Der Sohnemann ist ein St. Sch.

Guten Tag,

Ich bin ein Mann und 24 Jahre alt. Das ist zwar nicht das Richtige forum für mein Problem, aber ich würde das gerne aus der perspektive meiner Eltern sehen um das gesamt Bild besser verstehen zu können. Und da hier nur Eltern sind, ist das vermutlich die Beste Anlaufstelle dafür. Erstmal danke ich jedem, der mir helfen will. Ich weis einfach nicht mehr weiter und lande immer in einer Sackgasse. Ihr könnt ruhig hart sein, vlt. Wache ich dann auf...

Ich bitte die Moderatoren, dies nicht zu löschen, da mir das Thema extrem wichtig ist und ich sonst nicht weiß wohin damit. Danke :)

Zu meiner Geschichte :

Es fing bereits in der 1. Klasse an. Ich hatte nie Bock in die Schule zu gehen, hatte kein Bock Hausaufgaben zu machen. Warum das so war, kann ich jetzt nicht mehr sagen. Ich vermute ich fande es damals einfach uncool zu lernen. In der Gegend in der ich aufgrwachsen bin und mit den Leuten mit denen ich meine Zeit verbracht habe, war das nun mal so.

Diese Leute wiederum haben mich immer nur verachtet und gemobbt. Waren also keine wahren Freunde und sehr schlechter Einfluss. Gemobbt wurde ich nicht nur in der Freizeit. Aber der 2. Klasse ginge es dann auch in der Schule an. Ich war nach der Grundschule nur für die Hauptschule geeignet. Meine Noten waren extrem schlecht. Ich musste mich ständig unter Beweis stellen, mich prügeln und am besten scheise bauen um möglichst 'cool' zu wirken.

Meine Mutter war zu der Zeit immer für mich da, hat versucht mit mir Hausaufgaben zu machen. Ich habe immer Stress gemacht und hatte darauf überhaupt keinen Bock. Früher gab es noch keine Smartphones, das heißt man hat immer draußen gespielt. Sobald es dunkel geworden ist, kam meine Mutter raus und suchte mich 2 Stunden lang, wo ich mich denn herumtrieb. Ich baute aber niemals scheiß, sie war nur in Sorge das mir etwas passiert. Sie handelt immer in Angst. Von ihrer Mutter wurde sie emotional immer vernachlässigt. Sie bekam keine Liebe, sondern immer nur Hass von ihr. Ihr Vater war Alkoholiker. Sie hatte also selber immer eine sehr schlechte Kindheit gehabt.

Sie wurde von den Lehrern immer in die Schule bestellt und ihr wurde gesagt das ihr Sohn sich wieder geschlagen hat. Sie stand dann immer weinend vor mir und ich bekam Ärger. Das war so ab dem 14. Lebensjahr. Natürlich wurden meine Noten schlecht, ich hatte immer nur die Probleme der Schule im Kopf. Ich wollte nur ein bisschen Anerkennung haben und Freunde bzw. Wenigstens eine Person die mich liebt oder wenigstens mag. Denn zuhause gab es immer Streit zwischen meinem Vater und meiner Mutter. Mein Vater wollte nie bei der Erziehung helfen (hat es bis heute auch nicht gemacht), wollte nicht arbeiten. Wollte einfach nichts tun. Meine Mutter musste also alles alleine machen, Haushalt, meinen Bruder und mich erziehen, arbeiten (diese hat sie dann gekündigt, weil sie gesehen hat das wir Problem Kinder sind bzw. Ich eins bin und es sonst nicht geschafft hätte). Und dann noch mit meinem Vater streiten.

Soviel zur Schule. Jugend :

Mit 17 bestand ich dann meinen quali. Ich lernte einen Kumpel kennen, der hat sich am ersten Tag der 9. Klasse zu mir gesetzt. Zu dieser Zeit war ich imemr noch der Außenseiter, er hat aber etwas in mir gesehen, bzw. fand mich wohl als einzigen in der Klasse cool. Wir wurden beste Freunde. Nach dem Quali nahm er mich dann regelmäßig mit nach draußen. Er war unglaublich bekannt und kannte extrem viele Leute. Diese Leute wurden dann auch zu meinen Freunden. Zum ersten mal kam ich in Kontakt mit Menschen, die mich nicht als Außenseiter sahen. Natürlich waren das auch alles verloreren Seelen, die nicht wussten wohin. Haben jedes Wochenende gesoffen, sind auf Partys gegangen. Dieser ganze Jugendliche Bullshit eben.

So fing das dann auch bei mir an. Ich fang an zu trinken, und fand weiteren schlechten Einfluss. Genau die Leute die mich früher gemobbt haben (Zum Teil sogar die gleichen Personen) wurden nun zu meinen engsten Verbündeten (Ich fühlte mich aber nie wohl in diesem Kreis. Ich war sowieso anders. Und das wusste ich). Mit 18 wurde mir dann mein erster Joint angeobten. Ab da fing es an richtig hässlich zu werden:

