Was tun bei ständigem rumtrödeln und hinauszögern, 7jähriger

Hallo zusammen,

mein Sohn ist 7 Jahre alt, wird im Juli 8 und ist seit ein paar Wochen der Extrem-Trödler schlechthin... Dass man morgens noch müde ist und etwas schwer in Schwung kommt, kann ich ja nachvollziehen, ist auch kein Problem, da mehr Zeit einzuplanen.
Aber hat man dann nach der Schule mal nur ein kleines Zeitfenster, weil es anschließend zum Fußball-Training geht (wo er gerne hingeht, er ist enttäuscht, wenn es mal ausfällt), dann hat er die Ruhe weg. Der Ablauf wäre ja "nur" nochmal kurz Pipi machen, Hände waschen, kurze Hose und Trikot an und los. -Dafür hat er 40 min. Zeit... Allerdings steht er dann erstmal 20 min. in seinem Zimmer rum (trotz meiner Erinnerung nach 10 min) und hat auch keinen Antrieb, dann doch einfach mal fertig zu werden...

Das erste, was man dann ja so versucht, ist, ihn einfach zu lassen und nur 2 mal zwischendurch anzusagen, dass wir gleich los müssen und wenn er nicht fertig ist, fahren wir halt nicht los und das Training ist für ihn gestrichen.
Wenn ich dann allerdings die letzten 5 Minuten ankündige (nach den 2 vorangegangenen Erinnerungen zwischendurch), bevor wir losfahren müssten (oder eben nicht), fängt er an, rumzuschimpfen. Dann ist das plötzlich ein "scheiß-Trikot", weil er es nicht so schnell angezogen kriegt und sich drin verheddert. Dann wird das in die Ecke gepfeffert und er schimpft vor sich hin. Und schon sind die 5 Minuten rum und ich sage, dass wir nun nicht mehr losfahren.
Dann geht es erst richtig los, dann werde ich angeschrien, dass er ja das Trikot nicht angezogen kriegt. Will ich weggehen, um die Situation zu entschärfen, läuft er hinter mir her, hält mich am Arm fest und will mich zurückziehen. Er bauscht das ganze dermaßen auf und steigert sich da richtig rein. Alle anderen sind schuld, nur er nicht...

Ich habe mit ihm drüber geredet, ich habe ihn mit kleinen Wettkämpfen gelockt, kleine direkt folgende Strafen wurden verhängt, alles egal. Neuer Tag, gleiches Vorgehen... Ich habe ihn auch mal gefragt, was wir denn seiner Meinung nach anders machen können, damit er erst das erledigt, was getan werden muss und lieber dann noch Zeit hat für etwas, das er gerne tun möchte, bevor wir losfahren müssen. Aber er zuckte nur mit den Schultern, ihm fällt auch nichts ein.

Kann ich irgend etwas anders machen? Ich räume ihm immer, wenn es geht, mehr Zeit ein. Aber dann wird eben fast diese komplette verlängerte Zeit rumgetrödelt bzw. was anderes gemacht (Musik an und vorm Spiegel rumtanzen oder ähnliches), bevor er wieder in den letzten 5 Minuten versucht, das zu erledigen und dann ausrastet, weil es nicht klappt.

Vielleicht bin ich schon blind geworden für den richtigen Weg, weil ich so viel ausprobiert habe. Oder bin ich nur zu empfindlich / unentspannt?
Und ich möchte hiermit auch nicht den Eindruck erwecken, dass ich ein "perfektes" Kind möchte, dass sofort alles erledigt, was man von ihm will! Ich gebe ihm gerne ausreichend Zeit, wenn es möglich ist und natürlich hat er auch mal die Zeit, einfach in seinem Zimmer vor sich hinzutrödeln oder das zu machen, was er möchte, wir sind nicht jeden Tag am Nachmittag unterwegs.

Aber nun erzählte mir sogar seine Lehrerin gestern beim Elternsprechtag schon, dass ihr auffällt, dass er momentan immer mehr vor sich hinträumt und manchmal dadurch z. B. eine Bastelarbeit nicht fertig kriegt. -Seine Hausaufgaben hingegen hat er immer fertig (die werden im Hort anschließend an die Schulstunden erledigt) allerdings wird er in letzter Zeit in seiner Schrift schlampiger... -Also vielleicht nur momentane Lustlosigkeit bei bestimmten Dingen?

Mag wieder nur so eine Phase sein aber irgendwie zehrt es manchmal an den Nerven, wenn es so einen Stress gibt für "nur mal eben Umziehen", zumal er sich wie gesagt jedes Mal auf das #ball-Training freut.

