Wenn ich xy nicht bekomme, weine ich!

Hallo,

unsere Tochter (5) möchte jedes Mal, wenn wir einkaufen gehen, eine "Überraschung".
Im Supermarkt möchte sie sich immer ein Kinderheft aussuchen, wobei sie eigentlich nur an den beigelegten Spielsachen interessiert ist und das Heft im Müll landet (Lillifee, Playmobil usw.)

Nachher müssen wir noch zum Rossmann und ich weiß jetzt schon, dass sie ein Theater machen wird, weil sie sich in der Spielzeugabteilung ein Spielzeug aussuchen will.

Ich sage ihr dann, dass sie sich was zum Geburtstag oder zu Weihnachten wünschen darf, dass es aber nicht bei jedem normalen Einkauf auch eine Überraschung gibt.
Sie sagt dann, dass sie weint, wenn ich nichts kaufe und wird teilweise richtig wütent.

Oft sage ich ihr schon im Auto, dass es dieses Mal kein Spielzeug gibt und sie bitte nicht betteln soll...kaum sind wir im Laden, geht es wieder los.
Wenn ich vorher sage, dass es heute nichts gibt, bleibe ich konsequent, das kann teilweise aber sehr unangenehm werden.

Wie ist es bei euch und wie geht ihr damit um?
Habt ihr irgendwelche Tipps, außer, das Kind zuhause zu lassen?

Viele Grüße

1

Augen zu und durch. Mutter sein ist nicht immer angenehm. Tröste dich damit, dass dein Verhalten gut für deine Tochter ist, auch wenn sie dich gerade blöd findet.

2

😂 Ja, so ist das wohl.

Eben sagt sie mir, dass sie mich nur noch so wenig (zeigt mit ihren Fingern ca. 1 cm) lieb hat, wenn ich ihr nichts kaufe, und dass sie mich sooooooo viel (breitet die Arme aus) lieb hat, wenn sie sich nachher was im Rossmann aussuchen darf... 😅

20

Woher hat sie das denn? Also Liebe von Leistung/Geschenken usw. abhängig zu machen? Ich finde das schon krass, dass sie das in dem Alter so äußert, und irgendwo und irgendwann muss sie ja die Erfahrung gemacht haben, dass Liebe an Bedingungen geknüpft ist. Das würde ich mal ganz ehrlich hinterfragen.

weitere Kommentare laden
3

Ich lasse mich sicher nicht von meinen Kindern erpressen. Oft gestatte ich Ihnen eine Kleinigkeit, aber mit Sicherheit nicht bei jedem Einkauf ein Spielzeug.

Und was das Zuhause lassen angeht: Das hat meine Mutter mit meiner Tochter mal durchgezogen. Die war damals noch jünger als Deine Tochter und hat im Supermarkt den Aufstand geprobt, weil sie keine Süßigkeiten bekam. Meine Mutter hat ihr klipp und klar gesagt, dass sie die Kleine beim nächsten Mal nicht wieder mitnimmt und hat das auch durchgezogen. Beim nächsten Einkauf blieb das Kind trotz bitten und betteln bei meinem Vater zuhause. Von da an hat meine Tochter zwar noch gefragt, ob sie etwas bekommt, dabei ein Nein aber akzeptiert.

LG

4

"Gut, dann wein halt. Ich geh schon mal zur Kasse. Wir treffen uns dann am Auto."

5

Nicht drauf anspringen....ich lasse mich von meinem Kind nicht erpressen.
Wer meint (in dem Alter) weinen zu müssen, dann bitte....hätte ich gute Laune würde ich ihr ein Taschentuch reichen, ansonsten meinen Einkauf unbeirrt fortführen und nein, wer nervt bekommt er recht nichts.

Die andere Seite ist aber, woran kann sich dein Kind bei Einkäufen orientieren? Sind ihr die Rahmenbedingungen wirklich klar? Ihre Drohung lässt ja sehr darauf schließen, das sie da schon öfter erfolgreich mit durchgekommen ist. Hat sie eigenes Geld, das sie ausgeben kann? Denn eigentlich ist sie ja schon aus dem Qängelalter raus......zumindest, wenn man die Basis geschaffen hat.

