was soll ich meinem sohn sagen - freundin schweigt entwicklungsverzögerung tot

Meine Freundin und ich sind vor 13 Monaten fast zeitgleich zum zweiten mal Mama geworden. Meine Zwillinge kamen 4 Wochen zu früh, etwas klein, aber gesund zur Welt. Ihre Tochter kam 7 Wochen zu früh und war nicht altersgemäß entwickelt. Sie musste 5 Wochen in der Klinik bleiben und wird seit der Geburt engmaschig betreut und therapiert.
Obwohl die Entwicklung (vor allem im direkten Vergleich zu meinen Jungs) deutlich verzögert ist, erzählt meine Freundin mir immer, ihre Tochter sei kerngesund. Deshalb kann ich nur sagen was ich sehe.
Motorisch liegt sie schon seit einigen Monaten weit hinter dem, was ein Kind in ihrem alter können sollte. Momentan (sie ist 13 Monate alt) kann sie sich in Bauchlage hochstützen und schafft die Drehung von Bauch auf Rücken. ihre Ernährung besteht aus flüssigen Breis. Eine Reaktion auf die Umwelt findet kaum statt, weder auf Geräusche oder Ansprache noch auf weiter entfernte optische Reize.
Für mich ist es schwierig, mit dem keinen Mädchen umzugehen, weil ich nicht weiß, was wirklich Sache ist. da meine Freundin mir gegenüber aber wohl nicht mit offenen Karten spielen will, und bei ihrer Aussage, ihre Tochter sei gesund bleibt, habe ich auch nie nachgebohrt.
Jetzt kam aber schon mehrmals mein 6jähriger Sohn auf mich zu und wollte wissen was mit ihr nicht stimmt. Er sieht den Unterschied zu seinen Brüdern und ist verwirrt. Meine Reaktion wäre jetzt eigentlich, ihm kindgerecht zu erklären was genau ihr fehlt. Wie soll ich ihm das nun sagen, wenn die Mutter steif und fest behauptet ihr Kind sei gesund?
Ich finde das echt schwierig und würde mich über eure Meinungen dazu sehr freuen.
LG

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Hallo,

ich würde lediglich sagen, dass jedes Kind sich unterschiedlich schnell entwickelt und die xxx eben etwas länger braucht.

LG

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so hab ich das bisher auch gemacht. "sei braucht eben länger" "das hat ja zeit" "jedes Kind ist anders"...
aber mein sohn sieht viele kinder im alter seiner brüder (tagesmutter, babyturngruppe usw.) und alle entwickeln sich ähnlich. nur diese kleine maus eben nicht. und je mehr zeit vergeht um so deutlicher wird das.
ich will aber auch nicht durch eine zu ehrliche antwort meine Freundin unter druck setzen. sie wird drüber reden wenn sie soweit ist.

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Sie ist 7 Wochen zu früh gekommen. Somit ist sie "erst" 11 Monate alt. Und so wie es klingt betüdelt deine Freundin ihre Tochter sehr (was mit dem schwierigen start auch nachvollziehbar ist). Wenn man den Kindern nix zutraut kann sich auch nix entwickeln. Ergo lernt die kleine nix bis sehr langsam da Mama alles von ihr fern hält und alles für sie macht. So würde ich es auch deinem jungen erklären.

In meiner krabbelgruppe ist auch n junge der n Monat jünger als meine Tochter ist aber wesentlich weniger kann als sie. Meine ist mit 15 Monaten wie n richtiges Kind gewesen was lief und spielte und ziemlich selbstständig ist. Hat da die Mama oft nicht gebraucht. Liegt teilweise an ihrer eigenen selbstständigkeit (wollte und will vieles immer alleine machen und schaffen) und an meine Erziehung dass ich sie auch oft hab machen lassen obwohl ich da schwitzend daneben stand und hab mich dann umso mehr mit gefreut und sie bejubelt wenn sie was allein geschafft hat. Bei dir wird's auch nicht anders sein da du erstens Zwillinge hast und 2. Ältere Kinder. Da kannst du keins deiner Kinder so extrem betüdeln und lässt deinen Kindern auch mal allein was probieren.

Der junge in der krabbelgruppe konnte mit 15 Monaten Grad mal die ersten Schritte machen, mit 11 Monaten hat er erst das krabbeln angefangen und war auch so sehr sehr jammerlich und mama-anhänglich und die Mama war und ist sehr sehr betüdelnd. Alles was annähernd gefährlich war wurde strikt von ihm fern gehalten. Egal obs Spielzeug oder n babyflip war. Er hat da auch nur bei gegessen und nix festes weil die Mutti zu große Angst vorm verschlucken hatte. Und sobald der kleine winselte sprang die Mama gleich und hat auch nie versucht ihn zu etwas zu animieren. Sonst versucht man die kleinen ja immer wieder mit Spielsachen zu animieren sich zu drehen oder sich fortzubewegen. Oder man jubelt wie n 6er im Lotto wenn Sie was schaffen. Das hat Sie nie gemacht. Sie hat erst mit 16 Monaten aufgehört seine Flaschen und Sachen zu sterilisieren.

