Wo ist mein Leben? Wütend & müde !

Wütend und müde....
Mütend * - wie es eine Leidensgenossin kürzlich öffentlich machte.
Wo ist das Leben?
Pandemie.
Es ist schrecklich und traurig und Kräfte zehrend.
Bis vor ca. 2 Monaten konnte ich noch ganz gut mit der Situation umgehen.
Aber seit geraumer Zeit geht's mir nicht mehr gut.
Wo ist mein Leben?
Ja, MEIN Leben !
Der Ausgleich zu meinem Job - den ich EIGENTLICH gern ausübe - auch wenn er Kräfte raubend ist.
Das Leben besteht nur noch aus arbeiten und zu Hause hocken. Arbeit, zu Hause, Arbeit, zu Hause, Arbeit, zu Hause,Arbeit....Arbeit.... Arbeit....
Andere amüsieren sich auf Mallorca - ich geh arbeiten.
Die Sehnsucht nach ein bisschen abschalten ist riesengroß geworden. Schwimmen gehen, mal ins Kino, nett Essen gehen mit Freunden und dem Mann, spontan irgendwo hinfahren - unbeschwert die Freizeit gestalten.
Die Arbeit macht keinen Spaß mehr und das zu Hause fühlt sich immer mehr nach einem Gefängnis an.
Ich gehe einer harten Arbeit nach - körperlich als auch mental ( Altenppflege).
Durch Corona ist man noch mehr als so schon gefordert. Die Menschen brauchen noch viel mehr Zuwendung, mentale Stütze. Ganz oft sind wir Familienersatz.
Ich tu das alles gern - aber ich merke ganz deutlich das mir Kraft ausgeht. Die mentale Kraft.
Irgendwie hab ich nicht mal mehr groß Lust unseren Kinderwunsch weiter zu verwirklichen. Mir ist einfach alles zu viel.
Ich kann auch diese ewigen Phrasen nicht mehr ertragen - ein bisschen müssen wir noch durchhalten... Alles wird gut.... Alles für einen guten Zweck.... Corona hier - Corona da.... Lockdown hier.... Lockdown da.... Aber du musst doch...... Bla bla bla.
Seit über 1nem Jahr fehlt mir der Ausgleich zu meiner harten Arbeit und obwohl ich immer geglaubt habe mich könnte nichts so schnell umhauen - bin ich jetzt an einem Punkt an dem mich alles einfach nur noch anpiept.
Es macht mich krank.

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Ich kann dich so gut verstehen 🥺

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Meine Schwester arbeitet auch im medizinischen Bereich. Ihr geht es ähnlich wie dir.
Sie sagt sie möchte nicht als Held gefeiert werden oder mit zusätzlichem Geld gekauft werden. Sie möchte einfach nur das es aufhört und ihr Leben zurück haben.
Meine Idee wäre folgende : Man könnte sich krank schreiben lassen aber am Ende machts das auch nicht besser nur zu Hause sitzen zu können. Immer weiter zu grübeln.
Wirklich furchtbare Situation. 😔
Ich wünsche dir alles Gute 🍀

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Mir geht es genau so. Ich war immer motiviert.. halten wir uns einfach an die Regeln, dann ist es bald vorbei. Pustekuchen. Hier gibt’s jetzt auch die Ausgangssperre, und ich frage mich, was das alles noch soll. Ich will mich nicht mehr dran halten! Ich sehe es nicht mehr ein.
Ich vermisse meine Freunde, die Abende und Nächte wo man unbeschwert gespielt, geredet getrunken, gegessen und Quatsch gemacht hat. Ich vermisse es, frühstücken zu gehen. Ich vermisse es, meine Geschwister zu sehen. Der 70. Geburtstag meines Vaters war ein gratulieren im Garten mit Abstand. Etwas, was feucht fröhlich gefeiert worden wäre. Bei mir steht auch der zweite corona-Geburtstag an. Wie gerne würde ich mit all meinen Freunden und Familie zusammen sitzen können. Und wenn es mir danach ist, nachts um 1 zu meiner Schwester zu fahren, würde ich das gerne tun.
Mir geht es vergleichsweise gut. Ich habe Freund und Hund. Was ist mit meinen Freundin, meinen Schwestern, die das nicht haben? Die jeden Abend alleine zu Hause sitzen sollen.
Ich bin immer gut gelaunt, sehe in allem das positive, und man kann mich so leicht nicht unterkriegen. Ich bin grundsätzlich nicht besonders emotional. Aber die letzten Wochen zehren an meiner Geduld.

