Hallo zusammen,
der Betreff sagt es eigentlich schon, aber ich fang mal vorne an.
Ich habe einen 6 jährigen Sohn mit Verdacht auf ADHS (wir sind gerade in der Diagnostik...die wahrscheinlichkeit liegt aber schon bei min. 80%)) und es dauert nicht mehr Lange das ich Aufgebe....
Ich weiß nicht mehr weiter...das ein Kind in dem Alter mal testet, mal nicht hört oder auch bockig und/oder zickig ist nehme ich alles als ganz normal....aber das was hier läuft...wenn ich es nicht besser wüsste , würde ich vermuten das mein sohn mich systematisch mobbt.
Egal was ich sage, egal was ich tue....es geht links rein und rechts raus, ich bekomme blöde Sprüche oder dumme Antworten. Es ist jetzt schon vermehrt vorgekommen das wenn er eine konseuqenz für sein Verhalten bekommen hat, das ich entweder als Antwort bekam "Haha...mach ich aber trotzdem!" oder "Ist mir doch egal. Dann nehme/mache ich das gleich einfach!"
Das kann doch nicht mehr normal sein...
Ich hatte von Anfang an einen ziemlich strengen Erziehungsstil...gespickt mit wenigen Regeln, die aber auch Konsequent einzuhalten sind. Und selbst da habe ich mittlerweile das Gefühl, als hätten diese nie existiert....es ist ein Gefühl als hätte ich die letzten Jahre geträumt.
Wie gesagt wenn es mal ist oder Phasenweise...aber es ist seit mehreren Wochen dauerzustand. Es ist so weit das ich beinahe Panikattaken bekomme wenn ich weiß das ich mit dem Kind alleine sein werde. Panikattaken deshalb weil ich wirklich nicht mehr weiß, wie lange ich noch an mich halten kann, bis mir beim nächsten frechen spruch die hand ausrutscht...
Heute ist Muttertag...der Tag an dem vor 6 Jahren mein Kind auf die Welt kam..müsste also doppelt schön sein für mich...aber ich konnte mich nicht mal über das wirklich wunderschöne gebastelte Geschenk von meinem Sohn richtig freuen :(((( Während ich das schreibe kommen mir immer wieder die Tränen...das kann doch nicht so weiter gehen :((((
Wenn jemand ähnliche Erfahrungen hat oder einfach nur ein paar nette Worte...es ist alles gern gelesen :)
Danke fürs lesen und fürs ausheulen können ;)
Liebe Grüße
ratte
Ich bin am Ende meiner Belastungsgrenze (adhs)
hallo ratte
ich habe selber ADHS kinder.
Wenn du magst kannst mich auch gerne mal anschreiben.
Schau mal unter. adhs-anderswelt.de oder rehakids.de nach.
lg
ich habe kein ADS-Kind aber eine sehr lebhafte Tochter, die auch 6 ist.
ich kann dir nicht wirklich helfen.
Aber ich kann dir sagen das Sätze wie "mach ich trotzdem...." "na und ist mir egal, dann nehme ich eben nicht das sondern ein anderes" oder ähnliches auch bei uns vorkommen.
Meine Erfahrung ist: nicht diskutieren, kein Machtkampf ggf. einfach handeln und sich immer an den guten Dingen aufhalten.
Und vermutlich seit ihr doch dabei Hilfe zu organisieren
Hallo ratte,
ich schick dir mal ein grosses Kraftpaket. Mir ging es vor Jahren ähnlich. Ständig zweifelte ich an unserer Erziehung und die komischen Kommentare und Sprüche von Bekannten kränkten mich sehr. Obwohl ich nichts anderes tat als andere Mütter auch.
Sie ist nunmal wie sie ist ... ein ganz spezielles Mädchen mit nunmal ADS (mit einer kleinen Portion H als dreingabe). Obwohl sie nun Medikamente bekommt und die Therapien gut greifen ... ich bin oft auch verzweifelt und kann es schwer akzeptieren.
