Hallo zusammen,
ich brauch mal erziehungshilfe...
Mein 2-jähriger hört einfach wie ein stück brot! Wenn er mir nicht ab und an mal antworten würde, hätte ich ihn glatt noch mal zum höhrtest geschickt
Vom spielplatz nach hause ist kathastrophe, obwohl er weis das wir morgen wieder gehen. Wenn etwas nicht funktioniert wie er möchte bekommt er extreme wutausbrüche, auch wenn ich daneben sitze und ihm hundert mal sage, "probier mal andersrum" etc. Ich hab schon überlegt ein diktiergerät anzuschaffen um meine aussagen immer wieder abzuspielen...
Wenn ich ihm die schokolade verweigere weil es gleich essen gibt heult er die ganze mahlzeit durch, die aussage "komm her" verschwindet auf dem weg vom ohr zum hirn Ich könnte jetzt hundert solche fälle aufzählen aber es geht ja um was anderes. Ich möchte ein belohnungsssystem einführen, für jede eingehaltene absprache einen stern und für 10 sterne eine Belohnung. Ich möchte dann so eine schatzkiste basteln wo er sich eine "Belohnung" ziehen kann, z.b. Freizeitbad, Zoo, Eis essen und sowas...
Meint ihr das ist in dem alter sinnvoll?
LG und thx schon mal
Mimi
Belohnungssystem für 2-Jährige
Finde ich in dem Alter nicht für sinnvoll. Zudem würde ich immer nur eine Baustelle zur gleichen Zeit bearbeiten, sonst überfordert es die Kinder zu schnell.
Die Belohnung wäre auch viel zu weit von der Handlung entfernt, zum einen bräuchte er ja 10 Sterne für die Belohnung, die dann noch nicht mal direkt umgesetzt werden kann. So einen Zoobesuch macht man ja nicht direkt nach dem 10. Sternchen, sondern min. 1-2 Tage später. Das KANN ein Kind in dem Alter gar nicht mit seinem Handeln verbinden.
Beim Essen würde ich ihn ablenken, lass ihn den Tisch decken oder sowas, dann ist er beschäftigt, bis es Essen gibt und die Schokolade kann es als Nachtisch geben. Den Rückweg vom Spielplatz kann man mit Laufrad, Bagger suchen, Tiere suchen oder ähnlichen Sachen auch spannend machen.
Lass ihn selber rausfinden, was funktioniert und was nicht. Ich mag es auch nicht, wenn Leute neben mir stehen und blöde Kommentare abgeben, wie ich was zu machen habe. Wenn er Hilfe haben möchte, wird er sich schon bemerkbar machen.
Wenn "her kommen" immer blöd ist (weil man was doofes machen muss), läuft man gerne mal schnell weg...
lg
Naja "her kommen" mein ich halt schon in solchen situationen wenn er auf die straße läuft oder so, da ist es halt schon sinnvoll sonst halten sich meine "anweisungen" eher in grenzen
Leider lässt er sich mit so gar nix ablenken, da hat er den sturkopf vom papa irgendwann ignorier ich die zornanfälle dann einfach was dann leider so weit geht das er sich weht tut (kopf auf den boden schlägt etc. )
Danke euch für die Ehrlichen Antworten
Ich wiederspreche mal den anderen hier - Sterne sammeln bis zur Belohnung funktioniert wahrscheinlich wirklich nicht, aber wir haben in dem Alter erfolgreich ein Belohnungssystem zum Toepfchen-Training, und spaeter auch fuer generelles Verhalten benutzt: Da gab's fuer jeden erfolgreichen Topfgang, und spaeter fuer jeden unfallfreien Tag einen Sticker.
Es ging meiner Tochter da nicht ums Sammeln um sie gegen etwas groesseres einzutauschen, sondern einfach um den Sticker selber.
Wir hatten auch mal ne schwierige Schlafen-geh Phase, da gab's einen Sticker (den sie sich auf ihr Schlafanzugoberteil klebte) wenn sie brav ins Bett ging, und das Wissen, dass sie den wieder abgeben muss wenn sie weiter rumtobt.
