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Hallo,

ich habe 3 Kinder (13, 11 und 7). Ich habe mir noch nie Gedanken über meinen Erziehungsstil gemacht. Strafen gibt es hier auch keine. Wir haben Regeln, damit wir ein harmonisches Miteinander haben und die werden von allen befolgt. Ohne Zwang. Kommt es mal zu Konflikten, wird darüber geredet und seine Meinung gesagt. Vielleicht habe ich einfach Glück mit meinen Kindern, aber ich musste mir über Strafen noch nie Gedanken machen. Ich selbst wurde als Kind auch nicht bestraft. Wenn wir Blödsinn angestellt haben, wurde mit uns darüber geredet. Zu Resepekt erzieht man Kinder nicht. Kinder lernen Respekt in dem man respektvoll mit ihnen umgeht. Bringe ich meinen Kindern Respekt entgegen, können sie das auch bei anderen tun. Bin ich freundlich gegenüber meinen Kindern, sind sie es auch anderen gegenüber. Ich denke, wir erziehen viel durch vorleben. Ich bin zufrieden so wie ich erzogen wurde. Wir durften die Welt entdecken und wurden eher aufgefangen wenn wir die Konsequenzen unseres Handelns tragen mussten als das wir Strafen bekamen. Bei uns zu Hause gab es Werte, die vermittelt wurden. Ehrlichkeit, Respekt und Toleranz. Meine Eltern mussten uns diese Werte nicht anerziehen. Sie lebten uns Kindern dies vor. Unter uns Geschwistern gab es bisher auch nie größere Streitigkeiten. Wir haben noch heute einen sehr engen Familienzusammenhalt. Und so wie meine Eltern mich erzogen haben, erziehe ich automatisch meine Kinder. Ich kenne es ja nicht anders. Viele meiner Freunde bekamen früher den berühmten Klaps auf den Po oder eine Ohrfeige als sie älter waren. So etwas gab es bei uns nicht und ich, oder auch meine Geschwister, haben noch nie im Leben jemanden geschlagen. Leitsatz meines Vaters war immer, dass sich nur Dummköpfe schlagen, die nicht mehr weiter wissen. Meine Eltern hatten es nie schwer mit uns und ich hatte es bisher auch immer leicht mit meinen Kindern. Auch meine Geschwister, die ihre Kinder ebenfalls so erziehen, haben keinerlei Probleme. Ich weiß nicht ob es an der Art der Erziehung liegt oder einfach nur alle Glück hatten pflegeleichte Kinder zu haben.

LG
Michaela

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Oh, das hast du ja so schön geschrieben... Ich denke schon, dass das Vorleben eine große Rolle spielt und da du so einen respektvollen Umgang von deinen Eltern erlebt hast, ist es für dich ganz natürlich deine Kinder ebenso zu erziehen. So sollte es im Idealfall sein und ich hoffe, dass wir es schaffen auch so ein Familienklima zu entwickeln. Ich und mein Mann sind leider ganz anders erzogen worden und das prägt doch sehr, auch wenn man das gar nicht will. Wir wissen, wir wollen es anders machen, aber es fehlte vor allem mir bisher an Vorbildern. Deshalb hab mich auch schon ein bisschen mit dem Thema durch Lektüre beschäftigt. Durch deinen Text hast du mich jedenfalls sehr inspiriert und bestärkt, vielen Dank dafür!#winke

