Opfer häuslicher Gewalt?

Hallo ihr Lieben,

lange ist es her, dass man von mir gelesen hat. Ich habe den Club häusliche Gewalt eingerichtet, damit sich Opfer untereinander austauschen können.
Ich selbst war Opfer häuslicher Gewalt und es war ein schwerer, steiniger Weg mit vielen Tränen, Ängsten und Selbstzweifeln, aber das ist passe, denn man selbst sollte nie vergessen was man wert ist, dass man sich davon lösen muss, auch wenn man glaubt es nicht zu schaffen. Die Stärke ist da, man muss sie nur wachrütteln.
Bei mir ist eine Menge passiert....Als ich mich von meinem gewalttätigen Ex getrennt hatte, war ich der Meinung, dass ich schon so weit wäre anderen Frauen zu helfen, aber so war es nicht, denn der Weg war noch lange nicht vorbei, oft war ich sowas von am Ende, aber ich habe nie den Glauben daran verloren, dass ich es schaffe, alles gut wird und es hat sich bestätigt. Es tut mir Leid, dass ich Euch im Stich gelassen habe, aber jetzt ist es soweit, ich möchte anderen Frauen Mut machen, Mut machen ein neues, glückliches Leben anzufangen, ohne Schläge, Ängste, verbalen Attacken, Kleinmachungen!
Tretet meinem Club bei, ich und auch andere helfen Euch gerne weiter, wenn ihr euch in einer schwierigen Situtation befindet.

Die Mitglieder selbst bringen dem Club, das was er ist: Eine Hilfe für alle welche denken, allein mit ihrem Problem da zu stehen! Habt Mut, tretet bei!

Hier meine Geschichte, es ist ein älterer Thread von mir:

hey ihr lieben,

das soll hier allen frauen die von häuslicher Gewalt betroffen sind Mut zusprechen. Ich weiss wovon ich spreche, denn ich selbst bin Opfer häuslicher Gewalt. Ich habe es mehrere Jahre mit mir machen lassen und habe mir daran die Schuld gegeben. Vielleicht zu temperamentvoll? Zu impulsiv? Das alles habe ich mich gefragt.

Dann das Problem ein gemeinsames Kind mit dem Täter zu haben, man will ja nicht dem Kind den Vater wegnehmen. Aber es bringt einen nicht weiter....Bei mir war es so, dass unser Kind die letzten Gewalttaten mitbekommen hatte, wie sehr hatte ich meinen Ex darum gebeten, damit aufzuhören, sich zu bessern, Rücksicht auf unser Kind zu nehmen? Er hat es missachtet und da fragt man sich dann wirklich wie groß die Wertschätzung für sein eigenes Kind ist.

Man hat Angst, Angst eine schlechte Mutter zu sein.

Dann die Selbstmorddrohungen.....er würde sich umbringen, wenn ich ihn verlasse.....ich hatte Angst, Angst davor, Schuld daran zu sein, wenn er sich was antut, aber so ist es nicht! Ein Mensch, der darüber spricht, wird es nicht tun, es sind nur Aussagen, die Dich einschüchtern sollen, Aussagen, die dich weiter an ihn halten! ich habe lange daran geglaubt er würde sich was antun.....nach mehreren Jahren war es geschafft.....mir war klar gewesen, dass es so nicht mehr weitergehen kann.

Anfangs....ja, da hat er mich "nur" alle paar Monate geschlagen, ich hatte so gehofft er würde sich bessern.....aber immer wieder und wieder kam es aufgrund von Kleinigkeiten zu Schläge. Die Schläge maximierte sich von Monaten auf Wochen, von Wochen auf Tage.....man hat Angst, Angst nach Hause zu kommen, wieder Schmerzen zu erleiden, immer im Hinterkopf bewahrend, dass das Kind nichts davon mitbekommen sollte....ich konnte nicht mehr schlafen, Angst vor einer Attacke....Er setzte das Kind immer dann ein, wenn ich ihm mitteilte, mich von ihm trennen zu wollen.....Er verabschiedete sich dann immer beim Kind, teilte ihm mit, dass Mama kein Familienleben mehr will, unser Kind fing an zu weinen, dass was man als Mutter am wenigsten erträgt, sein Kind weinen zu sehen.....ich kehrte zurück...