Solche Belohnungsphasen haben auch nie lange angedauert, bis es dann auch nachhaltig von alleine ging.
Wir belohnen auch mit Stickern
LG
Hi,
ich habe Dir irrtümlicherweise einen Stern gegeben, bin auf die falsche Taste gekommen.
Ich finde die Strategie des Sterne-Vergebens gerade bei Dingen, bei denen die Kinder selber die Kontrolle haben sollten (Töpfchentraining und Schlafrhythmus = Paradebeispiele), für unvorteilhaft. Gerade diese beiden Funktionen sind solche, bei denen das Kind selbst entscheiden kann und möchte. Mit dem Sternebelohnungssystem gerade in Situationen, wo es selbst über die Funktion seines eigenen Körpers bestimmen kann und soll, wird es von Euch nach Eurem Willen und Eurem Eindruck von Richtigkeit ein Muster an die Hand kriegen (für ein Leben lang), bei dem es weiss, wie es nach dem Wohlgefallen der Eltern zu reagieren hat (Kinder wollen immer, dass sich die Eltern freuen, tun also Dinge, um Freude auszulösen, auch wenn es Ihnen nicht Spass macht). Schwierig formuliert. Ich will sagen, dass Euer Kind nicht aus freiem Willen seinen Körper trainiert, sondern weil es weiss, dass Ihr Euch darüber freut. Es hat somit keine freie Wahl als dem Wohlgefallen der Eltern die grössere Aufmerksamkeit zu schenken als dem Bedürfnis nach eigener körperbestimmter Autonomität, weil es weiss (intuitiv), das es von Euch abhängig ist. Ein Kind in dem Alter, das weiss, es ist von Euch abhängig, wird immer ein Verhalten wählen, das für ihn den günstigsten Ausgang hat. Euer Kind will Eure Freude = Eure Liebe, also macht es in den Topf, wenn Ihr das wollt, so dass es belohnt wird. Ich halte das für strategisch 'scheisse', sorry, passt gerade.
Ich hoffe, das dem nicht so ist bei Euch und es den Kind wirklich Freude bereitet.
Ich würde ein Belohnungssystem doch eher in Situationen einsetzen, in denen sich das Verhalten des Kindes als sozial unangemessen auswirken würde, also wenn es um Dinge geht, die nichts mit der Körperbeherrschung des Kindes zu tun haben, vorausgesetzt, es ist alt genug, um dies auch zu verstehen.
Alles Gute!
Ich glaube, das ist zu komplex für so kleine Kinder. Du kannst es ja versuchen, haben wir auch... ;P
Wir haben es beim Zähneputzen probiert, als es eine Zeit lang problematisch war. Eigentlich haben wir die ganze Zeit anstatt vom Zähneputzen nur von den Stempelchen geredet, es war also einerlei, Fusseln hatten wir so oder so am Mund. Für unseren Sohn war der gesetzte Erfolg von 10 Stempeln zu weit weg und zu abstrakt.
Wir haben das Zähneputzen dann anders gelöst... mit viel Geduld, mit Spiel und Geschichten.
Eine Freundin von mir war in einem Erziehungskurs, die hat einen anderen Tip bekommen. Sie hatte dann so eine Leiste auf der ein Pfeil hin und her geschoben werden konnte und zwar Richtung Gewitter und Richtung Sonne (Sonnenschein), je nach dem wie sich der Sohn so verhalten hat. Ich weiss aber nicht, ob dieses System es so gebracht hat. Das Ganze war eben variabel, wenn das Kind morgens Mist gebaut hat, konnte gegen Abend trotzdem die Sonne scheinen. Aber für einen Zweijährigen ist der Abend auch Lichtjahre entfernt, wenn man jetzt sofort seine Bedürfnisse erfüllt haben möchte.
LG
Rufinchen
Hallo,
"Vom spielplatz nach hause ist kathastrophe"
normales Verhalten
"obwohl er weis das wir morgen wieder gehen. "
Sicher das er das weiß? Morgen ist außerdem noch hunterttausend Lichtjahre entfernt, mindestens!
