Erziehungsstil & Partner

Huhu!

Würde mich mal brennend interessieren wie ihr eure Erziehungsstile zu Hause durchsetzt!

Stimmen die mit dem eures Partners überein? Habt ihr vor der Geburt alles geklärt oder diskutiert ihr heute noch? Oder gibt es immer wieder Zoff weil jeder seinen eigenen hat oder die Kleinen euch sogar gegeneinander ausspielen? Was macht ihr, wenn ihr euch mal nicht einig seid?

Ich hatte jahrelang Zeit drüber nachzudenken, da ich erst spät Mami geworden bin, aber das hat ja nicht jeder. Wir sind uns noch einig, aber mal warten wenn Pupsi in die Pubertät kommt, was dann wird ;-)

Bin gespannt auf eure Antworten!

P.S. Es geht mir nicht um den Vorwurf welcher Erziehungsstil besser ist, sondern um das Zusammenspiel der verschiedenen Ansichten. #winke

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Ich finde Männer muss man genau so mit Humor nehmen wie Kinder ;-)

Von der Einstellung her sind wir uns einig. Er sagt mir auch mal die Meinung wenn ich ungerecht bin und andersrum. Vom Gemüt her ist er ein Lieber und die Mädels wickeln ihn gerne mal um den Finger. Ärgert mich schon mal wenn er so inkonsequent ist und ich es ausbaden muss. Aber man kann immer mit ihm reden und er sieht es dann auch ein. Ich bin halt mehr zu Hause und deshalb seh ich die Folgen besser als er.

Ich bin zufrieden.

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Hallo,

nein, wir haben das nicht diskutiert, sondern es ist für uns learning by doing - jeden tag seit 8,5 Jahren.;-) Meiner Meinung nach bringt es überhaupt nichts, sich auf einen Erziehungsstil festzulegen, denn Kinder sind verschieden. Wenn ich meiner Tochter mit meinem Sohn vergleiche: Mit ihr muss ich ganz anders umgehen. Sie ist dickköpfiger, sturer, hat ihren eigenen Weg (und das nicht böse gemeint). Als sie geboren wurde, mussten wir uns darauf erstmal einstellen, denn mein Sohn war und ist viel "leichter" zu führen. Viel wichtiger, finde ich, dass man sich vor Augen hält, was man erreichen will (z.B. selbstständige Erwachsene, die in ihrem Leben ihre Zeile verfolgen und dabei ein ausgewogenes Maß an Egoismus und Altruismus haben) und welche Regeln dabei gelten sollen (z.B. Respekt, keine Gewalt, dem anderen zu hören, Kompromisse, wo welche möglich sind...)
Hinzu kommt: Man selbst verändert sich auch. Ich war mit 25 ein vielen Dingen ein ganz anderer Mensch als heute mit 34. Das wirkt sich auch auf die Erziehung aus. Ich bin heute z.B. deutlich gelassener, kann mich in vielen Dingen vielmehr auf meine Kinder einlassen.

Und natürlich geht es meinem Mann genauso. Auch er ist nicht als Vater geboren sondern zu einem geworden. Und wenn ich mir unsere Kinder so anschaue, dann machen wir sicher nicht immer alles richtig, aber doch genug, damit sie so sind, wie sie sind. Und wenn wir dieses "Stil" durchhalten bis sie erwachsen und aus dem Haus sind (und auch keine allzu negativen Einflüsse von außen sind), dann haben wir alles "richtig" gemacht. Völlig unabhängig, ob wir dabei als Elternpaar immer einer Meinung waren bzw. sind.

vg, m.

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moin,

erziehungsstil vorher besprechen? geht doch gar nicht. kommt immer auf die situation an. da mein mann und ich ähnlich ticken, gibts wenig streitpunkte. eigentlich gar keine. wenn mal doch was schief laufen sollte, lassen wir das laufen wie der erste von uns das gesagt hat... wenn die kids weg sind, besprechen wir das und wie das das nächste mal besser/anders laufen kann.

lg
yamie

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Hi!

Ok, Erziehungsstil besprechen ist vielleicht falsch ausgedrückt, ich meine damit sich austauschen, was man für Ziele hat, wie man mit seinem Kind umgehen will usw.