Ich denke deine Freundin ist da so wie sie. Sehr vorsichtig und unsicher weil da was war weswegen sie ihre Kinder in der Entwicklung jetzt durch ihr verhalten bremsen.

Ich an deiner Stelle würde erst die 3 Jahre abwarten und dann was sagen.

Mein Neffe z.b. hat erst das reden mit 2 1/2 angefangen so langsam zu reden (davor war alles "Auto") während der nachbarsjunge in den alter schon richtig gut in Sätzen sprechen konnte. Konnte mir sogar alles erzählen und beschreiben wo seine Katze eingeschläfert werden musste.

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Ich würde es ganz einfach damit erklären, dass das Mädchen sehr früh auf die Welt gekommen ist und eigentlich noch mehr Zeit im Bauch der Mama gebraucht hätte.

Vermutlich merkt er auch, dass du im Umgang mit ihr unsicher/anders bist. Was macht es denn für einen Unterschied, ob sie nun gesund ist oder du irgendeine Diagnose von ihr kennst? Die Kleine ist, wie sie ist. Deine Freundin merkt das sicher auch, dass es für dich vielleicht auch unbewusst irgendeinen Unterschied macht. Vielleicht schämt sie sich auch oder fühlt sich unter Druck gesetzt. Ist sicher nicht einfach für sie. So starke Entwicklungsverzögerungen (wobei das von dir beschriebene doch schon nach mehr klingt) können halt viele Ursachen haben - von Laune der Natur, bis über Geburtskomplikationen mit Sauerstoffmangel und Medikamenten/Drogenmissbrauch unter der Schwangerschaft ist alles dabei.

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Hallo! "Jedes Kind entwickelt sich in seinem ganz eigenen Tempo!" - diese Aussage trifft auf das kleine Mädchen zu, deine Zwillinge und auch deinen Sohn. Ich finde nicht, dass es zum jetzigen Zeitpunkt richtig ist, laienhaft vorauszugreifen. Es sollte erstmal bei der Mutter selbst ankommen, finde ich. Aber auch das ist nicht deine Aufgabe.
VG

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Du weißt doch gar nicht, ob oder in welchem Umfang ihr etwas „fehlt“.

Warum fragt dein Sohn deine Freundin nicht selbst?

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Genau so ist es.

Wir hatten beim Großen im bekannten Kreis auch so ein extrem Frühchen (ich glaube auch auch 30.-31. Woche)

Natürlich hat sie bei vielen etwas länger gebraucht! Man darf nicht vergessen, dass sie eben viel jünger sind, als ihre Geburt es uns wahr machen möchtet.

So konnte dieses Mädchen erst mit 12 Monate krabbeln und mit 18 frei laufen. Zum. 3. Geburtstag war aber schon kaum einen Unterschied zu Gleichaltrigen zu merken. Jetzt wird sie 14 und ist in der 8. Klasse im Gymnasium.

LG,
Natalia

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Das kann so laufen, muss es aber nicht.
Bei mir im Bekanntenkreis gibt es 2 Frühchen. Das eine ist ein 8jähriger Junge, der in der 27. SSW zur Welt bzw. wurde geholt wegen einer Gestose. Dieser Junge war natürlich lange in der Klinik und wurde auch im Anschluss noch engmaschig kontrolliert. Mittlerweile geht der Junge in die 2. Klasse, kognitiv ist er super drauf, auch die Feinmotorik ist OK, allerdings ist er grobmotorisch nicht ganz so fit, was man aber erst auf den 2. Blick erkennt.
Das andere Kind ist ein 6jähriges Mädchen, was aufgrund einer Unterversorgung in der 35. SSW geholt wurde. Dieses Mädchen war in allem sehr spät. Mit 18 Monaten ist sie erst gekrabbelt, gelaufen erst mit 3 (nachdem sie Orthesen bekommen hatte), und sprechen kann sie bis heute nicht. Dieses Kind musste gar nicht so lange in der Klinik bleiben, hat sich zunächst gut entwickelt und wirkte auch erst einmal wie normales Baby. Sie hat nur immer weniger Fortschritte in der Entwickelung gemacht, bekam aber auch erst sehr spät entsprechende Frühförderung.
7 Wochen zu früh ist heutzutage nicht mehr viel, heute haben schon Frühchen aus der 24. SSW gute Chancen. Deutschlands jüngstes Frühchen kam in der 22. SSW zur Welt und ist vor kurzem 7 geworden. Sie ist zwar extrem zart, aber sie ist gesund, geht ganz normal zur Schule. Aber wenn man als Mutter eine Entwicklungsverzögerung verleugnet und dem Kind nicht die entsprechende Förderung zukommen läßt, kann u.U. der Rückstand nicht mehr aufgeholt werden. Das finde ich fatal (bei dem Kleinen Mädchen aus meinem Bekanntenkreis war es übrigens der Kinderarzt, der nicht reagiert hat.)

