Mein Sohn ist anders.

Hey ihr Lieben,

ich muss mir mal etwas von der Seele schreiben.
Mein Sohn ( 10 ) ist wirklich anders als die „Norm“. Ja jedes Kind ist einzigartig und besonders für jede Mutter, und das ist auch schön so.
Nur leider mache ich mir mittlerweile ernsthaft Sorgen um ihn, vielleicht geht es jemandem ähnlich oder hat Tipps wie man am besten damit umgeht und vorallem richtig auf das Kind eingeht.

Ich muss sagen, so richtig aufgefallen ist mir seine „Besonderheit“ erst mit der Einschulung es gab von Anfang an immer Probleme.
Er macht nicht richtig mit, beteiligt sich nicht am Unterricht, versteht sich nicht mit anderen Kindern, hat Probleme seine Aufgaben zu lösen.

Man muss aber sagen das er zuhause mit seinen Aufgaben gut zurecht gekommen ist.

Mittlerweile hat es sich aber wieder geändert, nun ist er ja schon in der 4. Klasse und ich mache mir ernsthaft Sorgen. Er hat keinen richtigen Freund sondern spielt mit allen Kindern mal mehr mal weniger, also er hat praktisch keinen „besten“ Freund oder Bezugsperson. Aufgaben klappen zuhause super, aber in Arbeiten wird es meistens nur eine 3 ( was nicht schlimm ist ). Er wehrt sich bei Anfeindungen oder Beleidigungen überhaupt nicht, ich habe das Gefühl er versteht überhaupt nicht das es manchmal
Wirklich ernst und böse gemeint ist. Er würde sich praktisch verprügeln lassen und
Sich nicht wehren.

Er interessiert sich nicht für die Dinge für die sich andere Jungs in dem Alter interessieren. Somit findet er schlecht Anschluss und hat auch wenig Lust mit anderen nachmittags zu spielen.

Er ist beliebt bei uns im Dorf, aber alleine ohne Aufforderung raus zu gehen ist nicht.

Er fällt komplett aus dem Raster.

Ist es normal ?
Ist es nur eine Phase ? Sehe gerade ich das zu eng ?

Lg

2

Finde jetzt ehrlich gesagt nicht, dass sich das arg besorgniserregend anhört.

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Okay vielleicht ist das wirklich nur meine Sicht.

Lg

1

Stört es ihn denn oder nur dich? Also leidet er darunter?

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Manchmal habe ich das Gefühl es fällt ihm schwer sich zu integrieren oder in der Gruppe durchzusetzen.

Ich möchte eben auch nicht das er den Anschluss verliert. Er spielt eben auch gerne alleine.

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Ich kann deine Gefühlslage verstehen. Mein Sohn ist deinem sehr ähnlich. Er ist zwar erst 8,5 Jahre alt, lebt aber eher für sich in seiner Welt und ist "anders". Soziale Kontakte mit gleichaltrigen außerhalb der Schule sind sehr selten, er hat kein Hobby, keinen festen Kumpel. Die anderen Kinder mögen ihn, er wird auf Geburtstage eingeladen und scheint nicht anzuecken. Er interessiert sich nicht für Fußball oder was bei Jungen in dem Alter angesagt ist.
Ich habe mir schon im Kindergarten viele Sorgen gemacht, weil er da komplett Einzelgänger war und erst spät Kontakt zu den anderen Kindern gesucht hat. Er hat auch das Problem, dass er Spass und Ironie nicht gut versteht, somit ist er leider ein schnell gefundenes Opfer. Das sind aber immer die zwei gleichen Kinder, die es nötig haben mit 13 jüngere Kinder zu ärgern.

Wie geht es denn deinem Sohn damit? Wirkt er unglücklich, bedrückt oder belastet es ihn? Braucht er unbedingt einen festen besten Freund? Wenn es ihm damit gut geht, brauchst du dir keine Sorgen machen.
Mein Sohn ist glücklich, so wie es ist. Das wichtig. Solange das Kind nicht drunter leidet, ist alles okay. Klar, fände ich es toll, wenn er mehr Kontakte hätte aber er ist sich selbst genug und braucht es einfach nicht. Das musste ich auch erst lernen. Von meinem älteren Kind (12 Jahre) kenne ich es nämlich komplett anders herum. Großer Freundeskreis und immer unterwegs.

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Für mich hört sich das, was du schreibst nach einem introvertierten Kind an. Sofern es ihm gut geht, ist es kein Problem sondern ein Charakter.
Zudem finde ich es mutig, sich in dem Alter nicht für das zu interessieren, was alle anderen toll finden. Das muss man sich erstmal trauen!

Deswegen - solange es deinem Sohn gut geht, würde ich mir da nicht so viele Sorgen machen.

Viele Grüße!

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Huhu!!
Darf ich dich fragen, wie lange dein Sohn in die Schule geht? Ganztags oder Halbtags?
Bei ersterem finde ich sein Verhalten völlig normal und selbst halbe Schultage sind enorm anstrengend.
Unsere Tochter ist erst 3. aber sie ist nach einem 6 Stunden Kita auch völlig erschöpft. Alle anderen Kinder spielen noch auf dem Spielplatz und sie will sofort nach Hause und nichts mehr von anderen Kindern wissen. Auch in der Kita spielt sie meist allein bzw. fängt jetzt erst an, mit anderen Kindern zu spielen und zu erzählen.