6

Auf welcher Grundlage entscheidest du denn, wann sie etwas haben darf und wann nicht? Ich stelle es mir aus Sicht des Kindes auch schwer vor, wenn das scheinbar beliebig passiert und sie da keinerlei Kontrolle über das Geschehen hat. Mit dem Jammern versucht sie eben, auch Einfluss auf die Situation zu nehmen.

Meine Kinder haben noch nie beim Einkaufen ein Spielzeug oder eine Zeitschrift bekommen, deswegen ist es natürlich auch kein Thema. Wenn sie etwas sehen, was sie toll finden, notieren wir das auf einer Wunschliste (für Geburtstag/Weihnachten) auf meinem Handy. Sie dürfen sich aber immer eine Kleinigkeit wie Quetschie, Fruchtriegel, Laugengebäck oder so aussuchen.

Vielleicht überlegst du dir erstmal selbst, wonach du das eigentlich entscheidest. Soll sie beim einkaufen generell kein Spielzeug mehr bekommen? Oder einmal im Monat? Erklär ihr die Regeln und halte dich dann dran. Dann bringt Quengeln rein garnichts mehr und das wird sie dann auch verstehen.

12

Oder auch die Kinder ein Handyfoto machen lassen und das im Album "Wünsche von ..." speichern und dann nach einer Woche oder einem Monat nachschauen, welche Fotos sie löschen wollen, weil sie die Wünsche inzwischen nicht mehr haben. Und dann mal darauf hinweisen, wie viel Geld man verschwendet hätte, wenn man die entsprechenden Sachen gekauft hätte, sie aber nur eine Woche interessant gewesen wären.

7

Meine Kinder durften sich immer ganz viel aussuchen. Sie dürften entscheiden welchen Joghurt sie kaufen wollen, welches Obst, welche Form Nudeln, welche wurst etc. Wenn wir dann an der Kasse waren haben sie schon so viele Dinge ausgesucht die sie haben wollten dass sie entweder gar nicht gefragt haben oder dass ich das Argument hatte, dass sie schon so viele Sachen aussuchen durften. Auch in der Drogerie durften sie ein Duschgel aussuchen oder eine Badebombe oder so.

8

In dem Alter hatten unsere Kids Taschengeld

50 Cent pro Woche

Wenn sie genug gespart hatten, könnten sie sich ein Pixibuch kaufen

Wenn nicht, dann nicht.


Wir haben aber auch von Anfang an nichts extra gekauft beim Einkaufen..

Von daher kannten sie es nicht anders....

Ich bin auch so aufgewachsen...

9

Hi,
ich war knall hart..............es gab nichts.

Da konnte geheult werden, sich auf den Boden geschmissen. "Arschloch-Mama", bekam ich zu hören. Ich war froh, wenn am Ende des Geldes der Monat vorbei war. Ich konnte es mir einfach nicht leisten. Abgesehen, von dem "Mist". Es war ja nur Schrott in den Heft Beigaben.

Einfach nein sagen und durch ziehen. Da braucht man schon ein dickes Fell.

Hast du es nicht, dann daheim lassen.

Alles Gute

11

Interessant wäre es ja mal, in einer ruhigen Minute zu versuchen, dem Kind anhand eines einfachen Beispiels zu erklären, wie Werbung funktioniert, was da wo warum liegt und welchen Wert das hat. Bspw. kauft man sich eine Zeitschrift, die man nicht haben wollte, weil da eine Figur mit dran hängt, die es hochwertiger in der Spielzeugabteilung gibt. Also wie viele hochwertige Figuren könnte man sich kaufen, wenn man auf die Zeitschrift verzichtet.
Und dann mal kaufen und bewusst testen: Wie lange war die Zeitschrift interessant, wie lange die Figur? Beides hat x€ gekostet. Hättest du lieber für den Betrag oder den doppelten Betrag eine Woche später etwas anderes gekauft, an dem du länger Freude gehabt hättest?

22

Tja, meine Jungs waren dann "so drin", da hättest Du mit einem toten Pferd reden können, das hat mehr Verständnis aufgebracht.