Mit 18 war jedes Wochende ausgehen angesagt, Alkohol trinken und täglich Joints rauchen (auch unter der Woche). Meine Mutter war damit am Anfang alles andere als Happy, nachdem ich mich aber gut zur Wehr gesetzt habe und ihr immer widersprochen habe, fand sie sich dann mehr oder weniger damit ab. Natürlich wusste sie nicht das ich Joints rauche. Sie traf mich nur am Wochenende völlig besoffen zuhause an. Sie hat auch gesagt, dass kann so nicht weiter gehen, wir hatten etliche Gespräche, es flossen viele Tränen, aber letzten endes war mir die Meinung meiner Mutter egal. Ich hatte endlich etwas gefunden, wo ich etwas bekomme (es war keine Liebe, aber es war eine Art Freude. Ich konnte endlich glücklich sein durch die Partys, den Alkohol und das Gras. Endlich hatte ich etwas vom Leben!). Dieses Gefühl stelle ich bis heute noch über alles. Sei es die Arbeit, Sei es die Familie, sei es meine eigene Gesundheit. Alles ist mir egal. Diese Egal Einstellung wurde aber dann vom Gras gefördert (Ich habe Gras bis vor 10 Wochen täglich geraucht). Das hat natürlich immense Spuren hitnerlassen. Ich konnte meine Persönlichkeit nicht weiter entwickeln und bin in diesem 18 jährigen Verhalten stecken geblieben. Meine Mutter fand es erst letztes Jahr raus, dass ich Gras rauche. Von dem Mobben hat sie auch erst im letzten Jahr erfahren (Ich konnte davor mit keinem darüber reden). Ich machte nach der Schule meine Ausbildung, diese wollte ich abbrechen, aufgrund des Gras Konsumes hatte ich überhaupt kein Bock auf Arbeit. Auch diese Last hat wieder meine Mutter übernommen, da ich ihr immer die Ohren vollgeheult habe. Zu dieser Zeit ist auch mein Bruder an Bechterew erkankt. EIne schlimme Auto Immun Krankheit, die dem Patienten innerhalb von 5 Jahren das Leben kosten kann (Er ist jetzt 21). Als meine Mutter das letztes Jahr rausbekommt hat, wollte ich schon davor unbedingt raus. Ich hatte meine Ausbildung abgeschlossen und wir begaben uns auf Wohnungssuche. Auch das hat meine Mutter für mich getan. Das ich Gras rauche ist erst rausgekommen, nachdem wir die Wohnung gefunden haben. Ich durfte erstmal nicht einziehen und musste weiter zuhause wohnen, bis ich clean bin. Das habe ich auch geschafft, aber auch da habe ich extrem an den Nerven meiner Mutter gezerrt.

Mein eigenständiges Leben beginnt:

EIgene Wohnung, neue Arbeit, ich bin clean für drei Monate. Im Winter letzten Jahres habe ich dann wieder mit den Gras rauchen angefangen. Und das noch schlimmer als zuvor. Nun hatte ich niemanden mehr der mich kontrolliert bzw. vor dem ich mich verantworten muss. Diesmal hat es mich so hart erwischt, dass ich selber die Folgen des übertrieben Konsums gespürt habe. Meine Mutter traf ich ab und zu und sieh sah es mir im Gesicht an, dass ich völlig kaputt bin. Sie wusste sofort das ich wieder Gras rauche. Im Nachhinein habe ich dann erfahren, dass sie es eigentlich so lassen wollte, weil sie diesen Schock nicht noch einmal überleben würde. Sie hat sich doch dagegen entschieden. Nach stundenlangen Gesprächen konnte ich ihr trotzdem nicht sagen das ich rauche. Erst als sie mir mit einem Test gedroht hat, rückte ich raus mit der Sprache. Es hat sie wieder sehr sehr sehr stark mitgenommen, davon zu erfahren. Sie hat mir angeboten zurück ins Elternhaus zu kommen. Mein Vater und mein Bruder waren dagegen.

Eine Alternative wäre die Entzugsklinik. Ich wollte da aber nicht rein. Mir wird klar, das ich das nur aus Bequemlichkeit gemacht habe (Warum sich Höllenqualen antun, wenn man auch bequem zuhause bei den Eltern chillen kann?). Andererseits muss ich sagen, dass meine Mutter immer alles von mir abgenommen hat. Ich ließ ihr aber wiederum keine Wahl, als das sie die Entscheidungen für mich trifft (und das mittlerweile 25 Jahre lang und nicht nur für mich, sondern die ganze Last der Familie stemmen muss!!!!) . Denn mein Verhalten war Scheiße, wiederum beeinflusst von der Vergangenheit. Annerkennung bzw. ein Stück Leben erleben ist für mich das wertvollste Gut in meinem Leben. Ich will einfach leben und nicht so wie jeder mit einem Job und 9 to 5. Ich will selbstständig sein und etwas großartiges aus meinem Leben machen. Darauf arbeite ich auch hin. Ich habe meine Leidenschaft in der Musik entdeckt.

Ich bin also wieder zurück zu meinen Eltern gezogen. Und bin nun seit 10 Wochen clean. Mein Bruder und meine Mutter (hauptsächlich sie) kommen fast täglich zu mir und fragen wie es mir geht, weil ich mich immer komisch benehme. Ich darf nirgendwo hin und sitze hier so wie im Knast. Damit habe ich mich aber mittlerweile abgefunden, denn ich habe mir das selber zuzuschreiben. In dieser Zeit ist meine Mutter 4 mal bis auf übelste ausgefplitt. Also wirklich richtig als ob sie gleich in der psychatrischen Klinik landen würde (Verständlich diese Reaktion, bei dem was die Frau alles durchgemacht hat). Dieses Verhalten ihrerseits wurde aber nur durch mein Verhalten ausgelöst. Weil ich dann nach ihren langen ausfragungen erst nicht antworten will, weil ich damit selber klar kommen will. Ich habe überhaupt keinen Bezug zu meiner Mutter. Durch das Gras und durch meine Vergangenenheit. Ich habe keinen Bezug zu niemanden. Nichtmal zu mir selber. Und dann komm ich mit Vorwürfen bzw. Versuche zu erklären (um das auch alles für mich selber herausfzufinden), was mich dazu getrieben hat sowas zu tun und wie es zu meinem Verhalten gekommen ist. Ich löse aber immer diese heftigen Reaktion bei meiner Mutter aus.

