Aggressiv gegenüber anderen Kindern

Hallo,

wir haben ein Problem. Unser sohn ist im März 3 geworden und geht noch nicht in den Kindergarten. Immer wenn wir uns mit befreundeten Müttern mit Kindern treffen artet es aus. Mein Sohn zieht an den Klamotten der Kinder oder schreit sie an oder kratzt oder zieht an den Haaren, meistens unbegründet, noch nicht mal wenn sie sich um ein Spielzeug streiten. Wenn die Kinder zu uns in den Garten kommen ist es besonders schwierig, dann sagt er ständig was sie nicht dürfen und das sie gehen sollen oder tut ihnen weh. Das ist wirklich schrecklich, ich hab schon richtig Angst mich mit jemanden zu treffen, aber isolieren kann man ihn ja auch nicht.

ich hab schon sehr viel versucht aber "Bestrafungen"/Auszeiten wirken eher kontroproduktiv. Wenn ich ihn Ruhe mit ihm darüber reden will, sagt er er kann das nicht hören und lenkt ab oder wird laut. Er will nichts darüber hören.

Habt ihr einen Tip ?

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Ist er wütend dabei? Scheint mir als ob er keine Lust hat mit anderen zu spielen?

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Nein, meist ist er tatsächlich nicht wütend sondern will einfach nicht mit anderen Kindern zusammensein, sich nicht mit ihnen treffen oder sie kommen lassen. Ich glaube aber das liegt daran das ich natürlich schimpfe wenn er die anderen blutig kratzt #zitter oder sich in die Haare krallt und nicht loslässt. Teilweise muß ich ihm auch in die Hände kneifen damit er überhaupt losläßt - schrecklich !
Leider bin ich aber mit den Müttern befreundet und wir treffen uns eigentlich 1 mal die Woche abwechselnd bei einer zu hause oder gehen zusammen zum Spielplatz. Bei seiner Cousine und Cousin ( die liebt er heiß und innig ) zieht er aber auch nach ein Weile an den Klamotten und dreht total auf wenn sie da sind. Wie kann ich ihn blos bändigen, er kommt doch bald in den KiGa, ich mach mir echt sorgen wie das werden soll #schock

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Und wieso zwingst du Ihn mit andern zu spielen wenn er es, noch, nicht will?

Würd man mir Besuch vorsetzten wo ich keine Lust habe wäre ich auch wütend

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hmmm also ich würde mich wohl vorerst nicht zu hause treffen, sondern ds schöne wetter nutzen und raus auf den spielplatz gehen- am besten dort auch keine spielsachen mit hin nehmen

und dann würde ich vorab die regeln besprechen, die auf dem spielplatz herrschen- allen voran: "wir gehen friedlich miteinander um". Ich würde mit ihm einüben, wie man in kontakt kommen kann ,was er sagen oder tun kann, wen ner jemanden zum spielen auffordern möchte, wenn er ängstlich ist oder wenn es ihm zu viel wird.

dann würde ich ihm überlegen lassen, was er machen kann, wenn er sich ärgert, wenn er wütend ist ,wenn er nicht friedlich bleiben kann
dann würde ich ihn überlegen lassen, was zu tun ist, falls er die regel verletzen sollte (sich entschuldigen- Wiedergutmachung leisten,..)

und dann würd ich das auf neutralem boden mit ihm einüben
versuche die ersten paar male immer nah an ihm dran zu sein- schau dir genau an, wann er aggressiv wird, wann er so reagiert und versuche ihm alternativen zu geben (was kannst du sagen/ machen, wenn du dich bedrängt fühlst, wenn du sauer bist, wenn du alleine sein willst, wenn dir alles zu viel wird, wenn du dich ärgerst,...)

und verschafft euch so Erfolgserlebnisse, auf die ihr beide zurückgreifen könnt (siehst du, gestern auf dem spielplatz war´s klasse- du hast so schön mit xy gespielt und bist zu mir gekommen, als es dir gereicht hat/ du hast geschimpft als dir dein spielzeug weggenommen wurde, du hast dir einen Auszeit genommen, als es zu viele kinder wurden usw...)