Ich bin selbst Krippenerzieherin und kenne das so von anderen Kindern auch eher nicht.
Aber solange die Kinder nicht darunter leiden, ist es in Ordnung.
Ich selbst habe auch gern meine Ruhe nach einem trubeligen Tag🤭😅

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Hallo,
hier im Dorf gibt es eine Clique von Jungs, die jeden Tag zusammen rumhängen, Fahrrad fahren, zocken.
Nur der Sohn (11) meiner Freundin will mit ihnen einfach nichts zu tun haben, sie mittlerweile auch nicht mehr mit ihm.
Er hat sich schon in der Grundschule für die Bläsergruppe angemeldet und lernt Posaune.
Auf der weiterführenden Schule wollte er direkt in die Lateinklasse. Bei einem Grillabend vor 2 Jahren lag er die gesamte Zeit in der Hängematte und las „Der kleine Hobbit“.
Auf dem weitläufigen Grundstück hat er sich in einer Hecke eine Schnitzwerkstatt eingerichtet und ein mehrstöckiges Baumhaus gebaut.
Er ist unangepaßt, blitzgescheit, hat ein Allgemeinwissen, von dem viele in seiner peergroup sich mal ein paar Scheiben abschneiden könnten.
Seine Eltern sehen das völlig cool („der macht das schon“) und ich glaube, sie haben recht.
Laß Deinen Sohn mal machen. Solange er nicht unglücklich wirkt, wird er seinen Weg finden.
Alles Liebe! #winke

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Ich drücke es mal so aus: als ich mir Sorgen machte, habe ich mit Lehrer und Kinderarzt gesprochen. Meine hatte eine Phase in der Schule, bei der wir Erwachsenen uns beratschlagt haben. Wir haben uns zusammen gesetzt, an einem Strang gezogen und Kind so geholfen. Dann wurde es wieder besser.

Wenn ich mir Sorgen mache, möchte ich ja nicht nur die Sorgen lösen, sondern meinem Kind auch helfen, unterstützen.
Das heißt für mich: wenn ich mir begründet Sorgen mache, ist der nächste Schritt sowieso Hilfe von außen zu holen. Begründete Sorgen sind es ja dann, wenn ich es nicht alleine lösen kann. Könnte ich, hätte ich es schon gelöst.

Daher ist der Schritt auch bei unbegründeten Sorgen schon andere zu fragen. Bezugspersonen, Lehrer, Kinderarzt. Je nachdem worum es geht, in unterschiedlicher Reihenfolge.
Sobald ich beruhigt bin, strahlt das auch auf mein Kind aus.
Oder es ist eigentlich was harmloses, liegt aber an meinem eigenen Verhalten. Der Blick von außen kann mir helfen, bevor es schlimmer wird.

Stellt sich dabei heraus, dass es sinnvoll ist näher hin zu sehen, dann kann das fließend übergehen. Die Hemmschwelle dann auch wirklich Hilfe zu suchen/anzunehmen ist geringer.

Je nachdem würde ich an deiner Stelle ein paar Situationen aufdröseln.
Z.B. warum hat er keine Bezugsperonen? Hat er kein Interesse? Haben Erwachsene öfter gewechselt oder kein Interesse an ihm? Neben Eltern/Großeltern/biologischen Verwandten können es auch nicht biologische Verwandte sein.

Zu den Interessen: wofür interessiert er sich denn?
Gibt es die Möglichkeit ihm dazu Gruppen zu ermöglichen? Keine Ahnung: Roboterbaukurse für Kinder oder so? So, dass er die Chance hat auf Gleichaltrige mit ähnlichen Interessen zu stoßen.

Wie geht es ihm denn selbst dabei?
Ist er traurig?
Ist er glücklich?
Was würde er sich wünschen?

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Hallo,

für mich klingt das zwar ungewöhnlich, aber eigentlich sehr sympathisch ;-)
Nicht jeder muss Fußball spielen, raufen und Lego-Ninjago sammeln (wenn ich mich bei den Schwerpunktem der Jungs in unserem nicht irre ;-) ). Aber wer das nicht tut, ist eben schnell ein bisschen außen vor.

Er hat Kontakte? Ist sogar beliebt? Na Gott sei Dank.

Über die schulischen Dinge würde ich mal mit der Klassenlehrerin sprechen. Evtl. eine Folge des Homeschooling? Ist es ihm in der Klasse zu unruhig? Ist er zu unselbständig?
Welchen Eindruck hat die Lehrerin?
(Ich finde seit dem Homeschooling z.b. auch immer, dass meine Tochter in der Schule wenig schafft. Scheint aber normal zu sein, sie war nur Zuhause schneller.)

Evt kannst du deinen Sohn unterstützen, indem du hilfst, ein passendes Hobby zu finden. Auf manche Sachen kommen Jungs ja nicht so automatisch von alleine.
Die vierte Klasse ist z.b. ein guter Zeitpunkt, ein Orchester-Instrument zu lernen. Da hätte er später automatisch Kontakt zu Kindern, die dasselbe Interesse haben. Und musizierende Kinder sind oft auch nicht die großen Draufgänger - allerdings oft sehr selbstbewusst. Fördert nebenbei Konzentration und verschiedene andere Dinge.
Aber vielleicht hat er ja auch Spaß an irgendeinem speziellen Sport? Reiten? Schenk ihm doch einen "Hobby-Gutschein" (Mama zahlt und fährt ihn hin) und überlegt, was ihm Spaß machen würde. Allein die Gespräche könnten sehr interessant sein.

LG!

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Könnte natürlich ein leichteres Asperger sein. Lies mal was drüber und schau, ob das stimmen könnte.