Wie wusstet ihr, dass ihr Nummer 2 wollt? (silopo)

Ich weiß natürlich, dass es eine individuelle Entscheidung ist und es keine allgemeingültige Richtlinie te sowas gibt, aber vielleicht hat ja jemand den gleichen Gedankenprozess durchgemacht.

Unser Sohn ist jetzt 5 Monate und ein kleiner goldiger Schatz, auch wenn es natürlich babytypische "Schwierigkeiten" gibt: kurze Nächte, keine Freizeit, auch mal Übergorderung.
Langsam kommen aus der Verwandtschaft erste Fragen nach Baby Nummer 2 (ganz freundlich und interessiert, nicht drängend). Da muss ich gestehen, dass auch ich mich das frage.
Ich würde mir für unseren Sohn ein Geschwisterchen wünschen, gerne auch zeitnah, damit die beiden möglichst viel voneinander haben. Mein Partner sieht das ähnlich, ist aber unsicher. Er empfindet die Zeit aktuell schon als stressig und bekommt Arbeit, Kind und Sport kaum unter einen Hut. Er hat Bedenken, dass ein zweites Kind die Situation weiter "verschlimmern" wird und möchte deshalb ein paar Jahre warten. Das wiederum kommt für mich eher nicht in Frage, da ich berufstechnisch erst dann wieder richtig einsteigen kann, wenn das Kind oder die Kinder aus dem gröbsten raus sind. Außerdem denke ich, dass wir jetzt in dem flow der schlaflosen Nächte drin sind. Ich möchte damit nicht noch einmal starten, wenn Kind 1 gerade selbstständig und gut schläft. Außerdem möchte ich irgendwann auch wieder reisen, und zwar ohne Kinder und Mann. Dann wiederum denke ich, dass die Schwangerschaft meinen Körper sehr "zerstört" hat und ich jetzt gerade wieder ein gewisses Fitnesslevel erreiche, aber noch immer viele Kilos mehr mit mir schleppe. Auch wäre es gut, wenn wir noch etwas an einem finanziellen Polster arbeiten könnten, mit Hausbau und ähnlichem im Hinterkopf.

Ach, es ist so schwierig. Die pro und cons sind alles valide Argumente. Dann denke ich, dass es besser ist, dass unser Sohn Einzelkind bleibt. Aber heute habe ich gerade wieder das Photo eines frischgeborenen Babys einer Freundin gesehen und hatte gefühlt direkt wieder "Milcheinschuss" und habe Angst die Einzelkind-Entscheidung irgendwann zu bereuen, während man ein zweites Kind ja eher nicht bereut.

Nun ja, wer war in einer ähnlichen Entscheidungszwickmühle und was hat euch geholfen euch zu entscheiden?

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Hallo. Ich habe heute schon auf zwei Beiträge im Familienleben-Forum geantwortet mit ähnlichen Themen: "Wann wusstet ihr, dass die Familienplanung abgeschlossen ist?" und "Bewusst Einzelkind?" (oder so ähnlich). Vielleicht findest du dort in den Kommentaren noch Anregungen.

Ich kann all eure Argumente gut nachvollziehen. Bis auf den "flow der schlaflosen Nächte". Wenn man nur ein kleines Kind hat, kann man oft schlafen, während es tagsüber schläft und die schwierigen Nächte wenigstens etwas ausgleichen. Wenn man noch eins hat, um das man sich kümmern muss, geht das nicht so einfach. Ich denke, das ist dann wesentlich anstrengender.

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Ich verstehe, was du meinst. Leider klappt das mit dem tagsüber mit dem Baby mitschlafen bei mir nicht wirklich. Unser kleiner schläft manchmal 2 Stunden und manchmal nur ein powernap von 10 Minuten. Leider bin ich ein paar Mal böse reingefallen damit... Wenn ich mich mit ihm hinlege und er wacht nach wenigen Minuten auf, dann bin ich erst richtig müde und angeschlagen. Deshalb lasse ich das mittlerweile und gehe lieber früh mit ihm ins Bett. Teilweise ist das schon 18 oder 19 Uhr.

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Bei mir kam der zweite Kinderwunsch erst, als das erste ca. 2 Jahre alt war. Da fand ich die Vorstellung toll, nochmal ein Baby zu haben und da nochmal von vorne einzusteigen. Ich finde 3 Jahre Altersunterschied ideal. Mit einem Kind unter 1,5 Jahren wollte ich nicht schwanger sein, stelle ich mir extrem anstrengend vor.

Auch jobmäßig... ich bin nach einem Jahr wieder eingestiegen, dann wäre man wieder mind. ein Jahr in Job gewesen, wäre wieder drin, hat wieder gezeigt, dass man engagiert ist und sich in Erinnerung gebracht.

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3 Jahre fände ich auch in Ordnung, zwei Jahre Unterschied aber noch besser.

Wegen des Jobs: ich könnte schon wieder arbeiten, würde jederzeit eine Stelle finden. Allerdings möchte ich es meinem Kind zuliebe nicht, da in meinem Job sehr lange Arbeitstage herrschen (50 Stunden pro Woche laut Vertrag, mit Überstunden sind es in der Regel zwischen 60 und 70 Stunden, selten mehr) und ich auch häufig nachts nochmal los muss. Insgesamt nicht sehr familienfreundlich, sodass ich das wirklich erst wieder machen möchte, wenn das Kind oder die Kinder zur Schule gehen.

