Kindesunterhalt und Leben statt Überleben

Hallo!

Mein Mann und ich befinden uns nun auch in der Trennungsphase. Bisher läuft es geordnet ab. Er kümmert sich auch um eine eigene Wohnung. Heute Abend hat er schon einen Termin zur Unterzeichnung vom Mietvertrag. Allerdings weiß ich nicht, wie das finanziell laufen soll oder kann.

Er liegt mit seinem derzeitigem Einkommen bei der 1. Stufe der Düsseldorfer Tabelle. Unseren Kids (3 u. 10) würden dann insgesamt EUR 681,- Unterhalt erhalten (mtl.) Mein Mann läge dann aber gleich unterm Selbstbehalt#schwitz.

Dann hat er noch einen Autokredit laufen, den er bereits vor unserer Trennung aufgenommen hat und wo die Rate an der Mindestgrenze liegt, also die Kreditraten kann er nicht nach unten ändern.

D.h., bei sämtlichen Abzügen (Miete, Strom, Sprit, Essen, Versicherungen etc) bliebe ihm eigentlich nichts mehr zum sparen oder Freizeit. Es soll aber uns beiden, jeweils getrennt, gut gehen und zum Leben reichen, und nicht nur zum Überleben.

Jetzt hab ich nach dem gesetzl. Mindestunterhalt geschaut. Da würden die Kids 133,- Eur bzw. 180,- Eur erhalten. Selbst mit den Beträgen wird es bei ihm arg knapp, weil er sich auch am Anfang einen komplett neuen Hausstand zulegen will, da er den Kids und mir nicht die Wohnung ausräumen wird.

Das den Kids der Unterhalt zusteht, ist gar keine Frage. Ich weiß nur nicht, wie das funktionieren soll... Die Mieten hier sind leider nicht gerade gering. Und er will auch in der Nähe bleiben bzw. wohnen wg. der Kids und auch für sie zahlen...

Aber sich nicht räumlich zu trennen aus finanz. Gründen bringts ja nun auch nicht...

Wie habt Ihr das denn so gelöst?

Und ab wann wäre Steuerklasse 2 bei mir mòglich? Mit seinem Auszug?

VG 004

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Huhu,
wie sieht denn deine Situation aus? Kannst du/könnt ihr denn locker auf das Geld verzichten?
LG Katja #sonne

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Ich würde auch ohne durchkommen, aber das ist ja kein Trennungsunterhalt sondern für die Kinder

VG 004#winke

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Hallo.

>>> Jetzt hab ich nach dem gesetzl. Mindestunterhalt geschaut. Da würden die Kids 133,- Eur bzw. 180,- Eur erhalten. <<<

Das ist NICHT der gesetzliche Mindestunterhalt, sondern die Höhe des Unterhaltsvorschusses ... den gesetzlichen Mindestunterhalt hast Du schon ganz richtig der Düsseldorfer Tabelle entnommen (von dem genannten Betrag wird das hälftige Kindergeld abgezogen).

Dein Mann hat einen Selbstbehalt von 1.000 ,- (darin ist eine Warmmiete in Höhe von 420,- / 360,- enthalten - da habe ich unterschiedliche Angaben gefunden).

Eine Anhebung des Selbstbehalts kommt nur in zwei Fällen in Betracht, und zwar:

- bei unvermeidbar höheren Wohnkosten
- mehr als 50% höheren Einkommens des anderen Elternteils

http://www.unterhalt.net/blog/unterhaltsrecht/selbstbehalt-beim-unterhalt.html
http://www.scheidung-online.de/unterhalt/selbstbehalt/erhoehung-des-selbstbehalts/index.php

Hier könnt Ihr gucken, welches Einkommen der Unterhaltsberechnung zu Grunde liegt:
http://www.scheidung-online.de/unterhalt/einkommensberechnung/unterhalt_einkommen.php

Dein Mann wird alles bis zum Selbstbehalt (1.000,- plus berufliche Aufwendungen + was noch akzeptiert würde) als Kindsunterhalt zahlen müssen.

Verzichten kannst Du nicht - es ist das Geld Deiner Kinder.
Und falls Du auf irgendwelche Sozialleistungen angewiesen bist, kannst Du sowieso nicht verzichten, da Unterhalt vorgeht.

Die Steuerklasse 2 steht Dir zu, wenn die räumliche Trennung vollzogen ist.

LG

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.... nein, ab 2015.

LG

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Häh?

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Hallo

Hast du von dem Zahhlbetrag schon 2 mal das halbe Kindergeld abziehen? Das musst du noch.
Dann kommst du auf 497 Euro für beide Kinder.
Vielleicht kann er sich einen Job suchen, wo er mehr verdient?

