Hallo ihr Lieben,
seit Wochen bin ich am Grübeln und schlafe sehr schlecht.
Ich habe eine 16jährige Tochter. Gutes Verhältnis würde ich sagen. Sie ist schon öfter altersgemäß schlecht gelaunt, aber ich habe ganz gut gelernt, damit umzugehen. Seit Januar hat sie sich ziemlich verändert. Ist mit vielen Jungs befreundet neuerdings als einziges Mädchen und reizt so manches ziemlich aus. Die Jungs kenne ich alle. Wirkt alles OK. Im März war dann der erste Freund aus dem Freundeskreis da, hat nicht lang gehalten. Und da beginnt eigentlich mein Problem: Sie wird immer erwachsener und abgegrenzter mir gegenüber und dadurch steigen meine Sorgen. Jetzt ist/war gerade ein anderer Junge aktuell. Er kam ständig. Laut ihr nicht ihr Freund, Letzten Freitag war er plötzlich morgens auch noch da/Fahrrad und Schuhe standen da. Als ich mit dem Hund wieder kam, war er weg. Ich hab erstmal nichts gesagt. Und dann meinen beiden Kindern gesagt, dass ich gerne informiert werden möchte, wer bei uns übernachtet. (Zur Zeit übernachten auch immer wieder spontan Freunde meines Sohnes bei uns)
Irgendwie hab ich das Bedürfnis, mehr zu wissen. Weiss aber auch, dass es ihre Sache ist, was sie mir erzählt. Und wir reden durchaus über viele Dinge.
Das Problem bin ich, nicht sie. Ich steigere mich da so hinein. Hab Angst, dass sie enttäuscht wird und bin dann oft richtig fertig. Oder dass sie abgelehnt wird.
Sie weiß das nicht! Ich interpretiere in die Dinge so viel hinein und werde echt verrückt dabei...
Bei mir kommen da viele Erinnerungen hoch, ich wurde sehr oft abgelehnt. Und das übertrage ich total.
Wie grenzt man sich denn besser ab vom Kind?
Ich hab schon überlegt, mir eine Therapeutin zu suchen, weil ich so wenig abschalten kann.
Von Kindern ablösen
Ich habe keine Ahnung, was ein Therapeut bei Dir wegtherapieren soll?
Die Sorge um Dein erwachsen werdendes Kind? Die Tatsache, dass Du ihm Enttäuschungen ersparen willst? Die Erkenntnis, dass es Dir nicht mehr alles erzählt?
Alles vollkommen normal und nicht therapierbar 
. Irgendwann gewöhnt man sich daran, mehr oder weniger. Irgendwann liegst Du im Bett und kannst nicht einschlafen, bevor ihr Auto in den Hof fährt. Wenn sie heiratet, kommt die nächste Stufe, die man akzeptieren muss.
Meine Tochter ist 45 und ich habe immer noch den Mutterreflex bei Problemen. Mein Sohn hat schon vor 6 Jahren den Kontakt zu seiner Herkunftsfamilie komplett abgebrochen. Ich habe keine Ahnung, wie es ihm geht und denke täglich daran. Der Gedanke, dass ich ihn nie wiedersehen werde(dafür sorgt schon die Schwiegertochter), ist einfach nur schlimm.
Mutter bleibt man bis zum Tod, das kann man nicht wegtherapieren
LG Moni
Danke, so geht's mir auch.
Wie führt man das in normale Bahnen? So überstehe ich das nicht.
Ich sehe ehrlich das Problem nicht, solange man unter einem Dach, in einer Wohnung wohnt, sagt man Bescheid wenn Leute die nicht nur Familie gehören übernachten! Ich kam mit meinem Mann in der Studienzeit zusammen, er wohnte noch bei seinen Eltern, selbst mit 27 hat er noch vorgestellt und Bescheid gegeben wer bei ihm übernachtet. Auch bei meinen Eltern war es so dass wir solange wir da wohnten sagten wer da ist und ob er übernachtet, und wenn sie schon schlafen gegangen waren wurde ein Zettel auf den Frühstückstisch gelegt! Man will ja auch wissen ob man eben nackt aus der Dusche ins Schlafzimmer huschen kann ohne dass auf einmal ein pubertierender 17 jähriger Nachbarsjunge vor einem steht!
Das hat nix mit Ablehnung oder so zu tun sondern Anstand und Respekt innerhalb einer Familie!
