Tochter traut sich nichts zu bzw hat kein Selbstbewusstsein..

Hallo, mache mir ein bisschen Sorgen um meine Tochter. Sie (9 Jahre) hat wenig Selbstbewusstsein. Sie hält sich für dumm, hässlich und dick. Das sind so die Aussagen, die abends öfter mal kommen wenn wir sie ins Bett bringen. Sie hat auch wenig Zutrauen in schulischen Dingen oder was Ängste überwinden betrifft. Jeden Rückschlag sieht sie dann als Betätigung ihrer Unzulänglichkeit. Oft weigert sie sich dann schlichtweg, eine Sache zu versuchen, zB eine Mathe Aufgabe anzugehen oder vom 3 Meter Brett zu springen. "Es hat keinen Sinn denn sie kann es soweiso nicht." Je mehr man dann auf sie einredet, dass sie es bestimmt kann oder man ihr das zutraut oder Tipps gibt wie sie das angehen könnte, dest mehr steigert sie sich da rein und holt immer neue Beispiele raus wie blöd, schrecklich, usw sie ist.

Jetzt hat sie auch keine (klare) Gymnasialempfehlung trotz super Arbeitsverhalten bekommen und sieht das als Bestätigung ihrer "Dummheit". Sozusagen der endgültige Beweis.. Das tut mir so leid für sie, also das sie das so interpretiert.

Auf der anderen Seite ist sie sehr beliebt in der Schule, sehr lebhaft, laut und spart eigentlich auch nicht mit "Ellenbogen". Wenn ich sie da machmal "kritisiere", wenn sie und ihre Freundin ein anderes Mädchen ärgern, sagt sie, "Stimmt ich kann halt nichts richtig machen, ich bin halt scheisse."

Ich bin manchmal wirklich überfragt wie ich damit umgehen soll. Hat meine Tochter wirklich ein ernstes Problem mit ihrem Selbstbewusstsein ? Oder geht es eher um Aufmerksamkeit? Sie hat noch eine kleine Schwester.

Danke für Eure Meinung, Tipps und eigene Erfahrungen.

Lg krischi1975

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Hallo,

Mein ganzes Mitgefühl hatte deine Tochter bis ich das hier gelesen habe:

-Auf der anderen Seite ist sie sehr beliebt in der Schule, sehr lebhaft, laut und spart eigentlich auch nicht mit "Ellenbogen". Wenn ich sie da machmal "kritisiere", wenn sie und ihre Freundin ein anderes Mädchen ärgern, sagt sie, "Stimmt ich kann halt nichts richtig machen, ich bin halt scheisse."-

Ja,
ich glaube hier geht es eher um Aufmerksamkeit verbunden mit der Persönlichkeitsstruktur eines -Vermeiders-.

Menschen, die permanent in die Vermeidung gehen, ohne sich mit ihren Schwächen auseinanderzusetzen und Herausforderungen anzunehmen, schützen so ihr Selbstbild.

Dass nach außen getragene Postulat der eigenen Unfähigkeit, könnte eher kokettierenden Charakter haben, um sich stets ermutigendes Wohlwollen zu sichern, welches nicht allzu fordernd daherkommt.;-)

Mir scheint es so, als fände deine Tochter sich längst nicht so unzulänglich, wie sie behauptet.

Daher glaube ich nicht, dass du dir so große Sorgen machen mußt.

Schraube deine Erwartungshaltung an sie einfach eindeutig hoch und signalisierte ihr,
dass du ihr einiges zutraust und ihre
Vetmeidungsstrategie durchschaut hast.

Einen Versuch wäre es allemal wert.

lg


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Ja ich denke die Einschätzung passt ganz gut. Sie hat auch ein sehr gutes Gespür dafür, wie man Menschen zu etwas bringen kann. Also welchen Knopf man bei welcher Person drücken muss, um das Gewünschte zu erreichen.

Da sie generell viel Aufmerksamkeit braucht, denke ich auch, dass es eher darum geht, Aufmerksamkeit und Zuwendung zu erhalten. Das Thema ist auch meist kurz danach vergessen und sie wendet sich fröhlich pfeifend anderen Dingen zu#rofl

Trotzdem müssen wir schauen wie man dieses Vermeidungsverhalten "durchbricht".
Das wird nicht einfach, aber wir arbeiten dran..#schwitz

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hier empfehle ich dir sie zum Judo zu schicken, diese Sportart hilft Kindern sehr gut ihre Stärken zu entdecken, ohne Druck und mit viel Freude.

