Kind zu verwöhnt

Was ist die Folge wenn ich meinen Kind alles kaufe was es sieht ?
Kann man das mit 3 Jahren noch stoppen und umgewöhnen oder ist es dafür zu spät ?

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Ich habe mal gelesen: man kann jedes Ritual durchbrechen!

Man muß sich nur dazu aufraffen, weil es anstrengend ist.

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Klar kann man das stoppen. Indem man nicht mehr alles kauft was es haben möchte.
Die Folge?
Die üblichen Dinge. Es lernt den Wert von etwas nicht schätzen, wird rebellisch, wenn es später mal irgendwas nicht gleich bekommt, weil es meint, es stünde ihm doch zu. Es lernt nicht, dass es im Leben etwas dafür tun muss, wenn es etwas haben möchte (sparen und auf etwas warten). E bekommt eine materialistische Einstellung und weiß nicht was im Leben wirklich ist.

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Was im Leben wirklich wichtig ist.

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Naja die Alternative wäre, dass du ihm weiterhin alles kaufst und es immer verwöhnter wird und niemals einen gesunden Umgang mit Geld und Gegenständen lernt.
Warum kaufst du ihm überhaupt alles??

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Ich habe das Gefühl ich wäre dann eine schlechte Mama wenn ich den Wunsch nicht nachgehe

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Der Wert einer guten Mutter misst sich nicht an der Menge der materiellen Geschenke.
Du bist eine gute Mutter, wenn du deinem Kind eben nicht alles erlaubst.
Beispiel (selbst erlebt):
Kindergartenfreundin (5 Jahre alt) wird von uns zum Ausflug abgeholt. Mama gibt ihr vorher noch Red Bull zu trinken, weil das Kind es möchte (schmeckt doch so lecker).
Gute Mutter oder nicht?
Nächstes Beispiel:
In Spielwarenläden in England kannst du für Kinder Panzer und Kalaschnikow's kaufen (ich hab auch gestaunt). Kaufst du's deinem Kind, wenn es das will oder sagst du nein?

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Natürlich kannst und solltest du es stoppen aus den schon genannten Gründen.
Ein Kind braucht liebevoll gesteckte und konsequent durchgesetzte Grenzen.
Es muss lernen, mit Ressourcen auszukommen.
Kein Spielzeug der Welt wird dein Kind glücklich machen. Es werden Erinnerungen an gemeinsam verbrachte Zeit sein und vermittelte werte, die dein Kind stark und glücklich machen.

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Mit 3 ist noch alles möglich.
Wie kommst du drauf du wärst eine schlechte Mutter, wenn du nicht alles kaufst?

Deine Aufgabe ist es dem Kind Werte zu vermitteln,die man nicht kaufen kann.
Dein Kind liebt dich auch ohne die 56.Puppe oder das 47.Auto.
Natürlich wird es nicht erfreut sein, wenn es die Puppe nicht bekommt. Damit lernt dein Kind mit deiner Hilfe mit Frust umzugehen. Mit 3 versteht es den Wert der Dinge noch nicht, aber wenn es so weiter geht wird nicht nur deine Bude platzen sondern dein Kind wird nie lernen, dass Geld nicht auf Bäumen wächst.

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Wie muss man sich "alles, was es sieht" vorstellen? Täglich ein Eis oder täglich Weihnachten?
Ich habe auch selten "nein" gesagt, wenn es um ein Eis, ein Bäckerteilchen, ein Buch, Bastelzeug ging. Sowas wie Gimmickzeitschriften habe ich eher selten gekauft.
Eigentlich sind sie alle eher bescheiden geworden.
Du kannst doch immer nein sagen, wenn du etwas nicht kaufen willst...

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Also nein es geht eher um Puppen und Taschen einfach so Spielzeug .

Immer wieder neue Schleich Figuren

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Das einzuge, was ich schlimm dran finde, ist, dass du nicht nein sagen kannst, weil du glaubst, dann keine gute Mutter zu sein. Das ist einfach Blödsinn, den du dir abschminken solltest.

Sonst kommt es einfach drauf an. Ich finde, Kinder sollten in dieser Hinsicht behandelt werden wie der Rest der Familie. Wenn ich mir jedes Buch und jedes Kleid kaufe, auf das ich Lust habe, sag ich bei meinen Kindern auch nicht dauernd nein. Wenn ich mir vieles verkneife, dann sag ich auch den Kindern, dass wir nicht für alles Geld haben...
Hat dein Kind richtig Spaß an den Schleichtieren oder stehen sie nur unbeachtet rum? Könnt ihr euch das locker leisten oder nicht?