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Mein Mann wurde auch anders erzogen. Nach strengen Regeln und Sanktionen. Er hat sich aber von Anfang an meinem Erziehungsstil angepasst. Er hat mir oft erzählt für welchen Blödsinn er früher Hausarrest oder sonstige Strafen bekam. Ich habe ihn dann immer reflektiert und gefragt ob die was geändert haben. Viele kennen den strengen Satz von den Eltern: "Warum hast du das gemacht." Meist kommt der in fordernden und einschüchternden Ton, dass das Kind nicht weiß ob es jetzt lieber den Mund hält oder die Wahrheit sagt. Ich habe das schon ganz oft damals bei meinen Freunden und jetzt auch bei den Freunden meiner Kinder erlebt. Wir wurden das ebenfalls gefragt und ich frage das auch meine Kinder. Aber hier macht der Ton die Musik. Ich frage ernsthaft nach, weil ich mein Kind verstehen will. Und meine Kinder können mir eine ehrliche Antwort geben, weil sie wissen, dass die Frage nur dem Verständnis dient und keine Konsequenzen hat. Kinder machen Blödsinn und Kinder machen Fehler. Kinder müssen die Welt entdecken und dabei auch auf die Nase fallen. Kinder müssen selbständig werden und ihren eigenen Willen und ihre eigene Meinung entwickeln. Man muss immer im Hinterkopf haben, dass das Kind nichts tut um die Eltern oder andere zu ärgern. Hinterfragt man das Verhalten des Kindes und versetzt sich in dessen Lage, lernt man das Kind zu verstehen. Gleichzeitig lernt man dem Kind Empathie. Hier wird oft nach Konsequenzen fürs Lügen gefragt. Kein Mensch lügt ohne Grund. Ein Mensch lügt entweder aus Selbstschutz oder um andere zu schützen, aus mangelnder Aufmerksamkeit usw. Wenn da hinterfragt ohne gleich einen riesen Aufstand zu machen, bringt man dem Kind Verständnis entgegen, das Vertrauen wird gestärkt und man kann verhindern, dass das Kind noch mal lügen muss. Zu Ehrlichkeit erzieht man also nicht indem man Unehrlichkeit bestraft, sondern in dem man so viel Vertrauen aufbaut, dass das Kind ehrlich sein kann. Strafen fördern, in meinen Augen, nur das Lügen. Hat man ein kleineres Kind, das sich richtig schön in der Trotzphase und Autonomiephase befindet, hält man nicht vom trotzen ab in dem man es auf einen "stillen Stuhl" setzt, mit ihm schimpft oder sonstiges probiert. Das Kind macht in der Zeit einen riesigen Entwicklungsschritt und ist mit sich selbst nicht zufrieden. Da hilft es am besten ruhig zu bleiben, dem Kind Verständnis entgegen zu bringen und auch hier zu hinterfragen. Für uns Erwachsene sind das jedesmal Banalitäten, für das Kind der Weltuntergang. Bei uns konnte schon der falsche Becher zur Tragödie führen. Ich habe bei solchen Dingen nachgegeben. Alles andere führt zum Machtkampf und aus Überlegenheit der Eltern dazu, dass sie diesen Machtkampf gewinnen. Überlegenheit auszunutzen ist für mich schon wieder Respektlosigkeit. Bei anderen Sachen, die Gefahren darstellten, gab es klare und unausweichliche Regeln. Diese wurden den Kindern aber erklärt. Z.B. im Straßenverkehr, im Haushalt etc. Die berühmte Schreierei im Supermarkt ist ebenfalls ein großes Thema bei Eltern. Ich habe es meistens schon im Vorfeld geklärt ob und was sie sich aussuchen dürfen. Hatten wir genug Süßigkeiten oder Eis daheim, bekamen sie schon vor dem Einkaufen gesagt, dass wir nichts süßes kaufen. Hier immer in Kontakt bleiben und erklären. Ein schlichtes "Nein, wir kaufen nichts" bringt die Kids nur wieder auf die Palme.

Das waren jetzt nur ein paar Ansätze. Jedes Kind ist anders und jeder Mensch hat einen anderen Charakter. Hört man in der Erziehung auf sein Bauchgefühl und versetzt sich in das Kind hinein, kann man eigentlich nichts falsch machen 😉.

