unterschiedliche Vorstellungen von Erziehung

Unser Grosser (3 Jahre) ist momentan richtig frech und testet permanent seine Grenzen aus. Erlaube ich ihm etwas nicht, versucht er es von meinem Mann zu bekommen. Leider ist dieser in vieln Dingen total inkonsequent und gibt schnell nach. Natürlich hat unser Sohn das inzwischen schon spitz bekommen und reagiert mir gegenüber dann total aufmüpfig- streckt die Zunge raus, sagt Dinge wie "böse Mama" oder "Du bist nicht mehr mein Freund Mama". Das macht mich natürlich dann sehr traurig- ich will ja auch nicht immer die "Böse" sein aber gewisse Regeln sind mir einfach wichtig.
Mein Mann und ich streiten uns in letzter Zeit häufig wg unseren unterschiedlichen Erziehungsvorstellungen. Ich weiss, dass es nicht gut ist, wenn unser Sohn das mitkriegt aber manchmal lässt sich das auch nicht vermeiden was er dann sofort wieder für seine "Frechheiten" ausnutzt- ist ja auch klar, er merkt, dass Mama und Papa nicht an einem Strang ziehen:-[

Kennt ihr solche Situationen? Bin da momentan ziemlich gefrustet und kann mich auch nicht den ganzen Tag mit dem Mist abgeben- haben noch eine 5 Monate alte Tochter.
Irgendwelche Tips?
LG

1

Hallo

Ich kann dir nur raten da ganz, ganz dringend darauf zu bestehen, dass wenn du etwas nicht erlaubst, dein Mann sich nicht einmischen DARF.

Wir hatten das beim ersten Kind auch ab und an, bin dann richtig böse und sauer geworden und hab meinem LG ordentlich die Meinung gesagt. Das geht so nicht!

Nach einigen Gesprächen und nachdem er auch sah, dass unsere Tochter das spitz gekriegt hatte und dann immer zu ihm rannte sah er es auch ein. Seiher läuft es wieder!
Zwischen drin versuchen es die Kinder heute noch, aber sie kommen meist nicht weit.

Ebenso verbiete ich aber auch nichts was Papa erlaubt hat ( z.B. noch eine Serie schauen ) sondern lasse sie dann.

Gruß
J

2

Hallo,

man muss nicht immer einer Meinung sein in der Erziehung, aber man muss an einem Strang ziehen. Das tut ihr aber nicht. Wenn einer etwas verbietet oder erlaubt, darf der andere nicht dagegenschießen. Das hat auch was mit gegenseitigem Respekt zu tun.

Und das lebt ihr dem Kleinen vor, keinen Respekt haben zu müssen .... Die Kleinen spiegeln zumeist unser eigenes Verhalten.

Natürlich darf er gefrustet sein und seinen Frust auch zum Ausdruck bringen ("Böse Mama"). Das Verhalten zu strafen hilft oft wenig. Er muss ja auch erst lernen, mit dem Frust umzugehen. Häufig hilft dann bspw. die Antwort "Böse Mamas können aber keine Geschichte vorlesen" oder eben etwas was er besonders gern mit dir macht.
Sei versichert, dass er mit seinem Ausspruch (noch) nicht dich persönlich meint, sondern einfach gefrustet ist.

VG
B

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Diese "Beschimpfungen", du seist eine böse Mama oder du bist nicht mehr mein Freund Mama, darf ich mir (oder mein Mann) von meinem Sohn auch immer mal wieder anhören.

Das ist nicht schön, kommt aber vor. Mußt halt einfach auf Durchzug stellen.#schmoll

Was viel wichtiger ist, ist die Tatsache daß ihr als Eltern wirklich an einem Strang zieht.
So eine Diskussion habe ich auch schon mehrfach mit meinem Mann führen müssen. Es geht darum, daß die wesentlichen Dinge einstimmig sind. Bei uns kommt es auch heute noch vor, daß mein Mann einige Dinge erlaubt, die ich anders sehe. Dann ist es schon auch noch so, daß ich klare Ansagen mache (mit den emtsprechenden Argumenten, d.h abends keine Schokolade) und in aller deutlichkeit Verbote ausspreche (mit diesem Hintergrund ist dann in aller Regel auch die Einheit da).
Ist bei uns auch nicht immer einfach. Wurde mit der Zeit immer besser.:-p

Lg.

