Stieftochter auffällig

Hallo
Zwar habe ich das meine Stieftochter sehr auffällig ist. Wir waren mit ihr schon beim Psychologen aber die Ergebnisse kommen leider erst im Januar. Ein test was die Intelligenz betrifft wurde auch schon gemacht dort hat sich rausgestellt das sie in vielen Dingen weit unter dem Durchschnitt ist. Heute hat sie in der Kita ihren Erzieher als Arschloch und Blödmann beschimpft und angedroht das sie ihn die Brille von der Nase schlägt. Sie macht sowas auch nicht aus den Effekt heraus sondern mit der Überlegung wie kann ich den gegenüber verletzen. Dies ist leider normal sie beschimpft regelmäßig meinen Mann und ihre Großeltern, beschimpft bespuckt, haut und schlägt die Kinder im Kindergarten. Tick oft zuhause im großen Masse aus. Meine Frage habt ihr Tipps wie man das ein bisschen unter Kontrolle bekommt? Und ihr Problem ist auch sie hört nie zu und kann sich auch nicht konzentrieren geschweige den still sitzen.

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Hallo!

Schön, dass die Tochter Deines Mannes jetzt bei Euch lebt.
Wollte das Dein Mann so, oder wurde er vom Amt dazu verdonnert, da ja die Mutter den Erziehungspflichten nicht nachkommen kann?

In jedem Fall habt ihr nicht einfach nur ein KiTa-Kind sondern ein traumatisiertes KiTa-Kind, welches ggf. dazu noch ein paar ernsthafte Defizite (IQ) mitbringt. Ob das alles an mangelnder Erzeihung oder am Trauma oder schlicht an anderen Diagnosen liegt sollte man klären. Das bedeutet IHR als Eltern müsst Euch deutlich weiterbilden und informieren zu diesem Thema und ich schätze mal professionelle Unterstützung holen. Einfach nur mit instinktiver Erziehung und ein bisschen Affenliebe wird das schief gehen. Macht einen Elternkurs - ich denke der wird in Eurem Fall sogar von der KK bezahlt werden.
Wer hat Euch zum Psychologen (? - ich hätte vielmehr einen Psychiater erwartet - nur der ist Arzt) geschickt? War das das Amt?
Habt ihr schon mit dem KiA gesprochen welche diagnostischen / therapeutischen Schritte hier zu unternehmen sind?

Für mich klingt das was das Mädchen als Päckchen schleppen muss - sehr viel und schwer! Daher kann der Weg nicht kurz und simpel sein!

VG, I.

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Wir hatten jahrelang um sie gekämpft und nie Recht bekommen der Umgang würde uns von ihrer Seite oft verwehrt und falls wir sie mal hatten dann auch über längere Zeit (minimum 4 Wochen). Irgendwann kam der Anruf entweder Kinderheim oder zu uns und wir haben natürlich nicht gezögert und alles in die Wege geleitet. Wir sind von uns aus zum Psychologen weil uns keiner geglaubt hat das es den Kind nicht gut geht und erst seit dem Moment nehmen sie uns stellenweise für voll. Sie wird jetzt als integrativ Kind eingestuft das sie extra Förderung und Betreuung bekommt und anfang nächsten Jahres wollen wir mit Einverständnis des Arztes ein Kur für psycho somatik beantragen. Wir wollen auch nicht das der weg kurz und simple ist um gotteswillen wir wollen einfach unser bestes geben das sie auch wenn sie größer ist ein gutes für sie glückliches leben führen kann.

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#pro#pro#proKlasse, dass ihr dem Kind eine Chance gebt. Ganz viel Kraft und Geduld für euch alle.

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Erziehung?

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Wie alt ist das kind 🤤

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Das Kind ist 5 und kam in Mai zu uns. Sie wurde von ihrer leiblichen Mutter weg genommen weil diese Borderline hat und das Kind geschlagen und psychisch misshandelt hat

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Hallo.

