Jobstart - welcher Job im KiWu?

Hey zusammen :)

wir versuchen jetzt seit Juni schwanger zu werden aber es ja noch nicht geklappt dh wir hatten jetzt 4 „Fehlversuche“. Aber wer weiß, wann das mit dem schwanger werden klappt (haben direkt aus Anlass ein SG erstellen lassen, 3 bisherige SGs waren leicht bis stark eingeschränkt, iui folgt).

Jetzt könnte ich einerseits ab Herbst promovieren und der Unijob ließe sich gut mit Familie verbinden, und man hat genug Freiräume für Dinge wie iui.
Da sind auch einige immer wieder schwanger ^^.
Nur thematisch habe ich eigentlich nicht die Muße, mich damit die nächsten 3-5 J. zu beschäftigen und wissenschaftliche Schriften zu veröffentlichen, vor allem für mich und mit mir selbst zu arbeiten.
Ein bisschen ist das Gefühl da, ich mache es vor allem oder nur, weil es sich mit der geplanten Familie echt gut verbinden ließe. Ist das genug?

Habe jetzt noch eine Bewerbung bei einem Unternehmen laufen. Ein großer moderner Arbeitgeber. Was ist, wenn ich dort genommen werde, mich dafür entscheide?
Einerseits ein Job mit klareren Aufgaben, mehr Stress was Aufgaben angeht, auch viel mehr Benefits, Training on the Job.
Es würde meinen Fokus vom KiWu etwas ablenken, was gut wäre.

Bloß wenn ich dann dieses Jahr oder Anfang nächsten Jahres doch noch in der Probezeit schwanger werden würde (wir tun ja alles mögliche dafür und bei mir selbst ist alles medizinisch sehr gut), wäre das machbar???

Ich weiß nicht, ob ich genommen werde, aber wenn: auf welche Karte würdet ihr setzen?

Danke und liebe Grüße.

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Huhu.
Ich würde das machen, was mir Spaß macht und was ich gerne tune.
Ich hoffe es ja nicht für euch, aber sagen wir mal es dauert noch 3 Jahre mit der Schwangerschaft. Dann musst du dich beruflich quälen und privaten Angekegebheiten bist du auch unglücklich. Das ist kein schöner Zustand.
Mache deine Zukunftspläne nie vom Kinderwunsch abhängig!
Probezeit ist kein Problem, du hast Kündigungsschutz.
Wenn zeitnah klappt gibts für alles eine Lösung und falls es länger dauert bist du wenigstens beruflich glücklich.

Wünsch dir alles Gute 🍀

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Ich danke dir für deine Antwort ☺️ Werde mich jetzt auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten. LG

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Unabhängig vom KiWu, rate ich dir, die Promotion nur zu beginnen, wenn du wirklich dahinter stehst und dich für das Thema begeistern kannst oder es als Option zu sehen, sie abzubrechen, wenn du merkst es geht nicht mehr. Ich arbeite selbst an der Uni und bekomme jeden Tag mit, wie sehr sich die Doktorand*innen quälen. Auch in meinem sonstigen Bekanntenkreis promovieren viele und von allen hört man das gleiche: schlechte Betreuung, toxisches Arbeitsumfeld, hohe psychische Belastung und häufig stellt man am Ende fest, dass einem der Titel im Job gar nicht so viele Vorteile bringt. Es kann natürlich sein, dass es deiner Einrichtung/Fachrichtung anders läuft, aber ich befürchte auf Grund der generellen universitären Strukturen in Deutschland sieht es fast überall so aus. Wenn man keine hohe intrinsische Motivation hat das ganze durchzuziehen, kommt man schnell an seine Grenzen und auf die sollte man hören, alles andere kann einen sehr unglücklich machen.