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Hallo du,
Ich glaube vielen geht es genauso wie dir. Soanhsam zerrt es an allen Ecken und Enden man will einfach nur wieder die Normalität zurück und gefühlt wird es nie wieder so sein das es jetzt trotz dass es eh alle schon so streng war NOCH strenger wird. Wo leben wir denn? Ich bin auch nur noch genervt. Ich war eben bei meiner Mutter ihren Geburtstag nach "feiern". Um 21:50 Uhr sind wir förmlich nach Hause gerannt um ja um 22 Uhr zu Hause zu sein! Wie schlimm und traurig ist das bitte alles??? Kann man nicht mal mehr das bisschen was man noch hatte, nämlich die Abende mit wenigen Leuten aber dann egal wie lange, haben dürfen? Wird einem jetzt alles genommen? Heute abend bin ich auch so genervt. Ich weiß das es morgen wieder besser ist, aber ein Ende ist leider nicht in Sicht und das bringt mich auch oft zum Nachdenken.
Ich hoffe der liebe Gott wird das irgendwann wieder machen, nämlich dass wir normal leben so wie vorher 😣

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Ich verstehe dich so gut ...😪.. arbeiten macht kein Spaß mehr .. man macht immer nur das selbe .. Arbeit , nachhause , Arbeit , nachhause ..ich möchte auch so gerne spontan was unternehmen können , mit Freunden , mit meinem Freund , wir wollen so gerne ans Meer .. aber es ist alles so kompliziert oder nicht machbar .. mich fuckt das alles ab.

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Mir geht es auch so. Man fühlt sich nur noch eingesperrt. Meine Kinder sind psychisch auf. Ich bin am Ende und das alles für Maßnahmen die eh nichts bringen, weil kaum noch jemand mitmacht. Ich verstehe es sogar, dass das kaum noch jemand mitmacht. Mal 3 Monate alles zu machen kann man ja ertragen, aber es sind mittlerweile 13 Monate u kein Ende in Sicht. Ich rechne damit, dass wir das noch mind. 2 Jahre so haben, weil es keiner in Frage stellt. Ich bin eigentlich ein positiver Mensch, aber langsam muss mal Schluss sein. Fühl dich umarmt und alle anderen auch!

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Ich kann dich auch so gut verstehen ich arbeite bei der Polizei und somit ist man selbst privat auch immer Vorbild und muss sich wirklich immer und an alles penibel halten. Lange hat mir das wenig ausgemacht aber so langsam merke ich dass meine Reserven aufgebraucht sind und ich einfach keine Energie, Motivation und Lust mehr auf gar nichts habe. Liegt vermutlich auch mit am Wetter aber manchmal fühlt es sich wie eine leichte Depression an. Auch im Job häufen sich die Schicksale bis hin zu Suiziden und die psychisch auffälligen Menschen und auffälliger Weise. All das ist manchmal kaum zu ertragen. Ich habe in letzter Zeit oft schlechte Tage sage mir dann aber immer wieder den Spruch, den ich vor Jahren mal gelesen habe und der mich immer wieder abholt „du musst da durch, alles was du tun kannst ist zu entscheiden ob du es jammernd oder lächelnd tust“. Endeffekts ist es das was leben ausmacht, wie man mit den guten und schlechten Zeiten umgeht. Sie gehören nunmal dazu, auch wenn wir bisher so verwöhnt waren nur „persönliche“ Schicksalschläge zu kennen, lernen wir nun (immer noch im kleinen Maß) wie es ist mit einer globalen Katastrophe zu leben. Mir hilft es immer wieder mich ans positive zu erinnern, Dinge zu schätzen, dankbar zu sein und es als Herausforderung zu sehen. Der Blickwinkel macht viel aus.