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Im Enddefekt muss jeder seinen eigenen Erziehungsstil finden, denn es gibt keine einheitliche Norm von Kinder, dadurch ist auch keine einheitliche Erziehung möglich.

Was man sät, das wird man ernten............das sollten sich Eltern bewußt sein.

Wir fahren die Schiene , jeder hat seine Rechte und Pflichten, sowie Geben und Nehmen.
Wenn man Liebe, Aufmerksamkeit, Vertrauen, Verständnis und Respekt schenkt, wird man dies auch wieder erhalten.
Unsere Tochter wird jetzt 13J. , obwohl sie vom Alter und Entwicklung her, mitten in der Pubertät steckt, merken wir keinerlei Pubertätsallüren.
Sie ist bis jetzt immernoch pflegeleicht, sie kann mit uns über alles reden und auch im schulischen Bereich ist sie weiterhin unverändert Pflichtbewußt.

Ich bin weder die "beste Freundin" von meiner Tochter, noch ihr Kommendant....ich bin schlicht und einfach ihre Mutter, die sich immermal in ihre eigene Kindheit versetzt, bevor gehandelt wird.#schein

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Ja genau darum geht es ja, dass die Kinder Vertrauen haben und sich ernstgenommen und nicht ständig bevormundet fühlen. Ich glaube, dann sind sie auch von sich aus kooperativer und haben nicht so stark das Bedürfnis sich in der Pubertät aufzulehnen.
:-D

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Es kommt viel auf den Ton drauf an und vorallem auch auf das Zuhören, worin sie sich ernstgenommen fühlen. Wenn man dies nicht so entgegenbringt , rebelliert der Gegenüber.
Wäre unter Erwachsene oder Arbeitskollegen auch nicht anders, wenn der sich im Ton vergreift oder Gespräche mit "jaja" oder j"etzt nicht, später."
Zum Besuch sagt man auch nicht. "Zieh deine Schuhe aus!" oder "Hänge deine Jacke hin!! so kommt es bei den Kinder auch an......ist das aber der Alltag...dann stellen sie auf genervten Durchzug..

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Wir gehen aufs Kind ein. Also wir haben da kein Konzept sondern schauen drauf wie unser Kind ist und gehen nach dem Bauchgefühl was Grad richtig erscheint.

Dieses unerzogen haben wir im Bekanntenkreis auch und ganz ehrlich: bis 3 brauchste kein Kind dahin schicken. Die sind furchtbar und werden auch handgreiflich aber die Eltern machen nix. Sie sollen eigene Erfahrungen machen. Dabei vergessen sie dass sie den Kindern dieses Verhalten anerzogen haben obwohl sie ja nicht erziehen. Einfach indem sie dies ohne Konsequenzen oder Erklärungen hingenommen haben. So haben sie den Kindern beigebracht dass man sich so benehmen darf und es auch gut ist sich so zu benehmen. Und auch dass andere nie das Recht hätten einen was zu sagen. Nicht mal wenn sie deren Verhalten stört. Auch diese Ansicht wurde denen von ihren Eltern anerzogen. Man kann nicht Kinder haben und behaupten man erzieht nicht, da man das rund um die uhr macht mit unserem verhalten. Ich denke die Eltern wollen sich einfach aus der Verantwortung heben indem sie behaupten sie erziehen nicht obwohl sie dies mit ihren verhalten dennoch tun.

Ich finde das einfach nur schrecklich. Was lernen die Kinder davon wenn sie tun und machen können was sie wollen und niemand denen was sagen darf?

Generell schlecht ist es aber dennoch nicht. Es kommt halt sehr aufs Kind an. Es gibt Kinder die brauchen kaum Erziehung weil sie von Natur aus ruhig und zurückhaltend sind. So was kann man kaum der Erziehung verdanken. Das ist einfach der Charakter. Jeder Mensch kommt schon mit Charakter auf die Welt. Das seh ich bei meinen beiden. Beide unterschiedlich wie Tag und Nacht dabei hab ich bei beiden alles gleich gemacht.