Ein paar Tipps hast du ja bereits bekommen. Die beiden Foren die dir empfohlen wurden sind sehr gut und haben mir schon bei vielem geholfen. Dann die Tipps von Lisasimpson (werde ich auch umsetzen ... danke ) sind auch gut.
Tja ... ich wünsch dir viel Kraft für die kommende Zeit und nutze bitte auch für dich alle Angebote die sich dir bieten.
LG
B.
"Dann die Tipps von Lisasimpson (werde ich auch umsetzen ... danke ) sind auch gut."
schön- ich wünsche euch ganz viel spaß dabei!
Hallo Ratte,
an sich finde ich das Verhalten deines Sohnes nicht unnormal oder würde gleich auf ADHS schließen. Er ist ein sehr willensstarkes Kind und probiert aus, wie weit er bei Dir gehen kann. Das hat auch überhaupt nichts damit zu tun, dass dein Kind Dich nicht liebt. Du bist die Mutter, die Grenzen sezten muss, er ist nur ein Kind. Vielleicht gibst Du oft doch am Ende nach. Den Fehler machen viele Mütter und davon ist keiner frei.
Ich habe auch zwei Kinder, die sehr unruhig sind und einem oft den letzten Nerv kosten. Bei uns ist es so, dass wenn die Kinder auf uns nicht hören, es in der Hinsicht Folgen hat, dass schöne Dinge wie z. B. Ausflüge mit Ihnen ausfallen. Ich sehe es nicht ein Kinder, die nicht hören in irgendwelcher Form zu belohnen. Meistens leuchtet es meinen Kindern dann doch ein, dass ihr Verhalten sie nicht weiterbringt und sie lenken ein. Das funktioniert recht gut, auch bei meiner Tochter, die 4,5 Jahre alt ist und mit allen Mitteln sich durchsezten möchte.
Bei provokantem Verhalten würde ich zudem probieren darauf gar nicht zu reagieren. Es macht dann irgendwann einfach überhaupt keinen Spaß mehr die Mama zu provozieren.
LG
Carola
Hallo,
ich kenne ein Kind, bei dem hat einer Ernährungsumstellung Wunder bewirkt. Sie haben auf Zucker verzichtet. Also kein Eis, keine Cola, keine Torte, kein Süßkram .... keine Säfte mit Zuckerzusatz, die anderen nur als Schorle.
Konsequent durchgehalten, führte es zu einer leichten, aber spürbaren Besserung der Symptomatik.
Außerdem hatte das Kind mehr Auslauf als alle anderen Kinder.
Vielleicht geht bei euch was mit anderer Ernährung und noch mehr Bewegung.
LG
Hallo,
nimm es mir nicht übel, aber das sind Testphasen in dem Alter, die meines Erachtens völlig normal sind, das zumindest denke ich, wenn ich Deine Beispiele lese. Meine Tochter ist auch sehr lebhaft, aber nie wäre ich auf die Idee gekommen, sie testen zu lassen. Mit der nötigen Konsequenz und Liebe bekommt man diese Phasen sehr gut in den Griff. Und ganz wichtig, in Dir scheinen sich die negativen Dinge zu stauen, das merkt Dein Kind natürlich auch. Ihr seit in einer Zwickmühle, braucht vielleicht Hilfe.
Und wenn Dir der Arzt ADHS bestätigt, was dann? Mit Medi´s vollpumpen und hoffen, daß Ihr jetzt Ruhe habt? Mit der Diagnose ist man ja heut zu Tage leider auch recht schnell
LG
Dein letzter Absatz ist ein Schlag ins Gesicht für alle Eltern, die sich sehr lange Zeit damit beschäftigen, ob sie ihrem Kind Medikamente geben sollen oder nicht.
Ich kenne keine Eltern, die ihrem Kind "Hauptsache ruhig" Pillen in Windeseile verabreichen.