Erst mal Hut ab, dass ihr diesen Kampf auf euch nehmt. Ich denke mal, das wird noch eine ganze Weile dauern, bis das Kind in normalen Gängen kommt. Sie muss erst mal Vertrauen aufbauen. Vor allem zu euch, dass ihr nichts Böses wollt. Dafür braucht ihr mächtig viel Geduld und Unterstützung, die ihr ja schon geholt habt. Ich denke mal, du wirst es noch schwerer haben, da es nicht dein Kind ist. Aber bitte, habe Geduld und sehe es so, dass Kind ist dahingetrieben worden. Es kann nichts dafür. Es steckt in einer Gefühlswelt, wo sie raus möchte denke ich. Und mit fünf Jahren kann man manchmal seine Gefühle eben nur in Form von "Äußerlichen Reaktionen" zeigen, da es noch keine Worte dafür kennt. Oh man, ich hoffe, die Kleine findet ihren Weg (mit euch).

Alles, alles Gute.

LG

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So Sachen verhindert man mit Vorbildfunktion, mit Erziehung, mit festen Grenzen und viel Liebe. Gerade bei traumatisierten Scheidungskindern.

Da gibts nicht ein, zwei Tricks, wie man das "wettbekommt". Das ist ein Gesamtpaket an Erziehung, Grenzen, Liebe, Rücksicht, Verlässlichkeit, Verbindlichkeit, Feedbacks, Konsequenzen und Intuition.

Mangelnde Intelligenz ist wieder ganz was anders - fehlende Impulskontrolle wieder was anderes. Das kann sowohl an mangelnder Intelligenz, der Suche nach Aufmerksamkeit oder einer Neurologischen Störung... oder fehlender Erziehung liegen.

Macht einen Erziehungskurs, eine Familienberatung mit der Kindsmutter zusammen wenn es geht. Da helfen einzelne Tricks kaum.

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Wir versuchen ihr immer den gleichen Tagesablauf mit den gleichen Strukturen zu geben. Sie hat natürlich auch ihre Grenzen und wir auch gelobt wenn sie was gut gemacht hat dadurch haben wir sie schon soweit gebracht das sie sich alleine anziehen kann, Zähne putzen und das sie keine Angst mehr vor dem Duschen hat.

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Die Kindesmutter hat mittlerweile Verbot sich bei ihr zu melden weil die kleine selbst bei Telefonaten Angst hatte das sie ihr weh tut und jedes Telefonat hat sie auch komplett aus der Bahn geworfen. Ich denke das ist besser so sie fragt auch nicht nach ihr oder hat Sehnsucht. Allgemein redet sie wenn sie über ihre Mutter redet sie nur mit Vorname an und erzählt was so passiert ist.

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Macht Euch klar, dass sie es wahrscheinlich nicht anders kennt und somit dies auch der einzige Weg ist, wie sie bisher Aufmerksamkeit bekommen hat.
- Neben dem Psychologen würde ich engen Kontakt suchen zum Kinderarzt und zur Kita.
- Klare Verhaltensregeln sind für das Kind überlebenswichtig und dazu gehört vor allem auch loben - auch wenn euch Dinge normal erscheinen - lobt sie bei Kleinigkeiten.
- Holt Euch Hilfe - weil das Kind eine Herausforderung ist - dies kann eine Elterngruppe sein und eine Erzierhungsberatung.
Versuch genau zu beobachten, wenn sie austickt - am besten aufschreiben. Weil oft gibt es einen Tricker - der einem fast nicht auffällt.
Ansonsten gute Nerven und Durchhaltevermögen.

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Ich führe ein Tagebuch wo aufgeschlüsselt wird positives und negatives. Also was haben wir schon erreicht, was hat sie von zuhause erzählt oder wenn sie ihre schweren Ausraster hat

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Hallo buffy87,

fühle dich erstmal ganz feste gedrückt. ich kann das alles so gut verstehen.

Bei uns wurde die Notbremse zum Glück deutlich früher und unter Mitarbeit der Mutter gezogen und es war etwas anders geartet, als bei euch (Vernachlässigung, fehlendes Einfühlungsvermögen, Missachtung aller kindlichen Bedürfnisse usw.), im Ergebnis aber ähnlich.