Meine Mutter, wir wohnen in einem Mehrgenerationenhaus, erfährt von mir heute noch wenn wir nachts nicht da sind damit sie sich nicht wundert. Es gehört sich so, dafür ist man Familie und keine WG.
ob man eben nackt aus der Dusche ins Schlafzimmer huschen kann ohne dass auf einmal ein pubertierender 17 jähriger Nachbarsjunge vor einem steht!
Ist bei uns in der Wohnung vor ca 25 Jahren über mir passiert😂. Der arme Bub ist vom nackten "Schwiegerpapa" derart lautstark aus der Wohnung geschmissen worden, dass es alle rundum mitbekamen......und ihren Nachwuchs gleich mit belehrten(wir auch) "so geht es dir auch, wenn du nichts sagst". Das arme Mädel 
Wir hatten alle Kinder im passenden Alter 
Es geht gar nicht ums Übernachten. Das wäre mir ja egal. Aber erst war er täglich hier, jetzt ist irgendwie Funkstille. Ich hab Angst dass es ihr nicht gut geht und sie nur so tut als ob.
Letztlich erzähle ich doch meine Probleme auch nicht unbedingt. Weil ich niemanden beunruhigen will. Ich kann ja auch damit umgehen.
Irgendwie ist mein Beschützerinstinkt da übermächtig. Ich lasse zwar total los, aber es zerreisst mir das Herz, dass ihr jemand wehtun könnte. Und ich ihr nicht helfen kann.
Wenn du meinst es geht bei dir über die normale Sorge hinaus, finde ich den Gang zu einem Therapeuten gar nicht so abwegig.
Schließlich leidest du unter der Situation und möchtest es für dich ändern und einfacher haben.
Abgrenzen ist deshalb vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt.
Und manchmal kann es auch einfach helfen nur darüber zu reden! :)
Ja und genau das fällt mir schwer. Und sie grenzt sich da wirklich total ab.
Sie will mir nicht wirklich was sagen.
Thema Verhütung etc, da musste sie rigoros mit allem drum und dran durch.
Sonst erzählt sie, aber der Bereich wird Freund total ausgespart.
Ich kann deine Ängste und Sorgen verstehen. Klar will man nur das Beste für die Kinder, aber die müssen ihre eigenen Erfahrungen machen. Schlechte wie Gute. Das gehört dazu, dadurch wachsen sie und entwickeln sich. Natürlich tut es weh, verletzt und verlassen zu werden. Aber dadurch lernt man, wem man später sein Herz schenken kann. Dadurch sucht man sich vernünftige Partner. Und wer sagt denn das der Junge kein Interesse mehr hat. Vielleicht war er ja auch für deine Tochter nicht das Richtige. Ich bin mir sicher das sie sich ihren Freunden anvertraut. Ich bin bei Liebeskummer auch eher zu Freunden gegangen und wollte das Zuhause nicht ansprechen.
Und solange deine Tochter die Jungs noch mit nach Hause bringt, hast du ja immerhin noch einen kleinen Einblick. Umso ernster es ihr wird, umso großer ist die Wahrscheinlichkeit das sie den Freund vernünftig vorstellt.
Hallo, es ist normal, dass du dir Sorgen machst, damit hört man bei den Kindern nie auf.
Es ist aber auch normal, dass sich deine Tochter abgrenzen will. Sie wird wahrscheinlich auch mal eine Ablehnung oder andere schlechte Erfahrung mitnehmen müssen, aber das gehört dazu und ist auch ein Lernprozess für sie.
Ich musste das bei meiner Tochter auch lernen, sie ist jetzt 18 und lässt sich gar nichts mehr sagen, auch schulisch erfahre ich nur noch die Noten, wenn sie sie hat, ich erfahre aber keine Schularbeitstermine, weil angeblich bin ich dann so lästig mit Hinweise aufs Lernen 🙄
Versuche es einfach zu akzeptieren, dass sie ihren eigenen Weg gehen will. Sei da, wenn sie dich braucht und ansonsten lass sie. Man lernt es mit der Zeit 🤗
Hallo, ihr alle
Ihr habt mir sehr geholfen. Ich habe jetzt ein paar Tage Abstand genommen (räumlich und gedanklich). War mit meinem Jüngsten unterwegs und die beiden Grossen waren allein Zuhause. Die Tochter war wohl ständig unterwegs, oft beim Freund und mit der Clique. Er hat auch hier geschlafen. Alles gut soweit.
Leider bin ich seit Sonntag wieder da ( der Abstand hat mich echt wieder geerdet) und ich muss total aufpassen, dass ich nicht wieder ins gleiche Fahrwasser wie vorher komme. Das ist so anstrengend alles. Aber ich bemühe mich und im Ernstfall fahre ich wieder weg...😉