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Selbstverstände kenne ich Situationen, wo mein Kurzer mit meiner Frau streitet und ich mir denke: "Jetzt erlaub' ihm das doch einfach". Genauso, wie auch meine Frau Situationen kennt, wo ich mit ihm streite und sie sich denken wird: "Jetzt lass' ihn doch einfach". Fände ich auch total beängstigend, wenn ich bei der Erziehung unseres Sohnes immer die gleiche Meinung/Ansicht hätte, wie meine Frau ... wir haben alleine 3 Monate gebraucht, um uns auf eine gemeinsame Wohnzimmereinrichtung zu einigen. Und auch unser Sohn (12) weiß Haargenau, welche Regeln/Verbote/Grenzen er der Mama zu verdanken hat; und welche Regeln/Verbote/Grenzen von mir aufobdruiert wurden #schein.

Ich hatte nie ein Problem damit gehabt, meinem Sohn zu erklären, wie das zwischen Mama und Papa manchmal funktioniert ... wenn wir uns nicht einig sind, setzen wir uns zusammen und finden gemeinsam einen Kompromiss, mit dem Beide einverstanden sind und, den Beide auch akzeptieren/respektieren. Man nimmt Gegenseitig Rücksicht auf seinen Partner. Ich nehme z.B: Rücksicht darauf, dass meine Frau momentan noch sehr viel Angst um unseren Sohn hat, wenn er Abends alleine unterwegs ist und halte mich an die zeitlichen Grenzen, bei der sich meine Frau noch wohl fühlt (auch wenn ich nichts dagegen hätte, wenn unser Sohn noch eine Stunde länger draußen bliebe); meine Frau nimmt hingegen Rücksicht auf Dinge, die mir persönlich sehr wichtiger sind, die sie aber eigentlich lockerer sieht. Für mich hat das eigentlich wenig mit Erziehung zu tun ... ich würde das viel eher Ehe nennen.

Zumal - Ihr Sohn ist mittlerweile schon 3 Jahre alt. Sie sollten also mittlerweile recht genau wissen, wie der jeweilige Partner zu einigen Erziehungsfragen steht und, sie kennen auch alle alltäglichen Gefechte, die Sie (und Ihr Partner) im Alltag mit Ihrem Großen austragen müssen. Seien es die Süßigkeiten, das Fernsehen, das An- und Ausziehen, das Schlafen etc. Es sind ja im Regelfall immer die gleichen Gefechte, die Sie da täglich austragen müssen. Vielleicht sollten Sie sich mit Ihrem Partner da einfach mal Abends bei einem schönen Glas Rotwein gemütlich am Kamin setzen und einen gemeinsamen Nenner finden, den Beide akzeptieren und sich in Zukunft auch dran halten? Denn Momentan ... woran liegt es denn ... das Ihr Mann Ihnen da häufiger mal in den Rücken fällt? Hält er ihre Regeln für sinnlos/doof? Hat er da grundsätzlich ein Problem, zu ihrem Großen "Nein" zu sagen, wenn der nur oft genug "Bitte, Bitte, Biiiiiiiiiiiteeeeeee" sagt?

Was sind denn so die Top 5 Streitpunkte, die Sie - mit Ihrem Partner - bezüglich der Erziehung haben? Welche 5 Dinge sind Ihnen am wichtigsten? Welche 5 sind Ihrem Partner am wichtigsten? Und, warum sind Ihnen diese wichtig? Und weiß der jeweilige Partner, warum dem anderen diese Dinge so wichtig sind? Oftmals spielen da ja Ängste / Erfahrungen / Befürchtungen eine große Rolle, und es hilft ungemein, diese überhaupt erstmal kennenzulernen.

5

Hallo,

wir kennen das auch. Was bin ich doch froh, dass mein Mann die ganze Woche auf Montage ist. #schein

Mein Mann ist zu streng und fängt bei jedem Scheiß einen Machtkampf an und ich bin eher locker flockig und lass auch mal fünfe gerade sein.

Wenn mein Mann etwas durchsetzen möchte, dann muss er es selbst durchsetzen und darf nicht über mich gehen und das weiß er auch. Außerdem diskutieren wir öfter über Sinn und Unsinn von Regeln, leider müsste ich meinem Kind alles verbieten, wenn ich ihn nicht übergehen dürfte.

Einigt euch auf wirklich wichtige Dinge und vor allem hänge dich nicht wegen jedem Mist gleich auf. Wenn ich von meinem Kind was gefragt werde, dann frage ich kurz meinen Mann, was er dazu sagt und entscheiden dann zusammen. Er wird von unserem Sohn nichts mehr gefragt, da er sowieso grunsätzlich nein sagt.

Schöner wäre es, wenn wir beide locker flockig wären, aber es wird immer besser und mein Mann entwickelt sogar manchmal empathie. Meine Schwimu hat da leider viel kaputt gemacht mit ihren Machtkämpfen und ihrer absoluten Autorität.