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Vielen lieben Dank für deine Einschätzung.
Ich denk wirklich, es ist bei mir vor allem der „Familien-Grund“ und dass das nicht genug ist. :S

Wobei mir die Stelle natürlich wegen sehr guter Leistung in der Bachelor und Master Arbeit angeboten wurde und ich mich ggf. dazu motivieren könnte. Ich denke manchmal, ich müsste ich nur überwinden und könnte mich später ärgern, diese Chance nicht genutzt zu haben und es zu früh weggeworfen zu haben.

Das Team ist sehr nett. Der Prof hat mir die Stelle ermöglicht. Es wäre schon kacke ihm gegenüber es nicht zu machen. Andererseits war ich jetzt erstmal ein paar Monate am Lehrstuhl Hilfskraft und konnte da einen Einblick erhalten, und ehrlich das war für mich nichts.
Mir fehlt der direkte Austausch und die häufige Kommunikation zu Themen mit Kollegen, keiner ist in meinem Thema drin, und das Thema ist jetzt iwie nichts, womit ich mich 4 Jahre beschäftigen will, um dann in das Job Training einzusteigen und da null praktische Erfahrung vorweisen zu können.

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Der "Familien-Grund" ist natürlich auch nicht zu vernachlässigen. Die Freiheiten und zeitliche Flexibilität, die man an der Uni hat, sind, besonders wenn man eine KiWuZeit über Umwege vor sich hat, ein großer Vorteil. Egal wofür du dich entscheidest, es ist keine Einbahnstraße und man kann auch in 1-2 Jahren alles noch mal überdenken und ggf an die Situation dann anpassen.
Alles Gute für euch und dass euer Wunder sich bald auf den Weg zu euch macht 🍀

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Kannst du dir denn langfristig vorstellen in die "Industrie" zu gehen oder willst du dauerhaft in der eher in der Forschung bleiben.
Ich habe nach dem Berufseinstieg gemerkt, dass egal was du studiert hast/ wie gut du bist tatsächliche Arbeitserfahrung deutlich mehr geschätzt wird als akademische Titel. Insbesondere wenn man schon "etwas älter ist" und sich auf Stellen bewirbt die zwar inhaltlich passen, wird meiner Erfahrung nach häufig eher der Kandidat bevorzugt, der auch bereits Corporate Erfahrung hat (zumindest in der Pharma). Wenn du bereits verschiedene langfristige Werksstudentenstellen/ Praktika gemacht hast ist das nochmals eher möglich. Aber ganz "ohne Erfahrung" wird man Recht schnell aussortiert. Promotion kann man " immer noch zwischendurch" machen, so sehe ich das öfter. Zumindest wenn es einem nur auf den Titel ankommt und keine Ambition dahinter steht langfristig wissenschaftlich zu arbeiten.

Das jetzt unabhängig vom Kinderwunsch, wenn es klappt dann klappt es. Ob du dich in der neuen Stelle gestresst fühlst kommt immer ganz auf das Team drauf an, das ist vorher meist schwer zu beurteilen.

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Danke für deine Antwort ☺️☺️

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Als jemand, der schon seit über 3 Jahren versucht schwanger zu werden: sieh schwanger werden als schönes Ereignis, das zwar bald passieren kann aber nicht passieren muss.

Ansonsten hab ich versucht einen Job/Arbeitgeber zu finden, der auch damit leben kann, wenn ich irgendwann in Elternzeit gehe und ggfs. danach in Teilzeit arbeite.
Und ich bin gerade mega froh über die aktuell erweiterten Homeoffice-Möglichkeiten, weil mir die hormonellen Behandlungen schon sehr zusetzen.

Nichtsdestotrotz würde ich die Entscheidung, promovieren oder nicht, unabhängig vom Kinderwunsch treffen. In manchen Fachbereichen ist es von Vorteil, wenn man promoviert, es gibt aber auch welche, wo es von Nachteil ist, weil man dann "überqualifiziert" ist.

Habe noch keine Erfahrung damit gemacht, aber ich stelle es mir schwer vor, nach der Promotion ohne echter Berufserfahrung einen Teilzeitjob in der Industrie zu bekommen... Aber das kommt vermutlich auch wieder auf den Fachbereich drauf an.