Als Beispiel wir haben lange darüber geredet was uns am Wichtigsten ist... mindestens einmal am Tag gemeinsames Essen, einen Tag in der Woche als Kuschel-Familien-Tag, wenn der Kleine später was will sprechen wir uns ab was wir als Antwort geben, zur Not "Da muss ich erst mit Papa reden", bevor es ein Ja oder Nein gibt, wie der Tagesablauf sein soll, dass wir unser Kind wenn möglich ohne Strafen erziehen, was Normen und Werte für uns bedeuten und wie wir sie umsetzen wollen, usw, usw...
hoffe das war jezt nicht noch verwirrender ;-)

LG

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Und dann kam das Leben....;-)

Sicher ist es nicht schlecht, mal darüber zu sprechen, aber ihr werdet vermutlich feststellen, dass diese "Regeln" mit der Zeit handlungsunfähig machen oder sogar stressen können. Lasst es einfach auf euch zukommen. Ihr wisst, was für euch wichtig ist und dass ihr ähnliche Erziehungsansichten habt. Das ist doch schon mal viel wert.

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Wir haben ungefähr den gleichen Stil und haben bei Detailfragen unterschiedliche Ansichten. Da kommt es dann darauf an:

Dreht es sich um Jacke anziehen? Dann handhabt es der, der gerade "dran" ist, wie er möchte.
Geht es darum, dass das Kind ein Piercing möchte? Dann müssen alle an den Tisch und eine Lösung gefunden werden.
Geht es darum, was das Kind zu Weihnachten bekommt? Das entscheidet vorrangig der "Zuständige" mit Input vom anderen.

Wir reden natürlich regelmäßig über sowas.

Vor der Schwangerschaft haben wir gemerkt, dass wir relativ ähnlich ticken in der Hinsicht. Da konnten wir dann beruhigt an die Sache rangehen.

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Also der Erziehungsstil als solches hatte bei uns eigentlich schon übereingestimmt. Nur im Detail konnten wir uns stellenweise uneiniger gar nicht sein #schein. Liegt aber auch daran, dass meine Frau und ich teils sehr unterschiedliche Menschen sind und vor allem auch eine Kindheit hatten, die unterschiedlicher kaum sein konnte.

Vor der Geburt über Erziehung diskutiert hatten wir eigentlich nicht; natürlich hatten wir schon eine Vorstellung, was wir „Anders“ machen wollten, als z.B. mein Bruder/meine Schwägerin o.ä. oder beim Kauf der ersten Babyeinrichtung o.ä. mal darüber gesprochen, wie wir uns so die ersten Wochen/Monate vorstellen … nur so 16~17 Jahre rückblickend würde ich behaupten, dass es um die Dinge, die wir damals im Kopf gehabt hatten, nie gegangen ist sondern Erziehung viel komplexer und weitreichender ist als die Klärung der Frage, wann ein Kind im eigenen Bett schlafen soll #schwitz.

Ob es Zoff gab … also eine gemeinsame Wohnzimmereinrichtung zu finden, die uns beide gefällt, war definitiv schwieriger, als so in den Situationen, wo wir meinten: „jetzt sollten wir uns mal zusammensetzen und gemeinsam eine Lösung finden“. Ganz grundsätzlich war bei uns die Vorgehensweise aber eher, dass jeder seine eigene Art und Weise hat, mit unserem Sohn umzugehen und gewisse Dinge zu regeln und sich der andere da erstmal nicht einmischt, sondern dann Vater-Sohn oder Mutter-Sohn den „Kampf“ aufkämpfen lässt. Gerade in ganz vielen Alltagssituationen hat das total gut funktioniert, zumal wir auch immer wussten, wo dann die „Bauchschmerzen“ beim Partner anfangen würden und, wo wir dann doch mal vorher in Ruhe drüber reden mussten.

Gegeneinander ausgespielt hat uns unser Sohn eigentlich nicht. Also er wusste schon sehr genau, wo die „Erfolgsaussichten“ am größten waren, wenn er etwas wollte. Also er wusste schon sehr genau, ob es jetzt besser war, Mama oder Papa um Erlaubnis zu fragen, und wenn dann selbst Mama/Papa schon „nein“ gesagt hat, brauchte man den anderen Elternteil erst Recht nicht fragen. Ich glaube nicht, dass er das als „Ausspielen“ wahrgenommen hat, da er schon wusste, dass seine Eltern nicht alleine über Dinge entscheiden, wo wir wissen, dass der „Andere“ da eventuell größere Magenschmerzen bei haben könnte. Aber für ihn war es manchmal besser, wenn er einen Elternteil auf seiner Seite hatte und die Erwachsenen das dann "untereinander" geklärt haben, in wie weit etwas möglich ist, als, selbst mit Mama darüber zu streiten, ob man XYZ jetzt darf oder nicht.

Was wir so in der Vorpubertät als Nachteil durch dieses „Jeder kämpft seine eigenen Kämpfe mit unserem Sohn“ hatten, war … die Rolle des elterlichen „Spielverderbers“ war eigentlich so im Kleinkindes und anfänglichen Schulalter immer total gut ausgeglichen zwischen uns Beiden #schein, und, mit zunehmenden Alter hatte sich dieses Gleichgewicht dann leider zu Ungunsten meiner Frau gekippt, so dass wir dann andere Wege finden mussten.