Mein Sohn hat dann auch oft meinem Mann die Zunge rausgestreckt, für mich ein Zeichen das er sich hilflos und ungerecht behandelt von ihm fühlt. Das habe ich aber schnell unterbunden und das sollte dein Mann auch tun.

Wir streiten uns auch hin und wieder mal darüber und wenn unser Sohn das mitbekommt, dann weiß er wenigstens das wir nicht perfekt sind.

Bei meinen Großeltern war es immer so, mein Opa ist mit dem Stock hinter den Kindern hergelaufen und wollte sie verdreschen und meine Oma hat sich immer dazwischen geschmissen und ihn davon abgehalten. #rofl Sie haben nie Prügel bezogen, weil Oma immer dazwischen gesprungen ist.

#winke

6

Hallo,

setzt Dich mit Deinem Mann hin und werdet Euch einig.

Um solchen unschönen Situationen aus dem Weg gehen zu können, sollte immer erst Rücksprache mit dem Partner gehalten werden und dann entschieden werden.

LG

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Hallo,

warum willst du die Freundin deines Sohnes sein?

Mich interessiert es nicht die Bohne, ob meine 4jährigen meinen, ich sei ihre Freundin, oder auch nicht...

Ich bin ihre MUTTER.

Dein Sohn ist nicht frech zu dir, weil dein Mann und du verschiedene Ansichten habt, sondern, weil du auf so einen Quark emotional reagierst.

Gruß

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Hallo.

>>> Mich interessiert es nicht die Bohne, ob meine 4jährigen meinen, ich sei ihre Freundin, oder auch nicht...

Ich bin ihre MUTTER. <<<

Als meine Kleine mit "Du bist nicht mehr meine Freundin" anfing, habe ich ihr ruckzuck mit "Das will ich auch gar nicht sein, ich bin Deine Mutter" den Wind aus den Segeln genommen ...

... sie wählte dann die Alternative, dass sie mich nicht zu ihrem Geburtstag einladen würde ... als ich ihr klar machte, dass sie dann alles selbst organisieren muss, war diese "Drohung" dann auch durch;-)

LG

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#rofl die Geburtstagsausladungsdrohung kenne ich auch! Danke, Du hast mich eben doll zum Lachen gebracht!
LG

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hallo,

ich kann dich gut verstehen, ich habe auch häufig dieses problem. ich finde es nicht schlimm, wenn wir unterschiedlicher ansichten sind. was mich erheblich stört, ist dass mein freund mich vor unserer tochter aushebelt, mich kritisiert. ich habe das schon so oft mit ihm besprochen, aber er sieht nicht ein, das kritik an meinem erzieherverhalten warten muss, bis die tochter nicht mehr dabei ist. z.b. meine tochter haut mich, weil ich ihr das naschi nicht erlaubt habe. ich schimpfe mit ihr, versuche zu erklären, das hauen nicht geht. er sagt, ich solle mich nicht so aufregen, gibt ihr ein naschi. ich finde, das geht so gar nicht, das hab ich ihm auch schon oft gesagt, aber er ändert es nicht. ich weiß auch noch nicht so richtig, wie ich das hinbekommen kann, außer es immer wieder anzusprechen.

lg sonja

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Vielleicht sollten wir die Männer tauschen. #rofl

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hallo,

was hast du mir denn zum tausch anzubieten?

na ja, bis auf dieses eine problem bin ich ja ganz zufrieden, hergeben würde ich den mann nicht.

lg sonja

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Hallo

wir sind uns auch nicht in allem einig. In manchen Sachen (zb. Süßigkeiten bin ich strenger) in anderen (Toben in der Wohnung) mein Mann. Nico kann das ganz gut unterscheiden und trotzdem kommt manchmal ein "doofes Mama" oder eben "doofer Papa" wenn entsprechend derjenige was verbietet.

Was ich dir nur empfehlen kann: Setz dich hin und besprich mit deinem Mann allgemeingültige Regeln, wo auch er sich nicht erweichen lassen darf!

Und noch ein Tipp von mir: Überdenk mal die Verbote die du aussprichst. Wenn dein Mann sie nicht für so schlimm erachtet könnte es sein, das du zuviele / zu schnell etwas verbietest? Geht mir nämlich manchmal so. Ich schimpfe zb. weil ich genervt bin und er schon wieder ein Regal leer räumt und will es ihm verbieten und dann denke ich drüber nach und genau betrachtet ist es gar nicht so schlimm wie ich tue. Schließlich will er auch eine Beschäftigung haben. (ist bei uns zb. so, wenn er in unserem WoZi Schrank seine Bastelsachen rauskramt, danach ist der halbe Schrank leer)

LG
Melanie mit Nico (4 Jahre) und Alissa (morgen 1/2 Jahr)