"Wenn etwas nicht funktioniert wie er möchte bekommt er extreme wutausbrüche"
Auch normal. Er lernt gerade, das er doch nicht der Mittelpunkt der Welt ist. Und das die Dinge nicht immer so laufen, wei er sich das so vorstellt.
"auch wenn ich daneben sitze und ihm hundert mal sage, "probier mal andersrum" etc."
Lass das. Übe dich in Geduld, halte dich aus seinen Versuchen raus. Jedenfalls am Anfang, danach kannst du ihm anbieten ihm zu helfen. Wenn es mal schnell gehen muss, ist es was anderes.
"Wenn ich ihm die schokolade verweigere weil es gleich essen gibt heult er die ganze mahlzeit durch, die aussage "komm her" verschwindet auf dem weg vom ohr zum hirn "
auch normales Verhalten
"Ich möchte dann so eine schatzkiste basteln wo er sich eine "Belohnung" ziehen kann, z.b. Freizeitbad, Zoo, Eis essen und sowas..."
Frustpotenzial hoch zehn.
"Meint ihr das ist in dem alter sinnvoll?"
Ne.
Zu der Wut. Wut tut weh. Er muss erst noch lernen mit ihr umzugehen. Wut ist ein Gefühl und er hat ein Anrecht auf alle seine Gefühle.
Wenn er bis jetzt sich nicht anders zu helfen weiß und den Kopf auf den Boden haut solltest du ihm andere Wege zeigen.
Alternativen sind
Ein Wutkissen auf das er hauen darf oder womit er auf dem Boden hauen darf. Das Wutkissen musst du ihm in einer Ruhigen Minute erklären.
Oder Schipfwörter/Fluchen erlauben. Meine Tochter zum Beispiel benutzt das Wort Mist und manno und sie benutzt beide Wörter unterschiedlich
Du kannst auch versuchen seine Wut in Worte zu fassen, einschließlich was du als Grund vermutest.
Nach einem Wutanfall trösten und ermutigen es nochmal zu versuchen. (Dann eventuell mit Hilfestellung)
Ihr könnt Bücher über Wut lesen. Vielleicht sind ja eins zwei dabei die ddir zusagen.
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Gruß Karin
Das ein Belohnungssystem nicht so eine gute Idee ist, hast du ja schon gehört. Zudem, und das ist jetzt einfach mal mein Meinung, sind mir Belohnungssysteme generell suspekt. Das mag ja im Einzelfall für bestimmte Baustellen sinnvoll sein, selber anziehen, z.b.
Aber für das Problem "Kind hört nicht" funktionieren derartige Systeme generell nicht, denke ich. Ich will nicht, dass mein Kind "für gutes" Benehmen generell eine Belohnung erwartet, das kann ja nicht das Ziel sein. Ausserdem ist mir die Umsetzung zu kompliziert und zu schwammig.
Aber zu deinem Problem: als Mutter eines inzwischen 6-Jährigen mit ähnlichem "Werdegang" rateich dir, dich umgehend mit ein paar Dutzend Tonnen Stahlnerven einzudecken und ein paar Kilos Gelassenheit und dich damit abfindest, dass dein Sohn selber damit kämpft seinen Weg und seinen Platz zu finden.
Er ist klein, zwei Jahre. Und die Welt ist gross und tut nicht, wie er will. Das IST frustierend.
Du musst Dinge nicht 30ig mal wiederholen. Es reicht, wenn du zweimals sagts: "Schatz, wir essen gleich. Schokolade gibts jetzt nicht" und ansonsten das Geschrei ignorierst.
Den Heimweg kannst du mit Spielen verbinden, fangen, ich seh was, was du nicht siehst, immer belieb: Geschichte erzählen, hoppe reiter.
Dann lernt Kind auch gleich: Heimgehen ist schön und lustig.