Die Grenzen von unerzogen und ADHS sind fließend und es ist tatsächlich schwer, diese zu erkennen.
Allerdings wirken Medikamente bei Kindern, die kein ADHS haben nicht, und bei den Kindern, wo es funktioniert, ist es kein ruhigstellen sondern die Möglichkeit, ein normales Leben zu führen verbunden mit der dann vorhandenen Fähigkeit, Dinge aufzunehmen, zu reflektieren und anzuwenden.
Gruß Hezna
"Dein letzter Absatz ist ein Schlag ins Gesicht für alle Eltern, die sich sehr lange Zeit damit beschäftigen, ob sie ihrem Kind Medikamente geben sollen oder nicht."
Jetzt komm aber...ich habe dazu geschrieben, ausgenommen Kinder, die wirklich an dieser Krankheit leiden. Die Dunkelziffer der Kinder, die auf ADHS behandelt werden, es aber garnicht wirklich haben, muß doch recht hoch sein. Ich habe keine Quelle, habe aber mal einen Bericht dazu gesehen.
Das ganze beginnt in Kiga-Alter, wenn das Kind nicht brav in der Ecke sitzt, kommen die Eltern gleich mit: "...ach...es hat sicher ADHS...wir sind am testen...", ich habe es so oft erlebt
Wie gesagt, ich möchte Niemandem zu nahe treten, der diese Krankheit wirklich hat. Aber das, was die TE beschrieben hat, sind für mich Phasen, die sicher die meisten Kinder haben.
LG
Was tust du denn dann,wenn dein Kind die Dinge trotzdem macht?
Ich habe anhand des THOP-Programms sehr gute Hinweise bekommen, was man verändern kann.
Meistens sind tatsächlich wir als Eltern Schuld, dass unser Kind nicht funktioniert. Wenn du magst, schreib mich an. Wir können uns gern austauschen und vielleicht hilft dir der ein oder andere Hinweis ja auch.
ADHS-Kinder sind mehr als anstrengend. So krumm kann man manchmal nicht denken, wie sie agieren. Aber auch mit ihnen kann man auskommen.
Gruß Hezna
Hallo zusammen und danke für die zahlreichen antworten :)
Erstmal zum ADHS...ich habe keineswegs leichtsinnig diesen Weg gewählt. Wir haben schon vieles durch. Mein Sohn war schon immer vom ersten Tag an sehr willensstark und lebhaft. Ich habe mir nie was dabei gedacht...Lieber ein lautes und starkes Kind, als ein Mäuschen das nur in der Ecke sitzt. Aber jetzt wo das Thema Schule mehr udn mehr in den Vordergrund tritt fallen mehr und mehr defizite auf.
Er bekommt bereits Therapien wegen seiner Defizite...wegen der Schuluntersuchung, die mit einem "MIT BEDENKEN" als Ergebniss endete, sind wir bei der Schulpsychologischen Beratung gelandet...und immer dasselbe "Zu wild, kann sich nicht konzentrieren, nicht still sitzen, keinerlei Ausdauer etc....etc..." Er fällt zunehmend negativ im Kindergarten auf und irgendwann kam der Punkt wo ich anfing (auf anraten der Kinderergotherapeutin) mich mit dem Thema ADHS (was ICH bis dahin weit von mir weggeschoben hatte) auseinanderzusetzen...auch unser Kinderarzt der von adhs garnix hält, war bereit einen ersten Test mit uns zu machen, weil er mein Kind doch schon für ziemlich auffällig hält.
Es geht mir nicht darum mein Kind mit Pillen voll zu stopfen...es geht mir darum klarheit zu haben und dann entsprechend handeln zu können.
Und dann noch ein ganz liebes danke für die Tipps und die lieben Worte. Es hilft schon wenn man einfach mal drüber reden/schreiben kann :) Werde auf gezielte Angebote gerne zurück kommen :)
Liebe Grüße
ratte