Nun meine Frage an euch:

Was soll ich tun? Meine Mutter sagt ich hasse sie. Ich schaue sie auch immer mit hasserfülltem Blick an bzw. wenn ich mit ihr Rede. Das sagt zumindest sie. Ich würde dem bejahen, durch die ganzen Streitigkeit seit 15 Jahren zwischen ihr und mir ist das ein extrem heikle Beziehung. Meine Mutter will am besten auch einfach abhauen, weil sich schon lang am Ende ihrer Kräfte ist. Diese Frau hat 48 Jahre nur Scheiße erlebt (Nicht ein Tag gab es an dem sie glücklich war). Ich würde mich gerne ändern, und meine Familie wieder zurückgewinnen bzw. meiner Mutter etwas gutes tun, indem ich meinen Spaß und mein Vergnügen nicht mehr über alles stelle, sondern die richtigen Werte bekomme. Nur habe ich keine Ahnung wie das geht. Ich hoffe mir kann jemand den Standpunkt meiner Mutter erklären und mir hilfreiche TIpps geben, was ich mit meinem Leben anfangen soll.

Sie sagte auch, mein Leben wird sich nie ändern, wenn ich ihr nicht verzeihe bzw. meinen Hass gegen sie weiter in mir pflege (Sie wollte mich anfangs nicht raus lassen bzw. Freunde treffen lassen, obwohl mir das das wichtigste zu der Zeit war und immer noch ist). Ich hasse sie auch nicht, aber sie versucht mich so krass zu verändern, das das nicht von heute auf Morgen geht. Sie hat natürlich Angst, dass ich in eine tiefe Scheißé gerate und dann wieder alle Probleme sie übernehmen muss.

Danke das du bis hier her gelsen hast, ich weiß du bist kein Psychologe (ich habe bereits einen), aber ich würde gerne die Meinung von Eltern hören zu einem Sohn wie mir. Denn ich denke es gibt da draußen auch Eltern, die wissen wie man seinen Kindern Wärme und Liebe gibt (Meine Mutter hat dies auch getan, aber auf eine andere Weise, da sie selber niemals welche bekommen hat, und nicht weiß wie das überhaupt geht).

Ich danke euch von ganzem Herzen!!!

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Ein Hallo an dich in der tiefen Nacht,
Meine Söhne sind noch sehr jung, aber ich mag die dennoch ein paar Gedanken mitteilen.
Zunächst einmal: wenn man ein Kind bekommt, dann ist das einfach ein unglaubliches Gefühl, da ist dieses kleine Wesen, so schutzlos und man wünscht sich das beste für sein Kind! Die liebe ist grenzenlos, so sehr, dass es schmerzen kann!
Stell dir also vor, du hast ein Kind, das du so unglaublich doll liebst, für das du alles, WIRKLICH ALLES, geben würdest - dir wären 48 Jahre scheiße sowas von egal, wenn dieses Kind einfach nur endlich seinen Weg finden würde. Und du setzt deine gesamte Kraft dafür ein, damit es das schafft.
Da ist also deine Mutter, die leider nicht die tollsten Startbedingungen im Leben hatte, aber sie liebt dich und sie setzt augenscheinlich alles daran, damit du ein besseres Leben haben kannst. Dass sie dir dabei so manchmal auf die nerven geht, zeigt ihre Hartnäckigkeit. Ja, sie nervt dich, sie verbietet dir, wonach du süchtig bist, was dir nicht gut tut (gras, ungesunde Freundschaften), weil du selbst das noch nicht mit dem Herzen erkennen kannst. Klar sagt dir dein Verstand, das und das ist Mist aber du kannst die Finger nicht davon lassen. Und an dieser Stelle steht deine Mutter, mit wachsamen Auge passt sie auf dich auf und versucht dich auf einen guten Weg zu bringen.
Es ist bestimmt schwer, sich dem hinzugeben, weil es dir zutiefst widerstrebt. Ich würde an deiner Stelle ganz genau in dich horchen und dich selbst befragen, was dich an dem oder dem so sehr stört. Und dann überlege... warum ist das so? Und macht es Sinn? Was hast du davon, wenn du auf dem oder dem bestehst? Oder wäre eine andere Entscheidung vielleicht besser für dich?
Überdenke einfach mal gründlich jede Entscheidung, bevor du handelst. Und schau über deinen Tellerrand hinaus.

Deiner Mutter ist nicht wichtig, dass du einen super bezahlten Job hast oder du ein fettes Auto und ein großes Haus hast - sondern, dass du ein gesunder, eigenständiger Mensch wirst, der zufrieden mit beiden beinen im leben steht.

Du hast geschrieben, dein Bruder ist erkrankt. Ich bin die Schwester eines schwer kranken Bruders. Mein Bruder war von Geburt an schwer krank. Wir haben viel Zeit in Krankenhäusern verbracht. Er sollte nur ein Jahr leben. Er ist fast 28 geworden.
Meine Kindheit ist geprägt von Misshandlung. Aber ich habe durch all das, vor allem durch meinen Bruder eines gelernt: das Leben ist so unglaublich kostbar! Du bist hier - du kannst ein Leben leben. Leben ist nicht immer leicht, es hat helle und dunkle Seiten, aber das gehört dazu! Nutze dein Leben und mache es zu dem, was dich dauerhaft erfüllt und nicht nur für einen Moment des rausches so tut, als würde es das!