Eure Kleine ist 5 und kann sich sehr gut erinnern was war. Sie zeigt nur das Verhalten, dass sie erlernt und erfahren hat. Eine andere Art der Kommunikation/Aufmerksamkeit kennt sie nicht. Ihr habt jetzt den schweren, aber absolut lohnenden Weg vor euch, die tiefen Verletzungen der Kinderseele heilen zu lassen. Wie ich gelesen habe, macht ihr schon alles was möglich ist. Bitte habt einfach Geduld und Verständnis. Seht es als eine Art "Behinderung" an und nicht als etwas was man "beheben" kann. Ich würde sie einfach in die Arme nehmen, wenn sie "böse" wird und zeigen dass sie geliebt wird, egal was sie gerade tut oder sagt. Es ist ein langer Weg, bis sie lernt, dass sie nicht böse sein muss um Aufmerksamkeit zu bekommen, sie kennt es leider eben nicht anders und lebt nach was sie vorgelebt bekam. Sie möchte niemanden bewusst verletzten, für sie ist das einfach normal, denn sie hat schlimmes erlebt und vorgelebt bekommen. Die Kleine ist traumatisiert und der Weg da raus ist lang und schwer.

Dass sie zur Zeit intelligenzmäßig unter dem Durchschnitt liegt, sagt in meinen Augen nichts über ihre wahre Intelligenz aus. Ihr fehlte schlicht die richtige Förderung und liebevolle Behandlung, die ein Kind zum Gedeihen einfach braucht.

Ihr müsst Jahre der Misshandlung und der Missachtung heilen lassen, das dauert seine Zeit. Für mich liest sich das so, dass sie sich benimmt wie ein Kind mit ADHS (ich sage nicht dass sie darunter leidet, sondern dass sie genauso aufführt. Mein Jüngster hat ADHS und mir kommt vieles davon sehr bekannt vor).

Bitte wendet euch direkt an die Kinder- und Jugendpsychatrie. Ich glaube nicht das ein Psychologe das Fachwissen hat, dass eure Kleine jetzt braucht. Letztendlich braucht ihr alle Unterstützung, vor allem auch ihr als Eltern.

Ich wünsche auch ganz viel Kraft,
liebe Grüße

omamufu

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sport

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Hi,
geht mal zu einer Erziehungsberatung, bevor ihr die große Keule der Ärzteschaft herausholt.

Sie hatte wohl keine leichte Kindkeit und schlägt jetzt um sich. Ab und zu lohnt es sich auf die Ebene des Kindes zu bewegen und nicht die Glocke drüber stülpen und meinen, das Kind sei krank, damit alles entschuldigt wird.

Oftmals steckt man dann selber in eine Schublade, läuft von Doc zu Doc und findet die einfachste Lösung nicht mehr.
Die meisten Ärzte verdienen gutes Geld und vermitteln dann an Kollegen weiter.

Geht zu einer Beratung! Hast du eigene Kinder?
Hat sie eine enge Beziehung zu Dir?

lg
lisa

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Hallo buffy87,

hier sind ja abenteuerliche Antworten zu lesen - Erziehung, Sport, Erziehungsberatung, Elternkurs, Psychologe, nicht gleich die Keule schwingen - vergiss das alles, ist meine Meinung. Ein Psychiater, und zwar ein sehr guter, ist absolut notwendig. Selbst dann wird es heftig, aber das erlebst Du ja bereits.