Dann gibt es eine ganz dolle Hörspiel Reihe, die Kindern dabei hilft selbstbewusster zu werden.

https://www.kinder-selbstwertgefuehl.de/?gclid=CjwKCAiA07PRBRBJEiwAS20SIH9xlkjMuXjjZbUPS1nviU7mAZKmaSuQB34WKZUZWI-scw5mZTUWJxoCXoQQAvD_BwE

und ganz wichtig ist es das du ihr immer wieder sagst das sie ales erreichen kann was sie möchte und das du da fest dran glaubst...indem Alter ist es nicht ungewöhnlich das Kinder solche probleme entwickeln, mit unseren 10Jährigen haben wir das in diesem Jahr auch ziemlich dolle gehabt, jetzt ist sie über den Berg .

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Danke für Deinen Tipp. Kampfsport ist leider nicht so ihr Ding, die Idee hatten wir auch schon. Vielleicht finden wir etwas anderes dass ihr gefällt, bisher geht sie zum Tanzen und Turnen..

Die Hörspiele schau ich mir mal an, das ist eine gute Idee;-)

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Ich bin auch der Meinung, dass deine Tochter über eine Sportart wie Judo oder ein anderer kampfsport zu mehr Selbstwertgefühl finden könnte. Gerade kampfsport macht einen Menschen, der sich wenig zutraut, selbstbewusst. Es gibt erfolgserlebnisse und sie lernt, dass sie in der Lage ist, Situationen zu kontrollieren. Erkundige dich doch mal nach kampfsport Vereinen in eurer nähe.

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Leider ist das nicht so ihr Ding, wir hatten die Idee auch schon. Mit den Terminen passte es auch nicht so. Vielleicht versuchen wir mal eine andere Sportart, die ihr Erfolgserlebnisse bringt..

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Für eine 9-jährige traut sie sich schon echt wenig zu. In wie weit das jetzt aber noch normal ist oder nicht, kann dir hier keiner sagen.

Ich denke, ich in deiner Situation würde mal mit einem Profi über meine Tochter reden um dann vielleicht!!! mehr zu machen.

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Hi,
Kinder die wenig Selbstbewusstsein haben, müssen bitte nicht alle zum Judo.
Kampfgeist kann man bei jedem Sport bekommen.
Meine Tochter hat mit drei Jahren eine Reittherapie gemacht und hat jetzt im Sport etwas gefunden wo sie Überdurchschnittlich gut ist und hier ihre Anerkennung findet.

Mag sie irgendetwas besonderes, Pferde, Schwimmen, lesen, etc....hier sollte man ansetzen und versuchen das mit einem aktive Hobby zu verbinden.
Es gibt auch z.B. Reittherapien, um den Kids Selbstvertrauen zu geben.
Was sagen denn die Lehrer dazu? Habt ihr sie schon ins Boot geholt?

lg
lisa

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Wir sind da noch auf der Suche nach dem richtigen Hobby. Weil sie ja "kurz" vor dem Übertritt auf die weiterführende Schule ist, ist das etwas schwierig, weil wir ja noch nicht wissen wie da dann die Unterrichts-/Nachmittagsbetreuungs-Zeiten sind. Schwimmen könnte passen :-) Das tut ihr sehr gut und sie ist auch eine super Schwimmerin. Sie will aber auf keinen Fall leistungsorientiert schwimmen, weil es sein könnte dass andere besser sind :-(

Wir haben jetzt aber gestern überlegt, das wir mit ihr doch mal einen Psychotherapeuten aufsuchen. Sie hat auch diverse Ängste entwickelt (Einschlafen, Feuer, Einbrecher, Eltern sterben,..), vielleicht hängt das Verhalten auch mit einer Angststörung zusammen.

In der Schule ist sie nicht auffällig. Auch dort traut sie sich nicht viel zu, aber alles ganz gemässigt und normal. Davon abgesehen erhalten wir nicht viel Unterstützung oder Feedback von der Schule :-(

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Zeit ihr ihre Stärken auf. so wie du es hier geschrieben hast. In dem du sie dafür lobst, aus der Situation heraus. Nicht aufgesetzt.

Und lass sie selbständig werden, damit sie selber merkt, dass sie was kann. Brötchen holen am Sonntag, alleine ÖV fahren, alleine was organisieren, im Sportverein selber was mitmachen, ins Sportlager oder Pfadilager fahren..., Hilfsleiterin in der Cevi-Gruppe werden, all diese selbständigen Dinge machen Kinder selbstbewusst.
Nicht der Kampfsport, zu dem sie die Mami hinfährt und wieder abholt :-) Selber machen ... das macht stark.

Wegem Gymi sag ihr doch einfach klar wie es ist: Sie könnte es - aber man traut ihr halt weniger zu, weil sie so still ist und sich nicht für sich selber einsetzt.
Frag sie, ob sie das überhaupt will und wenn sie will - dann soll sie.

PS) Was das "plagen" von den MitschülerInnen betrifft, würde ich aber genauso ein Auge drauf haben wie auf das Selbstbewusstsein. Kinder, die ein schwächeres Selbstbewusstsein haben, machen gerne andere Kinder im Rudel fertig, um sich stark zu fühlen. Das ist sehr unsympathisch und fies.