Noch was zu ansagen: Geh zum Kind hin, knie dich runter und warte, bis es dich anschaut. Dann kommt die Botschaft auch an
Zitat: "Den Heimweg kannst du mit Spielen verbinden, fangen, ich seh was, was du nicht siehst, immer belieb: Geschichte erzählen, hoppe reiter."
Bei Schönwetter: "Schattenfangen",...hat meine Tochter in dem Alter erfunden und war lange beliebt bei uns.
Immer versuchen auf den Schatten vom anderen zu hupfen.
Im Winter bei Schnee (da war sie aber schon älter als ihr das eingefallen ist)...einer wartet mit geschlossenen Augen, der andere geht eine Spur im Schnee. Dann versucht der erste dieser Spur exakt zu folgen. (Die Spur sollte aber heimwärts führen....)
Heimgehen dauert dann zwar länger, dafür viel lustiger.
Das ist auch ein gutes argument gegen belohnungen
Das mit den heimgehspielen finde ich auch ganz toll hab ich aber schon probiert manchmal klappt es aber manchmal finde ich einfach nix was zu ihm durchdringt...
Ignoriern tu ich es dann meistens wenn gar nix hilft, aber es währe natürlich schöner wenn es ruhiger ablaufen würde.
Aber gut selbst das versprechen das er ja was süsses haben darf, wenn er gut gegessen hat kapiert er nicht, von daher ist es wohl sowiso sinnlos
keine böse gemeinte frage aber wenn du jetzt schon drüber nach denkst, was machst du dann in den anderen altersstufen deines kindes?
mfg
ich denke sowas klappt allerfrühestens ab kindergarten, und einige sind auch dann noch beratungsresistent: ich hab auch so einen choleriker hier, dem ist es aber völlig wurscht ob alle anderen ein eis bekommen weil sie fleißig mit aufgeräumt haben und er zugucken muss oder nicht. also mit punkten brauch ich ihm gar nicht kommen...
mit 2 jahren aber definitv zu früh. da muss das direkt kommen, sonst ist es weg.
aber 2jährige kann man auch nter den arm klemmen... also mach ihm klar wenn mama sagt "es geht heim" geht es heim, auch mit geschrei. das hat bei uns zumindest dazu geführt, dass wir nicht mehr diskutieren ob nun schuhe angezogen werden oder nicht usw. denn besagten choleriker habe ich auch im januar barfuß vom kiga zum auto laufen lassen (an der hand, "nein tragen tu ich dich nicht") weil er meinte er kann da bleiben, wenn er die schuhe wieder auszieht bevor ich seine jacke zu habe. ich hab mittags immer ein stück weniger angezogen, dann halten sich die schweißflecken in grenzen
also bis kindergarten: liebevoll ,aber konsequent, und was du sagst auch halten! die guten, wie die bösen versprechen. wenn das dann heißt dass er kein mittag kriegt, weil er über das "kein keks vor dem mittagessen"-versprechen erbost ist, ok, aber er muss wissen dass mama das macht, was sie sagt.
ab kindergarten kann man eine tägliche sache sicherlich anfangen... spielen anch dem abendessen ist bei uns das highlight. was eben ausfällt, wenn sie rumterzen und ich schon bei abendessen auf der palme bin. dann gibts allerhöchstens noch die gutenacht geschichte, die erst verkürzt, dann gestrichen wird, wenn ich sie zum zähneputzen einfangen muss, sie sich beim abendessen kloppen oder so. das zieht ganz gut, die geschichte ist ihnen ziemlich wichtig
aber die große (3einhalb, grade 3wochen im kiGa) heult dann aber auch mehr, weil sie keine geschichte bekommt, als dass sie sich ärgert weil sie nicht gehört hat als ich sagte "komm jetzt zähneputze, wenn ioch dich fangen muss lese ich nicht mehr" aber das kommt schon noch.. passiert ja auch nicht täglich (zum glück) also ist von übung auch nicht wirklich die rede...
lg gussy
"also bis kindergarten: liebevoll ,aber konsequent, und was du sagst auch halten! die guten, wie die bösen versprechen."
bis zum Kindergarten
während der Kindergartenzeit
während der Schulzeit
während der Pubertät