Ich wünsche dir alles gute. Und drück deine Mama und wenn du kannst, dann sag ihr, dass du ihre nerven zu schätzen weißt.

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Deine Mutter hat dich nie fallen lassen, sie war und ist immer für dich da und hat die Karre immer wieder aus dem Dreck gezogen.
Deine Geschichte klingt sehr reflektiert. Warum hasst du deine Mutter?
Du bist jetzt 25 Jahre alt. Es wird höchste Zeit, dass du dein Leben selbst in die Hand nimmst.
Es ist eher unwahrscheinlich, dass du mit deiner Musik zum Weltstar mutierst und selbst wenn, würdest du im goldenen Käfig sitzen und wärst wieder gefangen.
Ein 0815 Job reicht zur Eigenständigkeit schon aus. Damit hast du eine vernünftige Basis auf die du stetig weiter aufbauen kannst, wenn du es möchtest. Das dich kiffen runter zieht, anstatt dir das Gefühl der Freiheit zu geben, solltest du inzwischen gemerkt haben. Es ist eine Illusion. Mehr nicht. Es bringt dich nicht weiter, sondern es treibt dich zurück.
Du selbst hast dein Schicksal in der Hand.
Auf was wartest du noch?
Zeig der Welt da draußen zu was du im Stande bist.
Zu deiner Mutter kann ich dir nur sagen, dass es höchste Zeit ist, dass du dich mit ihr zusammen setzt und ihr sagst, dass du ihr dankbar bist für alles was sie für dich getan hat.

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Auch dir danke ich Abnehmerin,

weil sie mir eigentlich immer nur alles weggenommen hat. Natürlich wollte sie mir damit im Endeffekt nur etwas besseres dafür geben, abe rich war schon seit Kindheitsalter immer anderer Meinung. Und über die 15 Jahre hat sich das so in mir verfestigt, dass das schon automatisiert abläuft. Ich will dieses Verhaltensmuster aber auf keine Fälle beibehalten, weil ich nur durch den Frieden mit meienr Mutter wirklich glücklich werden kann. Davon bin ich überzeugt. Sie spielt halt 90 % in meinem Leben. Bei allen Entscheidungen, alles was ich tue, habe ich immer meine Mutter im Hinterkopf. Wie würde sie reagieren darauf? Und dann mache ich dennoch das, was ihr niemals gefallen würde bzw. schlimmer noch ich schade ihr mit meinen Entscheidungen immer. Ich verstehe selber nicht warum. Das würde ich gerne verstehen, vlt. fällt es mir dann leichter mich zu ändern.

Gruß
grischka

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Du hasst Deine Mutter, weil Du ihr in Deinem bisherigen Leben nichts anderes als unendliche Sorgen und schlaflose Nächte bereitet hast? Und das musst DU IHR verzeihen?
Darauf muss man erstmal kommen, aber gut, mein Sohn denkt vielleicht auch so. Ich habe mir 20 Jahre lang den A*sch aufgerissen, dass er in der Schule einigermaßen was tut, einen Schulabschluss erreicht und später - von seiner Spielsucht loskommt. Was ich da erlebte, würde ein Buch füllen.
Ja ich hab es geschafft, zusammen mit meinem Mann, der wie ich oft genug am Verzweifeln war. Beinahe ging unsere Ehe drauf.
Als er dann eine liebe Freundin fand, mit ihr zusammenlebte, später heiratete und einen Sohn bekam, waren wir so überglücklich.
Allerdings machten wir ab dem Moment, als das Kind da war, alles falsch und plötzlich wurden uns Dinge vorgeworfen, die uns fassungslos machten.
Ende vom Lied und allen Bemühungen meinerseits: Keine drei Monate nach dem Tod meines Mannes brach mein Sohn den Kontakt zu seiner kompletten Herkunftsfamilie ab, als es mir noch so richtig beschissen ging - mein Enkel weiß nicht, dass er noch eine Oma hat und ich darf mein restliches Leben mit einem "warum" verbringen. Das ist jetzt über viereinhalb Jahre her.
Werde endlich erwachsen, mach einen Strich unter Dein bisheriges Leben und fang neu an. Ein guter Weg wäre, Deine Mutter endlich einmal in den Arm zu nehmen. Sie hat ein Leben hinter sich, was man keinem wünscht und Du hast überhaupt keinen Grund, ihr irgendwelche Vorwürfe zu machen, sie hat nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, auch wenn DIR einiges nicht passte.
Du schreibst, Du würdest Dich gerne ändern, dann tu es einfach! Die Einsicht ist der erste Schritt. Alles Gute.
LG Moni

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Hi Moni,

vielen Dank für dein Antwort. Du hast völlig recht. Leider bin ich viel zu selbstsüchtig und egoistisch. Ich werde meiner Mutter zur Liebe versuchen mich zu ändern. Ich denke dann wird es mir auch besser gehen. So wie dein Sohn bin ich auch. nur wahrscheinlich viel schlimmer. Schön das du weißt wovon du redest, auch wenn ich dir das niemals wünschen würde. Danke nochmal

LG grischka

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Hallo Fenzel,

auch dir danke ich für deinen Antwort. War definitiv die richtige Entscheidung hier zu posten und sich an Mütter zu wenden. Ich bin für so eine Sicht leider zu kurzsichtig.

LG grischka

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Hallo Grischka,

der Text von dir könnte von meinem Sohn kommen.

Ich habe selber eine extrem glückliche Kindheit erlebt, nicht so wie die, die du von deiner Mutter schilderst.