Was kannst Du machen? Zuerst solltet Ihr beide Euch eine Zeit lang auf ihren Level begeben. Das klingt unlogisch, weiß ich, aber Ihr braucht eine emotionale Verbindung (Bindung) zu ihr, sonst laufen alle Eure Bemühungen ins Leere, weil sie Euch nicht versteht. Geht ihr ein Stück entgegen und nehmt sie dann mit Euch mit. Beschimpft sie Euch mit "Arschloch", reicht es eben nicht, wenn Ihr sagt, das sei nicht i.O., damit kann sie nichts anfangen. Das ist als wenn sie sagt: "Ich habe eine Sonne gemalt." und Ihr antwortet: "Ja, die Sonne scheint." Ihr redet aneinander vorbei. Wenigstens "nein, das bin ich nicht" sollte da von Euch schon kommen. Ihr dürft Euch aber auch wehren: "selber eins". Lasst Euch auf den Streit ein, den sie provoziert. So könnt Ihr evtl. bei Ihr eine Tür öffnen (vllt auch erst beim 5., 6., 10. Streit) und sie dann in die von Euch gewünschte Richtung steuern. Verbal ist alles erlaubt, je nach Eurem Temperament. Sie will angestaute Aggressionen los werden und die müssen raus. Nach so einem Streit wird sie wahrscheinlich aufnahmefähiger sein, weil sie sich ein wenig Luft verschafft hat.

Spucken - sollte sie selbst sauber machen, wenn sie es tut - Belohnung, am besten etwas, was sie vorher schon mal als Wunsch geäußert hat (kurze Geschichte vorlesen?), tut sie es nicht, kein Theater von Euch, aber auch keine Belohnung, vielleicht beim nächsten Mal.

Hauen oder schlagen - Situation unterbrechen, ggf. festhalten bis sie runterkommt, Ortswechsel, dem geschlagenen Kind Aufmerksamkeit widmen, sie stehen lassen, ihre Kuscheltiere darf sie verkloppen so viel sie will = angestaute Aggressionen, raus damit.

Zuhören - Blickkontakt ist das A und O, wahrscheinlich müsst Ihr das Üben, dann die Frage: "Was habe ich gesagt?", dann ein "prima", wenn ihre Antwort stimmt, ansonsten wiederholen, Wort für Wort, wieder die Frage usw. bis es klappt.

Konzentrieren - erstmal weglassen, könnt ihr später üben

Still sitzen - üben, mit 30 Sekunden anfangen, Belohnung, langsam steigern, Belohnung, als Spiel gestalten (Stuhl, Fußboden, Bett, lasst Euch was einfallen, je lustiger je besser), nicht geschafft, keine Belohnung, aber morgen wieder, wenn ihr bei 5min seid - Strategie ändern.

Und noch etwas - Das Jugendamt ist bei Euch schon dran. Bei uns pfuschen die seit 15 Jahren in unserer Familie rum (Pflegekind), nur Ärger mit deren Entscheidungen. Da Dein Mann der leibliche Vater ist, könnt Ihr die raushalten, tut es! Die haben keine Ahnung und handeln definitiv nicht zum Wohle des Kindes wie es immer so schön heißt.

Ich wünsche Euch alles, alles Gute und noch ein bißchen mehr!

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Danke für deine Antwort und für deine Tipps. Also das mit dem zuhören machen wir schon so jedesmal wenn ich was zu ihr sage gerade wenn es was wichtiges ist lasse ich es mir von ihr wiederholen und lobe sie wenn sie es richtig wieder gibt. Schlägt sie gehe ich dazwischen. Werde mir die Tipps zu Herzen nehmen und versuchen auch umzusetzen. Jugendamt wollen wir auch versuchen so gut es geht raus zu halten zumal sie sich nicht für uns interessieren.

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Hallo buffy87,

wunderbar, ihr seid auf einem guten Weg.

Es gibt einen Punkt, den ich noch schreiben möchte, weil wir in diese Falle reingetappt sind und es für uns anfangs sehr schwer war, damit klar zu kommen.

Sie liebt ihre Mama. Egal wie schlecht Mama sie behandelt hat, sie liebt sie. Sie wird sich immer mal wieder nach der alten Situation zurück sehnen, weil sie sie mit Mama verbindet. Ihr seid dann in ihren Augen die Bösen. Uns hat der Psychiater an dem Punkt geholfen, uns wieder aufzubauen. Unser Pflegekind ist jetzt 15 und er würde (fast) alles tun, um sich die Liebe seiner leiblichen Mama zu holen. So ist zwischen uns alles i.O., wir lieben ihn, er liebt uns und trotzdem: Wir spielen in seiner Gefühlswelt eine Nebenrolle, wir sind austauschbar, Mama nicht.

Viel Glück!

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