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ah ok! ich hatte vor meinem Kind auch 50-60 Std. Wochen, konnte das zum Glück aber ohne Einbußen bei Hirarchie und Verantwortung auf 30 Std. runter regeln. Alles eine Frage der Orga, aber klar ich sitze auch manchmal abends nochmal, wenn das Kind schläft. Aber natürlich ist das so nicht in jedem Job möglich. Arbeitstechnidch raus zu sein bis zum Schulstart würde für mich nicht in Frage kommen, da würde ich mir etwas suchen, was einen Wiedereinstieg in meinem Fachgebiet familienfreundlich zulässt.

Denn was ich jetzt im Freundeskreis sehe: Mit dem Schulstart wird die Organisation der Kinderbetreuung eher schwieriger als einfacher. Ganztagsplätze in der Schule zu kriegen ist weit schwerer als Kitaplätze bis 16:30 Uhr.

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Huhu,

mein Sohn ist nun 11 Monate und wir üben aktuell für ein Geschwisterchen. 😄 Sind jetzt gerade im 2ÜZ. Wenn's nun sofort klappt, wäre Junior also 20 Monate - für mich ein toller Altersabstand.
Mehr als 2 Jahre würde ich doof finden, also hoffe ich, dass es relativ zügig klappt. 😄

Ich sehe dieselben Vorteile wie du. Auch mit den schlechten Nächten. Hier wurde zwar eingeworfen, dass man bei den ersten mitschlafen kann und bei dem zweiten nicht mehr, das stimmt natürlich auch, aber ich würde es glaube ich schlimmer finden, wieder jede Nacht durchzuschlafen und plötzlich wieder so oft aufzustehen. Da ist's einfacher, wenn's nahtlos ineinander übergeht. 😄

Ich wünsche mir aber auch einfach noch ein Baby. Ich fand die Zeit zwar super anstrengend, aber auch total schön und spannend. 🥰
Zudem wäre, wenn wir nun schnell ein zweites bekommen, vielleicht noch ein drittes drin - das sehen wir aber dann.🙈🤷🏼‍♀️🤣

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Ich drücke euch die Daumen, dass das Geschwisterchen schnell bei euch einziehen mag. :)

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Bei uns war es ziemlich turbolent.
Wir waren erst kurz zusammen, da wurde ich sofort schwanger - er dachte, er sei unfruchtbar, weil es mit der Ex 3 Jahre nicht geklappt hat.
Ja, das war blöd und komisch. Aber es wollte nicht bei uns bleiben.


Das hat mich psychisch ziemlich runter gerissen. Ich habe eine Therapie gemacht (immer noch, nur ist meine Psychologin gerade in Elternzeit) und mich auf andere Sachen konzentriert.

Naja. Jetzt haben wir uns genug Zeit gelassen und meine Tochter wird nächstes Jahr eingeschult. Da wollte ich gerne Zuhause sein, in Elternzeit. Weil ich damals als sie klein war sehr viel arbeiten war.


Was soll ich sagen:
Einschulung am 9.8.2021,
ET: 11.08.2021

❤️🍀🥰

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Da ist der Plan ja genau aufgegangen. :) herzlichen Glückwunsch!

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ich sehe das wie du finde die vorteile vom kurzen altersabstand und "alles in einem rutsch durch" viel besser, als mehrere jahre dazwischen. hat letztlich alles seine vor- und nachteile, setzt euch nochmal ganz in ruhe zusammen und sprecht alle gefühle und fakten durch :-)

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Wir haben aktuell 2 Kinder mit einem Abstand von 2 1/2 Jahren. Der Wunsch nach Baby 2 kam direkt im Kreißsaal von Kind 1 :)
Wir wollten aber die klassischen 2 1/2 Jahre unterschied und haben deswegen gewartet. Meine grosse kam mit 20 Monaten in die Kita und ich wurde direkt schwanger. Es war eine sehr anstrengende Zeit, gerade am Ende. Man hat kaum Lust und Kraft sich Tag täglich um kind 1 zu kümmern. Hochheben, spazieren gehen, auf dem Boden spielen, alles sehr anstrengend. Leider hat ich keine Hilfe. Auch als Baby 2 da war, war es manchmal sehr schwierig. Gerade zum stillen angelegt, musste Kind 1 aufs Klos und das gefühlt jedes Mal beim Stillen. Das schlechte Gewissen zu wenig Zeit für Kind 1 zu haben und das Baby nicht richtig wahr zu nehmen. Oft lag mein Sohn alleine im bettchen und ich kümmerte mich um Kind 1. Ich muss aber sagen, dass Kind 1 sehr einnehmend ist und anstrengend.
Jetzt ist baby 2 schon 3 Jahre alt und wir üben im 2. ÜZ an baby 3. Bewusst habe ich mich für diesen größeren Alters unterschied entschieden. Beide kinder sind selbstständig, können alleine aufs Klo, essen alleine und können sich alleine anziehen. Da es die letzte Schwangerschaft wird, möchte ifh diese etwas mehr geniessen, denn das fehlte mir bei Baby 2. Ich hatte kaum Zeit alles zu geniessen und wahrzunehmen. Und plötzlich war baby 2 da.
Es hat immer seine Vor und Nachteile, wichtig ist, dass du dir sicher bist.