Auch die Händler, die auf so eine mini Dorf Kirmes, Winzerfest etc. kommen. Es ist ja fast alles Mist, was die verkaufen. Das ist schon kaputt, da ist das Kind, mit dem "Kram" noch nicht am Tisch der Eltern angekommen, wenn es mit den Großeltern, sich was kaufen war.

Die Jungs von 2006 und 2010, haben es bis Ende Grundschule nicht glauben wollen, das für das selbe Geld, was von Siku oder Bruder, länger hält, bzw. "unkaputtbar" war.

Die haben mit dem Teil in der Hand da gestanden, dich angeschaut, Du hältst Deinen Monolog, und wenn Du fragst, alles verstanden? Sagen sie ja, und gehen doch mit dem Kram an die Kasse.

Irgendwann blieben sie daheim, bzw. wir hatten dann so Arbeitsplätze, daß wir auf dem Heimweg einkaufen waren, und nicht mehr Samstags los sind, Problem gelöst und älter und verständiger werden sie dann auch.

Bearbeitet von HellaSchmidt
10

Spieß umdrehen.
Gib eine klare Regel vor, wann und für wie viel Geld sie sich etwas aussuchen darf. Also einmal in der Woche oder einmal im Monat für x €. Und dann sagen: Jedes Mal, wenn du weinst oder Theater machst, ziehe ich von diesem Betrag y Cent ab. Und das zu Hause auch aufzeichnen (vielleicht habt ihr eine Pinnwand oder so).
Und ja, ich würde auch normalisieren, dass sie sich nichts kauft. Und auch sagen, dass DU dir nicht bei jedem Einkauf etwas nur für dich kaufst, sondern aufzeigen, was gekauft wird: Das Toilettenpapier fürs Bad, die Butter fürs Frühstück, der Glasreiniger zum Putzen der Spiegel etc.

Trotzdem würde ich den Einkauf für sie auch interessant machen. Zeige ihr vorher die Liste, lasse sie Sachen suchen, vielleicht auch aussuchen (welchen Glasreiniger nehmen wir? Er darf aber nicht mehr als 2€ kosten!")

Und wenn das alles nichts bringt, vielleicht auch wirklich Konsequenzen ziehen: Du hast jetzt 10 mal hintereinander in Geschäften geweint, geschrien, durchgehend gebettelt - ich gehe jetzt die nächsten 10 Male alleine einkaufen, wenn du im Kindergarten bist und dann probieren wir es noch mal zu zweit (oder "Papa kauft alleine nach der Arbeit ein").

Du kannst auch einfach sagen: Was mache ich denn, wenn ich nicht genug Geld habe, mir etwas nur für mich zu kaufen? Darf ich dann auch weinen?"

Ich würde einfach wirklich Wege finden, die Erwartungshaltung zu reduzieren und es wieder zu normalisieren, dass sie NICHTS bekommt, damit sie sich dann freut, wenn sie etwas bekommt. Jetzt scheint es so zu sein, dass sie erwartet, dass sie etwas bekommt und jedes Mal enttäuscht ist, wenn das nicht klappt. Diese Erwartung würde ich versuchen umzudrehen.

18

Das ist aber für (Klein)Kinder überhaupt nicht logisch. Für Kinder hat der Glasreiniger keine wichtige Funktion, die er erfüllt - ergo also kaufen sich Mama und Papa was für sich, und ich bekomme nix (aus der Sicht des Kindes).
Es kommt natürlich darauf an, wie sehr man mit Geld haushalten muss, aber seitdem ich mir bewusst gemacht habe, wie viele Lustkäufe ich für mich tätige, weil ich es kann (sei es im Supermarkt die Lieblingsschokolade, im Buchladen das ansprechende Buch) vertrete ich die Ansicht, dass auch meine Kinder das Recht haben, wenn sie beim Einkaufen dabei sind, über eine Sache entscheiden zu dürfen, die für sie gekauft wird. Jetzt, wo sie älter werden, und die Wünsche größer handeln wir dann aus, wieviel von ihrem Taschengeld sie dazugeben.