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danke für deine Antwort, die Ratschläge hören sich gut an, ich denke auch das es besser läuft wenn wir uns nicht hier bei uns treffen, aber wenn wir das ständig umgehen, dann wird es ja auch nicht besser, oder ? Er muß es ja auch lernen, das man andere Kinder auch mal auf den Kletterturm lassen darf oder eben einfach nicht ständig anfassen und an ihnen rumzerren kann. Vielleicht/ hoffentlich lernt er das bald im Kindergarten !
Danke ncohmal #winke

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na klar wird das besser-
andereseits, mit 16 wird er dann am t-shirt der freundin rumzerren- das kommt also wieder:)

na klar solltest du schauen, wie ihr lösungen findet
aber ich würde im Moment nicht unbedingt die situation, die imemr und und immer wieder zu mißerfolgen führt wählen sondern euch beide nerfolgserlebnisse ermöglichen.
er (und du) sollte neue bilder von sich bekommen ("es macht spaß mit annika zu spielen", "ich bin emils freund", "wir haben zusammen eine riesen burg gebaut" "Klara hat mir ihre schaufel gegeben")

Und j: im Kindergarten wir er es vermutlich lernen- allerdings kann das dort auch schnell eine ungute dynamik annehmen "xy haut immer" "mit xy will ich nicht spielen"
daher finde ich es schon gut, jetzt dran zu arbeiten, zumal er eben nicht mehr 2 jahre alt ist (ein alter, in dem das gezeigte verhalten normal ist) sondern eben schon über 3 jahre alt.

das wird schon!

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Hallo,

seit wann hat Dein Sohn längeren Kontakt zu anderen Kindern? Wie lief es früher ab? Warst Du früher mit ihm in eine Krabbel- oder Spielgruppe? Interessiert er sich für andere Kinder oder ist er lieber für sich?

Es scheint, als wäre er irgendwie mit anderen Kinder überfordert. Wenn er wöchentlich für kurze Zeit mit anderen Kinder zusammen ist, weiß er noch nicht, wie man mit anderen Kinder umgeht. Gerade ab 2, 3 Jahren lernen die Kinder soziale Bindungen und den Umgang miteinander.
Manche Kinder mögen es nicht, wenn andere zu nah dran sind. Sie verschaffen sich mit Schubsen und Hauen ihren Freiraum.
Und das Teilen will auch gelernt werden. Es wird noch dauern, bis Dein Sohn begriffen hat, daß Teilen sich lohnt als nur alles für sich zu behalten.

Lisasimpson hat schöne Ratschläge gegeben. Ich kann auch nur raten, daß Ihr mehr unter Leute oder Kinder kommt: Tierpark, Spielplatz, Veranstaltungen für Kinder, Kasperletheater, Schwimmbad, Spielgruppen.
Der Kindergarten wird eine große Umstellung, wobei er sich an viel Neues und vor allem andere Kinder gewöhnen muß.

Mit 3 Jahren verstehen Kinder einiges, aber nicht alles. Halte die Erklärungen kurz und knapp - keine Monologe. Wenn er jemanden wehtut oder aggressiv wird, nimm ihn aus der Situation.

LG
Carmen

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Wir hatten das Problem auch, aber im Alter von zwei Jahren zum Kitastart. Mein Kleiner konnte sich noch nicht richtig artikulieren logischerweise und war schnell mit Nähe überfordert bzw gab es Streit um Spielzeug.

Philipp fing dann an zu hauen oder mit seinem Kopf auf andere einzuschlagen.

Wir haben ihn aus der Situation genommen und haben ihm im Laufe der Monate beigebracht zu sagen - stopp, das möchte ich nicht und dass Hauen etc kein Weg ist. Bin mehr als einmal verzweifelt von Spielbesuchen nachhause gefahren, weil es nicht klappte.