Und diese glückliche Kindheit wollte ich auch meinem Sohn ermöglichen. Ich geriet nur an den falschen Partner. Durch ihn hatte ich zwar den Sohn, aber seine Persönlichkeit und seine Alkoholabhängigkeit haben die Ehe zerstört. Ich zog die Reißleine, ließ mich scheiden, nahm meinen kleinen Sohn und legte viele Kilometer zwischen mich und meinen Ex. Sowas wäre nach der heutigen Gesetzgebung gar nicht mehr möglich, aber damals waren es andere Zeiten. (Mein Sohn ist mitttlerweile 27).

Ich war nun lange Jahre alleinerziehende Mutter und mein Sohn mein ganzer Dreh- und Angelpunkt. Er musste früh selbstständig werden, hatte aber immer ein sonniges Gemüt, sah sehr gut aus und war ein absoluter Strahlemann. Mit seinem Vater hatte er telefonischen Kontakt und sporadisch drei/vier Mal im Jahr persönlichen Kontakt.

Ich lernte meinen jetzigen Ehemann kennen, wir bekamen noch eine gemeinsame Tochter. Sie ist nun auch fast erwachsen.

Mein Sohn hat seit seinem 14 Lebensjahr die Biege nicht mehr bekommen. Er war sehr beliebt in der Schule, wir haben ihm viel ermöglicht, dennoch war es nie genug. Er liebt seinen Stiefvater sehr, aber die Sehnsucht nach seinem leiblichen Vater hat bis heute nicht nachgelassen. Er versteht nicht, warum die Ehe damals in die Brüche ging. Ich ließ mich scheiden, damit der Junge nicht in einer lieblosen Ehe aufwachsen muss, mit einem betrunkenen Vater. Hätte ich dort aushalten sollen, nur damit die Ehe intakt bleibt? Wie man es macht, macht man es verkehrt. Kinder können alles ins Gegenteil verkehren.

Mit 15 wollte er unbedingt auf ein Sportinternat. Auch das haben wir ihm ermöglicht. Dort kam er das erste Mal (?) mit Drogen in Kontakt. Er war weit weg, die familiäre Bindung fehlte und er hatte Freiheit geschmeckt, die er in seinem Alter noch gar nicht einschätzen konnte. Alle schienen nur an ihm herumzumeckern. Immer waren die anderen Schuld, nie er selber, wenn mal etwas nicht geklappt hat. Eine Arbeit verhauen, im Sport nicht gut genug etc.

Nach einem Jahr zogen wir die Konsequenzen und nahmen ihn vom Internat. Er musste nun wieder in die Niederungen der Normalität. Nix war es mit Superstar und Überflieger. Ackergaul statt Rennpferd. Das schmeckte ihm wieder nicht. Er rebellierte an allen Fronten.

Hat sich Alkohol besorgt und gekifft. Bekam Epilepsie. Juchhu, denkt man da als Mutter. Man fragt sich, wo der Fehler war.

Mit 18 zog er dann mit fliegenden Fahnen von Zuhause aus. Auch das wurde von uns finanziert. Er ging zur Schule und wollte sein Abi machen. Hat nicht geklappt, wieder waren die anderen schuld. Blöde Lehrer etc. Dass es das Kiffen war, was seinen Kopf benebelt hat und ihm die Geister der Brillianz, Großartigkeit und Einzigartigkeit vorgegaukelt hat, das hat er nicht eingesehen.

Aber wir hatten keine Handhabe mehr, er war volljährig.
Monatelang haben wir nichts von ihm gehört, er war völlig in seiner Drogenwelt abgetaucht. Tauchte nur auf, wenn er Geld brauchte, im Krankenhaus lag, weil er einen Epilepsianfall hatte (die Medikamente zusammen mit den Drogen geben eine prima Mischung ab fürs Gehirn...).

In einer solchen Situation habe ich ihm eine Lehrstelle besorgt, die er mehr als einmal abbrechen wollte. Ich habe ihn dazu gezwungen, wenigstens diese Ausbildung fertig zu machen, damit er nicht als ungelernter Doofki dasteht und Hilfsarbeiterjobs machen muss.

Nach zwei Jahren zusammenreißen hatte er es geschafft. Aber der Weg zur Normalität ist hart, steinig, langweilig und wenn man sich zu Höherem berufen fühlt, sieht man nur das, was einem die Drogen vorgaukeln.

Er war mittlerweile weit über das Kiffen hinaus, er nahm alles, was er finanzieren konnte. Hat zwischendurch gedealt und uns Geld aus der Tasche gelogen. Ich gab immer, glaubte seine Versprechen. Es war nie genug.

Er hat zig mal die Arbeit gewechselt, natürlich weil die Kollegen doof waren, der Arbeitgeber blöd und man sein Genie nicht erkannt hat.

Aber es gibt Regeln im Leben, an die man sich halten muss. Der Mensch ist keine Insel, er lebt nicht alleine auf der Welt und ist sich nicht selbst genug. Man braucht andere Menschen in seinem Leben.

Bis vor einem knappen Jahr. Ich dachte, er hatte es geschafft von dem Dreckszeug wegzukommen aber ich war auf dem Holzweg. Es war noch viel schlimmer als befürchtet.

Er war wieder im Drogenrausch und hat einen Epilepsieanfall bekommen. Lag mit zerschlagenen Knochen, kaputtem Gesicht auf der Intensiv. Die Ärzte haben ihn versorgt, aber bei diesen unter Drogeneinfluss stehenden selbst verschuldeten Unfällen geht die Empathie sehr schnell flöten. Und ich kann es verstehen. Jemand, der sich selber so wenig wert ist, dass er sich mit den Drogen kaputt macht, warum sollten andere etwas für ihn empfinden. Nur noch die eigene Mutter liebt einen dann.