Meine große ist seit Geburt an n sturrkopf. Wirklich alles muss nach ihrer Nase tanzen. Seit sie 6 Monate ist fing sie dann das trotzen an mit wutausbrüchen etc. Ablenken half da nix mehr. Da hab ich wirklich früh mit Erziehung anfangen müssen. Rituale, Routinen, regeln, Verbote, lautes nein sagen, n strampelndes Kind mal forttragen, sachen aus der hand nehmen, verlangen dass siw sich bei anderen entsxhuldigt etc. Sonst würde sie andere babys mit Bällen bewerfen weil sie das lustig findet so wie die Kinder der Eltern die ihre Kinder nicht erziehen weil sie das toll finden.

Mein kleiner ist dagegen n sehr geduldiger und ruhiger Genosse der alles gern mitmacht. Den merkt man kaum und er zeigt nur erst später wenn was ist. Da werde ich vermutlich nicht so streng sein müssen wie bei der großen aber nach und nach gelten die selben regeln.

Der beste Erziehungsratgeber ist wirklich dein Bauchgefühl. Geh nach deinem Kind. Die sind wirklich so unterschiedlich wie es nur geht und manchen passt unerzogen perfekt und andere brauchen mehr konsequente Eltern.

Du musst halt in Gedächtnis behalten dass das deine Kinder sind und du sie erziehst egal nach welchen Konzept. Du entscheidest was sie für richtig und falsch lernen und du bringst es den Kindern bei wie sie sich gegenüber andere verhalten sollen. Aber da musst du wirklich auf dein Kind hören wie es ist und wie es am besten lernt.

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Ich bin nicht die beste Freundin meiner Kinder, nein von so einer Bezeichnung halte ich rein gar nichts #rofl
Aber wir leben ohne feste Regeln, keine festen schlafregeln außer es geht am nächsten Tag in den KG :-)
Nur was Handy und Fernseher betrifft darf mein Sohn nur 1-2 Sendungen am Tag sehen!

Ich versuche auch wenn sie viel blödsinn machen nicht zu schimpfen sondern es sanft zu erklären auch wenn sie sich im Geschäft auf den Boden schmeißen aus trotz, rede ich lieber sanft mit Ihnen und versuche eine Lösung zu finden, dann gibt sich das Problem auch schnell wieder :-)

Bei uns funktioniert das super, mein Sohn (4) räumt seine Wäsche selbstständig weg, hilft sehr viel im Haushalt ohne Aufforderung und meine Kinder sagen immer bitte und danke und sind sehr aufgeschlossen und auch meist unter allen Kindern die „bravsten“ :-) aber um ohne regeln zu leben braucht man auch einfach eine hohe toleranzgrenze was die Nerven anbelangt, das habe ich auch #rofl

Meine Kinder sind übrigens 4 Jahre, 18 Monate und 5 Wochen alt #winke

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Achja und wir schlafen auch alle im Familienbetrieb und lassen die Kinder selbst entscheiden wann und ob sie in ihren Betten schlafen möchten :-)

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Zunächst gilt es, zu definieren, was Erziehung eigentlich ist. z.B. schreibt Eberhard Schulz in seinem Buch "Geht es ohne Erziehung?": " Erziehung ist das, was absichtsvoll und bewusst getan wird, um einen anderen Menschen, über den man Macht hat, im Hinblick auf seine Entwicklung für die Zukunft zu beeinflussen."
Das "unerzogen" geht meines Erachtens stark auf Ekkerard von Braunmühl zurück, der bereits Ende der Siebziger dargelegt hat, dass Erziehung auch im oben genannten Sinne nicht rechtens sein kann und hat daher eine andere Haltung gegenüber Kindern propagiert. Nachzulesen im Buch "Zeit für Kinder".
Es geht gar nicht darum, dass das Kind alles machen darf, was es will, sondern um innere und äußere Freiheit, die natürlich da aufhört, wo die Freiheit des anderen beeinträchtigt wird. Dafür hat er den Begriff "Notwehr" eingeführt, denn die eigenen Grenzen gilt es zu verteidigen.
Eberhard Schulz schreibt zu dieser Haltung "Meine Sachen sind meine Sachen und deine Sachen sind deine Sachen, und trotzdem haben wir viele Gemeinsamkeiten".
Im Gegensatz zu "Meine Sachen sind meine Sachen und deine Sachen sind auch meine Sachen", was der erziehende Ansatz wäre.
Bei "unerzogen" geht es darum, seine elterliche Macht nicht zu misbrauchen und das Kind mit allen seinen Rechten zu respektieren, so wie es ist.