Ich freue mich auf euren Rat oder auch Kritik, ich bin für alles dankbar. :-)
LG und noch einen schönen sonnigen Tag, mamaloewe

1

Vielleicht hat er die Lust am Fussball verloren und möchte lieber nach der schule Zuhause seine Ruhe genießen und traut sich nicht etwas zu sagen. Man könnte ihm ja eine Pause vorschlagen, dass er halt mal eine Zeit nicht trainieren muss. Vielleicht hat er auch Streit mit einem jungen aus dem Verein was ihm die Lust mindert zum Sport zu gehen. Denn im Grunde würde es ja dann nicht am Sport selber liegen sondern an einem Kameraden. Oder er hatte einen Misserfolg in Sachen Fussball an dem er noch zu knabbern hat. Denn wenn Kinder doch so begeistert sind kann es meist nicht schnell genug gehen. Manchmal ist einfach die Luft raus.

2

Danke dir für deine Antwort aber es zielt nicht nur auf das Umziehen vorm Fußball-Training ab, das habe ich vielleicht missverständlich erzählt. Das sollte nur ein Beispiel sein.
Das betrifft auch z. B. den Fall, wenn wir irgendwo eingeladen sind und los wollen oder sonst wohin, ganz egal.
Spaß am Fußball hat er nach wie vor, er würde mir sagen, wenn er keine Lust mehr dazu hat oder wenn er mal nicht hin will. Das kam noch nie vor, seitdem er damit angefangen hat.
Und wie gesagt ist er enttäuscht, wenn es mal ausgefallen ist, weil es in Strömen geregnet hat oder so...
Trotzdem danke für deine Antwort!

17

Hi

ich hab da auch so ein Held daheim
Aber beim Elternabend kam das Feedback von ALLEN 1. Klässler Klassenlehrerinnen das es mit der Konzentration nicht weit her ist oder die Kids wie Hummeln sind und nur schwer zu bändigen.

Wir haben hier die Schlafengehzeit um 1 Stunde nach vorne gezogen. Das hat enorm geholfen.
Wichtig ist genug trinken

Und ich würde ehrlich gesagt durchaus ihn auch mal auflaufen lassen und ihn zu spät zum Training kommen lassen bzw nicht umgezogen. Er muss lernen das es Konsequenzen gibt wenn man nicht seine Aufgaben erledigt.

3

Hallo,
ich würde ihm im Moment mehr unter die Arme greifen, sprich:
Mit ihm ins Bad und dabei bleiben beim waschen, dann ins Zimmer gehen, Trikot anziehen lassen und ihn dann die restlichen 35 Minuten "träumen lassen".
Gruß

4

wie schläft er momentan?

1. bräuchte er mehr Schlaf (mengenmäßig)?

fehlt mir der Schlaf oder bei mir verändert sich die Lebenssituation, so dass ich eine andere Schlafmenge bräuchte
dann werde ich ansatzweise so wie du deinen Sohn beschreibst. Müde, lustlos, ich weiß was ich möchte und schaffe es kaum (nur gebe ich niemandem die Schuld, ich bin einfach nur genervt)

2. wie schläft er nachts?
wacht er öfter mal auf (ohne es zu merken), knirscht er mit den Zähnen

mein Kind hat manchmal so Phasen, wo es nachts so abläuft, dass der Versuch Pipi zu machen beinahe die Tür zum Balkon gewesen wäre.

Das merke ich dann auch tagsüber. Schläfrigkeit, Müdigkeit, Langsamkeit usw.
bei meinem Kind
und bei mir, da ich unbewusst in hab-acht-Stellung bin und selbst weniger/weniger tief schlafe

Diese Phasen dauern zum Glück nicht sehr lange, sind aber meist sehr intensiv
und wirken sich entsprechend auch auf tagsüber aus.

8

Also jetzt, wo du es so ansprichst..man sieht ja manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht... Er ist schon relativ schwer aus dem Bett zu kriegen...
Früher, in der Kiga-Zeit war das nicht so, da wurde er besser wach..

Wir haben allerdings zu damals (vor 2 Jahren) nur ca. 15-20 min. raufgepackt, die er abends länger wach bleibt, wir gehen nun momentan um 19.20 Uhr hoch, zum bettfertig machen. Das zieht sich allerdings auch durch diese Trödelei..
Da kann es dann schonmal 20 Uhr werden, bis Ruhe im Zimmer ist (er aber teils immer noch nicht schläft).

Den Hinweis habe ich vielleicht einfach gebraucht.. Ich werde mal den Fokus auf das Schlafengehen setzen und da mal was verändern.
Am besten mal an einem Testabend um 19 Uhr hochgehen und zusehen, dass um 19.30 Uhr Ruhe herrscht (die Hoffnung stirbt zuletzt :-))...
Ich danke dir sehr für diesen Denkanstoß!

