Hallo zusammen
es ist in der Vergangenheit viel vorgefallen. Immer wieder haben wir es neu versucht.
Vor etwa zwei Wochen stand es ganz kritisch um uns und wir wollten beide etwas ändern.
Wie immer, es ging ein paar Tage gut und jetzt ist wieder alles so schlimm wie vorher.
Ich gehe an dieser Ehe kaputt, ich kann einfach nicht mehr. Ich wollte eine Eheberatung, zu der mein Mann aber nie bereit war. Ich glaube, jetzt ist es zu spät.
Klar, die Kinder wollen, dass wir zusammen bleiben, aber selbst die Kinder leiden mittlerweise unter der angespannten Situation.
Ich bin furchtbar traurig, da noch Gefühle zu meinem Mann da sind. Von seiner Seite leider nicht mehr. Wenn ich ihn frage, ob er mich noch liebt, verdreht er die Augen und bleibt stumm. Wenn ich frage, warum er noch bei mir bleibt, kommt die Antwort, dass er genervt von mir ist. Ich habe ihn daraufhin gebeten, sich in den nächsten Stunden zu fragen, was er an mir mag. Er könne mir viele Dinge aufzählen, was er nicht an mir mag. Aber ihm sei eine Sache eingefallen, die er gut findet: dass er mich immer noch sexuell anziehend findet.
Alles was ich tat, wurde niedergemacht. Zu allem musste ich die Erlaubnis erbeten. Ob ich zu einer Freundin gehe, ob ich den Haushalt jetzt oder später mache, ob ich einen Friseurtermin wahrnehme, ob ich mir ein Buch kaufen durfte, wann ich mit dem Auto wohin fahre, ob ich die Kinderschuhe hier oder dort kaufe, ob ich mit den Kindern an den See fahre...
Beschimpfungen sind an der Tagesordnung, inzwischen nehmen die Kinder seine Meinung an, ich sei zu doof für dieses und jenes. Benehmen sich respektlos mir gegenüber, wenn ich sie zurechtweise: wieso, der Papa sagt es doch auch.
Ganz ehrlich Leute, ich könnte hier einen Roman schreiben, aber das ist nicht Sinn des Threads.
Ich glaube auch, dass wir letztendlich nur noch zusammen sind, weil wir seit 9 Jahren verheiratet sind, weil unsere Kinder (4 Kinder) im Spiel sind, weil wir ein Haus haben, welches bei weitem noch nicht abgezahlt ist und vielleicht die Gewohnheit und die Angst etwas zu ändern.
So, wie gehe ich am besten vor? Wir werden aus finanziellen Gründen das Haus verkaufen müssen, aber leider mit viel Verlust, weil die Immobilienpreise unglaublich gesunken sind. Das heißt, es kann sogar sein, dass wir mit Verlust verkaufen.
Kann man die Restschuld zwischen uns aufteilen?
Könnte ich jetzt evtl. schon auf Wohnungssuche gehen? Aus Zufall hat sich ergeben, dass hier in der Nähe ein Miethaus frei geworden ist, die Angaben und Bilder habe ich schon. Es ist so groß wie unser jetziges Haus, gut erhalten, neu ausgebaut...und vor allem finanziell machbar, also sehr günstig. Das heißt unter der Hälfte, die wir jetzt für`s Haus zahlen, könnte ich sogar allein mit meinem Geld bezahlen.
Ich weiß, dann hätten wir eine Weile Doppelbelastung: Hauskredit und Miete - aber das Haus würde super gut zu meinen Kindern und mir passen.
Aber jetzt noch ein Problem, zur Zeit sind die Kinder noch zu klein, als dass ich arbeiten gehen könnte, ich habe leider keine Freunde (er hat Kontakt zu Freunden von mir nicht erlaubt) und Verwandte, die mir helfen könnten.
Außerdem bin ich in meinem alten Beruf berufsunfähig geworden, bekomme aber Rente und bin schon am Informieren, wie und welche Umschulung möglich ist, damit ich wieder arbeiten gehen kann. Die Umschulung ist aber frühestens in drei Jahren wegen der Kinderbetreuung möglich.
Ich möchte nicht, dass mein Mann finanziell große Probleme bekommt, indem er uns mitfinanzieren muss, aber die nächsten drei Jahre sehe ich keine andere Möglichkeit. Wisst Ihr, wie weit sich die finanzielle Stützung (Unterhalt) staffelt?
Wie bringen wir es den Kindern bei??? Wenn ich nicht wüsste, dass ich an diesem Leben/Ehe kaputt gehe, würde ich die Zähne zusammenbeissen und bei meinem Mann bleiben, bis die Kinder groß sind. Nur, ich kann einfach nicht mehr.