Bianca

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Das wird schwierig. Er ist schon lange krank, hat einen Grad der Behinderung und ist froh, seinen Job noch machen zu können bzw. diesen (be)halten zu können. Ein Wechsel wäre ein Sprung ins kalte Wasser, den er nicht möchte, da es im Umkehrschluss finanziell noch knapper werden könnte.

VG 004!

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" Selbst mit den Beträgen wird es bei ihm arg knapp, weil er sich auch am Anfang einen komplett neuen Hausstand zulegen will, da er den Kids und mir nicht die Wohnung ausräumen wird."

Vielleicht sollte dein Mann da mal sparen.
Keiner braucht einen komplett neuen Hausstand nach einer Trennung.Schon gar nicht,wenn das Geld eh schon knapp ist.
Wir haben unsere Möbel aufgeteilt und jeder hat sich nach und nach das fehlende besorgt.

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Habt ihr mal über das Wechselmodell nachgedacht? Jeder betreut die Kinder zur Hälfte und zahlt die bei ihm entstehenden Kosten, jeder bekommt 1x Kindergeld, größere Anschaffungen (Kleidung, Fahrrad, Klassenreise) bezahlt jeder prozentual nach Einkommen.

Dann muss kein Unterhalt gezahlt werden. Wenn ihr in keine öffentlichen Töpfe greift, dürft ihr untereinander alles vereinbaren wie ihr wollt. Es gibt keine Pflicht Unterhalt einzufordern bzw. ihn nach Düsseldorfer Tabelle zu berechnen. Du kannst ihm auch einen Vorschlag machen, den du für fair hältst.

LG

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Hallo,
das Wechselmodell kann auch sehr kostspielig sein. Alleine schon die Aufewndungen beim Wohnen. Ich kenne ein getrenntes Elternpaar aus der Nachbarschaft, die können es sich kaum mehr leisten und sagen im Endeffekt selbst dass es kostengünstiger wäre, einer würde Unterhalt bezahlen. Z.B. kann keiner der beiden vernünftig Vollzeit arbeiten wegen der Betreuung. Sie wollen aber aus anderen Gründen daran festhalten.
Der Vater meines Sohnes meinte auch mal ein Wechselmodell vorschlagen zu müssen und gab auch offen zu dass es besonders attraktiv für ihn ist, dann keinen Unterhalt bezahlen zu müssen. Sehr schnell hat er die Idee für sich verworfen. Allein dass einem Grundschulkind es unter der Woche nicht reicht, bei Papa auf der Couch zu schlafen und eine Spielecke zu haben (für 14tägigen Wochenendumgang genügt es). Gefallen haben ihm letztendlich solche Sachen wie mit dem Kind früh aufstehen und zur Schule bringen - schon vor der Arbeit - nicht. Und die Vorstellung nach Feierabend noch was tun zu müssen. ;-) Aber das ist ein anderes Thema. Ich persönlich bin solchen Modellen gegenüber aufgeschlossen, aber finanziell gesehen ist es sicher für BEIDE Elternteile teurer!
LG Katja #sonne

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Hallo. Ein Wechselmodell kommt (momentan) nicht in Frage. Aus gesundheitlichen Gründen nicht, aus beruflichen (Arbeitszeiten) und finanziellen Gründen auch nicht.

Aber danke für den Tip der individuellen Vereinbarung. In "öffentliche Töpfe" greift keiner von uns. Ich bin davon ausgegangen, dass die in der Tabelle angegebenen Beträge zwingend bzw. verpflichtend wären für uns beide. Das erleichtert das Ganze etwas. Wir haben gestern über die finanziellen Dinge gesprochen und der errechnete Unterhalt sprent etwas seinen persönlichen Rahmen.

Es ist auch nicht so, dass die Kinder auf den Unterhalt angewiesen wären, ich verdiene sehr gut und der Unterhalt wäre ein angenehmer Nebeneffekt. Aber nicht, wenn mein Mann deswegen ausgezogen wird...

VG 004

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Hallo,

Möbel und Hausstand kann man auch gut gebraucht bekommen und nach und nach vervollständigen.

Ich denke, jeder hätte gerene Geld zum Sparen und für Freitzeit- bei manchen ist es aber nunmal nicht drin. So spielt das Leben.

#winke

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Tja wir bzw. ich habe mich mit dem Vater meiner Kinder auf einen Betrag x geeinigt, OHNE Düsseldorfer Tabelle etc. Ohne bei der Scheidung einen Unterhalt einzuklagen etc.
Ich wollte nicht das der Vater meiner KInder am Existensminimum lebt, schließlich kümmert er sich auch um seine Kinder.
Ich bin gesund, intelligent und durchaus als Frau in der Lage zu arbeiten und Geld zu verdienen, also tat und mache ich das.
Wir können uns nach Jahren der Trennung auf Augenhöhe begegnen und bei Feiern welche die Kinder betreffen gemeinsam lachen.

Einigt euch OHNE Vorgaben!