Aber am Krankenbett hat er im Drogenrausch seiner kleinen Schwester erzählt, dass er sie als Baby missbraucht hat. Was nicht stimmt und nur seiner Drogenphantasie entsprang. Aber meine Tochter glaubte ihm und da war es für mich vorbei. Ich habe meinen Sohn verloren, aber ich muss wenigstens meine Tochter noch schützen. Das haben wir ganz gut hinbekommen, sie versteht, dass die Drogen Schuld an seinen Aussagen waren und ihr nichts passiert ist. Aber sie will ihn nicht mehr sehen, glaubt ihm seine Versprechen nicht mehr und lehnt Drogen absolut ab.

Ich bin ein letztes Mal in seine Wohnung gegangen, habe alle Drogen, die da lagen (Pilze, Gras, LSD, Kokain, Bongs etc) in den Müll geschmissen und habe den Kontakt seit einem knappen Jahr komplett abgebrochen.

Er ist alt genug, ich kann nichts mehr machen und habe noch eine Familie, die auch weiterleben will. Ich lasse mir nicht von den Drogen meine Familie kaputt machen.

Kiffen ist das absolut letzte, es macht bei Jugendlichen das Gehirn kaputt, Ich bin ein absoluter Gegner und lehne die Freigabe dieser ach so harmlosen Droge ab. Ja, Alkohol und Zigaretten sind auch Drogen und frei verkäuflich, aber sie greifen nicht so drastisch ins Gehirn ein wie es Gras tut.

Mein Sohn hat den Kontaktabbruch von mir nicht verstanden, wieder meinte er, man wolle ihm Böses. Aber es gibt nur einen Kontakt wenn er zu einer Drogenberatung geht. Und oh Wunder, er hat es getan.

Nach der anfänglichen Einstellung: Kein Kontakt mehr, dann ist jetzt eh alles egal und ich kiff mir den Bregen weg, kam er doch zur Besinnung. Ihm fehlt seine Familie. Die, die immer für ihn da waren, die ihn aufgenommen haben wenn er besudelt und bekifft in einem Elend und Dreck lag. Ich, die ihn gebadet, gepflegt und versorgt habe. Weil er ein Teil von mir ist und ich niemals die Tür ganz zuschlagen könnte.

Aber die Einsicht und den Weg hierher, den muss er selber gehen. Ich komme ihm nicht mehr entgegen. Denn er hat sich entschieden wegzugehen. Er wollte dieses Spießerleben nicht führen. Er kommt entweder freiwillig und clean oder eben nicht. Seine Entscheidung.

Es geht auf Weihnachten zu. Wir haben in der nächsten Woche einen gemeinsamen Termin bei der Drogenberatung. Ein moderiertes Gespräch nach fast einem Jahr keinen Kontakt. Ich habe Angst davor wie er aussieht. Ob die Drogen ihn noch weiter zerstört haben. Und ich erinnere mich daran, wieviel ich für ihn aus Liebe gemacht habe. Was ich auf mich genommen und getragen habe, nur damit er ein schönes Leben hat. Er hat es nicht gewollt und ist seinen Weg gegangen. Vielleicht führt ihn sein Weg zu mir zurück.

Du hast nur eine Mutter. Und die hat wohl auch kein leichtes Leben. Ich weiß nicht, was man dir raten soll. Deine Wege musst du selber gehen. Entscheide dich, sei ein Mann und kein Lappen und steh zu deinen Entscheidungen. Das Alter hast du dazu. Nimm deine Mutter in den Arm, sie hat es verdient.

Mit Gruß
vom Klos

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Hi,

ja du hast vollkommen recht. So wie dein Sohn zu dir war, so bin ich auch zu meiner Mutter. Mindestens genauso schrecklich. Du hast gesagt, man fühlt sich durch das Gras für Höheres bestimmt bzw. durch allgemeinen Drogeneinfluss. Darüber habe ich noch nie wirklich nachgedacht. Das könnte vlt. der Schlüssel zur Selbstfindung sein, da meine Sinne trotzdem noch völlig daneben sind, da 10 Wochen ohne Gras nichts im Vergleich zu 7 Jahren mit Gras sind.

Das Verhältnis zwischen meiner Mutter und mir steht genau kurz vor dem Punkt, wie es bei dir bereits mit deinem Sohn ist. Sie hat kein Bock, ich habe kein Bock mehr, also ist der einzige Weg Kontaktabbruch. Dies würde mir aber das Herz brechen, weil ich nie wieder gut machen kann, was ich angerichtet habe. Und das würde ich so gerne tun. Ich muss einen Weg finden, meine Werte und Ziele neu zu definieren, da das ganze alte Leben an mir hängt, wie ne Fußfessel... Wenn du hier einen Tipp hast, dann bin ich dafür gerne offen.

Es tut mir leid, dass du sowas mit deinem Sohn erleben musstest, aber du hast mir damit aufjedenfall die Augen geöffnet. Ich danke dir und wünsche dir und deinem Sohn nur das Beste. Mögen eure Wege wieder eins sein!

Gruß
grischka

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Das Interessanteste am Eltern werden ist, dass man erst beim eigenen Kind erlebt, WIE groß, bedingungslos und strapazierfähig die Liebe der eigenen Eltern war.

Deine Mutter hätte dich mit 18 komplett in Ruhe deinem Verfall überlassen können, das wäre rechtlich und gesellschaftlich ok gewesen (immerhin hat sie sich fast 2 Jahrzehnte um dein Wohl bemüht). Aber das hat sie nicht, sie blieb hartnäckig und gab dich bis über ihre eigenen Grenzen nicht auf.

