2. Kind unschlüssig

Guten Morgen,

mein Mann und ich sind glücklich verheiratet und haben einen Sohn (23 Monate). Wir lieben den kleinen Mann sehr und sind auch glücklich, aber natürlich ist es auch anstrengend. Der Kleine war und ist auch immer noch oft kein sehr guter Schläfer. Das Baby-Jahr fand ich sehr ermüdend, vor allem mit der Fremdbestimmung kam ich lange nicht gut klar. Ich hatte oft das Gefühl einsam zu sein, da wir erst kurz zuvor umgezogen waren. Und obwohl man mit Baby gut beschäftigt ist, ist es auch manchmal langweilig. Das ist es jetzt mit Kleinkind nicht ganz so, aber natürlich ist es auch nicht immer total spannend. Ich arbeite in Teilzeit seit er 12 Monate alt wurde. Das finde ich toll, es ist ein Ausgleich zum Mama-Sein.
Nun überlegen wir, ob wir ein 2. Kind wollen. Im Baby-Jahr war ich lange total dagegen. Mittlerweile kann ich es mir gut vorstellen und fände es schön, das alle nochmal zu erleben, nochmal so zu lieben, nochmal schwanger zu sein (war ich total gerne). Ich denke auch, dass es weniger langweilig wäre, weil man quasi mehr zu tun hat (vielleicht bin ich da naiv :-D)? Zudem wäre es natürlich schön für unseren Sohn ein Geschwisterchen zu haben, er liebt Babys und andere Kinder (natürlich ist der eigene Bruder/die eigene Schwester damit nicht richtig zu vergleichen). Ich bin ein Einzelkind und war damit oft zufrieden, aber manchmal auch traurig immer allein mit meinen Eltern zu sein.
Und dann denke ich: Ohje, wollen wir uns das wirklich nochmal antun? Schlafen ist doch auch super :-D. Was, wenn wir das nicht schaffen? Kann ich das andere Kind so lieben, wie unseren Sohn? Werde ich nicht total überfordert sein? Wir haben hier leider keine Großeltern, sind also ziemlich auf uns gestellt.

Ich weiß nicht, was für uns richtig ist? Ich weiß, ihr auch nicht.... Aber vielleicht könnt ihr mir sagen, ob man sich beim zweiten je so sicher ist, wie beim ersten? Vor unserem Sohn hatte ich natürlich auch mal Zweifel, aber da ich nicht zu 100% wusste, was auf uns zukommt, war ich nicht so "besorgt".
Allzulange wollen wir auch nicht warten, da die Grenze für mich 35 ist und das werde ich schon in zwei Jahren (und man weiß ja nicht, wie schnell es klappt).

Vielen Dank fürs Lesen und (?) Antworten :-)

Liebe Grüße

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Ich habe noch keine zweites Kind, aber bei uns ist es auch im Gespräch und ich habe da ähnliche Gedanken wie du. Was mich noch etwas warten lässt, ist die Coronasituation. Wir sind auch umgezogen in eine neue Stadt und durch den Lockdown gibt es hier keine Angebote für werdende Mütter, keine Krabbelgruppen, keine Rückbildung. D.h. Es ist schon ziemlich einsam, man lernt gerade niemanden kennen.
Mein Mann und ich haben uns allerdings beim ersten Kind die Elternzeit geteilt und das werden wir definitiv wieder so machen. Ich habe es total genossen, nach 7 Monaten wieder arbeiten gehen zu können und mein Mann hat die Elternzeit geliebt.

Freundinnen, die schon zwei Kinder haben, haben mir immer bestätigt: Ja, man liebt beide Kinder. Das war auch meine Angst 😅 aber alle sagten mir auch: Es ist viel viel viel anstrengender mit zwei Kindern. Deine Freizeit und paarzeit fällt erstmal viel länger weg als nur mit einem Kind. Die Beziehung wird auch nochmal auf eine neue Probe gestellt. Ich glaube, da muss man klar kommunizieren, damit es nicht zur Streitigkeiten kommt.

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Ja, Corona wird uns auf jeden Fall noch warten lassen. Ich würde mir sowieso drei Jahre Abstand wünschen, aber man muss ja auch noch die Pille absetzen, mit Folsäure anfangen usw.

