutter weiß, dass man die Zwerge dann nur noch schlecht ausmachen kann, wenn sie auf Kniehöhe durch die Gänge robben. Da ich damit allerdings fest gerechnet hatte, behielt ich ihm streng im Auge, ohne dass er mich sehen konnte. Ich "versteckte" mich ebenfalls und beobachtete ihn eine ganze Weile.

Irgendwann "erinnerte" sich mein Söhnchen wohl daran, dass er ja gar nicht alleine unterwegs sei und begann hektisch nach mir zu suchen. Klingt jetzt furchtbar grausam und herzlos, aber ich ließ ihn erstmal eine Weile mit den Augen den ganzen Laden absuchen und beobachtete genau sein Verhalten. Es vergingen keine 10 Sekunden, bis er ängstlich überall rumrannte und mich nirgendwo finden konnte. Ich war meist keine 5 Meter von ihm entfernt, aber er bemerkte in seiner Angst nicht, dass ich immer da war. Er spürte aber einen Moment lang etwa die gleiche Panik, die Mütter erfasst, deren Kinder plötzlich verschwunden sind.

Als sich seine Unterlippe nach vorne schob, zeigte ich mich sofort, bevor er weinen konnte. Er sah mich vollkommen verängstigt an und ich kniete mich vor ihn und erklärte ihm an Ort und Stelle, warum ich das gemacht habe. Ich fragte ihn, wie er sich gefühlt hat, als ich weg war. Er beantwortete diese Frage mit "Ich hatte große Angst." Ich nahm ihn in den Arm und sagte zu ihm: "Siehste, mein Dicker. Ich habe auch immer Angst, wenn Du das machst und deshalb möchte ich, dass Du schön in der Nähe bleibst, wenn wir zusammen einkaufen oder spazieren gehen. Ich möchte, dass ich Dich immer sehen kann und Du musst auch mich immer sehen können. Verstehst Du? Wir brauchen immer Blickkontakt, damit ich immer da sein kann, wenn Du mich brauchst."

Auch wenn's unglaublich klingt, aber mein Zwerg hat sich von diesem Tag an dran gehalten und solche Suchaktionen gab es nicht mehr.

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Hmm, ich glaub so Kids gibts einfach.. meine Schwester war auch so, ständig musste ich sie suchen. Wir haben aber gottseidank in einem kleinen Dorf gewohnt, wo jeder jeden kannte.. Mir wars allerdings ständig peinlich sie zu suchen..
Es hat sich eigentlich nie aufgehört, dass sie ständig verschwunden ist. Aber sie ist älter geworden und von dem her ist es weniger problematisch geworden. Aber meine Eltern sind auch fast verrückt geworden.
LG Sandra + gute Nerven!!!