Ist das etwas, was du verzeihen musst oder etwas, für das du dich bedanken müsstest?

Ich denke, du kennst die Antwort, denn dein Post klingt überwiegend sehr reflektiert.

Musik ist gut, sie kann dich emotional stützen und einen Ausgleich zum Alltag schaffen.

Dein Leben ist schon außergewöhnlich, nur leider außergewöhnlich scheiße... bis jetzt.

Versuche erst mal dich auf ein "normales" Leben hoch zu arbeiten. Ein Job, der deine Rechnungen bezahlt, Stressbewältigung statt Drogen, Lerne deine Mutter im entspannten Rahmen wieder kennen (ein kurzer Besuch im Cafè, eine Runde mit dem Tretboot), betreibe Mannschaftssportarten, die schaffen Kontakte und viele Vereine kämpfen aktiv gegen Drogenkonsum.

Kurz: übernimm Verantwortung für dein Leben. Jeden Tag erneut und jeden Tag etwas mehr.

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Hi Lovely,

danke für deine Anwort. Du hast vollkommen recht, bevor ich mir ein ausergewöhnliches Leben aufbaue, sollte ich mir erst einmal ein normales Leben aufbauen. Also auf eigenen Beinen stehen und dann von diesem Standpunkt aus, alle meine Entscheidungen und Wege fürs weitere leben vorbereiten. Das ist ein sehr guter Tipp.

Ich danke jedem, der mir geantwortet hat. Eigentlich wollte ich ja meine Mutter besser verstehen, nun verstehe sogar ich mich besser. Unglaublich

Gruß
grischka

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Als Kind oder Jugendlicher denkt man oft, Eltern wollen Dinge nur verbieten oder fragen einen aus, weil sie gemein und doof sind. Und es ist so leicht ihnen alle Fehler vorzuwerfen.

Die Wahrheit ist: Eltern sein ist verdammt schwer. Man tut etwas und hofft, dass es richtig ist. Man muss manchmal so schnell reagieren auf Situationen, über die man lieber noch nachdenken würde. Und ob man mehr richtig oder falsch gemacht hat, merkt man erst viel später.

Außerdem liebt eine Mutter bedingungslos. Ihre Kinder können ihr ins Gesicht spucken, eine Mutter kann den Kontakt zu ihren Kind abbrechen, um sich selbst und andere zu schützen- sie hört nicht auf, ihr Kind zu lieben. Und immer das Beste für ihr Kind zu hoffen.

Behalte diese Dinge im Hinterkopf, wenn deine Mutter dich nervt.

Und dann noch ein Wort zu dir: eines Tages sollte man erwachsen werden und Verantwortung übernehmen. Nicht alles, was man heute tut, kann man auf Probleme aus der Vergangenheit schieben. Das Leben schenkt dir nichts. Liebe, Freunde, Erfolg.... Das muss man sich verdienen.

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Das mit dem Verantwortung übernehmen finde ich einen guten Stichpunkt. Da ich in der Vergangenheit die Chance hatte eigene Entscheidungen zu treffen bzw. immer gegen den Rat meiner Eltern entschieden habe waren diese Entscheidungen immer schlecht. Unter Drogeneinfluss wurden diese dann noch schlechter.

Irgendwann übernahm dann meine Mutter automatisch die Verantwortung und hat mir alles abgenommen, natürlich nach Absprache, ich habe ihr aber alles überlassen. Es ist ja sehr bequem, wenn man sich um nichts kümmern muss. Das will ich aber gar nicht mehr. Sie macht das auch nur, weil sie weiß, dass jede schlechte Entscheidung der Familie immer auf sie zurückfällt, und immer sie ALLLEINE alles ausbaden muss. Sie will dann auch keine Hilfe annehmen bzw. macht es selber, weil sie es vermutlich besser kann bzw. die Situation nicht noch schlimmer haben will.

Wie schaffe ich es nun, wieder selber Verantwortung für mich übernehmen und die Last von mir von meiner Mutter wegnehmen. Wie kann ich ihr zeigen, dass ich erwachsen genug bin und das nun schaffe?

ich bin mir sicher, dass wird eine lange Zeit dauern, da gar kein Vertrauensbasis da ist, und die schon sehr oft von mir missbraucht worden ist.

Also was kann ich tun, um Einzahlungen auf dieses extrem ins minus gezogene Konto zu machen? Vlt. ist die Frage blöd, aber ich habe wirklich keine Ahnung, da es immer zu Streit kommt. Egal was ich auch versuche und tue.

Danke für die Antwort :)

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Ihr verfallt wahrscheinlich regelmäßig in alte Muster. Es ist sehr schwer, da auszubrechen. Das braucht Zeit, Übung und Willensstärke.

Was du konkret tun kannst? Lass die Finger von den Drogen, geh zur Therapie, such dir einen Ausbildungsplatz... Und fang mit kleinen Dingen an. Halte dein Zimmer sauber. Kommuniziere, wann du wo hin gehst, übernimm Verantwortung im kleinen.

Du darfst nur zwei Dinge nicht vergessen:

1. Es wird viel Arbeit und zwar für dich.

2. Gib nicht zu schnell auf. Man kann nicht über Jahre hinweg das Vertrauen zerstören und erwarten, dass es nach 1, 2 guten Aktionen wieder aufgebaut ist. Du hast echt viel verbrannte Erde hinterlassen, das lässt sich nicht von heute und morgen wieder gut machen.