Ich fühle mich so resigniert und bei dem Gedanken an eine Trennung ist nicht nur Trauer dabei, sondern hauptsächlich mega Erleichterung. Und es kommt wieder Leben in mich. Ich habe die Motivation, am liebsten alles sofort zu ändern. Als würde ein riesiger Balast von mir fallen.
So, genug gelabert. Wie vorgehen, welche Schritte zuerst? Was ist sonst noch wichtig?
Ach so, kann ich den/die Begünstigten in meiner Lebensversicherung ändern? Also die Kinder statt meinen Mann? Und kann man Familienversicherungen sofort auflösen und stattdessen jeder eigene Versicherungen machen lassen? Wie Unfallversicherung, Familienhaftpflicht. Können meine Kinder in der Krankenkasse bei meinem Mann weiter familienversichert bleiben? Oder muss ich sie auf mich ummelden? Ich weiß blos nicht, ob das geht, weil ich über meine Rente versichert bin.
Viele Grüße,
sternenglanz123
Scheidung? Kinder, Haus/Kredit, neue Wohnung? Wer hilft mir?
Hallo sternenglanz,
kann dich sehr gut verstehen. Ich habe vor kurzem eine ähnliche Entscheidung getroffen. Meine Kinder sind 3 und 5, und wir haben den "Fehler" begangen es ihnen zu sagen bevor der Termin für den Auszug, also die Veränderung, klar war.
Jetzt wissen sie seit Ende April, dass mein Mann ausziehen wird, aber diese Ungewissheit, wie es wird, wenn Papa ausgezogen ist, belastet die Kinder schon sehr.
Ich rade dir also, rede mit deinen Kindern, wenn der Vollzug der Trennung unmittelbar bevor steht. Wenn du hilfe dabei brauchst, dann hol dir ein Kindgerechtes Buch zum Thema. Weniger ist da mehr! Zu viele Infos können sie nicht verarbeiten. Wir haben ihnen (gemeinsam) gesagt, dass Mama und Papa sich nicht mehr so lieb haben, aber wir beide die Kinder noch immer genauso lieb haben. Mama und Papa müssen Abstand bekoommen, wir sind aber beide für die Kids da. .... So oder so ähnlich. Keine Gründe etc, das beschäftigt die Kinder zu sehr.
Geh aufs Amt, die informieren dich dann über deine Möglichkeiten.
Finanziell werden die Kinder Unterhalt von deinem Mann gekommen. Du bekommst auch bis das kleinste Kind 3 ist Unterhalt für dich, immer vorausgesetz dein Mann kann zahlen. Sonst übernimmt das Amt. Elterngeld, Erziehungsgeld, ALG II, etc.
Versicherungen sprichst du am Besten direkt an. Die sagen dir dann was du wie ändern kannst / musst. Begünstigte kann man ändern!
Ich wünsche dir viel Kraft.
alfa156
Hallo alfa,
Vielen lieben Dank für Deine Antwort und dass Du mich verstehst.
Und auch danke für Deine Tips.
Ich glaube inzwischen auch, dass es besser ist, wenn wir es den Kindern kurz vorher sagen. Dein Ratschlag ist mir hier sehr wertvoll.
Liebe Grüße
Hallo,
meine Meinung ist, dass es wenn es schon so weit ist das die Kinder leiden und schon dem Papa nachmachen und zu dir sagen dass du doof bist etc. ist es auf alle Fälle Zeit zu gehen.
Allerdings sind deine Ansprüche sehr hoch und ich glaube nicht, dass es so klappt. Du möchtest ein Haus haben, kannst aber erst in 3 Jahren arbeiten weil die Kinder noch klein sind. Wie klein sind denn die Kinder? Auch mit kleinen Kindern kann man arbeiten! Notfalls wäre es auch angebracht zu überlegen, ob ein Wegzug (es muss ja nicht weit sein, manchmal langt eine paar Kilometer weiter weg gelegene Stadt) sinnvoll ist wenn dort die Betreuung besser ist. Vor allem wenn ihr mit Schulden bei der Trennung und Hausverkauf rausgeht...die Schulden müssen ja auch abbezahlt werden.
Und ob dein Mann dir die nächsten 3 Jahre Unterhalt zahlen muss, entscheidest nicht Du sondern das ist gesetzlich festgelegt wann und wie lange ein Mann Unterhalt zahlen muss.
Die Begünstigten deiner Lebensversicherung kannst Du jederzeit ändern lassen. Lass dich da aber auch mal beraten (dies kann dir sicherlich auch dein Versicherungsvertreter beantworten), wie es ist wenn Du deine Kinder einsetzt und die im Falle eines Falles noch nicht Volljährig sind, ob dann dein Exmann an das Geld kommt.