Dann eines Tages, er war wieder ausser Kontrolle......schlug er zu, vor den Augen unseres Kindes. Ein Kleines Kind, alles mit angesehen, stellte sich sogar vor mich.....mir war klar, die Trennung, nicht nur für Dich, sondern auch für das eigene Kind.....ich war erschüttert, erschüttert davon, dass sie es gesehen hat. Durch einen Vorwand die Flucht aus der eigenen Wohnung geplant......es war sehr schwer, denn sperrte er mich auch ein und drohte mit Schläge, wenn ich das Haus verlassen sollte.

Endlich geschafft, wir sind frei, frei für ein neues Leben. Ich war bei der Polizei, habe ihn angezeigt, wegen häuslicher Gewalt, habe alles das wofür ich mich geschämt hatte niedergelegt und es hat mir gut getan. Endlich können wir wieder durchatmen, auch wenn das ganze schwer ist. Es ist ein steiniger Weg, mit vielen Prozessen, Kämpfen......Es ist schwer, aber tut es, für euch und euer Kind!

Dann Termin beim Jugendamt für die Regelung des Umgangs.....ein schwerer Weg, das Amt vertritt die Meinung, eine Gewalttat gegenüber der Mutter würde keine Kindeswohlgefährdung darstellen. Das was mir angetan wurde, hat nichts mit der Regelung zu tun. Man weiss... und damit muss man zurecht kommen, man wird den Ex-Partner sein ganzes Leben lang dabei haben.

Man muss sich auf eine Menge einstellen, viele Freunde habe ich verloren, die sich auf seine Seite gestellt haben, denn oft gibt es ein Problem, der Täter zeigt sich in der Öffentlichkeit von einer ganz anderen, netten Seite....es gibt Leute, die Dir nicht glauben....Aber zumindest weiss man dann, wer die wahren Freunde sind.

Ich werde weiter kämpfen um mein Kind, um ein besseres Leben.

Was ich euch damit sagen möchte, traut euch, trennt euch von Eurem Partner wenn er Euch Gewalt antut, ihr habt es nicht verdient, ihr habt ein gutes Leben verdient, eines in dem ihr glücklich seid. Ja, es nicht einfach und ja es erwarten euch auch viele negative Dinge, aber es ist ein wundervolles Gefühl zu wissen, dass es vorbei ist, man nicht mehr Angst haben muss geschlagen zu werden, das Gefühl zu haben wieder durchatmen zu können! Dafür lohnt es sich.

Unser Kind entwickelt sich seitdem prächtig, mir geht es auch wieder gut.
Ich bin wieder glücklich und unser Kind ist es auch. wir können endlich wieder leben.

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Hallo,

ich habe mit großem Interesse deinen Beitrag gelesen. Ich hatte im Bereich Trennung auch vor ein paar Wochen was geschrieben ("Mein ganz persönlicher Alptraum"):

http://www.urbia.de/forum/27-trennung/4147522-mein-ganz-persoenlicher-alptraum/26223395

http://www.urbia.de/forum/27-trennung/4167937-hilfe-durch-eheberatung-trotzdem-sehr-schmerzhaft/26412917

Jedenfalls ist es bei mir nicht so, dass mein Mann mich geschlagen hat, ABER er ist tatsächlich eine zeitlang regelmäßig ausgeflippt, hat hier herumgeschrieen, mit Sachen geschmissen oder irgendwo gegengetreten, hat mich beschimpft oder hat mit einem lauten Türknallen den Raum oder das Haus verlassen.

Verletzend waren eben vor allem die Sprüche, Worte, die sich ins Gehirn brennen. :-(

Im Moment machen wir eine Paarberatung und wir haben ja nun festgestellt, dass vieles auch durch die Nebenwirkungen der Antidepressiva entstanden ist. Im Moment nimmt er die Medikamente wieder nach Vorschrift und man merkt schon, dass er viel ruhiger geworden ist. Man kann auch mit ihm darüber sprechen, ohne dass er gleich alles leugnet oder wieder aggressiv wird.