Ich würde auch mal Kontakt zu Menschen suchen, die sowas auch durch gemacht haben und es geschafft haben. Drogenberatungsstellen könnten eine Anlaufstelle sein.

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Hallo Grischka.

Dein Text erinnert mich an die Gespräche mit meiner Cousine.
Sie ist leider vor ein paar Wochen verstorben. Man kann sagen, sie hat sich tot gesoffen.

Ihre jahrelangen Entschuldigungen waren ähnlich den deinen. Alles war immer scheiße, scheiß Kindheit, scheiß Jugend, scheiß Beruf, scheiß Ehemann.... usw. usw..
Eines muss man euch aber lassen. In Selbstmitleid zerfließen könnt ihr mega.:-[

Die einzigen, die das alles scheiße finden könnten, sind eure Familienmitglieder - nicht ihr!

Du bist genau wie sie. Warum kriegst du den Arsch nicht hoch, ziehst einen Entzug durch und kneifst die Arschbacken zusammen? Bist du zu feige? Glaubst du kein Stück an dich selbst?

Du willst dein Leben genießen und keinen 9 to 5 Job. Da kann ich nur lachen!

Mit bzw. von WAS willst du denn das Leben genießen???? WER finanziert dir dein besch... Leben?????

Sorry, aber wenn ich sowas lese, geht mir die Hutschnur hoch.

Leute wie du finden immer irgendetwas oder irgendjemanden, den sie für ihr ach so sch.... Leben verantwortlich machen können. An der eigenen Nase packt ihr euch nie.
Wozu auch? Ist ja unbequem.

Du hast genau zwei Möglichkeiten:

1. Entweder bringst du dich selber über kurz oder lang ins Jenseits mit deinen Drogen

oder

2. Du stehst EINMAL deinen Mann und kommst in die Puschen.


Das ärmste Schwein in deiner Umgebung ist deine Mutter. Ihr gebührt mein Mitleid!

Sorry, dass ich so harte Worte wähle. Aber was anderes dringt bei Typen wie dir nicht durch.

LG
gutefee, die alles dafür tun würde, damit sie gesund bleibt und ihre wiedergewonnene und hoffentlich anhaltende Gesundheit niemals so mit den Füßen treten würde!!!!!!!

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Hallo Grischka,
ich habe deine Geschichte mit Interesse gelesen und muss sagen, du kannst sehr gut schreiben.
Es tut mir sehr leid, dass du anscheinend nicht die Liebe in der Form erhalten hast, wie du sie gebraucht hättest.
Aber sei dir gewiss, deine Mutter liebt dich von ganzem Herzen....

Nun geht es aber erst einmal um dich... Nur um dich...
Denn - wenn es dir besser geht, wird es deiner Ma automatisch besser gehen...glaub mal...
Deine Drogensucht ist erst einmal nicht verwunderlich. Wer emotional nicht gefestigt ist, neigt zu Suchtverhalten...
Wenn du in Therapie bist, lasse dich voll und ganz darauf ein... Das ist deine Chance, dein Leben zufrieden zu gestalten, denn um mehr geht es eigentlich nicht.
Es wird ein harter, langer Weg - aber mehr Möglicheiten hast du nicht...
Such dir evtl. eine Selbsthilfegruppe - dort findest du Gleichgesinnte und evtl. den zusammenhalt, den du suchst...

Finde für dich heraus, warum du anders bist, worin äußert sich das.. Bist du ein Künstler, Musiker, ein Poet, finde Worte dafür... Ich glaube, wenn du das weißt, dann findest du etwas, was dich ausfüllt...

Und sag deiner Mutter - jeder hat die Wahl etwas zu ändern, auch sie...
Sie hat die Wahl ihre Kinder so zu behandeln, wie sie es brauchen... Auch jetzt noch..
Auch sie sollte eine Therapie machen...
Evtl. solltet ihr eine "Paartherapie" machen... so als Mutter und Sohn...

Lieber Grischka, ich glaube jedenfalls ganz fest an dich, ich lese es in deinen Zeilen.
Und ich wünsche dir ein Ziel, einen Weg, einen Menschen, der dich liebt, wie du bist...

Ich musste erst einmal meinen Sohn (8) drücken - auch etwas anders (Freigeist und Künstler)... Ich werde immer gut auf ihn achten und ihn seinen Weg selber gehen lassen...
Versprich mir, dass du kämpfst, aufrecht zu gehen...

#klee

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Hallo und guten Abend.

Ich sehe es etwas anders als die meisten anderen hier.

Meiner Meinung nach hat deine Mutter zwei entscheidende Dinge in deiner Kindheit versäumt.

1. Als du klein warst, konnte sie dir keinen emotionalen Halt geben.
2. Als du heranwuchsest, hat sie es versäumt, dich loszulassen.

Eine Mutter sollte nicht mehr so eine große Rolle in dem Leben eines 25jährigen, erwachsenen Mannes spielen. Das finde ich für euch beide sehr ungesund.
Vielleicht hat SIE ein schlechtes Gewissen für das, was sie in deinem Kleinkindalter an emotionaler Zuwendung versäumt hat und versucht jetzt, es wieder gut zu machen, indem sie versucht, dich von den Drogen weg zu bekommen. Aber, was ganz wichtig ist: du bist NICHT dafür verantwortlich, sie glücklich zu machen! Dafür ist nur sie selber verantwortlich.
Und du kannst NUR FÜR DICH von den Drogen loskommen. Nicht ihr zuliebe.
Erlaube ihr, dich loszulassen, und nimm dann dein Leben selbst in die Hand!

Alles Gute!