Wenn die Kinder zukünftig bei dir leben sollen, würde ich auch die Kinder in die eigene Krankenversicherung mit aufnehmen. Man hört immer wieder mal, dass der Ex die Kinder dann einfach aus der Familienversicherung rausnimmt und man selber kriegt es in dem Moment nicht mit. Da Du nicht weißt, wie sich alles entwickelt, würde ich da auf Nummer sicher gehen. Ob das geht oder nicht erfährst Du durch einen Anruf bei deiner Krankenkasse/Rentenversicherungsträger.
LG janamausi
Hallo,
danke für Deine Antwort!
in meinem alten Beruf kann/darf ich nicht mehr arbeiten. Und eine Umschulung, damit ich wieder arbeiten gehen kann, geht nur Vollzeit. Die Jüngsten sind 2 Jahre und noch nicht auf der Welt (ET in 4 Wochen). Hier gibt es eine Betreuung ab einem Jahr, allerdings nur halbtags. Ab drei Jahren kann ich das Jüngste in eine Ganztagesbetreuung geben. Das heißt, erst dann ist ein weiteres Arbeiten möglich. Bis dahin bekomme ich Rente, wegen Berufsunfähigkeit (was meinen alten Beruf betrifft).
Gut, ich könnte auch schauen, dass ich sofort eine Umschulung machen könnte, aber ehrlich gesagt, ein Neugeborenes den ganzen Tag weggeben? Und eine Tagesmutter, die kostet für den ganzen Tag auch nicht gerade wenig, zumal ich dann zwei Kinder zur Tagesmutter bringen müsste. Es ist ja auch nicht gerade günstig, dann die anderen beiden Kinder in die Mittagsbetreuung zu geben.... Da komme ich die nächsten drei Jahre mit der Rente besser zurecht, als mit einem "Lehrlingsgehalt"(denn nichts anderes bekommt man in der Umschulung) und zusätzlichen Betreuungskosten.
Dazu kommt noch, dass ich nebenher bestimmt noch lernen muss, dazu die Belastung nachts nicht durchzuschlafen. Ich weiß, das Leben ist kein Ponyhof, das weiß ich nur zu gut. Trotzdem traue ich mir DAS erstmal nicht zu.
Ich will das alles realistisch sehen, wenn ich die Umschulung anfange, will ich auch bereit sein, sie zu Ende zu bringen. Ich will nicht Geißel meiner Krankheit sein, ich will wieder arbeiten gehen. Aber das geht nur, wenn ich alles gut organisiere, die Kinder nicht allzu kurz kommen und wenn mein realer Menschenverstand vorhanden ist.
Bis zum dritten Lebensjahr des Kindes ist der Ehemann für den Unterhalt der Mutter verantwortlich, wobei ich aus moralischen Gründen eher von meinem Unterhalt absehe. Mir geht es eher um den Unterhalt der Kinder, damit wir durchkommen.
Und das Haus ist im Verhältnis zu Wohnungen günstig, bzw. gleich teuer - deshalb wäre das jetzt ziemlich passend. Das heißt, normalerweise bekomme ich hier dafür höchstens eine 4-Zimmer-Wohnung ohne Balkon und Garten.
Aber das ist jetzt erstmal zweitrangig, ich denke sowiso, dass das Haus schnell weg ist, wahrscheinlich bekommen wir es erst gar nicht. Das heißt 4-Zimmer-Wohnung mit 4 Kindern. Die Ältesten bekommen ein eigenes Zimmer, die Jüngsten das größte Zimmer geteilt. Und ich schlafe im Wohnbereich.
Aber, jetzt erstmal ein Schritt nach dem anderen...
Liebe Grüße
Hallo,
ich wusste nicht, dass Du mit einem Kind kurz vor der Geburt stehst, sondern bin vielmehr davon ausgegangen, dass deine Kinder schon ein paar Jahre alt sind und Du nochmals 3 Jahre daheim bleiben willst.
Ich würde dir raten, sofort zu versuchen das Haus zu bekommen und so schnell wie möglich zu gehen. Das ist kein schönes Leben für Dich und erst recht nicht für die Kinder.
Als ich mich getrennt habe (damals war icfh Schwanger) war mein erster Schritt der Weg zu meinen Eltern. Davor hatte ich eigentlich am meisten Angst. Sicherlich haben die versucht dass ich nochmal mit meinem Ex zusammen komme, ich solle doch an das Kind denken und Fragen wie "wie willst Du das alles schaffen" durfte ich mir auch anhören.
Aber nachdem ich klar gesagt habe, dass es kein Zurück gibt, haben sie es akzeptiert und waren eine sehr große Hilfe für mich.
LG und alles Gute
janamausi