5

Hallo,

ich stehe einfach daneben und warte bis er die Sachen erledigt hat oder frage ihn, ob er Hilfe braucht. Das entspannt vermutlich schon mal den größten Teil der "belastenden" Situationen :-)

Dein Kind hat einfach auch noch kein Zeitgefühl - eventuell kann hier eine Eieruhr helfen (z.B. um 5 Minuten abzuschätzen). Zudem würde ich eben nicht ein Zuviel an Zeit einplanen - du merkst ja selbst, dass es nicht zielführend ist. Mein Sohn (8) hat bspw. morgens exakt 30 min vom Wecken bis zum Verlassen des Hauses. Das klappt wunderbar. Natürlich bin ich auch hinterher und helfe auch schon mal beim Anziehen .... Anfangs hatte ich eine ganze Stunde eingeplant, aber da war dann eben das Problem, dass zuviel Zeit war um noch was zu spielen und dann ist es schwer sich loszureißen ...

LG
B

9

Ich stehe auch im Bad daneben und helfe auch mal bei der widerspenstigen Socke aber das artet oft in kleinen Streitereien aus, weil er sich dann über alles mögliche aufregt (Wasser zu kalt, dann zu heiß, Handtuch fällt runter, was auch immer). Aber voran kommt er nicht.
Deswegen bin ich dann auch oft schon weggegangen, weil ich dachte, ich störe da vielleicht...

6

Wie ist er allgemein in der Schule.....guter, mittelmäßig, eher schlechter Schüler? Merkst du, ob er in der Schule etwas nachläßt? Vielleicht schafft ihn die Schule ein wenig, dass er evtl. durch die stetige Konzentration, daheim dann zur Entlastung der Akku runterfährt.

11

Damit magst du recht haben, dass er zuhause dann einfach runterfährt, weil er fast den ganzen Tag schon durch die Lehrer / Horterzieher "angestrengt" wird.
Er ist ein guter Schüler, erledigt seine Hausaufgaben vollständig, arbeitet auch mit (teils schwankend, je nach Interesse) und hat ein prima Sozialverhalten.
Aber bei so Themen wie Kunst hat er eher nicht so die große Lust, vielleicht ist es das auch einfach nur...
Da muss er wohl das "Augen zu und durch" bzw. zügig erledigen, damit man es vom Hals hat, noch lernen...

7

Hey Du,
ach je, das kenne ich von meinen drei Jungs auch. Beim letzten bin ich da aber sehr viel entspannter geworden und helfe einfach mit obwohl ich eigentlich schon eine eher "taffe" Mutter bin.

Hier meine Gründe:

Nach meiner Erfahrung trödeln die Kinder nicht mit Absicht sondern haben oft noch kein sicheres Zeitgefühl. Klar tut es Deinem Sohn im Nachhinein leid. Er will Dich nicht ärgern und er will ja zum Fussball aber er kann sich eben noch nicht so gut organisieren.

Dazu kommt, dass die Kinder nach der Schule einfach auch angestrengt sind. Sie müssen ja den ganzen Tag schon immer Dinge in einer gewissen Zeit erledigen. Hierzu gehören auch die Hausaufgaben im Hort. Das gleicht Dein Sohn vielleicht Zuhause dann ein wenig aus? Er weiß, hier kann er es sich erlauben und irgendwie soll es doch auch genauso sein oder?

Die Schrift der Kinder wird meistens im Laufe der Grundschulzeit schlampiger. Sie müssen ja auch immer mehr und schneller schreiben und sich dabei auf immer mehrere Dinge konzentrieren, während sie am Anfang nur Buchstaben malen.
Wenn Die Lehrerin hier einschreitet wird das auch wieder besser.

Ich nehme an, dass Dein Sohn auf die Bastelarbeit einfach keine Lust hatte. Da bietet sich dann ein bisschen Träumen doch an.

Fazit: Gib ihm Zeit und helfe ihn beim Umziehen, dass erspart Euch beiden unnötigen Stress. Genau das habe ich bei meinem zweiten Sohn vor einem Jahr auch noch getan - jetzt ist er 8 Jahre und packt selbständig seine Sporttasche und zieht sich auch zügig um. Lediglich erinnert werden muss er meistens noch.
Halte durch, das wird wirklich besser. Und vergesse nicht er ist ERST 7 Jahre alt. Da sollte ein bisschen Träumen schon noch erlaubt sein

VG
Mori

10

Du hast recht und in 2 Dingen ganz besonders: Er kann die Uhr noch nicht lesen und auch noch nicht abschätzen, wie schnell z. B. 10 min rum sein können...
Und das zweite: Er mag es überhaupt nicht zu malen oder zu basteln. :-) Also wenn, dann nur das Nötigste oder eben in der Schule, wenn es sein muss... An der Stelle also einfach auch fehlendes Interesse, ganz klar.