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Ich kenne jemanden, der so erzogen wurde. Hat ihm nicht geschadet, im Gegenteil. Ein toller Mensch. War wohl auch alles stets harmonisch.
Bei anderen ging das arg nach hinten los.
Ich denke es ist eher gefährlich, weil man nie genau weiß, wie das funktioniert. Bis man so ein "Konzept" als für sich erfolgreich oder ineffektiv bezeichnen kann, muss man es auch eine Weile ausprobiert haben. Wenn diese Weile vorbei ist und das ganze aber nicht funktioniert, hat man einen ziemlichen Rotzlöffel am Hals.

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Jain. Ich lebe eine Bedürfnisorientierte "Erziehung" und habe eine Mutter-Kind "Beziehung" zu meinem Sohn und eine Familien"beziehung" im Zusammenklang mit Schwiegermutter, meinem Mann und Junior.

Es heißt für mich also nicht entweder oder sondern das eine hat für mich nichts mit dem anderen zu tun. Ich sag es immer so... so wenig als möglich vorgeben und verbieten aber es gibt Dinge da ist es nötig und dann muss ich auch mal die "doofe Mama" spielen über die dann geschimpft und getobt wird.

So darf er bei mir entscheiden ob er die Zähne putzen möchte im Bad oder abgelenkt durchs Tablett. ABER dass Zähne geputzt werden, darüber gibts keine Diskussion. Wenn er selbst beim Tablettschauen sich die Hand vor den Mund hält und das Zähneputzen nicht zulässt und er auch mit freundlichen Bitten und Reden nicht abzubringen ist und mithilft... dann leg ich ihn auf die Couch, fixier die Arme und putz ihm unter tosendem Geschrei (da macht er wenigstens den Mund weit auf - auch wenns hart klingt) die Zähne ob er will oder nicht. Warum? Weil ich mir ganz klar sage. Ich sag es mehrfach im netten und biete ihm an zu Entscheiden unter welchen Voraussetzungen geputzt wird.... aber lieber hab ich ein schreiendes Kind weil es sich wehrt zähne geputzt zu bekommen (das kommt vielleicht ein bis zwei mal im Monat vor) - als ein Kind das schreit weil es Zahnschmerzen hat.

Auch kann er bei mir Toben und Schreien weil ich ihm Spielzeug wegnehme und für ihn unerreichbar deponiere, weil er es lustig findet, mich oder irgendwen damit zu schlagen oder zu bewerfen. Wenn er sich beruhigt hat und das Thema nicht mehr präsent ist bekommt er alles zurück aber hier wiegt mein Bedürfnis ganz klar höher, ein gewaltfreies Miteinander zu leben.

