Hilfe ich verzweifel gerade mit meinem Sohn... vorsicht lang Silopo

Im Moment habe ich massive Probleme mit meinem Sohn, 5 Jahre alt....
Im Grunde ist er ein Herzensguter Junge, er hilft Jüngeren im Kiga beim Anziehen, er verteidigt seine Freunde, wenn diese geärgert werden, er deckt auch schon mal den Mittagstisch im Kiga ganz alleine, ein anderes Mal spült er freiwillig alle Teller nach dem Frühstück, usw.
Nur eins bekommen wir absolut nicht in den Griff: wenn es nicht so klappt wie er sich das gerade im Moment vorstellt, dann bekommt er massive Wutausbrüche, haut um sich, verletzt sich selber, schreit und ist voller Zorn. Und manches Mal schlägt und haut er andere Kinder, wenn die sich nicht so verhalten, wie er es gerne in diesem Moment hätte (Beispiel: Beim Turnen stand ein Kind an einer falschen Stelle und mein Sohn hat sofort mit einer (Schwimm-)Nudel auf ihn eingehauen, weil er da falsch war) Ich toleriere das absolut nicht. Wir zu Hause hauen und schlagen nicht, wir schlagen uns nicht und unseren Sohn nicht. Ich weiß nicht wo er das her hat...

Dann gestern: Ein dreijähriger hat seinem besten Freund in die Backe gebissen #schock:-[, ist ein absolutes No-go, mein Sohn wollte seinen besten Freund verteidigen und hat dem 3-jährigen eine leichte (lt. Aussage der Erzieherin) Kopfnuss gegeben. Es war um Gottes willen nicht ok was er gemacht hat, aber er wurde bestraft und der 3-jährige, der zuvor einem anderen 5-Jährigen in die Backe gebissen hatte wurde getröstet, weil er ja eine Kopfnuss bekommen hatte....#aerger Mein Sohn hat das nicht nicht so ganz verstanden, warum er nicht für das Beißen gerügt wurde.

Wir haben mit ihm lange gesprochen und ihm gesagt, dass es löblich wäre seinen Freund zu verteidigen, aber nicht so. Er sollte ihm sagen, Stopp, höre auf, oder Lass das, oder er hätte eine der Erzieherinnen holen sollen.