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hallo.
Unser zweites Kind ist nun in halbes Jahr alt, das erste 2. Alle haben während der Schwangerschaft immer gesagt:"ojee, zwei Wickelkinder!", aber Mal im Ernst, wie lange dauert das reine Wickeln?
Was ich damit meine ist, dass ihr das nur selbst entscheiden könnt. Das Baby ist so entspannt, dass er einfach nur gerne dabei ist...

Vielleicht könntet ihr euch die Elternzeit auch aufteilen? Ich kenne das gut, dass man zwischen Überforderung und Langeweile hin und her pendelt, das fand ich am allerhärtesten. Wir haben uns das fürs dritte Kind vorgenommen, aber das muss natürlich auch finanziell drin sein bei euch...

Aber auch wenn dich dein Alter besorgt (in bin gleichalt) kann ich mich meiner Vorrednerin nur anschließen, die Coronasituation verschärft dieses "Eingesperrt sein" natürlich noch (und du kannst nicht geimpft werden). Wir starten im Frühjahr und haben Hoffnung, dass es ab Winter besser wird...

Alles Gute euch#winke

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achso, langweilig ist es tatsächlich weniger, da wir zumindest durch das erste Kind, das vormittags in die KiTa geht, einen strukturierten Tag haben... Die KiTa fand ich wichtig, damit das Baby auch "Exklusivzeit" bekommt. Wie du siehst macht Corona meinen schönen Plänen auch einen Strich durch die Rechnung...#augen

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Corona wird uns auf jeden Fall auch noch warten lassen. Diesen Altersabstand hat eine gute Freundin auch bei ihren Kindern. Sie fand es extrem anstrengend, aber das kommt wahrscheinlich immer aufs Kind an.

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Diese Gedanken sind zum Teil normal.
Man hat zwar die Erfahrung mit einem Kind, aber eben die mit 2 fehlt.
Gut, die schlaflosen Nächte sprechen gerade nicht für ein Kind, aber ein Kind besteht ja nicht nur daraus. Da gibt es soviele Dinge, die dafür sprechen, wenn man will.
Unser Kind sollte prinzipiell kein Einzelkind werden. Dann kam das 2.Kind. Als es endlich da war, waren alle Zweifel verflogen. Natürlich bekommt dann ein Kind nicht mehr die volle Aufmerksamkeit, aber wer hat schon die volle Aufmerksamkeit ein Leben lang? Damit muss man lernen klarzukommen. Teilen, Rücksichtnahme, warten können usw. sind Dinge, die uns ein Leben lang begleiten. Von daher kann es kein Fehler sein, wenn man schon früh damit beginnt.
Ich weiß Einzelkinder können das auch, aber ich finde es halt doch anders, wenn man es quasi im Kindersalter rund um die Uhr hat.
Ich finde es sogar mit 2 Kindern entspannter, als mit einem. Meine sind schon 10 und 6.Sie streiten, keine Frage, aber die meiste Zeit spielen sie seelig miteinander. So haben auch wir Eltern Luft zum Atmen.

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Hi,

bei mir kamen solchen Gedanken garnicht auf, den es war klar das Kind 2 kommt.

Zu dem Thema Geschwister: nun ja... es ist ja nicht vorhersehbar, wie sie sich verstehen. Es kann später eine gute Beziehung sein oder halt nicht.

Meine Tochter ist mit einem Jahr in die Krippe gegangen und so hatte ich, als unser 2Kind geboren wurde ( meine Tochter war 3,5 Jahre alt) zumindestens den Morgen und Vormittag für mich und das Baby.

So war es perfekt. Meine Tochter konnte im Kindergarten spielen und ich konnte mir die Zeit für das Baby nehmen.

Wir haben allerdings auch kein Schlaf Problem, außer den normalen Babyaufwachphasen nachts.

Zudem habe ich meine Tochter, wenn mein Mann zu Hause war, viel Exklusivzeit mit mir eingeräumt.

Von daher ist es nur bedingt mit euch zu vergleichen. Ich persönlich, würde dann an eurer Stelle noch ein wenig warten, aber den Kinderwunsch nach einem Geschwisterchen nicht davon abhängig machen. Zudem wenn das 2 Kind geboren wird, wär dein erstes ja mindestens schon 33 Monate alt!