Wie gesagt, ich hab auch eher viel gekauft und Wünsche erfüllt. Fordernd oder habgierig sind sie davon nicht geworden. Wichtig finde ich es, authentisch zu sein. Kauf nichts, was du nicht kaufen willst, weil du dich verpflichtet fühlst oder das Kind sonst sauer ist.
Aber ich finde es total okay, auch außer der Reihe öfter mal eine Freude zu machen, wenn man die Mittel dazu hat.

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Zwei Beispiele aus meinem leben;

Ich hatte als Kind nicht viel. Wir hatten einfach nicht das Geld. Neues Spielzeug gab es zu Weihnachten und Geburtstag je eins oder zwei wenn ich es mir wirklich ganz dolle gewünscht habe (und die Sachen jeweils nicht zu teuer waren). Zu Ostern den schokohasen und eier zum suchen. Hab mich immer riieeeeesig über die Sachen gefreut und lange lange damit gespielt (klar waren trotzdem auch ma Nieten dabei, die dann doch doof waren. Des hat man immer) etwas Neues war immer etwas besonderes und ich bin vorsichtig mit den Sachen umgegangen. Weil wenn kaputt dann weg (wenn man es halt nicht mehr nutzen oder reparieren konnte) und es gab erst neues wenn ich wieder Geburtstag hatte. Für ganz große Sachen (z.b diese playmobil Arche Noah oder so) ging mein Weihnachtsfest UND Geburtstagswunsch drauf. Wenn wir dann mal an der Kasse so So 'n ü ei oder so geholt haben war das für mich wirklich highlight der Woche.
War ich traurig oder hatte das Gefühl mir fehlt was? Nö. Habe ich gedacht meine Mama ist eine schlechte Mama weil wir wenig hatten? Nö. Ich werde es mit meinen Kindern wieder so machen.

Meine Cousinen sind jetzt 4 und 6. Ich mit 26 bin die nächst jüngste. Sind die einzigen Kinder in der Familie. Sie haben 4 Großeltern, 2 Urgroßeltern, jeweils eine Patentante, ihre Eltern, die 5 Geschwister der Eltern und deren Kinder. Soll heisen; VIELE Erwachsene. Von jedem bekommen sie eine Sache geschenkt. Zu Ostern. Zu Weihnachten. Zu den beiden Geburtstagen bekommen beide was. Damit sich der andere nicht benachteiligt fühlt. Zwischendurch auch einfach mal so. Sie haben MASSIG Sachen. Es ist nie genug. Alles ist für 5 Minuten interessant. Dann muss das nächste her. Wenn sie bei uns sind soll der Fernseher laufen und die tobibox und dann malen wir und währenddessen soll es auch noch Waffeln geben und eigentlich sieht der spielzeugbus da auch interessant aus und das Äffchen muss noch gewickelt werden und ach ja kneten kann man ja auch auf malpapier.

Ich beschenke zum Geburtstag nur das Geburtstagskind. Meistens mit Büchern oder Sachen die man aufbrauchen kann (Badezusatz oder so. Stehen die voll drauf) es gibt jedes mal RIESEN Krach. Weil die eine ja was bekommen hat und die andere nicht. Und eigentlich sollten es auch mehrere Dinge sein. Und wenn es nicht glitzert, Geräusche macht oder sonst was kann ist es auch eigentlich doof.

So langsam merkt die Mutter der beiden auch, dass das ziemlich anstrengend und immer teurer wird. Mit 3 wollen die Kinder was anderes als mit 6 oder 10. Sie ändert es jetzt langsam. Es kauft nicht mehr jeder eine solche sondern es wird für großes zusammen gelegt. Wenn der eine Geburtstag hat bekommt der andere nur was ganz kleines. Mit viel Geschrei und vielen Tränen geht es. Aber je früher man die Kinder daran gewöhnt, nicht alles haben zu können desto besser und einfacher.

Klar ist nicht jedes verwöhnte Kind auch verzogen und nicht jedes arme Kind ist dankbar und denkt dass es genug hat. Aber denke du verstehst was ich meine

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Danke deine Antwort und Geschichte ist sehr hilfreich .
Es zeigt mir das du deine Eltern geliebt hast obwohl du nicht alles haben konntest und du eine schöne Kindheit hattest .