Habe aber gelernt wann genau mein Sohn überfordert war und habe ihm auch geholfen seine Stoppregel umzusetzen, damit nicht nur er immer in die Rolle des Bösen fällt, weil ihn andere Kinder nicht in Ruhe lassen. Erwar und ist keon Erzengel, aber immer ist er auch nicht der Böse ;-).

Wir hatten dabei im Kindergarten eine super Unterstützung durch die Erzieherinnen. Mittlerweile hat mein Sohn ein super Sozialverhalten. Er teilt, spielt schön mit anderen Kindern, braucht aber auch manchmal Auszeiten für sich, in denen er nur mitseinen Autos etc alleine aeiner Phantasie freien Lauf lassen kann.

Wir haben alle viel miteinander gelernt, es gab nicht nur eine Träne bei mir, weil ich mich immer fragte wo er das her hat. Wir leben ihm das doch nicht vor...

Also, Kopf hoch!

Vlg

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Wie geht dein Sohn mit dir um?
Viele Kinder zupfen, zerren und ziehen an der Kleidung, den Beinen, den Armen, den Haaren der Mütter. Wenn die Mütter nie sagen: Au, das tut weh! oder Lass los!, und es geduldig ertragen, ja es nicht einmal richtig zur Kenntnis nehmen...
dann lernt das Kind nicht, dass Lebewesen das nicht möchten. Es unterscheidet nicht mehr zwischen Gegenstand und Mensch.

Das klingt nun hochtrabend, gehört aber zu einem wesentlichen Teil der Entwicklung dazu, die schon sehr früh stattfindet. Verpasst man das, muss man sich später etliche Mühe geben, dieses "Erziehungsdefizit" wieder aufzuholen.
Selbst wenn es dich nicht stört, wenn an dir gezupft und gezogen wird... achte in Zukunft mal darauf und reagiere entsprechend. Weiche nicht zurück, wenn dein Sohn dich anrempelt, weil er etwas von dir will.
Frage dich, wieviel Raum du dir selbst gibst, wo du dich von deinem Kind abgrenzt.
Er muss andere Menschen als für sich abgegrenzt erleben, damit er nicht meint, er kann mit ihnen verfahren wie er will. Muss lernen, ihren Raum zu respektieren.
Und das übt er am besten mit dir.

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Ja, genau so macht er es auch oft bei mir. Er ist immer sehr wild und rammt seinen Kopf beim kuscheln an mein Gesicht oder wühlt durch meine Haare etc.pp. wenn es mir weh tut, sag ich ihm das auch oder beende die Situation. Aber es passiert trotzdem ständig. Er ist von natur aus sehr wild, dreht schnell auf und weiß anscheinend nicht wohin mit seiner Energie, obwohl wir viel toben, viel draußen sind. ich dachte aber das er zwischen mir und anderen Kindern unterscheidet. Andere Erwachsene fasst er ja auch überhaupt nicht an warum dann andere Kinder ?

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Kann es sein, dass das immer dann passiert wenn Du dich mit anderen Mamas unterhältst oder beschäftigst?
Meine Tochter macht das auch. Nicht so krass aber sie motzt auch immer andere kinder an und sagt ihnen was sie dürfen und was nicht. Handgreiflich wird sie nicht, aber sie streitet wegen jeder Kleinigkeit und heult sofort lauthals drauf los. Ich vermute nun, dass sie meine Aufmerksamkeit sucht. Die bekommt sie ja wenn ich zum schlichten komme oder zum trösten oder zum schimpfen.
Wenn ich ganz alleine mit ihr auf dem Spielplatz bin, spielt sie auch mit anderen kindern und ist total lieb. Im Kindergarten ist sie auch unauffällig.
Ich vermute dass sie nicht möchte dass ich mich mit jemand anderem beschäftige.