Kitastart fühle mich schlecht

Meine Tochter ist nun über 10 Monate alt und ich habe vor einigen Wochen einen Kitaplatz angeboten bekommen, welcher sehr nah ist und auch sehr schön (durfte mich in der Krippe schon umsehen)
Ich muss leider auch wieder arbeiten nach dem 1 Jahr Elternzeit, da es finanziell einfach nicht anders geht.
Ich würde sie natürlich nicht lange abgeben, sondern nur von 8.30 bis etwa 13 Uhr.
Nun fühle ich mich aber plötzlich richtig schlecht, als würde ich sie abschieben.
Und obwohl es noch 2 Monate hin sind bis zur Eingewöhnung, bin ich jetzt schon so unruhig und schlafe mittlerweile auch richtig schlecht.
Können mir vielleicht einige von euch Mut zusprechen, die positive Erfahrungen mit der Kita gemacht haben, das würde mich so freuen.

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Du darfst auch noch etwas anderes sein, als Mutter😉

Ich hatte anfangs auch gedacht "Mein Kind kommt nur während meiner Arbeitszeit in die Krippe".

Das hat mein Kind aber nicht interessiert 😅 Der liebte seine Krippe vom ersten Tag an! Er war gleich am ersten Tag der Eingewöhnung ohne mich auf dem Außengelände, schlief am dritten Tag schon mit der Gruppe. Am Wochenende hielt er uns energisch seinen Krippenrucksack hin, weil er los wollte 😆

Also ging er 30 Wochenstunden hin🤷‍♀️

Am Anfang fühlte sich die freue Zeit nach der Arbeit komisch an, aber sie tat mir richtig gut und ich konnte viel entspannter und fokussierter mit meinem Kind den Nachmittag verbringen.

Es heißt immer "Fremd"betreuung, aber dem Kind sind die Erzieher schnell nicht mehr fremd und was die Kinder voneinander lernen können, kann ein Erwachsener einen Einzelkind nicht bieten.

Seh' es nicht als "Ich gebe mein Kind weg", sondern "Ich gebe meinem Kind zusätzliche Bezugspersonen".

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Hi,
mein 2. Sohn musste auch so früh in die Kita-Krippen-Gruppe.

Eingewöhnung mit 9 Monaten.

Wir kamen an, er krabbel los, und weg war er. Inmitten der Kinder. Er hatte den Spaß seines Lebens.

Ich saß 1 Stunde auf den Ministühlchen dabei, und mir schliefen alle Körperteile ein.
Am nächsten Tag, war er wieder so begeistert rein, daß sie mir anboten, daß ich heimfahre, und nach 2 Stunden wieder komme.

So haben wir es noch 3x gemacht. Die Woche drauf von 8 bis 11.30, wegen dem MIttagessen.

Und dann musste ich schon 4 Wochen früher anfangen zu arbeiten, und so musste nach 4 Wochen schon mit Mittaggegessen werden und der Mittagsschlaf, dort gemacht werden.

Er ist von Tag eins bis zum Schluß super gerne in Krippe und Kita gegangen.

Mein Herz zog sich auch zusammen, als der Tag X immer näher kam. Aber es ging nicht anders. Und er hatte so Spaß da.

Je nach Mittagsschlafzeit, hole sie später ab. Ich hatte immer einen total knatschigen Sohn. So holte ich ihn nicht nach der Arbeit, sondern nach dem Mittagsschlaf ab. Daheim noch mal hinlegen funktionierte überhaupt nicht.

Alles Gut

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Och man, du arme. Also erst einmal: du musst dich nicht schlecht fühlen. Wirklich nicht. Wir haben hier in Deutschland das große Glück, überhaupt elternzeit zu haben. In anderen Ländern werden Kinder schon viel früher abgegeben.

Unser Kind geht zur Kita seit er 13 Monate alt ist. Er LIEBT es. Jeden Morgen steht er auf, ruft den Namen seiner Bezugserzieherin und möchte am liebsten sofort Schuhe anziehen und los, ohne gefrühstückt zu haben 🤣
Mich entlastet das auch völlig. Ich liebe meinen Job, gehe gerne arbeiten und mache gerne etwas abseits vom Mamasein. Ein schlechtes Gewissen hatte ich keine Sekunde. Warum auch? Hat mein Mann ein schlechtes Gewissen? Nö.
Wenn ich ihn abhole ist quality time. Wir machen gemeinsam etwas, ohne das ich den lästigen Haushalt erledigen muss. Wir gehen auf den Spielplatz, spielen im Garten, haben Playdates und und und. Er ist ausgelastet.

Weitere Pluspunkte: Unser Kind ist sprachlich und sozial um einiges weiter als die nicht betreuten Kinder in unserer Umgebung. Er spricht mit 20 Monaten 3-Wortsätze. Er tröstet andere, wenn sie weinen. Er kann warten.

Also ja! Du darfst auf jeden Fall traurig sein, denn eine Ära geht zuende und du wirst wahrscheinlich nie wieder so viel Zeit gemeinsam mit deinem Kind verbringen. Aber es wird eine neue, aufregende Zeit kommen, wo du auch mal wieder in eine andere Rolle schlüpfen kannst.

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Ich habe 3 Kinder, 6,5, 4 und 1,5.. Aus der Erfahrung heraus: es ist so abhängig bin Kind.