Es ist auch so, dass er, wenn wir mit ihm reden, oftmals überhaupt nicht zuhört oder ignoriert was wir sagen. Ich sag ihm auch, dass mich sein Verhalten enttäuscht. Mittlerweile sagt er auch schon du doofe Mama; Lass mich in Ruhe; Geh weg; manchmal habe ich keine Chance an ihn ran zu kommen, er ignoriert mich dann vollständig. oder wenn ich ihm was sage was er tun/nicht tun sollte, dann wird erst mal beim Papa hinterfragt, ob Mama das sagen darf , umgekehrt aber nicht so. Gut im weitesten Sinne testet er seine Grenzen bei mir. Ist schon gut, dass mein Mann dann sagt, du hast ja gehört was Mama gesagt hat;-)
Die Erzieherin im Kiga sagte auch, dass er in der Großgruppe vollkommen überfordert sei und überreizt und er sich nicht auf gewisse Dinge konzentrieren kann. Es wäre aber in der Kleingruppe besser. Im Hinblick auf die kommende Einschulung sähe sie Probleme auf uns zu kommen, dass er entweder den Klassenclown machen würde oder dass er sofort einen Stempel aufgedrückt bekommen würde als Kind, dass keine Regeln beherrscht. Er ist ein intelligentes Kind, er kann jetzt bis ca 30 zählen, schreibt seinen vollen Namen, schreibt Mama, Papa, Oma, Oma-TickTack, Nicky (unsere Katze), Auto. Er kennt seine vollständige Adresse, weiß wo seine Verwanten wohnen (Städte), etc. Ich denke aus meiner Sicht ist er fit für die Schule, nur habe ich Angst, dass er einen GU-Status verpasst bekommt, wegen seines Verhaltens. Ich habe Angst, dass ihm mangelnde Sozialkompetenz bescheinigt wird und er dann auf eine Hilfsschule oder Integrativschule (heißt das so????#kratz) muss. Nur weil die da kleinere Klassen hätten. Da würde er absolut den Kaspar machen, weil er den meisten Kindern dann wohl intelligenzmäßig überlegen wäre. (Hört sich doof an, ist aber so)
Mein Sohn bekommt jetzt schon Logo (beim Delfin4 hat er so leise gesprochen, dass die Lehrerin nix hören konnte) im Kiga, zusätzlich Logo in der Praxis, da er Probleme mit den S-Lauten hat, er bekommt Krankengymnastik, da seine Bauchmuskeln nicht optimal zusammengewachsen sind (hindert ihn in keinster Weise), dann geht er 1x die Woche zum Fußball, im Kiga hat er als Vorschulkind auch volles Programm: Singkreis mit der gesamten Gruppe 1x/Woche, Rhythmisches Tanzen mit der gesamten Gruppe auch 1x/Woche, Faustlos alle Vorschulkinder 1x/Woche, Kirchenraumerkundung alle Vorschulkinder 2x/Woche, Taktiles Turnen 1x/Woche mit bestimmten kindern zufällig gewählt und nun legte mir die Erzieherin nahe in Absprache mit der Logopädin und der kiga-Leitung er sollte am besten noch Ergo bekommen+Marburger Konzentrationstraining und noch Antiagressionstraining. Ich finde das alles ist sowieso schon zu viel, die gesamten Aktionen. Logo und KG sehe ich ja noch ein, aber Ergo und den Rest??? Ich finde das überfordert einen 5-jährigen maßlos, dann hat er ja überhaupt keine Zeit mehr zu spielen weil nur noch von Termin zu Termin hetzen, zumal ich auch noch arbeite...

Aber ist dieses Verhalten noch normal??
Ändert sich dieses Verhalten? Und wann???
Oder ist das nur Momentan eine Phase??
Was kann ich noch machen??

Wir sind konsequent, was wir an Strafen aussprechen werden auch eingehalten (ins Zimmer gehen, 5min auf dem STuhl sitzen, kein TV (nur 3xWoche für 20 min)) daran kann es nicht liegen. und mein Mann untergräbt auch nicht meine Autorität, wenn ich was sage ist das für meinen Mann ebenso Gesetz, als wenn er was sagt.

Ich weiß momentan echt nicht weiter....ich könnte nur noch heulen, weil ich Zukunftsangst habe, was aus ihm mal werden wird.

Danke für´s zuhören, ist doch echt lang geworden:-p
Würde mich über ernst gemeinte Ratschläge echt freuen;-) Vorwürfe kann ich mir selber machen#heul

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Hallo!

Ich schreibe nur ganz kurz, weil ich meine Jungs gleich wecken muss, aber eigentlich könnte ich dir da seitenweise was zu schreiben ;-).
Erstens: Viel zu viele Aktivitäten, wie du schon richtig erkannt hast. Es gibt einfach Kinder, die mit so vielen Reizen nicht klar kommen. Ergo fände ich da schon hilfreich, ansonsten würde ich vieles, was nicht wirklich notwendig ist versuchen zu streichen.
Zweitens: Man kann nicht pauschal sagen, dass ein Kind, das im Kiga "verhaltensauffällig" ist, das Ganze auch weiter in die Schule trägt. Manchmal hilft wirklich ein Orts- bzw. Gruppenwechsel. Meinem Großen wurde auch alles Mögliche nachgesagt, wird es teilweise heute noch (von anderen oberschlauen Eltern, die ihn kein bißchen kennen#augen). Aber er hat sehr viel weniger Probleme in der Schule, als alle erwartet haben. Er muss seine vorlauten Äußerungen noch ein bißchen kontrollieren, dann ist alles gut:-).
Mein Mittlerer hatte einen extrem schweren Stand in seiner Kindergartengruppe im alten Kiga. Und seit er den Kiga gewechselt hat (aber hauptsächlich aus anderen Gründen), ist er ein ganz anderes Kind. Bei ihm war es fast 1:1 wie bei deinem Sohn und jetzt ist es einfach viel besser. Ich muss jetzt leider die Kids wecken, aber ich melde mich nochmal später per PN.