LG

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Finde nur ich deinen Beitrag irgendwie unverschämt? Hm, egal.
Tja, da sitzt du nun mit deinem Talent, deine Freundin rückt nun keine vernünftige Erklärung raus, die du deinem Sprößling unterbreiten kannst. Wer soll dir das denn abnehmen? Du bist doch nur angepiekst, das sie mit dir nicht Tacheles redet, falls es überhaupt etwas gibt worüber man Tacheles reden muß.
Sorry, wir nehmen die Zwerge im Umfeld so wie sie sind, und genauso gehen auch die älteren Kinder mit ihnen um. Fragen, die dein Kind angeblich stellt, kommen da nicht vor. Im Gegenteil, von den Kindern könnten sich viele Erwachsene (auch du?) eine Scheibe abschneiden...denn sie können einfach akzeptieren.
So und ausgerechnet dein Sprößling stellt nun von sich aus Entwicklungsfragen, das ist in der Tat schwer vorstellbar. Da stellt sich mir die Frage, woher er das wohl hat. Die Tochter deiner Freundin scheint wohl ein ziemliches Thema für dich zu sein.

Und sollte dein Sohn da wirklich von sich aus Fragen stellen, kann ich auch nicht nachvollziehen, warum das für dich so ein Drama ist, wenn man da nun keine "pädagogisch wertvolle" Antwort hat. Man muß nicht alle Fragen beantworten können, manchmal reicht auch einfach ein "Das weiß ich auch nicht.".

Übersteigt es wirklich dein Vorstellungskraft, das man kerngesund sein kann und trotzdem nicht nach Schema F funktioniert?

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Das gleiche habe ich mir auch gedacht ....

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Hallo,

ich denke, es ist ein sensibles Thema und Deine Freundin möchte einfach nicht darüber sprechen. Akzeptiere es und bohre nicht weiter nach. Sei einfach für sie da und biete ihr an, daß sie mit Dir reden kann, wenn sie möchte. Was hättest Du jetzt davon, wenn Du sie drängst? Freundschaft heißt auch mal aushalten und sich zurückhalten zu können.
Euch verbindet das gleiche Schicksal von zu früh geborenen Kindern. Da solltet Ihr Euch besser unterstützen und keinen Vergleich daraus machen, welche Kind besser entwickelt ist.

LG
Mistel

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Schon sagen,dasser richtig beobachtet, dass da was anders ist als seine Brüder. Manche Mütter wollen das aber gar nicht wahrhaben, dass ihr Kind gehandicapt ist. Deine freunde scheine so eine Mutter zu sein. Sie verdrängt da, indem sie es leugnet.

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Sorry, den letzten Satz mit dem Verleugnen, solltst du nicht deinem Sohn sagen, das war nur so ein Gedanke von mir dazu.

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Hallo ich finde dich ehrlich gesagt bissl frech...vielleicht sagt sie die Wahrheit und die Entwicklung ist laut Arzt normal für ein Frühchen. Und selbst wenn nicht, dann würde ich mich an deiner Stelle eher fragen, was ihr für eine Freundschaft führt, wenn sie dir gegenüber nicht drüber reden kann. Ich finde dieses andauernde Vergleichen von Kindern so nervig....meins kann schon das und jenes....oh deins kann das nicht, dass ist dann aber nicht normal usw....

Und mal ehrlich einfach so von sich aus kommt dein Sohn doch nicht da drauf....gerade Kinder sind eigentlich viel vorurteilsfreier und nehmen andere Kinder so wie sie sind... meine Tochter ist 10 und hat einen Jungen in der Klasse, der die geistige Reife eines Dreijährigen hat und entsprechend gefördert werden muss und noch nie wurde da gefragt, warum er so ist oder warum er etwas nicht kann.

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Hallo,

lass Deinen Sohn die Frau selbst fragen, ansonsten geht Dich das wirklich nicht viel an und ich kann Dir sagen, die Kinder können in Jahren so viel aufholen, daß man überhaupt nicht mehr merkt, daß sie anfangs entwicklungsverzögert waren. 13 Monate ist jetzt auch kein Alter, wo man eine konkrete Aussage machen kann, das ist schon ein wenig unverschämt von Dir.

LG