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Hallo,

da wäre aber doch die Erfshrung der Schule wichtig.

Mein Kind verhält sich in der Schule wie das Engelchen. Überall bemüht. Überall sich an Regen haltend.

:-[

Das Freundchen ist ein intelligenter Manipulator. Anstrengend, Kompromislos.

Wer idt der dann ?

Ein Lehrer, dem ich vertraue, ist ein Lshrer der mir eine ehrliche Einschätzung gibt.

Ich bin so oft auf mein Kind reingefallen.

Dann gibt es Kinder, zu denen gehört mein älteres Kind, Nicht bestätigte Angst.rung. Motorisch unterste Schublade. Das Kind, puuh. Vermeidungsverhalten. Praktisch identisch, was du beschreibst.

Dieses Kind veränderte sich innerhalb eines Jahres um 180 Grad. Fing es vor einem Jahr einmal die Woche mit einer Sportart, damit es nicht dick wird, sind wir jetzt nach 15 Monaten dabei, dass das Kind zur Landesspitze grhört bzw. Auf ddm Weg dahin ist. Am Wochende hat ed wieder einen großen Wettkmapf gewonnen.

Man kann sich vorstellen, was es mit Selbdtbewusstsein macht. Wenn man auf dem Podest steht, wirkt es noch Tage nach und dann ist es auch auf anderen Gebieten ansteckend.

Wo steht dein Kind. Schaffst du die Reflexion, würde ich mir einen fachlichen Rat holen. Auf mein Kind Nr.1 muss man schlichtweg anders reagieren als auf mein Kind Nr. 2.

#winke

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Hallo,

ich kenne deine Tochter nicht und möchte ihr da auch nicht zu nahe treten, aber mein erster Gedanke war es, dass sie einfach das Gegenteil hören will.
Zum einen geht man so unbequemen Dingen aus dem Weg und zum anderen bekommt man Aufmerksamkeit bzw. hat man auch schnell eine Ausrede.
Nun dazu wie ich darauf komme. Ich war als Kind genauso. Solche Sätze kamen von mir auch bei jeder Gelegenheit. Ich habe mich auch gern als armes Ding dargestellt. Und ich garantiere dir, ich habe nie unter mangelndem Selbstvertrauen gelitten. Ein Kind, das laut ist und die Ellenbogen ausfährt, hat keine Probleme mit dem Selbstbewusstsein. Für mich war es eine gängige Masche. Vor allem in Vorpubertät und Pubertät. Anstatt mich bei schlechten Noten anzustrengen konnte ich herrlich dramatisieren wie dumm ich doch sei und umging so nicht nur den Ärger wegen der Note, sondern auch noch gesagt, dass ich nicht dumm bin. Ich bin auch nie auf den 3m Turm geklettert und habe erzählt, dass ich keinen Mut habe etc. Ich habe mir nie Gedanken gemacht ob ich mich das traue, aber der Zuspruch, dass ich es schaffe hat mir genauso viel Aufmerksamkeit beschert wie ein Sprung vom Turm. Ich sollte eine Hausaufgabe machen, kapierte sie nicht gleich und schaltete in den Drama-Modus anstatt mir weiter darüber Gedanken zu machen. Kurz um, ich brauchte das um im Mittelpunkt zu stehen. Hart wie es sich anhört, Schluss war als es mein Umfeld leid war und es irgendwann nervte. Meine Eltern reagierten einfach nicht mehr darauf.
Ich würde, an deiner Stelle, mit den Lehrern reden und fragen wie sie deine Tochter einschätzen. Hat sie wirklich ernsthafte Probleme, hilft eine Verhaltenstherapie. Die Tochter meiner Freundin hatte absolut kein Selbstbewusstsein. Das Kind war aber auch sehr schüchtern, in der Schule hat sie sich kaum getraut was zu sagen aus Angst Fehler zu machen. Sie war mit ihr beim Therapeuten und die Therapie hat dem Mädchen sehr gut getan.

LG
Michaela

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Man könnte denken du redest von meiner Tochter. Haben gerade gewaltig Probleme.

Wenn man was falsches zu ihr sagt bockt sie rum und hat schlechte Laune.

Wenn sie eine Aufgabe nicht kann wirft sie alles hin und sagt sie ist dumm.

In der Schule fragt sie JEDESMAL die Lehrerin nochmals wie die Aufgabe geht. Die ist mittlerweile genervt und sagt nein ich erklär es dir jetzt nicht mehr. Meine Tochter gibt dann der Lehrerin die Schuld wenn sie daheim nicht weiß wie es geht.

Wenn sie in der Schule bestimmte Mädchen schief anschauen ist das für sie Drama pur. Aber sie teilt aus wie noch was

Bin zur Zeit echt ratlos.

Ach ja, meine Tochter ist 10