Mit dem Anziehen helfen sehe ich immer zweigeteilt, natürlich helfe ich ihm gerne mal aber ich will ihn nicht zu faul werden lassen... Wenn ich ihm dann mal an 2 aufeinanderfolgenden Tagen bei den Socken geholfen habe, dann setzt er das anschließend schon voraus und versucht es gar nicht erst alleine.. Schwierig aber ich versuche einen Mittelweg zu finden.
Da locke ich ihn dann auch schonmal mit 'nem kleinen Wettkampf, dann ist das Thema Socken oft schnell erledigt...
Danke dir für deinen Rat!

12

Hallo,
ein wenig kann dein Sohn bestimmt schon die Uhr lesen, oder? Ich würde ihm genau 1x klar sagen "Felix, wir müssen um 15 Uhr im Auto sitzen, schaffst du das nicht mit allem, was erledigt sein muss vorher, fällt das Training für dich aus!".
Und dann würde ich ihn einfach machen lassen. Keine Erinnerung, keine Hektik. Ist er um 3 vor fertig, prima. Wenn nicht, hat er den Nachmittag über eben viel Zeit, nachzudenken. Da würde ich dann auch nicht mehr diskutieren.
Bei einem Kleinkind sieht das noch anders aus, da würde ich animieren, lustige Wettrennen machen etc., ich finde aber schon, dass ein (gesundes!!) Grundschulkind sich selbstständig im Zeitrahmen fertig machen können sollte.
VG

13

Vielleicht strahlst du nicht genug Autorität aus. Bei meinem Neffen war das ähnlich, wenn auch aus anderen Gründen. Meine Schwester hatte die Einstellung "mein Sohn darf alles", er war sehr frech deswegen. Irgendwann hat er angefangen sich ihr gegenüber genauso zu verhalten. Sie hat dann ihren Erziehungsstil angepasst und wurde schroffer. Seitdem hat er sich gebessert.

15

Huhu, du meintest sicher die TE und nicht mich ;-)! Ich ziehe einem 7-8jährigen gesunden Kind sicher nicht mehr jeden Morgen die Socken an, das schafft selbst mein 3Jähriger wunderbar alleine :-). VG

14

Hallo,

ich habe auch so einen ewigen Trödler. Unser Problem liegt eher in den Morgenstunden... er wird und wird einfach nicht fertig bevor er zur Schule muss. Frühstücken und ins Bad gehen klappt gerade noch so, anziehen wird dann schon sehr schwierig. Ich habe es auch mit Wettbewerben, loben, schimpfen, strafen versucht.... vergeblich.

Inzwischen ziehe ich den fast 7-jährigen halt jeden Morgen an. Ich spare mir das Gemecker, Theater, Geheule und Gejammer... und ich gehe schwer davon aus, dass ich ihn mit 40 nicht mehr anziehen muss...

Sei einfach ein bisschen entspannter, hilf ihm (auch wenn du weißt, dass er das eigentlich allein können müsste) und lass ihn dann fertig angezogen vor dem Spiegel tanzen... :-)

16

Hallo
Ich hab die anderen antworten nicht gelesen.

Lass mal seinen eisenwert checken.

Und sonst kauf dem kind eine armband uhr sag ihm dann und dann fahr ihr zum training und wenn er hinwill soll er 5 min vor abfahrzeit im flur sein.

Wenn er hilfe braucht bezpglich dem "schreiß trikot" dann kann er das ja rechtzeitig mitteilen.

Und dann wird eine von 2 sachen passieren.

1. Der kleine mann steht ppnktluch fettig ungezogen im flur und föhrt zum fußball.
Oder 2. Die zeit verstreicht und er wird dann irgendwann darauf hinwiesen das er bitte zum abendessen kommen soll.

40 minuten sollteb fpr einen 8 jährigen locker zu meistern sein.
Das schafft selbst meine 4 jöhrige in der häfte der zeit. Inkl stollenschuhe ausklopfen, schienbeinschoner anfriemeln und irgendwie die stulpen darüber zuppeln...

Wer nicht will der hat schon. Wenn ihm das training wirklich spaß macht wird sich die trödelei relativieren.

Ich hätte keine lust bei einen 8 jährigen derart hinterher sein zu müssen und mehrfach zu erinnern.

Ich würd ihn einfach mal gegen die wabd laufen lassen und wenn er dann bocken will kann er das gern in seinem zimmer tun.

LG