Aber dennoch ist es für mich nicht so leicht, diese Zeit einfach zu vergessen, denn genau wie du habe ich auch an mir gezweifelt. Und ich war wirklich total hilflos, denn ich habe die Logik nicht verstanden, die hinter seinen Ausrastern stand. Heute weiß ich, das es rein gar nichts mit mir und meinem Verhalten zu tun hatte. Ich war praktisch zur falschen Zeit am falschen Ort. Nun frage ich mich die ganze Zeit, ob dies die sogenannten schlechten Zeiten sind, die man versprochen hat, in der Ehe miteinander durchzustehen, oder ob das Vertrauen bzw. die Liebe jetzt dadurch für immer zerstört wurde. Ich kann das noch nicht so ganz unterscheiden, was davon seine Persönlichkeit ist und wo da die Krankheit aus ihm spricht.

Gleich ist auf jeden Fall, dass alle meine Freunde auch erstmal gesagt haben, dass sie sich so ein Verhalten bei meinem Mann nicht vorstellen können. Sie können es nicht mal begreifen, dass er überhaupt an Depressionen leidet, weil er eben nach außen hin immer den Fröhlichen und Charmanten miemt. Aber letztlich haben sie es mir dennoch geglaubt.

Und ich bin auch selbst erschrocken darüber, wie lange ich das selbst mitgemacht habe, OHNE das jemandem offen zu erzählen. Wenn ich jetzt erzähle, dass es eigentlich vor Jahren schon anfing, dann fällt mir auch auf, dass unsere Freunde sich das auf keinen Fall denken konnten, weil ich auch die ganze Vorgeschichte immer schön unter Verschluss gehalten habe. Sie wussten zwar, dass er Depressionen hatte und auch in Therapie war. Aber dass er in seiner Diagnose schon eine "Neigung zu Affektdurchbrüchen" bescheinigt bekommen hat, das habe ich nicht erzählt, obwohl das schon eine große Rolle gespielt hat.

Er hatte auch schon immer so parnoide Anwandlungen. Auf der einen Seite habe ich z. B. Kontovollmacht bei seinem Konto, weil er erfahrungsgemäß schnell mal den Überblick über seine Finanzen verliert. Auf der anderen Seite hat er dann plötzlich und aus dem Nichts gemeint, ich würde ihm Geld vom Konto "abzweigen" und es beiseiteschaffen. #kratz Ich habe ihm dann erklärt, dass es doch sein Konto ist und er es jederzeit einsehen kann. Er kann doch alles überprüfen...

Es stellte sich raus, dass irgendein Jahresbeitrag abgebucht wurde, den er nicht auf dem Schirm hatte. Somit war weniger Geld auf dem Konto als erwartet. Und dann kam eben diese Paranoia durch. Mich hat das sehr verletzt, dass er mir so etwas überhaupt zutraut. (Eins von 1000 Beispielen)

Das Schlimmste war eben immer, dass man nie wusste, wann und warum er ausflippt.

Ich war im letzten Jahr sehr viel krank, mein Immunsystem war ziemlich im Keller. Das lag aber auch daran, dass ich ständig unter Strom war, schlecht schlafen konnte, ich war einfach gestresst, weil ich mich nicht mal in meinem Privatbereich zuhause sicher fühlen konnte.

So kam ich dann an den Punkt, dass ich mich gerne trennen wollte. Aber ich möchte auch meine Familie nicht so schnell aufgeben.