Wenn wir uns nicht einig waren … also bei Erziehung im allgemeinen hatten wir das finfach akzeptiert, dass wir uns da nicht einig sind und jeder es so macht, wie es ihm dabei am wohlsten geht. Ich denke, dass funktioniert, wenn man grundsätzlich in die gleiche Richtung rennt, den gleichen Weg sieht und das selbe Ziel vor Augen hat. Bei uns rührten die Uneinigkeiten - vor allem so im vorpubertären Alter - eher so um „Wie viele Freiräume bekommt unser Sohn“/„Wie viel Angst hat meine Frau dabei“ Dinge. Wir haben versucht, einen guten Kompromiss zu finden, mit dem alle „irgendwie“ Leben können; selten präventiv, oftmals hatte sich dann am Nachmittag für unseren Sohn ein „Verbot/Erlaubnis“ ergeben und am Abend saßen die Eltern dann mit schlechtem Gewissen bei einem Glas Rotwein zusammen im Wohnzimmer und philosophierten darüber, wie wir solche oder ähnliche Situationen in Zukunft besser lösen wollen. Also ich hatte da oftmals immer die Wahl zwischen einen schmollendem Vor-Pubi im Kinderzimmer und einer Frau mit Todesängsten (natürlich übertrieben); und bei uns war die richtige Lösung mal der schmollende Pubi, mal eine Mutter, die „loslassen musste“ und mal der Weg in der Mitte, wo die Mama nicht ganz so viel Angst hat und es für Pubi zumindest schon mal besser ist, als schmollend im Kinderzimmer zu hocken.

Aber gut zusammengespielt hat das immer - erst Recht noch in einem kindlichen Alter, wo man in Monaten und nicht in Jahren zählt :-p

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...langer aber guter Text, danke :-)#pro

Ja vor der Pubertät hab ich am meisten Bammel. Ich war da eher die "Ich probier mal was aus, bleib aber lieber brav"-Variante und mein Mann eher der "Was passiert wenn ich die selbstgebastelten Feuerwerkskörper im Trabi meines Nachbars zünde"-Typ.... ohje #zitter;-)

Aber eure ganzen Antworten beleuchten die Realität die uns noch einholen wird echt gut :-)

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Von der Einstellung her sind wir uns einig, aber natürlich gibt es reibungspunkte.

In der Pubertät darf dann mein Mann übernehmen. Er hatte es faustdick hinter den Ohren und reagiert dann wahrscheinlich cooler als ich

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Es gibt ein paar Sachen, bei denen ich absolut NICHT kompromissbereit bin, ganz vorne hauen, klatschen, klapsen, schlagen der Kinder, wie auch immer man es nennen möchte.
Das habe ich vorher geklärt, als das Gespräch auf Kinder kam. Das wäre für mich ein absolutes Kontra gewesen. Zum Glück sind wir uns bei den grundlegenden Dingen von Anfang an einig gewesen.

Bei Kleinigkeiten unterscheiden wir uns schon und diskutieren das bei Bedarf aus, hat bisher (unsere Zwillis sind fast 7 Jahre) gut geklappt.

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Hallo,

mein Ex hat sich aus der Erziehung völlig rausgehalten.

Mein Mann verwöhnt meine Tochter nach Strich und Faden und ich steuere so gut es geht dagegen, ohne allzu streng zu sein.

GLG

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Hallo,

unser Sohn ist zwar erst 23 Monate alt, ich antworte aber trotzdem mal.

Wir sind uns glücklicherweise einig, haben diesselben Ansichten und Wertvorstellungen. Diskussionen und Zoff gab es daher noch nicht. Aber wahrscheinlich ist es einfach viel einfacher, wenn man von Anfang an diesselben Gundeinstellungen hat. Zudem sind wir beide kritikfähig. Ich habe mich z.B. gewundert, warum mein Sohn in der dritten Person spricht. Mein Mann hat mir ruhig erklärt, daß ich in der dritten Person spreche und unser Kind das übernommen hat. Dem ist leider so, aber ich bin ehrlich gesagt froh, das zu wissen und achte jetzt einfach darauf "Du" zu sagen. Was ich damit sagen möchte, man sollte sich selbst auch kritisch hinterfragen können und bereit sein, Verhaltensweisen zu überdenken und ggf. zu ändern.

Es wird aber noch spannend werden, keine Frage. Und das gegeneinander ausspielen wird noch kommen..

LG