Beim Schlafen z.b. bin ich wiederum jemand der ihn einmal gegen 8 Uhr versucht ins Bett zu bringen (insofern er warum auch immer nicht vorher selbst einknickt). Ab und an gibt es Tage da ist er aber trotz dunklem Schlafzimmer, Geschichte erzählen, stillen echt nicht zum Schlafen zu bewegen und meint nach dem stillen wild aufm Bett rumzuhopsen. Dann nehm ich ihn und geh wieder ins Wohnzimmer und lass ihn weiter spielen. Weil ich es als Energieverschwendung betrachte mich und ihn zu etwas zu zwingen das man nicht erzwingen kann... schlafen (und essen - wenn er nix will will er nix... am vollen Tisch ist noch nie einer verhungert). Wenn er dann am nächsten Tag wie ein Zombi in die Kita geht weil er morgens nicht in die Puschen kommt. Tja... so spielt das Leben! Dann wird er an eben diesem Tag bereitwillig gegen 8 Uhr ins Bett gehen.:-p

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Dann bekommt dein Kind ja später eine sehr große Überraschung, weil in der Schule wird der Lehre es nicht toll finden, wenn zum
Beispiel ein Mathe Test um 8 geschrieben werden muss und dein Kind der Meining ist, dass er den Test auch später machen kann, weil er um 8 lieber aus dem Fenster gucken möchte, oder er kommt total übermüdet in der Schule, weil er lieber die ganze Nacht PlayStation spielen wollte statt zu schlafen..

Es wird beim AG später auch nicht gut ankommen, wenn dein Sohn der Meinung ist, das er seine Arbeit nach Lust und Laune machen kann, Hauptsache es wird irgendwann im Laufe des Tages gemacht. Wenn der AG meint dass er das eine oder das andere Morgens machen muss, kann dein Sohn auch nicht sagen, dass er jetzt darauf keine Lust hat. Kann er schon, aber dann wird er seine Probezeit nicht überstehen...Spätestens in der Schule herrschen Regeln und Zeitfenstern müssen eingehalten werden.

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Mein Kind, das nie zu einer bestimmten Uhrzeit ins Bett musste, macht dieses Jahr (ein wahrscheinlich gutes) Abitur. Ich vermute, er hat trotz des fehlenden Bettgehzwangs verstanden, wann irgendwelche Tests oder Klausuren zu schreiben waren;-).

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Ich frage mich wie Kinder die nicht erzogen werden, später im Leben klar kommen sollen? Als erwachsene muss man sich auch an Regeln halten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder die kaum eine Erziehung genossen haben, später große Anpassungsschwierigkeiten haben, in der KITA und in die Schule..Die wechseln später auch meistens deren Jobs, wie andere Unterhosen, weil die keine Regeln folgen können und schwer mit Kritik umgehen können..

Man tut, nach meiner Meinung, sein Kind damit kein Gefallen. Außerdem möchte Ich auch nicht das mein Kind unerzogen ist. Weil ein unerzogenes Kind, einfach anstrengend ist...

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Das Problem ist, dass die meisten Leute, die „unerzogen“ ablehnen, es mit Laisser faire verwechseln. Damit hat es aber wenig zu tun.
Ich halte Erziehung für reichlich überschätzt. Das meiste machen sie einem ja eh nach;-).

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nicht erziehen bedeutet erst mal nur, den Menschen (das Kind) nicht zu etwas verbiegen zu wollen, was er nicht ist.
Du wirst diesem Menschen helfen, wenn er es will, deine Meinung sagen und ihm gegenüber deine Grenzen durchsetzen, ohne diesen Menschen in seiner Würde zu verletzen.
Alles Dinge, die man im menschenlichen Zusammenleben so macht und die natürlich deinen Gegenüber beeinflussen werden.
Also je mehr Einflüssen dieser Art der Mensch ausgesetzt ist, wird er sich in die Gruppe integrieren und seinen Platz finden.
Denk mal daran, wenn du zu einem neuen Arbeitgeber wechselst oder einem Verein betritts, wirst du ja (hoffentlich) nicht von diesen Leuten erzogen (also nicht gezielt verbogen werden, denn dann würdest du wieder weg gehen), sondern im oben genannten Sinn behandelt, um dich in diesen Gruppen zurecht zu finden, und es klappt in der Regel.