Viele sagen, das hier ist nur die erste Runde, irgendwann wird er mich schlagen und ich soll mich und die Kinder lieber jetzt gleich in Sicherheit bringen. Andere sagen wiederum, dass man an dem Problem arbeiten kann und dass mein Mann ja doch vieles dafür tut, um die Familie zu retten. Der Mann in der Beratungsstelle spricht von einer Krise und sagt, es ist schlimm, aber nicht hoffnungslos. Und irgendwo dazwischen stehe ich. #gruebel

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Hallo...

wie soll man anfangen. Nun, ich bin 26 Jahre alt, mein Partner 29. Wir haben eine 1 Jahr alte Tochter die ich über alles liebe. Ich wurde nach dem Kennenlernen relativ schnell schwanger. Wir sind jetzt 2 Jahre zusammen. Seit der Geburt wurde die Beziehung immer stressiger und wir prallten öfter aneinander. Im Februar dann der bisherige Tiefpunkt. Eine fröhliche Feier, seine Geburtstagsfeier. Aber irgendwie geriet es aus den Fugen und wegen Kleinigkeiten wurde er richtig zornig und wild. Er schlug mir einmal ins Gesicht. Ich ließ mich so leicht nicht unterkriegen und bin nicht gleich verschwunden. Was ich wohl besser hätte tun sollen. Er packte mich mit einer Hand am Hals und hob mich daran hoch. Ich bekam keine Luft mehr und Panik. Wäre sein Cousin nicht dazwischen gegangen will ich gar nicht wissen was noch passiert wäre. Denn auch als ich mich dann in einer Ecke versteckte hackte er immer weiter auf mich ein - mit Worten. Ich sei das Allerletzte und wenn die Kleine nicht wäre hätte er mich eh schon rausgeschmissen usw. Später als er sich schon ein wenig beruhigt hatte meinte er zu mir, wenn Du mir die Kleine wegnimmst mach ich Dich kalt. Diese Worte sitzen noch tief.

Ich muss dazusagen, ich wusste dass er in seiner vorherigen Beziehung schon mal Gewalttätig geworden ist aber er hat es mir von sich aus erzählt und gemeint er hätte alles eingesehen und wie dumm er war usw. Das würde ihm nie wieder passieren....

Leider doch.

Nun ist es bei uns oft so, dass wir uns streiten und ich spreche ihn in der MIttagsschlafzeit an um zu reden, da will er nicht. Jedes Mal vor der Kleinen, obwohl ich ihn bitte nicht vor ihr mit mir anzufangen.

Ich bin immernoch hier, weil wir nunmal beide ihre Eltern sind - haben auch das gemeinsame Sorgerecht - und ich hoffe dass es nicht wieder passiert. Ich habe allerdings auch riesen Angst um meine Tochter. Sie ist kein einfaches Baby. Blähungen waren von Anfang an ein riesen Thema bei uns. Heute war wieder so ein Kampf sie ins Bett zu bekommen weil die Pupsies drückten. Wir probierten es dann zu dritt und als sie immer wieder hoch wollte schrie er sie irgendwann an "Fräulein". Aber richtig laut, sogar ich habe mich erschrocken. Sie fing an zu schreien und blieb stecken. Als ich ihn dann rausgeschickt hatte ließ sie sich beruhigen und schlief friedlich ein.

Bin im Moment total verwirrt, weiß nicht was ich tun soll. Will mein Kind nur glücklich machen, ihm eine gute Mutter sein. Mir nicht nachsagen lassen, dass ich bei jedem Problem gleich alles hinschmeisse usw.

Ich weiß auch gar nicht was ich mir gerade erhoffe, dass ich dir das alles schreibe, aber es tut grad iwie gut alles mal loszuwerden. traue mich nicht wirklich mit iwem zu reden.

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Was sagt er denn dazu? Kannst du mit ihm über den Vorfall sprechen?

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das was du beschreibst, ist eine ähnliche Situation wie ich sie hatte. Leider ist es wirklich so, dass ein Mann welcher zuschlägt wieder zuschlagen wird. Du musst Dich und Deine Tochter schützen. Es tut mir wirklich wahnsinnig Leid für Dich.....
Komm in de Club, da können wir uns besprechen, wir haben ein offenes Ohr für Dich.

Gruß
skyline

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Hallo liebe skyline123,
Wir Sabina, Nathalie und Selina schreiben eine Seminarkursarbeit über häusliche Gewalt, weil wir der Meinung sind, das man viel zu wenig weiß darüber!

Wir wollten Dich fragen, ob du uns per Email ein anonymes Interview geben würdest?
bitte melde Dich!
Liebe Grüße
#herzlich