Die Große ging mit einem Jahr. Es ging auch hart nicht anders und es war die süß genau richtig. Sie war regelrecht unterfordert daheim und ihre fünf es in der Kita bestens. Sie hat tatsächlich sehr profitiert

Der mittlere ging mit 19 Monaten und ich fand das Alter schwierig. Er fremdekte gerade und war sehr auf mich fixiert, da war Trennung nicgt leicht.

Die kleine ist jetzt 17 Monate und wirs mit 2 gegen, mal sehen wie es wird.


Hadere nicht, denn du hast ja keine Option. Ich denke Kinder können sehr von der Einrichtung profitieren und tolle neue bezugspersonen gewinnen und vieke tolle Erfahrungen sammeln.

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Na ja, aber es wären ja nur 4,5 Stunden und wenn sie von denen noch 2 Stunden schläft, ist ja gar nicht mal so viel Zeit übrig.
Wenn ihr eine gute sanfte Eingewöhnung habt, wird das schon klappen.
Meine sind jeweils mit 14 bzw 17,5 Monaten in den Kindergarten gekommen, aber dann gleich ganztags weil wir Eltern eben beide Vollzeit arbeiten müssen. Mein Mann war allerdings bei beiden Kindern vor Kiga start jeweils ca 4 Monate in Elternzeit, sodass ich wieder in den Beruf eingestiegen bin als die Kinder ca 10 bzw 13 Monate waren.

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Kennst du diesen Spruch "es braucht ein Dorf um ein Kind großzuziehen"? Wir haben (wie so viele Menschen heutzutage) kein solches "Dorf" in dem die Kinder jeden Tag mit anderen Kindern zusammen sind und mal von den Eltern, mal von Tanten/Onkeln, mal von Großeltern umsorgt werden. Die Kita ist unser "Dorf"-Ersatz. Dort hat mein Sohn regelmäßigen Kontakt zu anderen Kindern, erwachsene Bezugspersonen die er sehr mag und feste Strukturen, die ihm Sicherheit geben. Als er wegen der Pandemie Monate lang nicht hin durfte, hat er es sehr vermisst. Ich sehe es nicht als abschieben an, sondern finde es ab einem gewissen Alter einfach natürlich, dass die Mutter auch wieder anderen Tätigkeiten nachgeht. Natürlich wäre es für Kinder ideal, wenn diese Tätigkeit überspitzt formuliert "gemeinsames Körbe flechten in der Großfamilie" wäre und nicht die Fahrt an einen Arbeitsplatz, zu dem das Kind nicht mitkommen kann - aber das ist eben heutzutage so.

Allerdings würde ich - wie du ja eh geplant hast - darauf achten, dass es unter 3 Jahren maximal halbtags ist, danach tut kuscheln mit den Eltern und in Ruhe vor sich hin spielen auch wieder sehr gut. Für meinen Sohn ist es die perfekte Mischung: Ein halber Tag Input und Action, ein halber Tag ruhig angehen lassen. Wir sind vor kurzem mal direkt von der Kita zu Freunden mit mehreren Kindern gefahren, das war ihm dann deutlich zu viel und er war total überdreht. Also einfach immer auf die Signale des Kindes achten. Die meisten kommen selbst in dem jungen Alter mit 4h Kita am Tag gut zurecht. Es gibt aber natürlich auch Kinder, denen das nicht so gut tut. Genauso gibt es Kinder, die auch mit 8h kein Problem haben.

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hi,

meine kids sind beide mit 15 monaten in den kiga/tagesmutter gekommen.
es war bei beiden ganz unproblematisch.

man hat mir damals erklärt, dass die kids in dem alter noch nicht so fremdeln.
das konnte ich so bestätigen. mein kleinster kam mit einem freund gleichzeitig zur eingewöhung. dieser etwas über 2 jahre alt. unsere eingewöhnung war in 10 tagen beendet.
die freundin von mir saß WOCHEN (!) im kingergarten.

die erfahrung haben wir so jetzt auch schon von einigen anderen bestätigt bekommen.
vielleicht ist das ein kleiner trost für dich.

lg

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Ich bin mal ganz ehrlich: das sind ja TRAUM-Zeiten, die sie da nur gehen "muss".

Zu uns: Junior kam mit 1 Jahr zur Tagesmutter in Vollzeit und ist mit 3 in den Kindergarten gewechselt. Ich gehe 35h arbeiten, mein Partner voll. Uns allen gings immer gut :-)

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Ich berichte dir mal als Erzieherin, Fachberatung und natürlich als Mutter. Ich verstehe dich. Wenn es finanziell möglich wäre, würdest du dein Kind gern länger zu Hause betreuen. Vielleicht hast du das mit deinem Partner ja auch schon gemacht. Rechnet aus, was letztendlich abzüglich Krippenkosten etc. von deinem Gehalt wirklich noch übrig bleibt und ob es in anderen Bereichen noch Einsparmöglichkeiten gibt. In erster Linie musst du dich damit wohl fühlen dein Kind abzugeben. Wenn dem nicht so ist, dann würde ich mir überlegen, ob es nicht noch Alternativen gibt.
Eine Möglichkeit wäre auch in der Krippe nachzufragen, ob du mit deiner Tochter für ein bis zwei mal zum hospitieren kommen kannst, um einfach ein Gefühl zu bekommen.