lG Nina mit 3 Jungs (05/07/11)

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Hallo,

die Wutanfallphase hatte unser Sohn in dem Alter auch, zum Glück nicht oft anderen Kindern gegenüber. Der KiGa wurde zu langweilig, aber so richtig groß wer er auch noch nicht. Wir haben ihm dann im mer klar gemacht, dass wir das nicht dulden. Du musst uach bedenken, dass Jungen im Alter von 4/5 die "frühkindliche Pubertät" durchmachen mit Testosteronhoch (Mädchen haben mit 2,5 ein Östorgenhoch). Da müssen sie durch, das bewirkt aber eben auch diese ganzen Wuranfälle, etc.

Er hat auch wirklich sehr viele Termine, da würde ich evtl. was kürzen.

Zur Ergo kann ich nur sagen, dass unsere KiÄ meinte, dass sei das Allheilmittel der Kindergartenerzieherinnen. ;-)

Unser Sohn ist jetz weder Klassenclown noch außen vor. Bei ihm meinten die Erzieherinnen auch immer, es könnte problematisch werden, da er sich ind er Gruppe nur auf seinen besten Kumpel fixiert hat und die anderen Jungs kaum beachtete. Er sagte mit immer, was die spielen, finde ich halt langweilig. Jetzt ist er mit genau diesen ganzen Jungen und natürlich noch anderen, die nicht in der Gruppe und im KiGa waren in einer Klasse (inzwischen in der 2.). Die Jungs, die ihn im Kiga nicht interessieren, interessieren ihn noch immer nicht. Aber unter den anderen sind einige, mit denen er sich gerne trifft.
Aus "außen vor" im KiGa wurde von der Lehrerin "komplett integriert, alle mögen ihn, er ist so hilfsbereit und sozial und mitfühlend". Blödsinn macht er in der Schule auch nicht, auch Wutanfälle hatte er da noch nie.

Hält er denn außer im Kindergarten Regeln ein? Wie fühlt er sich denn im Kindergarten, sprich, was sagt er dazu? Kann er sich konzentrieren, wenn du ihm vorliest o.ä.? Und was sagt der KiA?

LG,
Denise

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Danke für deine Antwort!

Wenn sich unser Sohn für etwas interessiert, dann kann er sich stundenlang damit beschäftigen, wie z.B. Puzzle, sein Lerncomputer, schreiben Üben sprich seinen Namen schreiben und die von uns.

ER ist sehr verantwortungsbewusst. (Fast) Jeden Morgen gibt er unseren Katzen Futter und schaut immer wieder ob diese noch genügend Trockenfutter oder Wasser haben. Zudem nimmt er sich auch hin-und wieder den Staubsauger und saugt schon mal das Wohnzimmer, während ich z.B. Essen koche. Ohne dass ich ihm etwas sagen müsste.

Wenn es im Kiga heißt raus gehen, dann kümmert er sich zuerst um die "kleinen" ehe er sich selber umzieht. Er kann selber noch keine Schleife binden, versucht es aber den kleinen bei zu bringen und hilft ihnen wo er kann. Das wird auch von Seitens der Erzieherinnen immer wieder gelobt, auch ihm gegenüber.

Nur mit diesen Wutanfällen kann ich nicht. Es sind nur Sekunden, aber die haben´s in sich:-[.