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Ich liebe meine Mama (und Papa natürlich auch) von ganzen Herzen. Die wichtigsten Erinnerungen sind trotz ihrer Rarität nicht die Geschenke, sondern die kleinen Sachen. Abends alle zusammen Abendbrot. Einmal in der Woche spielesbnd. Wenn einer mir vorgelesen hat. Zeit ist das wichtige. Nicht Geld oder Sachen.

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Und selbst? Kaufst du dir auch alles, was dich mal eben anlacht und vor allem: Macht dich das glücklich?
Du kommst eh nicht drum rum, Grenzen zu setzen. Spätestens wenn dein Kind auf der dreispurigen Straße sein Kuscheltier fallen gelasssen hat, kann es nicht bei Rot über die Ampel. Spätestens wenn Magen-Darm grassiert, gibt es kein Eis, sondern nur doofes Essen. Kinder brauchen verantwortliche, starke Eltern - keine Wunschautmaten. Sie müssen lernen, in der Welt zurecht zu kommen, auch wenn die manchmal Scheiße ist.
Beispiel hab ich im Bekanntenkreis. Der süße (und recht kluge) Junge hat schon mit 12 dem Vater das Pay-Pal-Konto geknackt, mit 14 dann richtig viel Geld verzockt und anschließend waren Vater und Sohn erst mal auf Urlaub in USA. Anschließend hat der Vater mich um Rat gebeten - kann man sich wohl denken, wie der ausfiel und ob der berücksichtigt wurde.
Für dich: Es ist nicht zu spät. Du kannst immer was ändern - aber du mußt es wollen und dich nicht hinter Ausreden verstecken. Alles Gute euch!

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Wie oft sieht dein Kind denn etwas? 😅
Meine Große kommt maximal einmal die Woche mit einkaufen (also auch nicht jede Woche) und darf sich dann eine Sache im Wert von 5€ aussuchen. Ich habe da immer Mitspracherecht und sage ihr, wenn ich etwas zu „Schnulli-mäßig“ finde. Meistens ist es eine Zeitschrift, ein kleines Schleich-Tier, ein Stickerheft etc. oder auch ein Eis. Sowas wie ein Buch kaufe ich auch mal zwischendurch. Oder wenn ich zum Beispiel etwas in der Aldi Werbung sehe, was noch gut in den Sommer passt, aber der nächste Geburtstag oder Weihnachten noch weit entfernt ist, dann gibt es auch mal etwas „Größeres“ zwischendurch.

So lange es sich in Balance hält und das Kind auch versteht, dass man nicht alles sofort haben kann, sehe ich darin kein Problem.

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Ich gehe mehrmals die Woche mit ihr einkaufen und meistens landen wir dann auch in einen Spielzeug laden .

Ich würde grob sagen das ich monatlich 300€ für Geschenke sicher ausgebe .

Ich denke es liegt bei mir psychisch und will es unbedingt ändern .

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Jeden Monat?
Wo lasst ihr die ganzen Sachen? Hat sie überhaupt noch wirkliche Wünsche oder kaufst du was alles was sie sich länger als 3 Sekunden angesehen hat?
Verbring anders Zeit mit ihr. Unternehmt etwas zusammen. Geht ins Museum, in den Zoo, schwimmen. Bastel mit ihr, lest viele Bücher zusammen. Davon hat sie mehr als vom nächsten Spielzeug.
Wenn du das Bedürfnis hast wieder mit ihr los zu müssen, back mit ihr einen Kuchen und lass sie helfen.
Fördere ihren Geist und erklär ihr die Welt. Wenn du unbedingt etwas kaufen willst, dann hol ihr Sachbücher. Zeig ihr, wie man gutes tun kann. Habt ihr Balkon oder Garten? Stellt zusammen zum Beispiel eine Bienentränke auf und erklär ihr was dazu. Geht in den Wald, erklär ihr was es da gibt. Es gibt so vieles was du mit ihr sinnvolles machen kannst. Das vermittelt ihr Wissen und fördert neue Interessen. Zudem schaffen solche Aktivitäten ihr schöne Erinnerungen in Verbindung mit dir und DIE sind wirklich wertvoll.

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