Alkohol und Umgang / Sorgerecht

Hallo,

würde evtl. besser in "Trennung" passen, aber ich möchte gerne einen "feigen Schwarznick" nutzen, wie das hier immer so schön genannt wird.

Ich befinde mich in Trennung. Wir sind unverheiratet, haben aber gemeinsames Sorgerecht.

Das Kind soll bei beiden sein, etwas öfter bei mir, aber auch beim Vater.

Nun mache ich mir etwas Gedanken wegen seinem Alkoholkonsum.

Am WE trinkt er eigentlich immer, also primär Fr und Sa. Das kann auch sehr viel sein, aber in der Regel "nur" Bier. (Am Tag danach ist er dann "zu nichts zu gebrauchen" und übelst gelaunt.)
Momentan fällt mir auf, dass er auch Wochentags jeden Tag trinkt. Ca. 3 "kleine" Flaschen, also etwa einen Liter Bier am Abend.
Kann sein, dass das wegen der Trennungsphase ist, aber ich mache mir zunehmend Gedanken über Abhängigkeit etc.
Und über die Tage, die unser Kind (3) mit ihm alleine sein wird.
Ich frage mich, wie sein Verhalten gegenüber dem Kind sein wird, ob er überhaupt "voll reaktionsfähig" ist, wenn irgendwas ist, noch Auto fahren kann etc. Kurz gesagt: "mir geht der Ar*** auf Grundeis", wenn ich daran denke, unser Kind regelmäßig bei ihm zu wissen und ich nicht weiß, wie viel er trinkt, bzw. nicht eingreifen kann.

Kennt sich irgendwer mit so etwas aus? Erfahrungen? Macht es Sinn, das alleinige Sorgerecht zu beantragen? Oder ist das nicht "gravierend" genug?
Wieviel Akohol ist "zu viel"?

Möchte ihm sein Kind auch nicht nehmen und dem Kind nicht den Vater, aber ich bin echt besorgt im Moment.

Würde mich über Antworten freuen.

Danke!!!

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Wieviel ist zuviel?

Dass kann ich dir nicht sagen,es kommt auf die Regelmaessigkeit,die Menge und darauf an ob er auf auf Alkohol verzichten kann.

Hast du mit ihm über deine Ängste bezüglich Alkohol und Kinderbetreuung gesprochen?
Was sagt er dazu?
Falls er sagt er würde dann selbstverständlich nicht trinken,musst du es wohl erst mal versuchen um ihm dass Gegenteil also eine Verletzung der Aufsichtspflicht zu erkennen.
Wie ist er denn wenn er getrunken hat?
Verstehe ich dass richtig,er fährt dann Auto?

Ich kann dich verstehen,mir würde dass auch Sorge bereiten.

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Das ist ein ganz schwieriges Thema.

Einerseits - da braucht man nicht diskutieren - vertragen sich Kinder und Alkohol nicht.

Problematisch ist, dass Du bezüglich des ASR in der Beweispflicht wärst, dass Dein Ex alkoholkrank ist, dann ist es eben eine Krankheit und die muss nicht ausreichen, um das SR zu entziehen. Die Behauptung allein reicht nicht aus. Mein RA hatte mir damals jedenfalls davon abgeraten. Der weitere Problempunkt ist, dass Dir das ASR ja nicht dazu verhilft, dass der Vater keinen Umgang mehr hat. Das ist ja unberührt.

Unterm Strich schafft eine Klage auf ASR meiner Meinung nach nur böses Blut und keine sicheren Erfolgschancen. Wenn Du jetzt den Umgang beschneidest oder gar ganz kappst, wird Dein Mann vermutlich darauf klagen. Auch da hast Du wieder das Problem, dass Du die Gefahr für das Kind bei Umgängen belegen können müsstest.

Es ist also wirklich schwierig. Eine Lösung dafür kann ich nicht anbieten. :(

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das mit dem Alkohol geht mal gar nicht, schon alleine wenn irgendwas mit dem Kind passiert und er nicht mehr mit dem Auto fahren kann...

zuallererst versuch mal ihm Deine Bedenken mitzuteilen. es muss ja nicht immer gleich auf Konfrontation hinauslaufen...

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Warum wird das aufgehängt an der Frage ob er im Notfall fahren kann oder nicht!? Es gibt genug Menschen die keinen Führerschein haben, dürfen die dann keine Zeit alleine mit ihren Kindern verbringen?

Ich bin absolut gegen übermäßigen Alkoholkonsum und die Posterin sollte sich da sicher gut informieren aber die Argumentation an der Frage der Fahrtüchtigkeit aufzuhängen ist schwach und lässt sich schnell aushebeln.

Im Notfall gibt es Taxen, Rettungswagen...zudem macht sich dann ebenfalls jedes alleinerziehende Elternteil angreifbar das selten oder gelegentlich Alkohol zu sich nimmt denn im Falle eines Falles spielt die Regelmäßigkeit kaum noch eine Rolle.

LG Ari

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Ich hänge die Sache nicht an der fahrtüchtigkeit auf, aber dies ist nun mal eine der ersten und deutlichsten Effekte.

Welche Wirkung andauernder und regelmässiger Alkoholkonsum mit sich bringt dürfte hinlänglich bekannt sein. Das dies nicht das richtige Umfeld zum Aufwachsen von Kindern ist, bedarf auch keiner weiteren Erläuterung.

ich weiss, wovon ich rede. Meinee Mutter war so ein Level Trinker. Nicht immer stock besoffen, aber immer doch genug beeinträchtigt, um ihr Leben nicht mehr in gerade Bahnen lenken zu können. Nicht unbedingt ein kindgerechtes Umfeld.

Also Aushebeln lässt sich jegliche Argumentation bezüglich Alkoholkonsum damit leider auch nicht.
Und wenn Du doch mit mir im Grunde einer Meinung bist verstehe ich Deinen Einwurf ehrlich gesagt nicht.

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Wenn er das Kind am Wochenende hat und immer angetrunken ist und am nächsten Tag noch schlechte Laune hat, geht das gar nicht.

Weisst du denn sicher, dass es so kommen wird?

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Ich möchte mich kurz für die Antworten bedanken!!!
Bin derzeit ziemlich im Stress und hab gerade nicht die Zeit, alles im Einzelnen zu beantworten. Bitte nicht böse sein.
Aber ich werde eure Antworten als Gedankenanstöße nehmen!