Die üblichen Regeln zu Hause hält er ein, nur ist mir ein Dorn im Auge, dass seine Tischmanieren manchmal zu wünschen übrig lassen. Im Kiga wird da nicht viel drauf geachtet, ist ja auch verständlich, wenn 30 Kinder gleichzeitig essen, bei zwei Erzieherinnen. (Zwei Gruppen ca á 30 Kinder zu Mittag) Da kann und da wird es immer wieder drunter und drüber gehen....
Hmm die KiÄ ist ein wenig zwiegespalten...Sie hat einen Sohn, der ist ein Jahr älter als unserer und sie waren zusammen in einer Gruppe. Dieser Junge ist, wie soll ich´s sagen? Schon sehr sehr sehr diszipliniert in seiner ganzen Haltung, ich glaube so wirklich raus kann der Junge auch nicht aus seiner haut, mal richtig im Matsch reinspringen und sich gegenseitig einseifen??? Ein Ding der unmöglichkeit für ihn... Daher empfindet sie unseren lebhaften Jungen auch eher ADHS-Grenzwertig. Im Großen und Ganzen ist es aber so, dass sie sehr aufmerksam ist und auch kleinste Dinge feststellt, die uns vollkommen unter gehen, z.B. dass er zwar aus dem Stand über eine Bank (wie die aus den Schulturnhallen) springen kann aber nicht über ein am Boden liegendes Seil#kratz#kratz das war für mich jetzt eher unwichtig. Aber sie ist eine nette und freundliche Person, was ich nicht von jedem KiA behaupten kann, leider....

Gruß kisrett#winke

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Wenn er sich konzentrieren kann, ist es doch super. Unser Sohn hat im Kiga nie gerne gemalt, und das war auch ein halbes Drama wegen Feinmotorik. Aber er hat immer ordentlich in den Vorschulheften Schleifen und Zickzack und Buchstaben und Zahlen geschrieben, das galt aber nicht, "weil er sich dafür ja interessiert". Ganz ehrlich, ich mache Sachen, die mich interessieren auch mit mehr Freunde und ordentlicher, als solche, die ich aus irgendwelchen Gründen machen muss.

Diese Wutanfälle hatte bei uns im Freundeskreis eigentlich jeder Junge im Alter kurz vor oder nach der Einschulung. Da hilft echt nur Ohren steifhalten und konsequent bleiben. Tischmanieren sind bei uns bis heute, er ist inzwischen 7, immer mal wieder ein Problem. Es wird aber seltener, also sehe ich da ein Licht ;-)

Ich habe damals vor seiner Einschulung mit Grundschullehrern im Freundeskreis gesprochen, die hatten alle ganz andere Prioritäten, was ein Schulkind können muss, als die Erzieherinnen im Kindergarten. Mir wurde von allen Folgendes genannt:
- in der Lage sein, sich auf eine gestellte Aufgabe zu konzentrieren und diese auch zu bearbeiten, das lernen sie aber teilweise auch noch in der Schule
- verstehendes Zuhören
- sich klar ausdrücken
- eine Zeit lang ruhig sitzen zu können
- ein gutes Sozialverhalten
- relativ gutes Hören auf den Lehrer

LG,
Denise

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Hallo,
bin in einer sehr ähnlichen Situation. Mein Sohn ist auch fünf Jahre alt und wird nächstes Jahr in die Schule kommen. Mir graut davor, vorallem wenn ich wie heute, mal wieder um " 2 Minuten" im Kiga gebeten werde. Mein Sohn hatte mal wieder einer seiner Wutanfälle und ist dann nicht mehr zu beruhigen. Die Erzieherin hat wohl alles versucht, Fakt ist, er durfte nach ihrer Aussage 2 Stunden draußen auf der Bank sitzen.
Sie sagt: Er kann seine Emotionen nicht steuern und reagiert auf viele Aufforderungen bockig oder ist schnell beleidigt. Sie würden alles versuchen ;) Komisch zu Hause klappt es viel besser.
Mein Sohn hat Sprachentwicklungsstörungen und auch motorische Störungen, bei der Schuleignungsprüfung hat man mir aber gesagt, daß es ausreicht. Die Erzieherin meint, daß mein Sohn wegen seiner Sprachprobleme wohl auch Probleme in der Gruppe hat.
So wie sie sprach, hatte ich den Eindruck, daß sie noch nie solch ein "Problemkind" im Kiga hatte. Sie wollen jetzt bis Januar alles dokumentieren.
Kinderpsychologe wäre aber noch kein Thema, sagt sie.
Was meinst Du?

Gruß, Brittbu