Lg Majonjon

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Hey, das sind gute Fragen die du hast und ich kann sie dir leider nicht beantworten. Bin in der selben Situation. Ich hätte so gerne noch ein zweites Kind, aber ich hab Sorge, dass ich komplett überfordert bin damit. Mein Kleiner wird nächsten Monat 1 Jahr alt. Noch dazu kommt, dass ich immer mal wieder über mehrere Tage und sogar Wochen unter extremen Schlafstörungen leide.

Ich versuche mir einzureden, dass ich eines morgens einfach aufwachen werde und dann genau weiß, ob ja oder nein😅

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Haha, ja das hoffe ich auch: irgendwann weiß ich es ganz sicher 😁 ob das wohl klappt 🙈

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Der Text könnte 1:1 von mir sein 😅

Mein Sohn wird in paar Tagen 2:)

Mein Herz sagt ja, mein Verstand absolut Nein!

Abwarten was dieses Jahr noch auf uns zu kommt bezüglich Corona, Betreuung (Kita oder weiter Tagesmutter ab August)...
Ich denke bis nächstes Jahr Januar bleibt die spirale wo sie ist 😂 und dann schauen was passiert 💙

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Ja, das doofe Herz. Das redet man sich auch die durchwachten Nächte mit Baby schön 🙈

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Hi. Beim zweiten bin ich ungeplant schwanger geworden. Deshalb kann ich dir nicht sagen ob ich da sicher gewesen wäre. Ich wollte aber früher immer 4Kinder haben 😅 nun habe ich unser drittes Kind bekommen. Das war auch geplant und gewünscht. Deine Liebe wird nicht weniger nur weil du ein zweites, drittes, viertes Kind bekommst. Deine Liebe wird einfach mehr. Geschwister zu haben ist super. Wenn ich Einzelkinder sehe, sind diese oft vieeel anstrengender als Geschwisterkinder. Die können auch mal zusammen spielen oder jeder für sich alleine. Ein Einzelkind kann nur mit sich selbst spielen. Natürlich kann man auch Freunde einladen aber das ist nicht das gleiche. Wenn du es dir vorstellen kannst, dann mal los. Man wächst mit den Aufgaben. Vg

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Als Einzelkind hat man aber den Vorteil seine Eltern ganz für sich zu haben, und das ist auch was sehr schönes. Wenn du das selbst genossen hast, fällt es dir nochmal schwerer dich für ein zweites zu entscheiden, weil du deinem ersten Kind diese exklusive Bindung natürlich nicht mehr bieten kannst.

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Ich habe nun immerhin schon seit fünf Monaten zwei Kinder und wir haben uns zuvor auch lange Gedanken gemacht, ob wir ein zweites wollen. Es war gut, dass wir uns mit der Entscheidung Zeit gelassen und uns keinen Druck gemacht haben. Wir haben immer mal wieder, wenn die Gelegenheit sich ergab, darüber geredet. Es war ein stetiger Prozess und irgendwann haben wir dann einfach entschieden, dass wir es darauf ankommen lassen 😊

Der Abstand zwischen unseren Töchtern beträgt drei Jahre, das empfinde ich als ziemlich gut. Das große Kind ist trocken, schläft meistens gut, kann mal warten und alleine spielen und man kann vieles erklären. Unser Baby ist zudem ein Anfängerexemplar (ganz im Gegensatz zur Großen damals, mir ging es im ersten Babyjahr oft ähnlich wie dir).

Trotzdem ist natürlich nicht alles total easy. Corona macht vieles anstrengender. Und jedes Elternteil hat immer ein Kind an der Backe, man muss sich gut absprechen und beide müssen bestenfalls bereit sein, alles zu erledigen was so anfällt (bzgl Kinder versorgen (bis aufs Stillen), Haushalt machen, Papierkram erledigen...). Klar ist man noch fremdbestimmter, aber man ist die Fremdbestimmung ja auch schon gewohnt. Ein Freund von mir sagte mal „Man wurde ja schon einmal gebrochen“ und irgendwie stimmt das 🙈😅

Ich liebe meine beiden Mädels im Übrigen anders, aber nicht unterschiedlich stark!